Kinderlos im Alter

Hi,

interessieren würde mich wie das für „ältere“ Menschen ist, die (un-)gewollt kinderlos blieben? Was geht in Euch bzw. Menschen die Ihr kennt vor? Was ist es für ein Gefühl „nichts“ zu hinterlassen? Natürlich besteht eine Hinterlassenschaft garantiert nicht nur in Form von Kindern aus Fleisch und Blut sondern es gibt, so jemand Spuren von sich hinterläßt, auch geistige Kinder bzw. auch ungute Dinge. Besteht hier nicht das Gefühl, das etwas fehlt?

Ciao,
Romana

Hi,

interessieren würde mich wie das für „ältere“ Menschen ist,
die (un-)gewollt kinderlos blieben? Was geht in Euch bzw.
Menschen die Ihr kennt vor?

Hallo Roxana!
Zwei Frauen, die ich kenne, denen geht es ganz grottenschlecht, obwohl sie sich (angeblich, mir kam das immer bissl spanisch vor) BEWUSST gegen Kinder entschieden haben. Ich sah da immer mehr so vorgeschoben Gründe: Der falsche Typ oder gar kein Mann, grad keine Kohle, beruflich nicht passend…

Was ist es für ein Gefühl „nichts“
zu hinterlassen?

Das muss ja fast an Philosophenbrett unter Sinn des Lebens…

Natürlich besteht eine Hinterlassenschaft
garantiert nicht nur in Form von Kindern aus Fleisch und Blut
sondern es gibt, so jemand Spuren von sich hinterläßt, auch
geistige Kinder

Ein mir sehr lieber Freund nennt seine Bücher seine Kinder.

bzw. auch ungute Dinge. Besteht hier nicht das
Gefühl, das etwas fehlt?

Eine andere Frau, die hat schon immer ganz egoistisch gesagt: Die Plagen sind mir zu stressig. Und der geht es auch im „Alter“(wenn man sich mit 55 so bezeichnen kann) gut damit.

Ciao,
Romana

LG! Gretl

Hallo Romana,

so richtig kinderwild war ich nie. Durch div. Umstände kam es nie zu Kindern und das war ok so für mich. Auch um mich rum gab es keine Verwandschaft mit Kindern. Wenn Kinder, dann in befreundeten Familien. Nun bin ich fast 50. Und natürlich denke ich an später. Aber auch da machte mir das kinderlos sein nichts aus. Was ich aber bemerke ist, daß ich es mehr und mehr als angenehm empfinde das Kinder und Jugendlichen in meiner Nähe sind. Ich beginne Begriffe wie „nachwachsende Generation“, „Kinder sind die Zukunft“, Güte und Weisheit des Alters" usw. nicht mit dem Intellekt zu verstehen, sondern zu fühlen. Es ist nur unzureichend zu beschreiben, wie sich im eigenen Ich das Verhältnis zu Kindern zu Tieferem entwickelt.
Doch dieses sich verändernde Gefühl zu Kindern läßt in mir kein Bedauern darüber entstehen, daß ich selbst keine Kinder habe. Ich genieße eben die gelegentliche Anwesenheit anderer Kinder und die Kinder fühlen mein inneres Entgegenkommen offenbar.
Eigene Kinder haben zu müssen, um im Alter nicht allein und versorgt zu sein? Nein, das ist kein Grund für mich. Es gibt so viele Kinder und Enkel, die sich keinen Deut um die Eltern und Großeltern kümmern. Wer sagt denn, daß es meine Kinder tun würden bzw. könnten.

Gruß Steffi

Hallo,
ich besuche sehr oft meine Mutter im Altersheim und habe sehr viel Kontakt auch mit mehreren Heimbewohnern. Dort gibt es folgende Gruppen:
Die kleinste Gruppe der Bewohner bekommt regelmäßig Besuch von Angehörigen, hat viel Kontakte, wird auch immer wieder mal abgeholt.
Eine große Gruppe hat Kinder, aber wird nur ganz selten oder gar nicht besucht. Die Bewohner sind meist sehr traurig, oft verbittert, sehr einsam, sie sitzen oft im Eingangsbereich und warten.
Die letzte Gruppe sind die ohne Kinder, die manchmal auch bedauern, dass sie nun alleine sind. Aber ich finde, sie kommen mit dem Alleinsein besser zurecht und sind nicht so enttäuscht und verbittert.
Ich habe auch kein Kind, ich bedaure das aber nicht.
Petra

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Hallo,

Ich habe auch kein Kind, ich bedaure das aber nicht.

Noch nicht. Wer weiß, vielleicht ändert sich das auch irgendwann mal.

Sicherlich ist es aber kein guter Grund, Kinder zu bekommen, weil man dann im Alter in irgendeiner Weise umsorgt wird.

Schließlich passiert es auch oft genug, dass die Kinder vor den Eltern sterben.

Grüße

Sarah

Hallo Romana,

ich selber habe zwar Nachwuchs, aber Du fragst ja auch nach

Menschen die Ihr kennt vor?

Ich kenne dabei eigentlich eine Gruppe, ungewollt kinderlos. Bei ihr alles i.O., Mann weigerte sich für Untersuchungen.
Die beiden sind noch gar nicht wirklich älter. Aber die Frau hat schon sehr depressive Momente.

Ein anderes Paar, ebenfalls ungewollt kinderlos. Nervenzusammenbruch. Arrangieren mit den Tatsachen. Beschäftigen mit Kindern von Verwandten.

Mehrere anderee Paare, scheinbar gewollt kinderlos. Scheinbar auch glücklich damit.

Wobei die Aussage, „wir wollen keine“ ja nicht unbedingt zutreffend ist. Wer mag aber schon so persönliche Details weitläufigen Bekannten auf die Nase binden.

Bei den gewollt kinderlosen fällt mir zumindest auf, dass übermäßige Tierliebe vorhanden ist. Das kann aber natürlich auch Zufall sein.

Ich denke, es kommt sehr darauf an, wie groß der Kinderwunsch war, wenn überhaupt. Und ob die Lebensumstände passten. Bei Menschen, wo es einfach halt nicht vom timing her passte (als man noch Kinder bekommen konnte, kein Partner z.B.) ist es sicherlich einfacher akzeptiert, als wenn alles passte, nur das Kind noch fehlte, aber sich einfach nicht erfüllen konnte.

Schließendlich auch, wie man die Gegebenheiten dann akzeptieren konnte.

Im Altenheim starb mal eine alte Dame, die kinderlos war, lange Zeit im Ausland lebte. Dadurch natürlich auch wenige intensive Freundschafts- oder Nachbarschaftskontakte hat, uralt wurde, und somit auch die Verwandten schon vorher gestorben waren. Als diese alte Dame starb, war tatsächlich nur der Pfarrer und die Pflegedienstleiterin zur Beerdigung. Das fand ich sehr traurig. Aber deshalb Kinder zu bekommen, ist ja auch ziemlich bescheuert. Wenn nicht sogar überflüssig. Eine weitere alte Dame, die hatte sogar ein Kind, das sogar regelmäßig zu Besuch kam. Als diese alte Dame starb, war das Requiem sehr früh. Der Sohn rief an und fragte, ob er denn unbedingt dabei sein müsste… die arme alte Dame, die hat sich sicherlich nochmal umgedreht.

Grüße

Sarah

Hi Romana,

interessieren würde mich wie das für „ältere“ Menschen ist,
die (un-)gewollt kinderlos blieben? Was geht in Euch bzw.
Menschen die Ihr kennt vor?

Ich bin sehr zufrieden damit.

Was ist es für ein Gefühl „nichts“ zu hinterlassen?

Du hast keine Garantie, dass deine Kinder sich nach deinen Vorstellungen entwickeln oder deinen Idealen nacheifern.
Ich kenne Leute, die ich bedaure ihrer Kinder wegen.
Ich kenne aber auch solche, die zufrieden sind.

Gruß
Barney

Hallo Romana,

ich kann Sarah nur bestätigen.

Ist man von innen heraus kinderlos oder kann die Kinderlosigkeit ohne große Regung akzeptieren, kommt man auch später gut damit klar.
Wünscht man sich aber Kinder und kann keine bekommen, oder verzichtet man aus reiner Vernunft, belastet das mehr und mehr.

Entscheidend ist der innere Herzenswunsch, nichts anderes.

Gruß Steffi

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Hallo Romana

interessieren würde mich wie das für „ältere“ Menschen ist,
die (un-)gewollt kinderlos blieben?

Für mich kein Problem.

Was ist es für ein Gefühl „nichts“ zu hinterlassen?

Meinst Du damit meine tollen Gene?

Natürlich besteht eine Hinterlassenschaft
garantiert nicht nur in Form von Kindern aus Fleisch und Blut
sondern es gibt, so jemand Spuren von sich hinterläßt, auch
geistige Kinder bzw. auch ungute Dinge.

Die wenigsten Menschen hinterlassen Spuren, die längere Zeit erhalten
bleiben. Daran ändern auch Kinder nichts. Natürlich kann ich mich an
meine Eltern und Grosseltern erinnern, aber das interessiert ausser
mir kein Schwein.

Besteht hier nicht das Gefühl, das etwas fehlt?

Keineswegs. Was sollte denn fehlen? Berühmtheit in irgendeiner Form?

Mich wird’s auch nicht kümmern, wer an meine Beerdigung kommt. Ich
garantiere hiermit, mich deswegen niemals zu beschweren!

Kinderlose Grüsse
Heinz

Hallo Ramona,

ich kenne in dem Zusammenhang etliche Varianten: einen Bekannten, knapp 60, inzwischen Single, der nie Kinder wollte (weshalb er Single wurde) und der ohne Kinder durchaus zufrieden ist. Als Vater kann ich mir ihn auch beim besten Willen nicht vorstellen.
Meine Schwester: hat nie Kinder gewollt, war dan mal ganz kurz mit 40 schwanger, wollte dann mitmal doch, war aber auch nicht lange betrübt, als sich die Schwangerschaft nach ein paar Tagen von selbst erledigte. Sie ist inzwischen auch über 55 und durchaus sehr zufrieden mit Ihrem Dasein.
Ein weiterer Bekannter (46) hat nie Kinder gewollt, weil er meint, er könne da zuviel falsch machen, wolle die Verantwortung für ein Kind nicht übernehmen (hat einen psychisch gestörten Bruder, der seine Erziehung für die Störung verantwortlich macht - das hat den Beaknnten wohl abgeschreckt).
Er vermißt Kinder eindeutig nicht, hatte aber dadurch Probleme mit Beziehungen, da viele seiner Freundinnen Kinder wollten.

Bekanntes Pärchen, möchte Kinder, klappt aber nicht. Sie sind zwischen 36 und 43, und nicht so zufrieden mit der Tatsache.
Kenne ein weiteres Pärchen, das keine Kinder will (es auch garantiert nicht probiert hat, den Mann kenne ich seit ca. 20 Jahren, der hat immer gesagt, er will keine Kinder). Die sind völlig zufrieden.

Ich hab Kinder, aber anfangs wollte es auch nicht klappen - nach 3 Jahren habe ich mir schon Sorgen gemacht und was mich da am meisten gestört hat, war schon, dass einfach nichts von einem bleibt (die Gene verm.). An Altersbetreuung habe ich nicht gedacht, das ist auch mit Kindern Glückssache.

Kurz, es ist ganz unterschiedlich, wie Menschen damit umgehen, bzw. was Mnschen wollen.

Gruß, Anne

Hallo,

hmmm, ich versteh nicht so ganz, was „kinderlos“ und „Alter“ miteinander zu tun haben?

Eigentlich wollte ich zwei, das hat aber nicht so gepasst … aus diversen Gründen :wink: deswegen ist es halt bei einem geblieben.

zurückgeblickt: es gab ganz viele tolle Zeiten, dann gab es anstrengende Zeiten… dann wurde es auch wieder besser.

Ich schätze das kennt jeder, der Kinder hat? :wink:

Wow, ich bin froh, dass mein Kind so langsam „selbst läuft“.

Was erhofft Ihr Euch denn von Euren Kindern im Alter?
Mal so ganz nüchtern betrachtet werden sie vermutlich ihre eigene Familie haben. Sie müssen vermutlich schauen - wenn sie nicht reich heiraten - ihr eigenes Spagat zwischen Mann, Kinder und Job zu schaffen. Ob man dann für den Lebenspartner die gute oder böse Schwiegermutter ist, ist ja dann auch noch die Frage :wink:

Ich erhoffe mir, dass ich so fit wie möglich bleibe, vielleicht in eine Rentner-WG ziehe :wink:, eine gute Beziehung zu meiner Tochter und ihre Familie in spé habe. Aber man weiss ja nie, wie es kommt.

Aber das hat nix mit meinem Kind zu tun, sie soll mal selbst schauen, dass sie ihren Weg im Leben findet.

Liebe Grüße
usch

Hallo Romana,

darauf gibt es recht unterschiedliche Antworten, weil die betroffenen Menschen unterschiedlich sind.

Du kannst allenfalls ein paar Einzelmeinungen hören, davon läßt sich aber aufgrund der geringen Anzahl noch nicht einmal eine Tendenz ableiten.

Du stellst sehr persönliche Fragen die nicht allgemein zu beantworten sind. Was sagen Dir dann diese wenigen, verschiedenen Antworten?

Viele Grüße
Michel

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin, Ramona Romana,

es gibt Menschen Männer, die ihr Selbstwertgefühl aus dem Fortpflanzungserfolg beziehen. Das sind dann öfters die, die ihre Frauen als „taube Nuss“ bezeichnen. (Natürlich ohne nach den Gründen zu fragen, aber das wäre eine andere Geschichte).

Was vom Menschen bleibt, das sind Erinnerungen - irgendwer wird eine Zeitlang Dönekes erzählen, in denen ich eine tragende Rolle spiele. Mehr oder weniger lang, darauf hat niemand Einfluss, Kinder verlängern diese Zeit aber bestimmt nicht.

Besteht hier nicht das Gefühl, das etwas fehlt?

Nein. Wem sollte hier was fehlen? Einige Menschen werden sich meiner erinnern, weil ich mir immer gesagt habe, es ist egal, wie man mich kennengelernt hat - Hauptsache, es hat gewirkt („Ich heiße drambeldier - sacht Ihnen das wass?!?“

Gruß Ralf

Die frage stelle ich mir jetzt auch schon…
…aber eigentlich nicht wegen mir, sondern weil ich meinen Familienzweig erhalten will…
Wenn meine Schwester ein Kind bekommt werde ich das ganze denke ich auch etwas lockerer sehen…
So grüble ich schon darüber, was irgendwann einmal sein wird und an wen ich mein Hab und Gut weitergeben würde, wenn ich niemanden auf verwandtschaftsebene mehr habe…

Ich find den Gedanken einfach nicht sehr schön, aber was will man tun?
Man kann sich seine Traumfrau eben nicht herbeizaubern…

Hallo!

Eigentlich habe ich ja hierzubrette (noch) nichts verloren, zumal ich, 34, aktuell eher jünger werde (:wink:), möchte mich, Euer Einverständnis vorausgesetzt, doch gerne zu diesem Thema äußern.

Mit 25 habe ich mich nicht für eigene Kinder interessiert,hatte aber schon immer einen guten Draht zu den Wichteln anderer Leute. Mit 30 kam dann langsam der Wunsch auf eigene Kinder, die Partnerin zog jedoch nicht so richtig. Mit 32 wollte sie dann, ich aber nicht mehr mit ihr. 1 Jahr darauf dann die Trennung.Meine neue Partnerin, seit 1 Jahr, will unbedingt in den nächsten 2-3 Jahren Kinder, ich auch. In meinem Familien- und Freundeskreis hat mittlerweile die Mehrheit der Leute meines Alters 1 oder 2 Kinder.
Alles ganz „normal“ also.

Einige haben sich aber auch bewusst mit nun mitte-ende 30 gegen Kinder entschieden, und nach dem letzten Gespräch mit einem dieser Gruppe habe ich einmal darüber nachgedacht, was das Ergebnis einer solchen Entscheidung ist, wenn man dann um die 60 ist. Dies geschah am Beispiel der Freunde und Bekannten meiner Eltern, also Leuten, die ich selbst fast alle seit meiner Geburt kenne.

Mein klares Fazit: diejenigen, welche kinderlos geblieben sind, sind ausnahmslos alle entweder wunderlich, frustriert, oder beides.
Man geht den eigenartigsten Hobbies nach, ist nur wenig sozial gebunden und verfügt oftmals über einen unglaublichen „Tunnelblick“, was politische, gesellschaftliche und demographische Entwicklungen angeht.
Kinder scheinen also in hohem Maße dazu beizutragen, dass man gesellschaftlich „dabei bleibt“ und keinen allzu großen Egoismus entwickelt. Geld ist bei den Genannten zumeist mehr als ausreichend vorhanden, die Ehen scheinen mir auch länger zu halten. Aber irgendwie fehlt mir eine gewisse Gelassenheit und ein breiteres Band an Interessen. Oftmals kann man nicht umhin, die Leute einfach mit dem Begriff „leer“ zu beschreiben.

Es möge sich nun bitte niemand hier angegriffen fühlen, aber meine Beobachtungen sind derart eindeutig und werden auch von anderen Menschen, die besagte Paare kennen, geteilt, so dass ich dies gerne zur Diskussion mit beitragen wollte.

Grüße,

Mathias

Ich find den Gedanken einfach nicht sehr schön, aber was will
man tun?
Man kann sich seine Traumfrau eben nicht herbeizaubern…

huhu,

für die Fortsetzung der Linie benötigt es nicht unbedingt eine Traumfrau, sondern „nur“ eine Mutter…

nur so rein theoretisch ;o)

lg, Dany

da magst du recht haben…

nur so rein theoretisch ;o)

…aber das hat eben auch Nachteile…
strittiges Sorgerecht, eine nicht intakte Ehe/Beziehung/Partnerschaft und sowas um nur zwei Punkte zu nennen.
Zumindest theoretisch ist mir die Variante mit Traumfrau doch um einiges lieber :wink:

Grüße
Munich

Hi Matthias,

Hallo!

Eigentlich habe ich ja hierzubrette (noch) nichts verloren,
zumal ich, 34, aktuell eher jünger werde (:wink:), möchte mich,
Euer Einverständnis vorausgesetzt, doch gerne zu diesem Thema
äußern.

Dieses Brett ist unabhängig vom Titel und dessen Themen altersunabhängig. Man kann sich ja nicht nur für sich sondern auch für Eltern, Großeltern informieren bzw. für sich selbst schon mal vorinformieren, ob der Möglichkeiten, die man später nutzen möchte.

Ciao,
Romana