Hallo,
es wäre wirklich nett, man würde ein Posting ganz lesen!
das habe ich schon. Ich wollte mich in diesen Streit
um Indoktrination auch nicht einmischen. Das ganze führt ja
offenbar nur zu sinnlosen Retourkutschen.
Das ist für mich eine unangemessene, wertefreie Form der
Manipulation, wenn man hineinliest, was bei vollständigem
Lesen dort niemals stünde.
Das kannst Du halten, wie Du willst. Für mich sind auch
einzelne Aussagen nicht sinnfrei. Oder machst Du jetzt hier
einen Rückzieher und behauptest, es wäre ja alles gar nicht
so gemeint ???
Im konkreten Fall ging es mir um die Verklitterung des
psychologischen Begriffes kindliches Urvertrauen mit dem
Versuch Kleinkinder schon mal bischen zu missionieren.
Mein Versuch, ein - tatsächlich von mir unfair empfundenes -
Antwortposting, auf eine sachliche Ebene (bei der Frage, was
ist indoktrination bzw. damit gemeint) zu bringen, will ich
noch nicht aufgeben.
Wir leben in einer säkularen Gesellschaft.
Und damit hat eine Kindergärtnerin sich nicht um Glaubensfragen
zu scheren, außer es findet in einer konfessionell gebundenen
Einrichtung statt und die Eltern wissen also, worauf sie sich
eingelassen haben.
Ansonsten steht es der Kindergärtnerin nicht zu, solche Versuche
zu starten. Falls sie es doch versucht, kann mann das meinetwegen
auch Indoktination nennen.
Also, in diesem Fall ging es darum, dass jemand fragt, wie er
Gottes „Bewahrung“ KLeinkindern erfahrbar machen kann. D.h. es
geht hier um einen kleinen Ausschnitt frühkindlicher
Erziehung. In diesem kleinen Ausschnitt geht es darum, dass
die Kinder ein positives Gottesverhältnis bekommen.
Was heißt denn „positives Gottesverständnis“ ?
Ist das als „Gottgläubig“ zu verstehen, oder als Tolerant
gegen
anders"-gläubige"
Was soll eigentlich diese Frage:
Erst einmal: Wieso wir hier „gottgläubig“ und Toleranz gegen
Andersgläubige als Gegensatz gesehen (das bedeutet die
Verwendung des Wörtchens „oder“).
Es wäre ja höchstens beides:wink: Nur wer gläubig iat, kann auch
tolerant gegenüber Andersgläubigen sein. Nur der Nichtgläubige
wiederum kann tolerant gegenüber „(Gott)gläubigen“ sein.
Wir sind uns völlig einig, dass wohl beides dazu gehört.
Ein „positives Gottesverhältnis“ hat übrigens überhaupt erst
einmal nichts mit anderen zu tun, sondern erst einmal mit dem
Individuum.
Das sind reine Behauptungen…
Zu einer christlichen Erziehung gehört immer die Bezogenheit
auf die Gemeinschaft (dort „Kirche“ genannt).
Also dann doch nicht so sehr auf Individuum bezogen, oder wie?
Jede Religion bezieht sich auf die Gemeinschaft (Kirche genannt),
und oh Wunder, auch nichtgläubige beziehen sich auf irgend
eine Gemeinschaft. Der Mensch lebt nun mal in Gesellschaft.
Nur „Religionsgemeinschaft“ schließt fast immer andere
Religionsgemeinschaften aus. So sehr tolerant ist man dann
doch wieder nicht.
Zu einer modernen christlichen Erziehung gehört auch die
Wahrnehmung, dass anderer anderes denken, glauben, nicht
glauben, und das dies zu tolerieren ist.
Das ist aber sicher nicht der Verdienst der Kirchen, sondern
Ergebnis der Säkularisierung. Auch wenn sich die Kirche
derzeit damit rühmen, Bewahrer der ethischen Grundsätze unserer
Gesellschaft zu sein, so ist das doch nur ein Versuch verlorene
Seelen zurückzugewinnen.
Warum müssen sich eigentlich all die offensiv nicht-gläubigen
hier nicht die Frage gefallen lassen, ob ihre
Erziehungsvorstellungen auch Toleranz beinhalten?
Das müssen sie sich sicher gefallen lassen, aber damit ist das
Problem der Missionierung von Kleinkindern durch Glaubige
egal welcher Religion nicht aus der Welt. Das ist also nur
ein recht untauglicher Versuch, das Problem abzuwiegeln.
Wo sind eigentlich, für unsere Gesellschaft (Deutschland) die
Belege für ein intolerantes, bombenlegendes, mordendes
Christentum.
Und so soll es auch bleiben.
Für das was dabei rauskommt, wenn die säkulare Gesellschaft
mal eben abschafftwird, ein paar Stichworte:
- Gottesstaat, Gotteskrieger, Fundamentalismus, Scharia
oder mal was aus der anderen Ecke: wie z.B. „Reich des Bösen“
Sorry, die scheinen mir im Moment doch eher in der atheistischen,
rechtsradikalen Ecke beheimatet zu sein und jeder Atheist würde sich
hier zu REcht (!) gegen eine Identifizierung wehren.
Was hat denn rechtes Gedankengut mit Atheismus zu tun und
wer behauptet denn, daß rechtsradikales Gedankengut nicht
oft genug mit (Gott-)Gläubigkeit einhergeht???
Solche Argumente würde ich mal unter Populismus einordnen.
Die Geschichte aller Religionen ist ja wohl voll solcher Makel.
Warum sollten sie denn überhaupt dieses pos. Gottesverständnis
bekommen?
Auch hier; ich wollte eigentlich nur die Ausgangsfrrage und
Rolfs Ausgangsposting, das sich genau darauf bezog,
abstrahieren und dadurch versachlichen. Plötzlich sind wir
hier wieder in einer eigenartigen Antidiskussion.
Kommen wir doch auf Thema zurück.
Eine Kindergärtnerin ist der Meinung, daß sie den Kindern
religöses Gedankengut zukommen lassen muß.
Und da reagiere ich recht empfindlich.
Es ist nicht ihre Aufgabe! Sie soll den Kindern Zuwendung geben
und sie in ihrer Entw. kindgemäß fördern (malen, singen, basteln
usw.) Sie soll auch das sozialverhalten pos. im Sinne unsere
allg. Wertevorstellungen vermitteln … und ja, da habe ich
auch nichts gegen christliche Ehtik - die haben die Christen
ja auch nicht erfunden.
Aber bitte schön ohne Bibelstunde und Gott.
Innerhalb einer christlichen Erziehung (und darum ging es hier
ursprünglich,
Nein , es ging nicht um christliche Erziehung!!!
unbenommen das auch ich mich selbstverständlich
empört gegen jeglichen, nicht mit den Eltern vereinbarte
Werteerziehung wende, nur wollte ich dem Ausgangsposter nicht
gleich unehrliche Motive unterstellen) also innerhalb einer
christlichen Erziehung wäre ein positives Gottesverhältnis ja
durchaus wünschenswert, das ist allmal besser als von einem
strafenden und angstmachenden Gott auszugehen.
Wenn ein Gott, wieso dann der christliche?
Ergo, gehe ich erstmal von gar keinen Gott aus. Punkt, aus!
Nutzt das irgend wie später im Leben?
Nun ein Zitat aus Deinem anderen Posting:
Aber sind nicht auch diese allgemein ethischen Normen „Märchen“?
Nein!!!
Sollte das jetzt eine Fangfrage sein?
Geht es rein empirisch nicht den Egoisten dieser WElt besser?
Geht es rein empirisch nicht den Christen dieser Welt besser?
Sinnlose Diskussion !
Ist also ein „allgemeiner Wert“, explizit nicht
religiös begründet, nicht auch etwas irreales, denn geht
dieser Wert nicht von einer Idealvorstellung aus?
Hä, was soll das jetzt heißen???
Nur Gottesgläubige können gute Menschen sein, oder wie ???
Kann diese Argumentation noch schlimmer werden?
Wieso, und hier meine Ausgangsfrage, ist eine Erziehung zu
„allgemeinen ethischen Normen und WErten“ k-e-i-n-e
Indoktrination?
Dazu würde ich mal auf die Diskusion „Ist die Bibel Propaganda“
verweisen.
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Ich denke, mit gleicher Logik kann man auch diese Frage klären.
Diese Kinder sollen sich geborgen fühlen, also erst einmal ganz
allgemein das erfahren, was der Psychologe „Urvertrauen“ nennt,
Moment mal, das Urvertrauen kommt nicht von einem abstrakten
Gott,
Moment mal, das habe ich auch nicht behauptet.
Na gut, ich zitiere Deinen Text:
„…In diesem kleinen Ausschnitt geht es darum, dass die Kinder
ein positives Gottesverhältnis bekommen. Diese Kinder sollen
sich geborgen fühlen, also erst einmal ganz allgemein das
erfahren, was der Psychologe „Urvertrauen“ nennt,…“
Noch eindeutiger gehts doch nicht, oder?
Oder sind das sinnfrei aneinander gereihte Sätze?
sondern von den sozialen Beziehungen zu anderen Menschen.
Da stehen in erster Linie die Eltern und Familie in der
Pflicht.
Wenn also diese Eltern und die von Ihnen beauftragte Erzieher
auf eine andere Art und Weise ihrer „Pflicht“, Urvertrauen der
Kinder zu stärken, nachkommen, dann indoktrinieren sie nicht,
wenn es nicht religiös ist?
Eltern steht es zu, ihre Kinder zu erziehen wie sie für richtig
halten. Das ist im allg. Verständnis keine
Zitat: http://de.wikipedia.org/wiki/Indoktrination
„gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl
von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen
oder Kritik auszuschalten.“
Ich gehe dabei mal vom Normalfall aus, daß Eltern ihre Kinder
zu selbstständigen und kritischen Menschen erziehen wollen.
Und es ist nach unserem Werteverständnis sowieso Aufgabe der
eltern , die Kinder zu erziehen.
Es gibt eine Unmenge
diesbezüglicher Literatur und Geschichte für Kinder, die
überhaupt nichts mit einem Gott zu tun haben, aber auch das,
bitte, sind „Märchen“!
??? Kann keinen Sinn erkennen.
Wenn das Urvertrauen gestört wird, kann das nicht durch
Gottgläubigkeit ersetzt werden.
Dass hieße dann aber, dass wir alle Kinder mit gestörtem
Urvertrauen sich selbst überlassen müssen. Du hast zwar recht,
dass Gottgläubigkeit das nicht ersetzen kann, aber auch nichts
anderes kann es. Denn auch alles andere ist nicht real, ist
eine Scheinwelt, die jeder harten Faktenprüfung nicht
standhalten würde.
Behauptet ein Mensch, der die Bibel für die blanke Wahrheit hält
und an Gott glaubt …
Also mit Faktenprüfung brauchen wir in disem Fall wohl nicht
anzufangen. Sonst hießen die „Gläubigen“ ja auch „Wissende“,
nicht wahr.
Und wir könnten uns dann, vielleicht wieder sachlich, darüber
unterhalten, ob es ideologiefreie Werte gibt.
Ja natürlich. Ich kann sogar die meisten der 10 christl. Gebote
dazu zählen, zumal diese Grundätze des gesellschaftl.
Zusammenlebens in faste allen Religionen äqivalent formuliert
sind und auch von den meisten Nichtgootesgläubigen genauso
akzeptiert werden (z.B. Tötungsverbot, Verbot zu stehlen usw.)
Gruß Uwi