Kindern die Bewahrung Gottes vermitteln

Hallo allerseits,

ich möchte mit einer Gruppe von Kindern (Kindergarten) das Thema Bewahrung durchnehmen. Sie sollen lernen, dass Gott sie bewahrt (wie z.B. Noah bei der Sintflut).
Leider fällt mir dazu nicht viel ein. Habt ihr vielleicht Ideen?

Hi Futureclass,

Leider fällt mir dazu nicht viel ein.

da wird wohl nur der Glaube helfen, schließlich ist es noch niemandem gelungen, einen Beweis für den göttlichen Schutz zu erbringen. Wenn Du selbst nicht dran glaubst, wirst Du das den Kindern erst recht nicht vermitteln können.

Gruß Ralf

Nein, ehrlichgesagt nicht.

Ich hoffe nur, dass das so mit den Eltern abgesprochen ist. Aber versteh mich nicht falsch. Wenn dem so ist, dann finde ich das natürlich gut :smile:

VG, Stefan

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hi,

das ist schwer, denn kinder begreifen meist nur dann, wenn sie was sehen.
erklärst du ihnen, dass ein polizist sie beschützt, dann verstehen sie das, weil sie polizisten kennen, auch wenn´s nur im fernesehen ist. aber sie sehen was er macht und v.a sehen sie, dass es ihn gibt.

dass da „aus heiterem himmel“ etwas kommt, das nicht als person zu erkennen sondern nur eine „höhere macht/kraft“ ist und niemand weiß wie er/sie/es aussieht, ist es schwer das begreiflich zu machen.

die fanegn dann nämlich bei was passiert (zb ein umgestürztes glas, bei dem der auslaufende inhalt nicht über ihr auf dem tisch liegendes bild läuft) an nachzufragen, ob das jetzt die bewahrung gottes war.

das ist zu hoch für die kleinen.

michl

sagt ein pfarrer zum philosophen: ihr geht mit verbundenen augen in einen stockdunklen raum und sucht eine schwarze katze, die nicht drin ist.
darauf der philosoph: ihr auch, aber ihr ruft, dass ihr sie gefunden habt.

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Ich hoffe nur, dass das so mit den Eltern abgesprochen ist.

Da kann ich dir nur zustimmen. Ich würde es nicht wollen, dass mein Kind im Kindergarten von Sektenmitgliedern belästigt und einer Gehirnwäsche unterzogen wird.

Grüße Dusan

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Zuerst mal - ohne sonderliche Begrüßung - ein Rundumschlag: das ist das Schöne an einem Brett wie diesem - weil Religion etwas Menschliches ist ist und also jeden Menschen angeht, auch den, der gar keine Religion hat und an keinen Gott glaubt, kann hier heder mitmachen. Er muß ja gar keine Ahnung haben, es genügt, daß er eine Meinung hat.
Und nie hat man das Wesen der unbedingten Reflexe deutlicher erfahren als hier: niemand weiß, um was für einen Kindergarten es sich handelt, niemand weiß, ob und wie die Eltern eingebunden sind, niemand weiß, ob Futureclass konfessionell gebunden ist oder nicht - aber schon laufen sie ab, die Reflexe. Hoffentlich wissen die Eltern…, ich bin auch dagegen, daß…
Ach ja, das Wesen der unbedingten Reflexe: sie laufen ab, ohne daß man nachdenken muß. Automatisch, zwanghaft.

Guten Tag Futureclass,

diese Vorrede mußte ich loswerden, sonst hätte es mich zerrissen.

Kindern in diesem Alter kannst und mußt Du nichts beweisen - bewiesen im Sinne von nachweisen.
Diese Kinder lieben Erzählungen. Deswegen habe ich mit einer Kindergartengruppe einfach dies getan: wir haben uns auf dem Boden gehockt, ich habe den Kindern davon erzählt, wie die Nomaden früher abends am Lagerfeuer gesessen und erzählt haben, habe ihnen so plastisch wie möglich eine Szene rund um das abendliche Lagerfeuer vor Augenm gestellt und dann angefangen zu erzählen.

Erzählt habe ich die Josephs-Geschichten aus 1. Mose 37 ff. Die sind spnannend, lebendig, gut zu erzählen. Die Kinder lassen sich gefangennehmen. Und sie handeln von der Bewahrung Gottes.

Warum nun diese Geschichten? Nicht nur, weil sie in der Bibel stehen, sondern vor allem, weil sie gut erzählt sind. Sie sind über Generationen hinweg erzählt worden, sind möglicherweise dem Zweck, dem sie dienen sollten, immer wieder angepaßt worden. Und: sie haben über Generationen hinweg erwiesen, daß sie gut und geeignet sind, das zu erreichen, was sie erreichen sollten. Ich weiß nicht, ob es ähnlich gut geeignete und vor allem die Tiefenschichten des Gefühls ansprechende moderne Geschichten gibt.

Und bei den Josephs-Geschichten kannst Du auswählen, wieviele und wie lange Du erzählen willst. Ich bin damals zehn Wochen lang einmal wöchentlich in den Kindergarten gegangen.

Gruß - Rolf

Hallo Futureclass (was für ein netter Name:wink:!

ich selbst habe keine Idee, aber: Jedes (ev.) Landeskirchenamt und auch jede rk Diözese haben so eine Art „Kindergartenbeauftragten“.
Einfach dort anrufen, die schicken gerne Material zu. Es gibt auch eigene religionspädagogische Zeitschriften, die sich mit frühkindlicher Pädagogik beschäftigen.
Vielleicht kann auch der Pfarrer vor Ort helfen - oder diejenigen, die in der Gemeinde vor Ort die Kinder- und Jugendarbeit machen.

Viele Grüße,
Taju

Zuerst mal - ohne sonderliche Begrüßung - ein Rundumschlag:

Ich auch ich auch

das ist das Schöne an einem Brett wie diesem - weil Religion
etwas Menschliches ist ist und also jeden Menschen angeht,
auch den, der gar keine Religion hat und an keinen Gott
glaubt, kann hier heder mitmachen. Er muß ja gar keine Ahnung
haben, es genügt, daß er eine Meinung hat.

Ui ui ui, man nehme einen Spiegel und halte ihn Dir vor.

Automatisch, zwanghaft.

Das könnte man auch Dir anheften. Und mir.
Was folgt ist nämlich eine klasse Anleitung zur religiösen Indoktrination.
Kein Wunder, dass sich Widerstand regt.

Sorry, aber das musste raus, sonst hätts mich zerrissen :wink:

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Hi,

mir gefiele es besser, wenn den Kindern schon im Kindergarten nahegebracht würde, dass sie besser durchs Leben kommen, wenn sie zusammenhalten, wenn der „Stärkere“ den „Schwächeren“ stützt oder ihm aufhilft. (Die „“ deshalb, weil ich nicht allein die körperliche Stärke meine)
Dass sie also für sich und andere verantwortlich sind, jedes Kind nach seinen Fähigkeiten. Dass man sich aufeinander verlassen können muss usw.
Das brächte für ihr Leben IMO mehr als irgendein Märchen - woher dieses auch immer kommen und wie gut es auch immer gemeint sein mag.

Viele Grüße
WoDi

Hi Rolf,

sie haben über Generationen hinweg erwiesen, daß sie gut und
geeignet sind, das zu erreichen,

wäre schön, wenn Du auch noch sagtest, was sie erreichen sollten.

Schade, dass wir uns nicht schon viel früher begegnet sind, wir hätten viel voneinander lernen können. Mir waren von klein auf Leute suspekt, die unglaubwürdige Geschichten erzählten.

Gruß Ralf

Hallo WoDi

mir gefiele es besser, wenn den Kindern schon im Kindergarten
nahegebracht würde, dass sie besser durchs Leben kommen, wenn
sie zusammenhalten, wenn der „Stärkere“ den „Schwächeren“
stützt oder ihm aufhilft. (Die „“ deshalb, weil ich nicht
allein die körperliche Stärke meine)

ja, mir gefällt es auch gut, wenn so etwas grundlegend zur Kindererziehung, elterliche wie organisierte, dazu gehört.

Dass sie also für sich und andere verantwortlich sind, jedes
Kind nach seinen Fähigkeiten. Dass man sich aufeinander
verlassen können muss usw.
Das brächte für ihr Leben IMO mehr als irgendein Märchen -
woher dieses auch immer kommen und wie gut es auch immer
gemeint sein mag.

Dazu Fragen:
Wie bringt man Kindern solche Werte bei? Nun sind ja Geschichte dazu in besonderer Weise geeignet, lerne ich von Pädagogen, also welche Geschichte wären Deiner Meinung nach geeignet?
Wie stellst Du sicher, dass diese Geschichte keine „Märchen“ sind, also echte Geschichte, hart an den Fakten geprüft? Klar, diese Geschichten müssten dann kindgerecht erzählt werden, aber es dürfte dadurch nicht verfältscht werden.
Und: Ist dieser Wert (für sich und andere, entsprechend seinen Fähigkeiten, Verantwortung übernehmen), nicht eigentlich auch ein „Märchen“? Ist er nicht sehr irrational (so lehrt uns die Natur, wo untergeht, wer sich nicht anpassen kann)? Ist es verantwortbar, Kindern diesen irrationalen Wert beizubringen? Und wie motivierst Du zu diesem Wert?

Grüße,
Taju

Hallo einerseits,

ich möchte mit einer Gruppe von Kindern (Kindergarten) das
Thema Bewahrung durchnehmen. Sie sollen lernen, dass Gott sie
bewahrt (wie z.B. Noah bei der Sintflut).

Dann mußt Du auch erklären, wieso es so viele mißbrauchte und zu Tode gequälte Kinder gibt. Waren die böse? Haben sie gesündigt und wurden deshalb von Gott verlassen? Ist das Gottes Art, seine Liebe auszudrücken?

Solange Du ihnen dafür keine Erklärung bieten kannst, wirst Du sie nur verwirren!

MfG

Tai

Hallo Herb,
nun, wollen wir hoffen, dass ein jeder hier noch über körperliche Integrität verfügt:wink:
Aber ernsthafz: Reden wir über Indoktrination!
Das von mir eigentlich überhaupt nicht geschätzte wikipedia verrät: Indoktrination (von lateinisch: doctrina - „Belehrung“) bedeutet die gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen oder Kritik auszuschalten.

Also, in diesem Fall ging es darum, dass jemand fragt, wie er Gottes „Bewahrung“ KLeinkindern erfahrbar machen kann. D.h. es geht hier um einen kleinen Ausschnitt frühkindlicher Erziehung. In diesem kleinen Ausschnitt geht es darum, dass die Kinder ein positives Gottesverhältnis bekommen. Diese Kinder sollen sich geborgen fühlen, also erst einmal ganz allgemein das erfahren, was der Psychologe „Urvertrauen“ nennt, und was, so lernen wir, für alle wichtig ist (also mal unabhängig von irgendwelchen transzendenten WEsen). Nebenbei frage ich mich da bei einem anderen Posting, ob die armen kleinen Kinder nicht psychisch überfordert werden, wenn man sie ständig verantwortlich macht…
Zurück: da hier, vom Ausgangsposter und Rolf, wohl offensichtlich Gott (christlicher Prägung, was allerdings bei der Josephsgeschichte nich tunbedingt sein muss) ins Spiel gebracht wurde, haben wir es, Deiner Ansicht nach, mit „religiöser Indoktrination“ zu tun.
Da es sich ja hier nur um einen kleinen Ausschnitt handelt, Rolf ja nicht gleich ein ganzes Erziehungskonzept vorlegelt hat, dessen Ziel es ist, einen kirchentreuen, kritikresistenten, bildungsverweigernden Menschen zu erziehen, er uns zumindest nicht erklärt hat, wie man das hinbekommt, er uns noch nicht einmal erzählt hat, dass das das Ziel einer (christlichen) Erziehung sei, geschweige denn einer ev-theol. verantworteten Erziehung - also trotz all dieser Aspekte, haben wir hier eine „klasse“ Anleitung zur religiösen Indoktrination.
Das hieße jetzt für mich, diese kleinen Kinder werden später alle fanatische Bombenleger…
Ernsthaft: Warum ist es Indoktrination? Warum bist Du der Meinung, dass die Josephsgeschichte, erzählt in der Kindheit, die Kritikfähigkeit eines Menschen für immer zerstören kann? Denn das wäre ja das Ziel der Indoktrination.

Gut, es geht hier um Gott, aber der Ausschnitt, den wir haben, ist ja recht klein.
Ist dann nicht jede Erziehung Indoktrination? Zumindest jede irgendwie wertebasierende Erziehung (wie die oben von WoDI vorgeschlagene) wäre doch auch Indoktrination? Gibt es eigentlich eine nicht wertebasierte Erziehung? Was ist mit Kindern, die zur Stärkung ihres Urvertrauens andere Geschichten hören? Sind die dann nicht indoktriniert? Vor allem, von was sind sie nicht indoktriniert?

Grüße,
Taju

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Hallo,

ich möchte mit einer Gruppe von Kindern (Kindergarten) das
Thema Bewahrung durchnehmen. Sie sollen lernen, dass Gott sie
bewahrt (wie z.B. Noah bei der Sintflut).

Ist das ein konfessionell gebundener Kindergarten?
Wenn nicht, würde ich mich als Elternteil gegen solche
Missionierung der Kinder verwahren.

Leider fällt mir dazu nicht viel ein.
Habt ihr vielleicht Ideen?

Wie wäre es denn, wenn den Kindern allgemeine ethische Normen und
Werte vermittelt würden, anstatt Ideen aus Märchenbüchern als
Leitlinien zu vermitteln.

Gruß Uwi

Urvertrauen, Gott bekommen???

Hallo,

Also, in diesem Fall ging es darum, dass jemand fragt, wie er
Gottes „Bewahrung“ KLeinkindern erfahrbar machen kann. D.h. es
geht hier um einen kleinen Ausschnitt frühkindlicher
Erziehung. In diesem kleinen Ausschnitt geht es darum, dass
die Kinder ein positives Gottesverhältnis bekommen.

Was heißt denn „positives Gottesverständnis“ ?
Ist das als „Gottgläubig“ zu verstehen, oder als Tolerant gegen
anders"-gläubige"
Warum sollten sie denn überhaupt dieses pos. Gottesverständnis
bekommen? Nutzt das irgend wie später im Leben?

Diese Kinder sollen sich geborgen fühlen, also erst einmal ganz
allgemein das erfahren, was der Psychologe „Urvertrauen“ nennt,

Moment mal, das Urvertrauen kommt nicht von einem abstrakten Gott,
sondern von den sozialen Beziehungen zu anderen Menschen.
Da stehen in erster Linie die Eltern und Familie in der Pflicht.
Wenn das Urvertrauen gestört wird, kann das nicht durch
Gottgläubigkeit ersetzt werden.

Gruß Uwi

Hallo,

natürlich ist es Insoktronation der schärfsten Sorte.
Weil so schon das Kleinkind auf ein bestimmtes Weltbild festgelegt ist - nämlich auf eins mit Gott. Man kann wohl kaum über Gottes Bewahrung sprechen ohne die Existenz Gottes vorauszusetzen.
Damit wird automatisch ein für allemal festgelegt, in welche Richtung das Kind zu denken und zu glauben hat später.

Und natürlich geht es auch ohne solche Dinge. Ein Kleinkind fragt nicht so tiefgründig. Das sieht nicht automatisch die ganze Welt als böse, dem reicht es, wenn es Mama und Papa behüten.

Das hier hat echt nichts mit Selbstbestimmung zu tun und mit Erziehung auch nicht. Und es wäre ein Skandal, wenn vom Staat bezahlte Kindergärtner (und das werden sie ja auch in kirchlichen Kindergärten) eine solch einseitige Wissensvermittlung durchführen angesichts der Tatsache, daß es ja in vielen orten gar keine Alternativen zu den kirchlichen kindergärten gibt.
Dann wäre ich doch besser dafür, das Grundgesetz zu ändern in der Richtung „Der gute Deutsche ist gottgläubig.“ - das wäre dann wenigstens ehrlich.

Gernot Geyer

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Hi ho,

nun, als Theologin verfügst Du mit Sicherheit über eins der wichtigsten Merkmale dieser Disziplin: Eloquenz im ursprünglichen Sinne :wink:

Dein ganzer länglicher und unglaublich ausschweifender Text will doch nur sagen: Geistige Konditionierung in christlichem Sinne ist in Ordnung und „normale“ Erziehung.

Ich hingegen behaupte, dass mit der Anleitung von Rolf religiöse Indoktrination betrieben wird, weil sie eben kritisches Nachfragen erstickt und „gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen“ darstellt.

Mir ist durchaus klar, dass Du meine Ansicht niemals teilen wirst. Das war Teil Deiner Konditionierung.

Gruss,

Herb

Hallo,
es wäre wirklich nett, man würde ein Posting ganz lesen! Das ist für mich eine unangemessene, wertefreie Form der Manipulation, wenn man hineinliest, was bei vollständigem Lesen dort niemals stünde.
Mein Versuch, ein - tatsächlich von mir unfair empfundenes - Antwortposting, auf eine sachliche Ebene (bei der Frage, was ist indoktrination bzw. damit gemeint) zu bringen, will ich noch nicht aufgeben.

Also, in diesem Fall ging es darum, dass jemand fragt, wie er
Gottes „Bewahrung“ KLeinkindern erfahrbar machen kann. D.h. es
geht hier um einen kleinen Ausschnitt frühkindlicher
Erziehung. In diesem kleinen Ausschnitt geht es darum, dass
die Kinder ein positives Gottesverhältnis bekommen.

Was heißt denn „positives Gottesverständnis“ ?
Ist das als „Gottgläubig“ zu verstehen, oder als Tolerant
gegen
anders"-gläubige"

Was soll eigentlich diese Frage:
Erst einmal: Wieso wir hier „gottgläubig“ und Toleranz gegen Andersgläubige als Gegensatz gesehen (das bedeutet die Verwendung des Wörtchens „oder“).
Es wäre ja höchstens beides:wink: Nur wer gläubig iat, kann auch tolerant gegenüber Andersgläubigen sein. Nur der Nichtgläubige wiederum kann tolerant gegenüber „(Gott)gläubigen“ sein.
Wir sind uns völlig einig, dass wohl beides dazu gehört.

Ein „positives Gottesverhältnis“ hat übrigens überhaupt erst einmal nichts mit anderen zu tun, sondern erst einmal mit dem Individuum.
Zu einer christlichen Erziehung gehört immer die Bezogenheit auf die Gemeinschaft (dort „Kirche“ genannt).
Zu einer modernen christlichen Erziehung gehört auch die Wahrnehmung, dass anderer anderes denken, glauben, nicht glauben, und das dies zu tolerieren ist.
Warum müssen sich eigentlich all die offensiv nicht-gläubigen hier nicht die Frage gefallen lassen, ob ihre Erziehungsvorstellungen auch Toleranz beinhalten?
Wo sind eigentlich, für unsere Gesellschaft (Deutschland) die Belege für ein intolerantes, bombenlegendes, mordendes Christentum. Sorry, die scheinen mir im Moment doch eher in der atheistischen, rechtsradikalen Ecke beheimatet zu sein und jeder Atheist würde sich hier zu REcht (!) gegen eine Identifizierung wehren.

Warum sollten sie denn überhaupt dieses pos. Gottesverständnis
bekommen?

Auch hier; ich wollte eigentlich nur die Ausgangsfrrage und Rolfs Ausgangsposting, das sich genau darauf bezog, abstrahieren und dadurch versachlichen. Plötzlich sind wir hier wieder in einer eigenartigen Antidiskussion.
Innerhalb einer christlichen Erziehung (und darum ging es hier ursprünglich, unbenommen das auch ich mich selbstverständlich empört gegen jeglichen, nicht mit den Eltern vereinbarte Werteerziehung wende, nur wollte ich dem Ausgangsposter nicht gleich unehrliche Motive unterstellen) also innerhalb einer christlichen Erziehung wäre ein positives Gottesverhältnis ja durchaus wünschenswert, das ist allmal besser als von einem strafenden und angstmachenden Gott auszugehen.

Nutzt das irgend wie später im Leben?

Nun ein Zitat aus Deinem anderen Posting:

Wie wäre es denn, wenn den Kindern allgemeine ethische Normen und
Werte vermittelt würden, anstatt Ideen aus Märchenbüchern als
Leitlinien zu vermitteln

Was nutzen diese Werte einem Kind später im Leben?
Ich will nicht alle Fragen, die ich an WoDi gestellt habe, wiederholen (siehe dort).
Aber sind nicht auch diese allgemein ethischen Normen „Märchen“? Geht es rein empirisch nicht den Egoisten dieser WElt besser? Ist also ein „allgemeiner Wert“, explizit nicht religiös begründet, nicht auch etwas irreales, denn geht dieser WErt nicht von einer Idealvorstellung aus?
Wieso, und hier meine Ausgangsfrage, ist eine Erziehung zu „allgemeinen ethischen Normen und WErten“ k-e-i-n-e Indoktrination?

Diese Kinder sollen sich geborgen fühlen, also erst einmal ganz
allgemein das erfahren, was der Psychologe „Urvertrauen“ nennt,

Moment mal, das Urvertrauen kommt nicht von einem abstrakten
Gott,

Moment mal, das habe ich auch nicht behauptet.

sondern von den sozialen Beziehungen zu anderen Menschen.
Da stehen in erster Linie die Eltern und Familie in der
Pflicht.

Wenn also diese Eltern und die von Ihnen beauftragte Erzieher auf eine andere Art und Weise ihrer „Pflicht“, Urvertrauen der Kinder zu stärken, nachkommen, dann indoktrinieren sie nicht, wenn es nicht religiös ist? Es gibt eine Unmenge diesbezüglicher Literatur und Geschichte für Kinder, die überhaupt nichts mit einem Gott zu tun haben, aber auch das, bitte, sind „Märchen“!

Wenn das Urvertrauen gestört wird, kann das nicht durch
Gottgläubigkeit ersetzt werden.

Dass hieße dann aber, dass wir alle Kinder mit gestörtem Urvertrauen sich selbst überlassen müssen. Du hast zwar recht, dass Gottgläubigkeit das nicht ersetzen kann, aber auch nichts anderes kann es. Denn auch alles andere ist nicht real, ist eine Scheinwelt, die jeder harten Faktenprüfung nicht standhalten würde.
Vielleicht sollten wir also noch abstrakter fragen: Ist Urvertrauen überhaupt wichtig für ein Kind? Soll ein derartiges, wenn dieses nicht durch eine positive Eltern-Kind-Beziehung gesichert ist, überhaupt hergestellt werden? Ist das nicht ein „Märchen“, das den Kindern wider die Realität hineinindoktriniert wird?
Vielleicht also Fragen für das Psychologie-Brett?

Und wir könnten uns dann, vielleicht wieder sachlich, darüber unterhalten, ob es ideologiefreie Werte gibt.
Und wenn nein, welche Kriterien wir haben, bei denen die Erziehung zu Werten Indoktrination ist und wann nicht.

Grüße,
Taju

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Hi,

Und: Ist dieser Wert (für sich und andere, entsprechend seinen
Fähigkeiten, Verantwortung übernehmen), nicht eigentlich auch
ein „Märchen“?

Ich glaube nicht. Denn es bringt ja für jeden einzelnen auch Vorteile. Und ich denke, dass man gerade Kindern im KiGa-Alter noch recht leicht vermitteln kann, dass Zusammenhalt eine gute Sache ist.

Ist er nicht sehr irrational (so lehrt uns die
Natur, wo untergeht, wer sich nicht anpassen kann)?

Vor allem geht unter, wer ganz allein ist.

Ist es
verantwortbar, Kindern diesen irrationalen Wert beizubringen?

Wie gesagt, ich halte das nicht für einen irrationalen Wert, sondern für einen Vorteil im täglichen (auch Kinder-) Leben.

Und wie motivierst Du zu diesem Wert?

Etwa durch Spielsituationen, wo der einzelne allein nicht weiter kommt und jemand anderen oder mehrere andere braucht, um zum Ziel zu kommen.

Ich halte eine solche Herangehensweise, die hier nur umrissen werden kann, für erheblich besser und sinnvoller, als auf einen Gott zu verweisen, der im Grunde viel irrationaler oder imaginärer ist als die konkrete Anschauung. Vor allem denke ich, dass gar nicht erst der Gedanke aufkommt, dass man einem anderen, der möglicherweise an keinen oder einen anderen Gott glaubt, seine Hilfe schon aus diesem Grund versagen kann oder gar muss, dass man also nach Glaubensbekenntnissen kategorisiert.
Ich habe keine Kinder, würde mich aber auch strikt gegen eine religiös geprägte Erziehung im Kindergarten verwehren. Die hat da nichts zu suchen.

Viele Grüße
WoDi

Hallo,

Dein ganzer länglicher und unglaublich ausschweifender Text
will doch nur sagen: Geistige Konditionierung in christlichem
Sinne ist in Ordnung und „normale“ Erziehung.

Ich habe eine Frage gestellt, neu und mit Deinen Worten: Gibt es irgendeine Erziehung ohne geistige Konditionierung und in welchem Fall handelt es sich nicht um Indoktrination?

Ich hingegen behaupte, dass mit der Anleitung von Rolf
religiöse Indoktrination betrieben wird, weil sie eben
kritisches Nachfragen erstickt und „gezielte Manipulation von
Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um
ideologische Absichten durchzusetzen“ darstellt.

Die Josephsgeschichte hat diese Macht? Einmal die Josephsgeschichte gelesen / gehört, und alles Lernen über Literatur, Geschichte, Philosophie, Politik ist dagegen hilflos?

Mir ist durchaus klar, dass Du meine Ansicht niemals teilen
wirst. Das war Teil Deiner Konditionierung.

Dann sind wir also beide Opfer eine Indoktrination?
Nun, dann wäre hier doch die Herstellung von Gleichheit fair: Du scheinst alles über meine Erziehung zu wissen - von welchen indoktrinären Menschen wurdest Du erzogen, was waren ihre Werte und mit welche frühkindlichen Erziehung haben Sie Dich zu einem kritikunfähigen Menschen gemacht?

Neugierige Grüße,
Taju

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