Kindergelderhöhung auf Bürgergeldniveau?

Hallo,

wie wäre es, wenn das Kindergeld auf das Niveau angehoben würde, welche auch ein Bürgergeldempfänger für seine Kinder erhält?

Haupteffekt wäre, dass sich Arbeit wieder mehr lohnt, denn wer ein paar Kinder hat und kein Gutverdiener ist, hat derzeit effektiv nicht mehr als eine vergleichbare Familie mit Bürgergeldbezug.

Nebeneffekt wäre, dass man Bürokratie abbauen kann denn derzeit müssen die Jobcenter immer darauf achten, ob ein im Haushalt lebendes Kind Kindergeld bekommt und das Bürgergeld entsprechend anpassen.

Gegenfinanziert könnte die Maßnahme mit einer Verringerung des steuerlichen Kinderfreibetrages werden - denn davon profitieren Besserverdiener überproportional und Normal- sowie Geringverdiener mit etwas größerer Familie kaum.

Was würde dagegen sprechen?

Gruß
Desperado

Dass acht Milliarden ungefähr sieben zu viel sind. Das reicht bereits.

Schöne Grüße

MM

Hab vergessen, dass sich die Menschen in Entwicklungsländer so stark vermehren, weil in Deutschland das Kindergeld so hoch ist…

Diese Behauptung wirst Du doch ganz sicher belegen können. (Und Du wirst ganz sicher nicht das Internetmeme der rechtsradikalen verlinken wollen, dass sogar einige sehr dumme CDU-Politiker geteilt haben…)

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Ich kann nicht anders…

Allein dieser Satz stammt doch schon aus der Feder von Menschenhassern. Zumindest von Menschen, die ihre Mitmenschen dafür verachten, dass sie „nur“ abhängig beschäftigt sind.

Arbeit lohnt sich genau dann, wenn man von dem Verdienst, den man als Gegenwert erhält, leben kann und nicht dadurch, dass die, deren Verdienst nicht zum Leben reicht, finanziell noch schlechter gestellt werden.

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Vermutlich hast Du vergessen, dass die stark überbevölkerten Länder Mitteleuropas keine Entwicklungsländer sind.

Ich finde es merkwürdig, wie Leute drauf stehen, demnächst dreilagig gestapelt leben zu „dürfen“.

Was Du so alles aus meinen Worten herausliest…

Was hat das mit der Kindergelderhöhung in D zu tun?

Ahh - noch jemand, der die Tabelle der Jungen Alternativen gelesen hat… ohne auch nur eine Zahl zu hinterfragen.

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Nun, wenn man den Anbau von Bananen auf Rügen subventioniert, werden auf Rügen mehr Bananen angebaut. Und wenn man das Kinderkriegen subventioniert, werden eben mehr Kinder geboren. Es gibt nämlich für jeden (weltweit, sogar in Deutschland) die Möglichkeit der sog. Familienplanung.

Und nein, es gibt kein ressourcenneutrales Menschenleben. Das könnte es nur bei einer Erdbevölkerung (und ja, Deutschland ist Teil der Erdoberfläche) in der oben angezogenen Größenordung geben.

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  1. Kosten: Eine Erhöhung des Kindergelds könnte die Staatsausgaben erhöhen und möglicherweise dazu führen, dass andere Bereiche des Haushalts gekürzt werden müssten.

  2. Anreize: Ein höheres Kindergeld könnte Anreize für Menschen schaffen, Kinder zu bekommen, obwohl sie sich diese nicht leisten können oder nicht ausreichend für sie sorgen können.

  3. Verteilungsgerechtigkeit: Es könnte argumentiert werden, dass eine Erhöhung des Kindergelds für Familien mit geringem Einkommen nicht fair ist, da diese Familien auch von anderen Sozialleistungen profitieren, während Familien mit höherem Einkommen nicht auf diese Unterstützung angewiesen sind.

  4. Bürokratie: Es könnte argumentiert werden, dass die Erhöhung des Kindergelds zu einer Erhöhung der Bürokratie führen könnte, da die Verwaltung des Systems komplexer werden könnte.

  5. Alternativ Lösungen: Es kann auch argumentiert werden, dass es andere Lösungen gibt um die Armut von Familien zu bekämpfen, wie zum Beispiel die Erhöhung des Mindestlohns oder die Schaffung von Arbeitsplätzen.

  6. Die Vergleichsrechnungen, nach denen Bezieher von Bürgergeld bessergestellt seien als Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen unterschlagen staatliche Leistungen, die Arbeitnehmern im Niedriglohnsektor zustehen: etwa Wohngeld, Kinderzuschläge, Unterhaltsleistungen oder Freibeträge – also zusätzliches Geld, das nur Erwerbstätige beantragen können. Grundsätzlich ist es nicht so einfach, die Differenz zwischen Bürgergeld und Gehalt zu berechnen, wie es häufig suggeriert wird. Im Gegenteil: Berechnungen von Bedarfen auch bei Niedriglohnempfängern sind komplex – und vor allem individuell. Ob staatliche Leistungen gezahlt werden, hängt von konkreten Faktoren wie Kosten und Größe der Wohnung, Wohnort und Anzahl der Familienmitglieder ab.

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Du vergleichst hier Kinder mit Bananen… es werden sich kaum Paare in Deutschland für (mehr) Kinder entscheiden weil das Kindergeld ein wenig erhöht wird.

  1. Stimmt - allerdings wird dadurch auch die Wirtschaft stimuliert, da gerade Familien eine hohe Konsumquote haben. Dazu könnte man die Erhöhung durch z. B. einen Wegfall der Steuerfreibeträge für Kinder gegenfinanzieren, von welchem Eltern mit hohem Einkommen am meisten profitieren.

  2. Wer sich in Deutschland keine Kinder leisten kann bekommt in Deutschland Sozialleistungen - also genau den Betrag pro Kind, den ich für das Kindergeld vorsehe. Für die Menschen im Leistungsbezug ändert sich also überhaupt nichts.

  3. siehe 2. Sowie: Wer sollte etwas dagegen haben, wenn arbeitende Familien besser gestellt, wenn zugleich Familien mit Sozialleistungsbezuch nicht schlechter gestellt werden?

  4. Ich hab beschrieben, wieso es zu weniger Bürokratie kommen würde. Wieso gehst Du von mehr Bürokratie aus, nur weil sich der Betrag erhöht?

  5. Von einer Erhöhung des Mindestlohns profitieren nicht nur Familien, es wäre also eine Ressourcenverteilung nach dem Gießkannenprinzip, die außerdem die Lohn-Preis-Spirale weiter anziehen läßt.

  6. Bei einem Geringverdiener mit vielen Kindern haben die Steuerfreibeträge wenig Effekt, da er sowieso eine niedrige Steuerlast hat. Ein höheres Kindergeld könnte diese Familien stärker entlasten und den Abstand zu Sozialleistungsbeziehern erhöhen. Natürlich ist das nicht leicht zu berechnen da jede Situation verschieden ist, aber dass z. B. ein Bürokaufmann für seine Arbeit regelmäßig Anzüge und Schuhe kaufen, in sein Büro pendeln, und mittags vor Ort etwas zu Essen kaufen muss, wird meist komplett unterschlagen. Viele benötigen ihr (zweites) Auto auch nur um zur Arbeit zu fahren - und wer wegen seiner vielen Kinder sowieso eine niedrige Steuerlast hat kann auch kaum Fahrtkosten und andere Werbekosten steuerlich geltend machen. Wenn man dazu bedenkt, dass die Jobcenter bei vorhandenen Mietverträgen derzeit die volle Miethöhe übernehmen, ist Arbeit für einige finanziell nicht sehr vorteilhaft. Mein Vorschlag würde dieses Ungleichgewicht vermindern und somit auch den Arbeitskräftemangel entgegenwirken.

Der war nicht schlecht. Gib mal „Kinder Armutsrisiko“ in die Suchmaschine Deiner Wahl ein.

Eines der ersten beispielhaften Ergebnisse:

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Sie übernehmen die Miete eben nicht in voller Höhe für jede beliebige Wohnungsgröße. Und das ist eben nur ein Punkt, an dem die angeblichen Einkommensvergleiche von arbeitender und nicht arbeitender Bevölkerung kranken. Es ist schon ein bisschen absurd, dass Du Dich hier ständig der Retter und Rächer Enterbten und der Benachteiligten gerierst, aber andererseits auf die angeblichen Vergleiche der un- und asozialsten und dazu generell menschenfeindlichsten aller Parteien verweist, die natürlich von einigen Medien aufgegriffen und weiterverbreitet wurden.

Lies Dir lieber das mal durch:
Faktencheck Bürgergeld: Warum es sich doch lohnt, arbeiten zu gehen - Nachrichten - WDR

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Servus,

dagegen spricht die Beobachtung, die beiläufig quer durch alle Wirtschaftssysteme und Kulturen zu machen ist, dass die Geburtenraten sinken, sobald ein gewisser mehr oder weniger bescheidener Wohlstand für einen großen Teil der Bevölkerung erreicht ist.

Es darf also erwartet werden, dass gerade in den Haushalten, wo Kindergeld (neben anderen Transferzahlungen) einen eher bedeutenden Beitrag zum Budget des Familienhaushalts darstellt, weil dieser sonst nicht gar so sehr aus dem Vollen schöpfen kann, das Angebot von neuen Erdenbürgern sehr elastisch auf eine solche Verschiebung der staatlichen Nachfrage reagieren wird.

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Erinnerst Du Dich noch an die Einführung des Elterngeld als Ersatz für das Erziehungsgeld, das vor allem für berufstätige, gut verdienende Menschen einen erheblichen Einkommenszuwachs brachte?

Elterngeld: Akademikerinnen bekommen mehr Kinder - FOCUS online
Statistisches Bundesamt: Kinderlosigkeit gestoppt - Gesellschaft - SZ.de (sueddeutsche.de)

Selbst bei Menschen, wo man meinen sollte, dass das Geld gar nicht sooo die große Rolle spielt, spielte es offensichtlich eine durchaus erhebliche Rolle. Natürlich kann man nur das Ergebnis messen und nicht in die Köpfe schauen, aber die zeitliche Korrelation ist schon verblüffend.

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A propos:

Die Kinderfreibeträge haben bei diesem überhaupt keinen Effekt auf die Einkommensteuer, weil bei der Veranlagung immer ein Vergleich Kinderfreibetrag vs. erhaltenes Kindergeld angestellt wird und die für den Steuerpflichtigen günstigere Alternative angesetzt wird. Sie wirken sich lediglich (bei Kirchenmitgliedern) bei der Kirchensteuer aus.

Schöne Grüße

MM

Dann wäre es ja angesichts des demographischen Problems in D super! Wieso bist Du trotzdem dagegen?

Somit haben Besserverdiener mehr Nettoeinkommenszuwachs durch Kinder als Geringverdiener - findest Du das sozial gerecht? Denkst Du, die Kinder von Besserverdienern müssen mehr essen?