Angst oder Vertrauen
Hallo,
diese Geschichte möchte ich jetzt einfach mal loswerden, weil sie mir die ganze Zeit im Kopf herumgeistert.
Ich erinnere mich, in der Grundschule hatte ich eine Klassenkameradin, wir kannten uns schon vom Kindergarten.
Wenn ihre Schulnoten mal nicht gut waren, oder auch aus anderen Gründen, die ich nicht mehr erinnere, bat sie mich mit ihr nach Hause zu gehen und für eine Weile da zu bleiben, damit ihr Vater sie nicht übelst verprügelt. Weil er nichts machen kann, wenn jemand anderer da wäre, oder nach einer Schonfrist wegen einer schlechten Note die Prügel hinterher nicht mehr so schlimm ausfallen würden.
Da sind wir beide als 6-jährige mit Kloß im Hals zu ihr nach Hause gedackelt.
Der Vater ein finsterer Riese mit einer Handprothese über der er einen schwarzen Handschuh trug (kein Witz, wie im Horrorfilm!).
Wir spielten
bis ich trotz flehentlicher Blicke doch endlich nach Hause ging.
(Anm. für Kritiker:Verspätetes Nachhausekommen war damals kein großes Thema, wir Hinterhofkinder waren öfter irgendwo „verschollen“).
Ich weiß nicht mehr mit welchen Gefühlen ich dort wegging, mit dem Wissen dass da jetzt irgendwas passiert.
Ja und meine Mutter hat gebilligt, dass ich das tue.
Sie hat manchmal geweint wegen dem Mädchen, das sie auch gerne mochte.
Auch die Lehrerin hatte Anfang der Siebziger keine Handhabe gegen das Verhalten dieses Mannes. Die Striemen waren im Turnunterricht deutlich sichtbar.
Ich kann nichts über Klapse sagen, ich weiß nicht einmal was dieser Papst damit meinen will.
Was bewegt ihn, aktiv zu einer solchen Frage zustimmend Stellung zu beziehen, da er als weiser
Mann doch wissen sollte, dass jedwede Auslegung den Gewaltbereiten Wege öffnet.
Wenn er Grenzsetzung beim Erhalt von Würde meint, dann hat er in die falsche Kiste gegriffen.
Meine Meinung: Sobald es um Angst vor körperlichen Schmerzen geht, wird Vertrauen zerstört.
Grüße
Heidi