Hi. Mein Mann und ich, wir wollen ein Kind adoptieren oder in Pflege nehmen. Allerdings haben wir in Deutschland noch kein Kinder oder Waisenheim gefunden. In Luxemburg gibt es Kinderheim in denen Kinder leben die adoptiert werden können oder in Pflege genommen werden können. Gibt es sowas in Deutschland? Die Kinder aus den SOS Kinderdörfern darf man ja weder adoptieren noch in Pflege geben. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. LG
Hallo Naine78,
http://www.adoption.de
auf dieser Internet-Seite findest Du eigentlich schon mal die wichtigsten Hinweise und weiterführende Links.
Direkt zu einem Kinderheim zu gehen, dort zu klopfen und ein Kind adoptieren zu wollen, das geht in Deutschland nicht.
MfG BM
beim Jugendamt nachfragen
Hallo naine,
meine Schwiegereltern nehmen seit 20 Jahren Pflegekinder bei sich auf. Die Vermittlung erfolgt immer über das Jugendamt. Die Kinder kann man über ein paar Monate/Jahre oder bis zur Volljährigkeit bei sich zu Pflege nehmen.
Die Mitarbeiter dort werden euch sehr genau prüfen, da Pflegekinder oft aus schlechten Familienverhältnissen kommen und ihr genau wissen müsst, was da auf euch zukommen kann.
Allein die Liebe zu Kindern reicht meist nicht aus, man braucht auch sehr, sehr starke Nerven und noch viel mehr Einfühlungsvermögen in eine kleine Kinderseele.
Die meisten Kinder wurden seelisch, oder körperlich misshandelt, sie kennen keinen geregelten Tagesablauf, können mit Liebe/Zuwendung von Anderen und mit ihren eigenen Gefühlen (gute und schlechte) nicht/kaum umgehen, oder reagieren auf Liebe und Fürsorge mit Ablehnung, Aggression, Zerstörungswut oder sonst etwas.
Aber das werden euch die Mitarbeiter von Jugendamt genauer erklären können, fragt einfach mal nach. Die sind dort sehr freundlich und hilfsbereit und freuen sich wenn ein Kind vermittelt werden kann.
Und mit viel Liebe, Verständnis, Geduld und Ruhe kann man früher oder später jedes Kinderherz und auch die Dankbarkeit der Kinder erreichen. Schließlich ist nichts schöner, als wenn man mit strahlenden, liebevollen Kinderaugen angesehen wird
Viel Glück
Nauraa
Hallo,
Adoption läuft in Deutschland über das Jugendamt. Auch wenn man im Ausland adoptieren will oder mit einer bestimmten Organisation adoptieren will, muss man über das Jugendamt gehen.
Es gibt in Deutschland keine Heime, in denen Kinder leben, die adoptiert werden können.
Gruß
Elke
Hi Naine,
Ich kann nur grob von einem fall erzählen, der in unserem Freundenkreis stattgefunden hat:
Das Paar hat sich beim Jugendamt gemeldet, daß falls ein Kind zur Adoption freigegeben wird, würden sie es nehmen. Als erstes mußten sie viele, und nochmals viele Papiere ausfüllen. Dann kamen die Besuche von Jugendamt (am Anfang gemeldet, dann unangemeldet). Sie müßten selbst „Berichte“ schreiben (z.B. wie der Tagesablauf daheim ist; was sie in Ihrer Freizeit so machen,…). Und zum Schluß, kam lange, aber lange nichts. In dieser letzten Phase bekamen sie immer wieder die Frage gestellt, ob noch Interesse an eine Adoption besteht. Doch plötzlich an einem Freitag spät abends klingelte das Telefon: Am Montag wird ein Kind im städtischen Krankenhaus geboren. Wenn sie noch Interesse an eine Adoption hätten, am Dienstag können sie das Kind holen. Genauso kam es auch. (Wir sagen im Scherz darüber, daß dies die schnellste „Schwangerschaft“ der Geschichte war) ;o))
ALLERDINGS: (Das weiß ich aus meiner Ausbildung und wurde mit diesem Fall auch bestätigt) Eine gebärende Frau hat grundsätzlich vom Gesetz her das Recht, innerhalb 60 Tage (also 2 Monate) ihre Entcheidung zur Adoption rückgängig zu machen. Das wird damit begründet, daß sie evtl. diese Entscheidung unter dem Einfluß von großen Hormonumstellungen (wie eine Schwangerschaft und eine Entbindung darstellt) getroffen haben könnte. Pünktlich nach 60 Tage, ist das 2-monatige Kind, rechtlich betrachtet, Tochter/Sohn des adoptierenden Paares. Und diese Zeit sei idR. für die adoptierenden Eltern sehr zermübend.
Ich muß aber dazu sagen, daß mir berichtet würde, daß es viele Paare gibt, die sich beim J.A. melden. Und so im Fall von einer Adoption, werden diese extrem unter die Lupe genommen. D.h. Natürlich bist du nicht gezwungen Leute aus dem J.A., die plötzlich vor der Tür stehen, auch zu Dir rein einzulassen. Dazu kann Dir nur einen Richter zwingen. Aber wenn du es nicht zuläßt, können sich diese Beamten keinen Blick machen, wie es bei Euch aussieht. Und, im Fall des Falles, fällt dieses Parameter ins Wasser.
Ich hoffe das war eine Hilfe.
Schöne Grüße,
Helena
Hallo Elke,
auch kurze Frage aus Interesse:
Es gibt in Deutschland keine Heime, in denen Kinder leben, die
adoptiert werden können.
Meinst du damit das oben gesagte (dass man nicht einfach an der Tür klopfen und ein Kind adoptieren kann)? Aber die Kinder, die zur Adoption gegeben werden, oder Waisenkinder leben doch sicher in Kinderheimen in Deutschland oder? (Wo sonst?) Und wenn das ganze dann über das Jugendamt läuft, können die dann auch von dort "weg"adoptiert werden, oder?
Grüßle,
late_bird
…und das ist auch gut so! owT
Direkt zu einem Kinderheim zu gehen, dort zu klopfen und ein
Kind adoptieren zu wollen, das geht in Deutschland nicht.
Obwohl grad zur Weihnachtszeit viele Menschen aus fehlverstandener Nächstenliebe da anderes vermuten…
Gruß Finjen
*sich an manchen Anruf im Dezember erinnernd, wo sich freundlich denkende Menschen für den heiligen Abend ein paar Kinder ausleihen wollten, um ihnen „endlich mal ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren“…
Die Kinder/ Jugendlichen haben dann immer gefragt, ob die Leute eigentlich überhaupt keine Ahnung haben, wie das Leben in Kinderheimen so ist und das wir auch schöne Weihnachten feiern…*
Hallo,
Aber die
Kinder, die zur Adoption gegeben werden, oder Waisenkinder
leben doch sicher in Kinderheimen in Deutschland oder? (Wo
sonst?)
Kinder, bei denen sich die Mutter/Eltern schon vor der GEburt zur Adoption entscheidet, kommen sofort in Familien.
Entscheidet sich die Mutter/Eltern erst später zur Adoption, wird auch hier versucht, das Kind nicht als Zwischenstation in ein Heim zu geben, sondern höchstens ganz kurzfristig, eventuell in Bereitschaftspflege, meist aber bereits zu den zukünftigen Adoptiveltern (auch wenn das in der ersten Zeit, eventuell sogar Jahre vom Namen her dann Pflegeeltern heißt).
Kinder, die aus dem Elternhaus weggeholt und in Heimen oder Pflegefamilien untergebracht werden, sind meist keine Kandidaten für Adoption.
Der „Idealfall“, der so oft in billigen Trivialromanen beschrieben wird, wo beide Eltern sterben und das Kind auf Adoptiveltern wartet, existiert so gut wie nie. In solchen Fällen springen meist Verwandte oder auch Freunde der Eltern ein.
Und wenn das ganze dann über das Jugendamt läuft,
können die dann auch von dort "weg"adoptiert werden, oder?
Wo sollen diese Kinder denn herkommen?
Es stehen wenigen Kindern eine große Anzahl von Adoptierwilligen gegenüber - weshalb sonst blüht das Geschäft mit Auslandsadoptionen?
Das Verhältnis ändert sich, je älter die Kinder sind (d.h. für ältere Kinder gibt es weniger Adoptierwillige). Hinzukommt, dass ältere Kinder, die zur Adoption freigegeben werden, fast immer eine solche Sozialisation hinter sich haben, dass sie nicht in Familien untergebracht werden können, d.h. sie kommen in Institutionen.
Es gibt diese Kinderheime mit wartenden Kindern einfach nicht.
Gruß
Elke
Hallo,
bevor hier noch mehr Leute von kurzen Schwangerschaften und Freunden von Freunden erzählen, empfehle ich:
http://adoption.de/
um sich ein Anfangswissen anzulesen.
Oberstes Gebot: Jugendämter sind keine Kindervermittlungsstellen, sondern dort werden Eltern für bestimmte Kinder gesucht.
Aus diesem Grund werden mögliche Adoptiveltern lange geprüft und es gibt Regeln, die Außenstehenden oftmals ungerecht erscheinen (und vielleicht auch von einzelnen Sozialarbeitern ungerecht angewandt werden, aber das ist nicht die Regel).
Es stehen in westlichen Ländern wesentlich mehr Adoptionswillige möglichen Adoptivkindern gegebenüber.
Auslandsadoption ist deshalb immer mehr gefragt, aber auch immer umstrittener. (Auch dazu gibt es auf der erwähnten Website Informationen.) Organisationen wie „Terre des hommes“, die früher Auslandsadoptionen propagiert haben, haben sich fast ganz aus diesem „Geschäft“ zurückgezogen, und vermitteln nur noch Kinder, die im Heimatland kaum Überlebenschancen haben. Solche Kinder verlangen aber extrem motivierte und auch geschulte Eltern. Das gleiche gilt auch für Kinder, die bereits älter sind, wenn sie in die Adoptionsfamilie kommen. Auch hierzu gibt es von den Jugendämtern Schulung und Information.
Insgesamt ist das Thema so komplex, dass man sich erst einmal intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben soll, bevor man weitere Schritte einleitet (bereits der Gang zum Jugendamt ist ein solcher Schritt). Auf jeden Fall geht nichts schnell und man sollte sich auf mehrere Jahre vom ersten Gedanken an Adoption bis zur möglichen Ankunft eines Adoptivkindes einrichten.
Gruß
Elke
Hallo Finjen,
als Kind bin ich noch mit sogenannten Kindern aus dem Kinderheim zur Schule gegangen (das war bei uns im Nachbarort). Aber das ist lange her. Und ansonsten schließe ich mich Deiner kopfschüttelnden Meinung an.
MfG BM
Jugendamt: Pflegekinderdienst und ergänzende Infos
Hallo Naine,
Du hast schon viele gute Hinweise und Antworten bekommen.
Ich möchte nur noch ergänzend etwas hinzufügen.
Mein Mann und ich, wir wollen ein Kind adoptieren oder in Pflege nehmen.
Allerdings haben wir…noch kein…Kinder oder Waisenheim gefunden…
Das ist auch nicht die richtige Vorgehensweise. s.o.
In Deutschland gibt es viele Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe, nur heißen die nur noch selten „Kinderheim und Waisenhaus“, da diese Begriffe für viele Bewohner ( oder auch manche Bürger) einen negativen Beigeschmack haben.
Waisenhäuser im eigentlichen Sinne gibt es nicht mehr.
Alte Waisenhäuser werden heute häufig *modern* umbenannt.
In Kriegszeiten gab es viele Waisen und auch niemanden, der sich um die elternlosen Kinder kümmern konnte. Wenn Kinder in Deutschland heute zu Waisen werden, kümmern sich in der Regel Verwandte um diese Kinder.
… Die Kinder aus den SOS Kinderdörfern darf man ja weder adoptieren noch in Pflege geben.
SOS-Kinderdörfer haben einen bewusst familienähnlichen Charakter (wie übrigens auch viele Jugendhilfeeinrichtungen)
Die Kinder leben dort möglichst dauerhaft in familienähnlichen Strukturen.
- > Zuständig für Euer Anliegen ist das örtliche Jugendamt,
und zwar der Pflegekinderdienst. - Dort macht Ihr Termine, stellt Ihr Euch vor -bewerbt Euch- um ein Kind und werdet auf Eure Eignung als Pflegeelternbewerber geprüft.
Sieht man Euch als geeignet an, dann wartet Ihr auf ein Kind, für das Ihr geeignet scheint, Elternrollen wahrnehmen könntet.
Wie das im einzelnen abläuft, ist von Jugendamt zu Jugendamt verschieden.
Mancherorts werden intensive Vorbereitungsseminare abgehalten, es gibt „Unterricht“ in Bindungstheorien, Übertragungsverhalten usw… sozusagen psychologische Unterstützung für die Bewerber, damit sie dem Kind die erforderliche Unterstützung angedeihen lassen können.
Für die Eignung als Pflegeeltern ist es vor allem wichtig, dass man bereit ist, sich dem anvertrauten Kind mit allem, was es an Vorerfahrung aus seiner Ursprungsfamilie mit sich bringt, auseinander zu setzen.
Also:
Das Kind mit seiner Geschichte anzunehmen.
Irgendwann stellt Euer Berater vom Pflegekinderdienst Euch ein Kind vor, von dem er sich vorstellen könnte, das es bei Euch ein gutes Zuhause finden könnte und Ihr auf die speziellen Bedürfnisse dieses Kindes gut eingehen könntet ( natürlich ohne dass das Kind dabei ist)
Könnt Ihr Euch theoretisch dieses Kind bei und mit Euch vorstellen, so gibt es wieder verschiedene Vorgehensweisen. ( Ich schreib das, was ich persönlich für das Kindeswohl ( und Elternwohl!) am besten und erfolgreichsten erlebt habe:smile:
- Es gibt dann einen Erstkontakt/ Blind Date/ zufälliges Treffen, wo das Kind ( in Begleitung) und Ihr aufeinander trefft, ohne direkten Kontakt zu haben.
Könnt Ihr es Euch danach vorstellen, spürt ein Kribbeln, habt Sternchen im Blick, dann geht es mit Gesprächen und Kontakten in geregelten Abständen weiter.
Es beginnt nun eine Anbahnungsphase, in der Ihr und das Kind mit einer vertrauten Begleitung ein Stündchen miteinander in Kontakt tretet, spielt, Euch kennenlernt.
Ohne, dass dabei
in irgendeiner Weise von Euch Andeutungen gemacht werden,
dass Ihr dieses Kind mit in Eure Familie nehmen wollt!
Nach vielen Wochen entsteht bei einer positiv verlaufenden Anbahnung des Kontaktes beim Kind der Wunsch nach mehr.
Es will mehr von Euch wissen, wird Euer Zuhause sehen wollen, äußert, nicht mehr in die Gruppe ( Heim) zurück zu wollen…
Irgendwann gibt es dann einen ersten Besuch bei euch; später, immer am Wunsch und Tempo des Kindes orientiert, eine erste Übernachtung. Und danach findet der Abschied von der zwischenstation „Kinderheim“ und der Umzug statt.
Das ganze dauert etwa mind. 3-6 Monate.
So läufts, wenns gut und von dauerhaftem Erfolg begleitet ablaufen soll.
Dies aufwändig erscheinende Verfahren macht viel Sinn, für das Kind und Euch als werdende Eltern.
.
.
Noch kurz: Adoption/ Pflegeverhältnis:
Viele Paare möchten ein Kind adoptieren; die meisten Kinder, für die Eltern gesucht werden, haben aber leibliche Eltern mit Sorgerecht und werden in geeignete Pflegestellen vermittelt.
- Sich per Adoption tatsächlich total von seinem Kind zu trennen, bedeutet für die abgebenden leiblichen Eltern einen immensen Schritt und wird deshalb auch nur selten gemacht.
Adoption ist *endgültig*, davor schrecken viele Eltern in belastenden Situationen zurück.
„Die hat doch ihr Kind abgegeben!“ das wollen viele nicht über sich hören.
Für die Pflegeeltern-Kind-Beziehung macht das Ganze eigentlich keinen Unterschied, aber rechtlich gibt es einige Unterschiede (Verwandtschaftsverhältnis, erben, etc.)
Bitte nachlesen, z.B. hier, die Links sind auch allgemein für Euch als vielleicht zukünftige Pflegeelternbewerber sehr interessant:
https://www.elternimnetz.de/cms/paracms.php?site_id=…
http://www.pflegeelternforum.de/
http://www.moses-online.de/artikel/grundinfos-pflege…
http://www.adoption.de/ (wurde ja bereits verlinkt, empfehlenswert)
Viele Grüße und alles Gute auf Eurem spannenden Weg,
Finjen
Hallo,
als Kind bin ich noch mit sogenannten Kindern aus dem
Kinderheim zur Schule gegangen
Auch von diesen Kindern werden die wenigsten „adoptionsmöglich“ gewesen sein.
Gruß
Elke
Same procedure …
Hallo Elke,
nächstes Mal mailen wir uns vorher an, O.K.?
Gruß von Finjen
Hallo Finjen,
ich finde deine Ausführungen sehr gut, vor allem, weil auch ausführlich auf Pflegesituationen eingegangen bist.
Gruß
Elke
Hallo Elke,
bevor hier noch mehr Leute von kurzen Schwangerschaften und
Freunden von Freunden erzählen, empfehle ich:
offenbar ist es Dir entgangen, daß nach diesem Satz von mir ein Smiley steht. Das ist für mich ein Zeichen, daß es nicht so ernst gemeint ist.
Und bzgl. Freunde ist es Dir tatsächlich ergangen, daß ich gesagt habe „In unseren Freundenkreis“. Ich hätte, um genauer zu beschreiben, unseren engsten Freundeskreis nennen können. Die adoptierenden Eltern kenne ich sehr gut. Das Kind auch. Und die Geschichte „verfolge“ ich seitem ich in Nürnberg bin (also mehrere Jahre). Ausserdem erzählen mir das direkt die Eltern, die ich im Durchschnitt jede Woche treffe. Es ist keineswegs eine Aussage von Aussage von Aussage,… Was ich behaupte hat sich genauso zugetragen wie ich es beschrieben habe und kein bißchen anders.
Selbstverständlich könnte ich weit mehr Details darüber erzählen, wo es eindeutig ist, daß alles so ist wie ich es beschreibe. Tue ich aber nicht weil das nicht „meine“ Geschichte ist, sondern von denen. Und so wird es auch bleiben.
Ich sage natürlich nicht, daß Du nicht weiß wie es in Deutschland mit Adoptionen zugeht, denn Du weiß es natürlich sehr gut. Aber genauso wenig kannst Du andeuten, daß das was ich sage nicht stimmt oder gar „faul“ ist, nur weil es Dir evtl so erscheinen mag.
Oberstes Gebot: Jugendämter sind keine
Kindervermittlungsstellen, sondern dort werden Eltern für
bestimmte Kinder gesucht.
Kein bißchen anders ist gelaufen in dem mir bestens bekannten Fall.
Mir fällt nur auf, daß alles, aber auch alles was Du hier sagst, sich genauso deckt mit dem was ich beschrieben habe. Aus diesem Grund finde ich Deine abschätzende Redeweise (s.o.) um es diplomatisch auszudrücken, mindestens ungerecht und unpassend.
Gruß,
Helena
Hi
um ihnen "endlich mal ein schönes
Weihnachtsfest zu bescheren"…
Die Kinder/ Jugendlichen haben dann immer gefragt, ob die
Leute eigentlich überhaupt keine Ahnung haben, wie das Leben
in Kinderheimen so ist und das wir auch schöne Weihnachten
feiern…*
Ich glaub das kommt noch aus uralten „Überlieferungen“ von Kinderheimen. Als meine Mutter aufwuchs (aufm Land) waren die Heimkinder dort noch arme Würstchen. Das Heim, dass es noch gibt, ist heute schon nicht das Gelbe vom Ei aber damals war es halt eine Kinder-Verräum-Stätte mit wenig Kapital (die Kinder waren wohl sehr dünn und auf Fotos aus der Zeit sehen sie im Vergleich zu den anderen auch nicht sooo gesund aus).
Ihre Freundin wurde dann von meiner Oma mit durchgefüttert.
Solche Eindrücke sind das denk ich, die da reinspielen, v.a. wenn man bedenkt dass diejenigen, die jetzt im „Adoptierfähigen Alter“ sind aus einer Generation stammen, die eben sowas von den Eltern gehört haben und einfach nicht mitbekommen haben, dass wir nicht mehr in der Nachkriegszeit leben.
lg
Kate
adoptierfähiges Alter
Hallo Kate,
Ich glaub das kommt noch aus uralten „Überlieferungen“ von Kinderheimen.
Da hast Du wohl Recht.
Ich weiß ja auch, dass es mit positiver Absicht verbunden ist und ich war auch immer freundlich zu den Leuten. Manche wollten es nur nicht verstehen, da sie es „doch nur gut mit den armen Kindern meinten“
Aber auf Dauer kann das schon nerven und vor allem traurig machen.
Ich finde schon ganz schön schlimm, dass selbst Jugendliche noch verleugnen, dass sie „im Heim“ wohnen, weil in den Köpfen 15jähriger noch dasselbe rumspukt, wie im Kopf von Oma…
Ich arbeite mehr als mein halbes Leben im *Kinderheim* und versuche immer mal wieder, Freunden und Familie und sonstiger Umwelt verständlich rüber zu bringen, dass es heute anders ist, als früher.
Egal,
meine Mama denkt immer noch, die Kinder leben in Schlafsälen und meine Freunde sagen immer noch „ich könnt das ja nicht“
Manchmal nervt das einfach nur…
Warum ist der Mensch bereit, zu verstehen, wie Technik unser Leben bestimmt und in anderen Bereichen findet so wenig Umdenken statt? Manchmal sag ich nur noch:
„Waisenkinder?
Wann war denn hier das letzte Erdbeben oder der letzte Krieg?!“
( Naja, war mal was persönliches am Rande und natürlich ot)…
Solche Eindrücke sind das denk ich, die da reinspielen, v.a. wenn man bedenkt dass diejenigen, die jetzt im „Adoptierfähigen Alter“
Im adoptierfähigen Alter ist man übrigens zwischen ab 21 bzw. 25 Jahren plus maximal 40 Jahre Altersunterschied zum anzunehmenden Kind, aber das nur am Rande…
http://dejure.org/gesetze/BGB/1741.html
und http://dejure.org/gesetze/BGB/1743.html
… sind, aus einer Generation stammen, die eben sowas von den Eltern gehört haben und einfach nicht mitbekommen haben, dass wir nicht mehr in der Nachkriegszeit leben.
lg
Kate
Viele Grüße zurück,
Finjen