Kindergitarre

Hallo Wissende,

meine Enkelin (9 Jhre, 1,40 m) wünscht sich eine Gitarre. Sie hat bisher noch keine Erfahrung.
Könnt ihr mir was empfehlen?

Schöne Grüße
Ann da Cava

Hallo

Ich würde empfehlen, erstmal nachzufragen, was sie auf der Gitarre spielen will (Liedbegleitung, Rockmusik, Jazz, alte Musik, Flamenco oder was?).

Western- und Wandergitarren mit Stahlsaiten sind auf jeden Fall ungeeignet für Kinder. Wenn akustische Gitarre, dann Nylonsaiten.

Wenn das geklärt ist, am besten erstmal einen Gitarrenlehrer suchen. Vielleicht an der Musikschule, da kriegt sie evtl. auch eine Leihgitarre. - Wenn sie weiß, wie man eine Gitarre hält, und wenn sie ein bisschen Gefühl für das Instrument entwickelt hat, dann sollte sie in aller Ruhe im Geschäft eine aussuchen, und zwar eine, die ihr klanglich gefällt, und vor allem eine, die ihr bequem in der Hand liegt, und die für sie nicht zu schwer zu spielen ist. Wenn das Üben nämlich unbequem ist, dann macht man es nicht gerne. Und wenn man nicht übt, kann man nichts, und dann macht das Gitarrespielen auch keinen Spaß.

Wenn das nicht möglich ist und die Gitarre sofort gekauft werden soll, kann man sich an solche Tabellen halten:
http://www.kindergitarren.de/groessentabelle.php

Und irgendeine renommierte Marke. Yamaha z. B. klingen immer ganz gut.

Auf keinen Fall sollte man bei der Größe schon eine ausgewachsene Gitarre kaufen. Lieber zu klein als zu groß, auch wenn man dann öfters eine neue kaufen muss.

Viele Grüße

Danke @Simsy_Mone

Moin,

ergänzend (und NUR das) zur einzig hilfreichen Antwort von @Simsy_Mone reiche ich eine Gitarren"serie" nach, mit der nicht wenig Änfänger glücklich sind - einfach mal, damit Du ein Gefühl dafür bekommst, dass man dabei nicht arm werden muss.

Die gibt es in leicht anderer Typenbezeichnung „mitwachsend“ und auch die „Große“ ist dann nicht wesentlich teurer.

Aber wie schon sehr gut und wichtig geschrieben: Sie muss sich damit wohlfühlen, was ein Testspielen voraussetzt.

VG
Guido

Danke auch dir :slight_smile:

Wahrscheinlich hat sie in dem Alter eine Idee, was sie mit der Gitarre machen will. Dem gegenüber steht aber einerseits das Problem, was man generell bei Kindern, gerade kurz vor der Pubertät, und Jugendlichen hat: die Nachhaltigkeit dieser Idee. Bei der Gitarre kommt speziell hinzu, dass es unterschiedliche Richtungen gibt, womit man bei z.T. völlig verschiedenen Gitarrentypen landet. Last not least reden wir von einem Kind in Wachstumsphase. Es muss ein Instrument in der richtigen Größe hin, sonst macht das keinen Spaß und funktioniert je nach aktueller Größe gar nicht erst.

Die Frage beantwortet sich nach der Praktikabilität. Wenn die Familie genug im Geldbeutel hat, kann natürlich für alle Phasen und Eventualitäten ein Instrument gekauft werden. Das kann man zur Schonung des Geldbeutels auch gebraucht tun.

Möglicherweise weniger cool für beide Seiten auf den ersten Blick könnte als alternative Idee sein, wenn man sich an die örtliche Musikschule wendet. Dort gibt es Instrumente zu leihen. Statt Geld zu investieren, schenkt man die Leihgebühr + x Monate Unterricht. Idealerweise bei einem Lehrer, der nicht streng an einer Richtung verhaftet ist, sondern die Kinder ausprobieren lässt. In der Hinsicht ist in dieser Phase mehr Sorgfalt bei der Wahl des Lehrers geboten als beim Instrument. Das sollte nicht Schrott sein, aber zu teuer lohn halt noch nicht.

Mein Rat ginge damit in eine ähnliche Richtung, wie Simsy Mones, allerdings würde ich in dieser Phase völlig vom eigenen Instrument abraten. Außer, Geld spielt gar keine Rolle und dem Kind wird kein Vorwurf gemacht, dass das Instrument möglicherweise nach wenigen Monaten in der Ecke liegt. Denn solch Druck kann dazu führen, dass Instrument an sich Kindern völlig verleidet wird. Für ein Instrumen spräche ggf noch, wenn man das perspektivisch schon als Familieninstrument begreifen kann, also genug Enkel da sind.

Persönlicher Hintergrund: Ich bin froh und dankbar in einem nicht übertrieben, aber musikalischen Haushalt aufgewachsen zu sein, in dem wir Kinder uns ausprobieren durften! Das führte dazu, dass ich es auf 5 Instrumente gebracht habe, 2 davon recht ernsthaft. Ich habe später mein Studium mit musikalischer Früherziehung zugebrotet.