Guten Morgen,
ich stehe vor einer Art Dilemma. Zunächst möchte ich darum bitten, konstruktive Antworten zu geben und keine mit beleidigenden Inhalten o.Ä., da ich verzweifelt bin durch meine derzeitige Lage und einfach nur auf ein paar hilfreiche Ratschläge hoffe.
Um meine momentane Situation zu erklären, sei gesagt, dass ich dieses Jahr mein Abitur gemacht und im Juli erhalten habe. Seitdem habe ich mich um einen Nebenjob bemüht, den ich auch gefunden habe und nun ausübe. Das hat einfach den Grund, dass ich nach meiner Schulausbildung einfach einmal „ausspannen“ und Geld verdienen wollte, um zum Teil auch finanziell unabhängig von meinen Eltern zu werden.
Jedenfalls sitzt die Familienkasse meinen Eltern nun im Nacken. Sie möchte gerne wissen, was ich tue. Sie möchten u.a. wissen, ob ich zum Beispiel Arbeit habe oder nicht, eine Ausbildung angefangen habe oder eben auch nicht.
Nun geht es darum, ob ich mich arbeitssuchend oder ausbildungssuchend melden soll, um weiterhin Kindergeld zu beziehen. Allerdings fürchte ich, dass ich mich ausbildungssuchend gar nicht melden darf/kann, da ich bereits feste Pläne für den Herbst 2013 habe, nämlich ein Studium zu beginnen (wofür ich übrigens auch arbeite und spare). Da ich vor ein paar Wochen erst bei der Studienberatung beim Arbeitsamt war, haben diese doch die Informationen darüber und wissen, dass ich an einer Ausbildung kein Interesse habe.
Soll/kann ich mich trotzdem Ausbildungssuchend melden, weil ich quasi auf der Suche nach einem Studium bin, oder nicht? Verzeiht mir, wenn das alles verwirrend auf euch wirkt, aber es geht im Grunde genommen um viel mehr:
Mein Vater hat durch schlechte Auftragslage bei seinem letzten Arbeitgeber seine Arbeit verloren und bezieht nun Arbeitslosengeld II. Würde das Kindergeld für mich nun gestrichen werden, würde nicht nur das fehlen, sondern es gäbe auch Abzüge beim Arbeitslosengeld für meinen Vater. Ich wohne noch Zuhause sowie mein Bruder, der seine Ausbildung bereits beendet hat und normal arbeitet, sodass die Ausgaben eben für eine vierköpfige Familie zu erbringen sind. Meine Mutter arbeitet auf Teilzeit, könnte sich theoretisch gesehen auf Vollzeit hochstufen lassen, was sie gesundheitlich jedoch nicht bewältigen könnte.
Kurzum brauchen wir also jegliches Geld; einerseits das Kindergeld für meine Eltern, andererseits brauche ich den eigenen Verdienst, um mir ein Studium, welches meine Eltern eben leider nicht (Teil-)Finanzieren können, zu ermöglichen.
Was soll ich nun tun? Das Kindergeld wird uns wahrscheinlich eh gestrichen, da ich fünf Stunden mehr die Woche arbeite, als erlaubt ist (20 Stunden ist die Grenze). Ich weiß, die Gesetze sind fest, aber gibt es gar keine Möglichkeit? Ich habe mich vor dieser ganzen Sache nicht viel um Politik und Recht gekümmert und bin nun erschrocken darüber, wie - es tut mir Leid für diesen Ausdruck - unfair einem das Leben manchmal spielt.
Ich weiß nicht einmal genau, was ich mir nun von euch erhoffe, aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen oder kann mir etwas dazu sagen, ob ich, wenn ich ausbildungssuchend gemeldet bin, weiterhin Kindergeld bekomme, obwohl ich mehr als 20 Stunden arbeite?
Noch einmal möchte ich darum bitten, nicht mit dem Finger auf mich zu zeigen und mich als Schmarotzer zu bezeichnen, nur weil ich darum bemüht bin, Kindergeld weiterhin zu beziehen. Die ganze Angelegenheit ist für mich so schon schlimm genug.
Falls sich jemand diese lange Ausführung bis hierher durchgelesen hat, danke ich bereits dafür und würde mich einfach über Ratschläge und Tipps freuen.
Danke!