Kinderpsychologie

Liebe/-r Experte/-in,
mein Enkel Maurice ist 10. Sein , bzw. mein Problem: Es fällt ihm sehr schwer, sein Zimmer aufzuräumen. Wenn er mal zu Besuch bei mir ist, hinterlässt er überall Reste und Spuren seiner Aktivitäten und räumt nichts auf.So sieht sein Kinderzimmer daheim chaotisch aus. Seine Eltern versuchen seit Jahren, ihm das Prinzip „Ordnung“ und den Pflichtbereich „Aufräumen“ auf alle möglichen Weisen nahe zu bringen.Vergebliche Liebesmühe ! Da erhebt sich für mich als Opa die Frage: Ist es überhaupt notwendig, den Jungen zum Aufräumen zu erziehen, wo er sich doch in seiner Unordniung sichtlich wohl fühlt. Andrereseits frage ich: Wird mein Enkel jemals lernen, Ordnung zu halten, wenn er nicht von früh an dazu angeleitet wird ?
Hier würde ich mich über eine sachgemäße Antwort sehr freuen.
Mit Dank schon mal im Voraus:

Rolfedi

Sehr geehrter Hr. Rolfedi,

leider schreiben Sie nicht sehr viel über Ihren Enkel, so daß ich mir kein Bild von ihm machen kann. Steht hinter dem Problem tatsächlich ein „nicht-können“, z.B. weil er sich und Arbeiten nicht ausreichend strukturieren kann (da sollte man evtl. an eine ADHS-Problematik denken) oder „will“ er nicht. Hat er keinen guten Grund dazu, den Job zu übernehmen? Wenn seine Eltern ihm vermittelt haben, daß es die Heinzelmännchen tun, wenn er es lange genug bleiben lässt, hätte er z.B. eher einen guten Grund, es zu lassen. Grundsätzlich denke ich aber sehr wohl, daß ein 10jähriger es können sollte - auch wenn es keinen Spass macht. Ich empfehle Ihnen das Buch "Ich schaff´s " von Ben Furmann - er hat auch eine gute Internetseite dazu.
Viel Erfolg.
S. Weiß

Hallo Sylvia Weiß,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich kann wirklich weder Dia-noch Prognose erarten bei meiner knappen Problemdarstellung.Sonst müsste ich ein ganzes Buch über Moritz schreiben.Ihr grundsätzlicher Rat zum Schluss Ihres Schreibens war schon wichtig für mich, dass gewisse Pflichten auch gegen die allgemeine Spaßmoral zu erfüllen sind.
Vielen Dank nochmals für Ihre hilfreichen Tipps.

Mit freundlichem Gruß

Rolf Edi

Liebe/-r Experte/-in,
mein Enkel Maurice ist 10. Sein , bzw. mein Problem: Es fällt
ihm sehr schwer, sein Zimmer aufzuräumen. Wenn er mal zu
Besuch bei mir ist, hinterlässt er überall Reste und Spuren
seiner Aktivitäten und räumt nichts auf.So sieht sein
Kinderzimmer daheim chaotisch aus. Seine Eltern versuchen seit
Jahren, ihm das Prinzip „Ordnung“ und den Pflichtbereich
„Aufräumen“ auf alle möglichen Weisen nahe zu
bringen.Vergebliche Liebesmühe ! Da erhebt sich für mich als
Opa die Frage: Ist es überhaupt notwendig, den Jungen zum
Aufräumen zu erziehen, wo er sich doch in seiner Unordniung
sichtlich wohl fühlt. Andrereseits frage ich: Wird mein Enkel
jemals lernen, Ordnung zu halten, wenn er nicht von früh an
dazu angeleitet wird ?

Rolfedi

Lieber Opa :wink:
um die Frage besser beantworten zu können, bräuchte ich doch ein wenig mehr Einzelheiten von dem Jungen und den Eltern: Wie verhält der Junge sich ansonsten? Wie verhalten sich die Eltern? Sind/waren die Eltern bei der Erziehung antiautoritär und sind es jetzt nicht mehr? und und und. Will damit sagen, man muss schon ein RICHTIGES Gespräch führen, damit man den Jungen und den Eltern (natürlich somit auch Ihnen) helfen kann.
Sie schreiben, der Junge sei erst zehn. Bei manchen Kindern kommt es einfach etwas später mit der Ordnung (z.B. wenn die ersten Freunde anfangen über ihn zu lästern, oder wenn er seine Freundin mit nach Hause bringen möchte).
Mein Rat an Sie: Bevor Sie sich an einen Psychologen wenden, fragen Sie doch mal in der Schule nach, ob er dort auch so ist. Falls es dort nicht der Fall sein sollte, dann könnte es mehr aus Trotz sein (vielleicht durch ein Trauma, was er mal erlebt hat…?). Wenn er dort auch so ist, dann sollten Sie sich an einen Psychologen in Ihrer Nähe wenden, damit dieser sich der Sache annimmt.
Leider kann ich Ihnen nicht (viel) weiter helfen. Da man hier auf diesem Portal leider nur schriftlich was machen kann, aber bei solchen Fällen muss man es doch persönlich machen.
MfG,
Hakan

Lieber Hakan,
meine Anfrage war wohl doch eine Überforderung dieser wer-weiß-was-Plattform. Du hast Recht: Eine einigermaßen
passende Antwort würde eine detaillierte Schilderung zur Person meines Enkels erforderlich machen. Und das am besten mündlich. Zu Deiner Information: Die Eltern von Moritz stehen in Verbindung mit einem psychologischen Berater. Da gab und gibt es immer wieder Gespräche und Ratschläge. Doch die besten Ratschläge der Welt bringen nicht viel, wenn sie nicht bis zur letzten Konsequenz eingehalten werden können.
Herzlich danke ich Dir für Deine Antwort !

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Edi

hallo. für meine www.statistik: ich habe dir bereits vor langer zeit direkt via mail geantwortet. lg

hallo. für meine www.statistik: ich habe dir bereits vor
langer zeit direkt via mail geantwortet. lg

Hallo ! Besten Dank für Deine Antwort. Das Aufräumen ist z.Zt. noch ein ein Dauerproblem ( Enkel ist jetzt 10 ). Wir arbeiten daran. Unsere Hoffnung liegt in der Zukunft.
Gesegnete Weihnachten !
Edimartin

Hallo Rolfedi,
es tut mir leid, dass ich erst Heute antworte, ich habe die Frage nicht erhalten und lese sie gerade eben erst hier im Forum.
Wurde ihm Ordnung auch vorgelebt und nicht nur versucht anzuerziehen? Es ist schon wichtig Ordnung zu lernen, denn das Leben muss ja geordnet verlaufen, will man sich in die Gesellschaft einfügen und kein Aussenseiter sein. Vielleicht sollte man mit ihm zusammen aufräumen anschliessend ihn in Ihre Aufgaben mit einbeziehen und dafür die gewonnene Zeit mit einem Spiel verbringen.
Sicher hat sich das Problem noch nicht geregelt, denn alleine passiert das eher selten:smile:
Gruss Marlis


Hallo Marlis,

ich finde es sehr nett von Dir, dass Du mir noch nach so langer Zeit antwortest. Dafür sage ich herzlichen Dank, vor allem auch für die konkreten Tipps und Möglichkeiten, mit unserem Moritz in eine Welt hineinzuwachsen, in der neben Kreativität auch die äußere Ordnung von Bedeutung ist. Es gab ja eine Zeit, in der diese Tugend banalisiert und entsprechend behandelt wurde. Dies war ein Irrweg von Ideologen , die den Begriff der Freiheit recht falsch verstanden haben.
Herzliche Grüße aus dem Ruhrgebiet
Rolfedi

Hallo, Herr Rolfedi,
Dieses Probles ist sehr bekannt. Also, keine Sorge, die Kinder welche sich in der „Unordnung“ die sie selbst verursachen wohlfühlen - sind nicht vorprogrammiert, später mal „Chaoten“ zu werden.
Spätestens wenn sie jemanden, der ihnen wichtig ist, werden sie ganz von selbst ihr Zimmer „aufgeräumt“ präsentieren.
Wenn jedoch auch seine Hefte, Bücher, Kleider, Haare
und vor allem die Sprache „unordentlich“ gehalten werden, dann wäre allerdings herauszufinden, ob die Unordnung in seinem Zimmer als Provokation, oder als
„gemütliche Altmosphäre“ von Ihrem Enkel gewertet wird.
Mit 10 Jahren beginnt heute die Phase der Pubertät,
was natürlich zu berücksichtigen ist.
Fragen Sie doch ab und zu, was ihn daran hindert, wie die meisten Kinder, nach dem Spielen das Zimmer wieder
aufzuräumen? Vielleicht hat halt die Mutti IMMER ALLES AUFGERÄUMT!!!
Bitte machen Sie sich keine Sorgen und geniessen Sie Ihren Enkel von ganzem Herzen. Niemand ist perfekt…
Mit freundlichen Grüssen

Ellen Ulmann

Hallo Ellen Ullmann,

haben Sie herzlichen Dank für ihre wunderbaren Zeilen.
Sie zeigen viel Verständnis und Einfühlungsvermögen. Außerdem sind sie sehr trostvoll, so dass sie mir meine Besorgnis um die Entwicklung von Moritz( mittlerweile 11 ) relativiert haben. Selten habe ich einen so freundlichen Expertenrat erhalten.

Ganz dankbare Grüße
Rolfedi