Kinderkrippen und Ausgleich

Moin zusammen,

wir haben, wieder mal, ein Beispiel, warum in D keine vernünftige Politik gemacht wird: Dieses elendigliche „keiner darf weniger haben als der andere“ Getue. Die Idee, zusätzliche Kinderkrippen einzurichten ist ja OK vor dem Hintergrund, daß es immer weniger qualifizierte Arbeitskräfte gibt und deswegen die, die es gibt, nach der Geburt die Möglichkeit haben sollten, wieder zu arbeiten. Aslo kommt jetzt gleich die nöchste Ide, daß diejenigen, die Ihren Nachwuchs lieber selber betreuen wollen, selbstverständlich (sic!) einen finanziellen Ausgleich benötigen, weil sie sich ja sonst schlechter stellen. Ich habe einen Hals Größe 58! Hier wird wieder eine gute Idee plattgemacht indem man Milliarden über das ganze Volk verteilt und hinterher sagen kann, das Ganze ist zu teuer. Ich rege mich sowas von auf.
wütende Grüße,

Ralph

Hallo

Dieses elendigliche „keiner
darf weniger haben als der andere“ Getue.

Dieses Getue könnte man unter Umständen auch als Verlangen nach Gerechtigkeit bezeichnen.

Die Idee,
zusätzliche Kinderkrippen einzurichten ist ja OK vor dem
Hintergrund, daß es immer weniger qualifizierte Arbeitskräfte
gibt und deswegen die, die es gibt, nach der Geburt die
Möglichkeit haben sollten, wieder zu arbeiten.

Ich finde die Idee vor dem Hintergrund, dass die meisten Schulkinder ja noch nicht mal untergebracht sind, eigentlich gar nicht so toll. Es gibt kaum noch Jugendarbeit, Grundschulkinder können evtl. bis 14:00 in der von Eltern geführten Übermittag-Betreuung sein, über die Unterbringung von Schülern weiterführender Schulen denkt eigentlich gar niemand nach, aber es müssen Ganztagsplätze für Babies geschaffen werden. Es werden definitiv auch Horte geschlossen zugunsten dieser - vom pädagogischen Standpunkt aus m.M. nicht unbedingt sinnvollen - Kinderkrippen.

Man kann doch nicht Kinder von 10, 11 oder auch 12 und 13 Jahren den ganzen Tag sich selbst überlassen. Das ist aber nicht ganz selten Fakt. Und da könnten Pädagogische Nachmittags-Einrichtungen wirklich was gutes Bewirken. Ich finde es zwar nicht schlecht, wenn es Krippen gibt, aber meiner Meinung nach gäbe es da erst wesentlich wichtigere Dinge zu erledigen.

Wenn man doch einen guten und gutebezahlten Arbeitsplatz hat, dann kann man sich doch evtl. auch eine Kinderfrau leisten, die auch nicht nur zu Hause sitzt, sondern eventuell eigene ältere Kinder (sehr wertvoll für ein Baby) hat und mit den Kindern was unternimmt. Und Einzelbetreuung ist für ein Baby einfach besser als eine Massenbetreuung.

Wenn sich die Politik kinderfreundlich nennen will, dann sollte sie auch ein bisschen im Interesse der Kinder handeln, und nicht im Interesse irgendwelcher Arbeitgeber oder „der“ Wirtschaft.

Viele Grüße
Simsy

Hallo Simsy,

Dieses Getue könnte man unter Umständen auch als Verlangen
nach Gerechtigkeit bezeichnen.

Richtig, das Problem ist einfach, daß in D soviel gerecht gemacht werden muss, daß im Endeffekt überhaupt nichts sinnvolles mehr dabei herauskommt. Nur als Beispiele: Steuerreformen.
Was deine anderen Anmerkungen betrifft, gebe ich dir recht. Die Kinderkrippenplätze sind sicherlich nicht das nonplusultra, mit dem alle anderen Probleme im Kinder- und Jugendlichenbereich gelöst werden können. Aber es ist ein Anfang. Und was das Ganze aus Sinn der Wirtschaft betrifft: Wenn die Eltern Geld verdienen können, ist das letzten Endes meistens auch im Interesse des Kindes.

Ralph

Hallo

Nur als Beispiele:
Steuerreformen.

Ok

Die Kinderkrippenplätze sind sicherlich nicht das
nonplusultra, mit dem alle anderen Probleme im Kinder- und
Jugendlichenbereich gelöst werden können. Aber es ist ein
Anfang.

Ich würde bei den größeren Kindern und insbesondere Jugendlichen anfangen. Mit Jugendarbeit ist teilweise gar nichts mehr. Das ist eine sehr schlimme Entwicklung. Und mit dem Job aussetzen, bis die Kinder 15 - 16 (in dem Alter wär es vielleicht(!!) kein Problem mehr) sind, das finde ich aber doch etwas übertrieben. Mal abgesehen davon, dass man als Mutter da teilweise eh nicht mehr die am besten geeignete erwachsene Betreuungsperson ist.

Wenn die Eltern Geld verdienen können, ist das letzten Endes
meistens auch im Interesse des Kindes.

Geh doch mal auf mein Argument mit der Kinderfrau ein. Ist da was dran verkehrt?

Übrigens: Die Kinderkrippen in Schweden und Finnland haben einen ganz anderen Personalschlüssel als hier. Da kommen auf eine BetreuerIn so ca. 5 Kinder. So könnte ich mir eine Kinderkrippe auch ziemlich bis sehr gut vorstellen.

Viele Grüße
Simsy

gut, die Kinderfrau. Du schrubest

Wenn man doch einen guten und gutebezahlten Arbeitsplatz hat, dann kann :man sich doch evtl. auch eine Kinderfrau leisten, die auch nicht nur zu :Hause sitzt, sondern eventuell eigene ältere Kinder (sehr wertvoll für :ein Baby) hat und mit den Kindern was unternimmt. Und Einzelbetreuung :ist für ein Baby einfach besser als eine Massenbetreuung.

Zum einen habe ich keine Ahnung, was eine Kinderfrau kostet. Zum zweiten ist ein Job nicht dasselbe wie ein gutbezahlter welcher. Sprich, nur weil man wieder arbeiten geht heisst nicht, daß man sich eine Kinderfrau leisten kann. Ich behaupte sogar, daß die wenigsten das können werden. Dazu kommt noch, daß man erstmal jemanden finden muß, dem man so vertraut, daß man ihr sein Kind anvertraut.
Die Idee ist sicherlich gut, aber eben IMHO für die wenigsten machbar.

Ralph

Möglichkeit haben sollten, wieder zu arbeiten. Aslo kommt
jetzt gleich die nöchste Ide, daß diejenigen, die Ihren
Nachwuchs lieber selber betreuen wollen, selbstverständlich
(sic!) einen finanziellen Ausgleich benötigen, weil sie sich
ja sonst schlechter stellen.

Moderne Form der Kinderarbeit. Wer sich jetzt einen neuen A6, finanziert durch die Kinder, kaufen kann, ist jetzt schon klar. Gibt es dann eigentlich noch Kindergeld? Wären ja dann über 300 Euro pro Kind und das geschenkt.

Neues Motto: Poppen für den eigenen Wohlstand.

Ich finde die Regelung schwachsinnig. Klar, wir haben zu wenig Plätze aber wir müssen nicht noch diejenigen subventionieren, die ihre Kinder zu Hause haben und jetzt erst recht zu Hause lassen wollen.

Hai Steven,

Moderne Form der Kinderarbeit. Wer sich jetzt einen neuen A6,
finanziert durch die Kinder, kaufen kann, ist jetzt schon
klar. Gibt es dann eigentlich noch Kindergeld? Wären ja dann
über 300 Euro pro Kind und das geschenkt.

Fuer einen A6 wird es wohl nicht reichen. Aber so wie ich das Ganze verstanden habe, gibt es das Betreuungsgeld zusaetzlich zum Kindergeld.

Neues Motto: Poppen für den eigenen Wohlstand.

Ich will ja nicht gegen das sogenannte Prekariat laestern, aber es gab in SPON einen Artikel (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,482…), in dem genau das angeprochen wurde von Hartz IV Empfaengern. Da war von Urlaub die Rede und von neuen Klamotten (fuer Mama, nicht fuer die Kinder).

Ich finde die Regelung schwachsinnig. Klar, wir haben zu wenig
Plätze aber wir müssen nicht noch diejenigen subventionieren,
die ihre Kinder zu Hause haben und jetzt erst recht zu Hause
lassen wollen.

Du sagt es. Siehe mein Ausgangsposting. Eine gute Idee wird zum Milliardengrab gemacht, weil alle gleich sein muessen. Es ist zum Haareraufen. :frowning:(

Ralph

Hallo,

(http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,482…),
in dem genau das angeprochen wurde von Hartz IV Empfaengern.
Da war von Urlaub die Rede und von neuen Klamotten (fuer Mama,
nicht fuer die Kinder).

Der Artikel ist ja der Hammer. Die Denkweise mancher Menschen ist ja schon äußert fragwürdig:
‚Ihr Mann versorge tagsüber die beiden Kinder, „weil er ja ohnehin zu Hause ist - aber was er da macht, das zahlt ihm keiner“‘

Das klingt ja wie eine Anklage. „Hey, du Staat, du bist dran schuld, dass wir Kinder haben. Nun bezahle gefälligst dafür.“

Das haben Generationen vor uns auch schon so gemacht. Ohne zu Jammern. Ohne anzuklagen.

‚Die Politiker wissen doch gar nicht, was ein Kind kostet."‘
Man kann ein Kind beliebig teuer machen. Diese Generation sollte mal Mutti und Vati fragen, ob die nach dem Krieg auch so gejammert haben. Auf den Preis eines Kindes zu verweisen, ist einfach nur erbärmlich. Hauptsache, man schränkt sich selber nicht ein, verzichtet nicht auf Urlaub und neues Auto.

Die AWO bringt es zur Sprache:
„Es ist absolut kontraproduktiv, wenn sozial schwache Eltern ihre Kinder nur wegen des Geldes nicht in die Krippe geben und das Geld so nicht den Kindern zugute kommt“

Wann immer es etwas umsonst gibt, ist doch Missbrauch vorprogrammiert. Bezahlen müssen es diejenigen, die arbeiten gehen (mit und ohne Kinder).

Und die Ausgleichsmentalität: Gibt es eigentlich einen steuerlichen Vorteil für diejenigen, die keine Kinder haben? Immerhin bezahlen sie diejenigen, die ihre Kinder in die Krippe stecken könnten, es aber aus monetären Gründen nicht wollen.

Steven,

Der Artikel ist ja der Hammer. Die Denkweise mancher Menschen
ist ja schon äußert fragwürdig:

Du sagt es. Es gibt auch einen anderen schönen Artikel, diesmal im Managermagazin (http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,…), indem genau dieses gefordert wird: finanzieller Ausgleich für kinderlose, nicht verheiratete und natürlich auch Singles, wir wollen ja schließlich niemanden benachteiligen.
Schön zu wissen, daß ich nicht der einzige bin, der sich darüber aufregt.

Ralph

Hi Ralph & Stephen,

Schön zu wissen, daß ich nicht der einzige bin, der sich
darüber aufregt.

Nehmt mich auf in Euren Club, büdde.

Gruß,

Anja

Hallo,
richtig!
Es geht der CDU doch darum, die Haufrauenfraktion zu stärken!

Ich habe gerade erfahren, wie es in anderen Ländern ist, Beispiel Finnland:
Kinderbetreuung ist kostenlos, wenn beide Eltern arbeiten.
Kinderbetreuung muss bezahlt werden, wenn einer zu Hause ist und trotzdem sein Kind betreuen lassen will. Vorschule ist Pflicht und kostenlos.

Beatrix

Hai Anja,
ich bin ja echt überrascht, daß du als Frau zustimmst, aber

Nehmt mich auf in Euren Club, büdde.

überhaupt kein Thema, fühle dich herzlichst willkommen!

Ralph