ich weis nicht ob ich die richtige Rubrikgewählt habe „2.Weltkrieg“. Ich „Jahrgang1929 in. Salzburg geboren“ bekam für den 08.Dez.1942 einen Einberufungsbefehl zum Wehrdienst. Ich war 13 Jahre alt und wurde mit 400 anderen Mädchen in Güterwagons verfrachtet. 1 einziges Hinweisschild war Dresden. irgendwo am Meer wurden wir weiterverladen in ein ca. 1 Stunde entferntes Lager. Einige Mädchen mussten "Flaggfrauen betreuen und für Nachschub sorgen, ich war in der Feldküche fast 2 Jahre lang und wusste nie wo. Ich konnte nie heimschreiben und bekam auch keine Post. Wo war ich. In Kriegsberichten wird nie erwähnt das diese Jahrgänge bereits 1942 einberufen wurden - warum?
Hallo!
irgendwo am Meer ?
und in den angeführten 2 Jahren hat man nie herausgefunden, wo das war, welche Stadt oder Bahnstation in der Nähe war? Schließlich ist man doch auch von dort wieder zurückgekehrt. Und man war dort nicht allein, man wird untereinander gesprochen haben.
Ehrlich gesagt, halte ich das für völlig unglaubwürdig. Vergessen vielleicht, das wäre möglich.
Ach so, „Flaggfrauen“ werden es wohl nicht gewesen sein, vielleicht „Flakhelferinen“, also Hilfspersonal an Flugabwehrkanonen = Flak.
Und ob das wirklich Einziehung zum Kriegsdienst war oder „nur“ zum Reichsarbeitsdienst RAD oder Kriegshilfsdienst KHD ?
MfG
duck313
Servus,
warum das nicht erwähnt wird? Weil der jüngste, systematisch zu Flakhelfern einberufene Jahrgang von Hitlerjungen (nicht BDM), der ab Ende 1944, vor allem aber ab Februar 1945 dann nach sehr oberflächlicher militärischer Ausbildung vom regelmäßig heimatnahen Einsatz als Flakhelfer zum eigentlichen Militärdienst eingezogen wurde, zwei Jahre älter war - 1927.
Nicht nur diese Einzelheit fällt an Deinem Bericht auf - auch der Transport in G-Wagen passt nicht zum Jahr 1942. Noch mitten im „totalen Krieg“ 1944 wurden für Transporte von Soldaten Hilfs-Schnellzugwagen neu gebaut - die „Landserschlafwagen“ waren übrigens mit ausgeräumter Inneneinrichtung noch bis etwa 1980 als Gepäckwagen im täglichen Einsatz, als Hilfsgerätewagen und in Bauzügen noch länger.
Auch das Schreibverbot fällt auf, das passt nicht recht zusammen.
Weißt Du noch, wie der Einsatz organisiert war? Wart Ihr als BDM-Fähnlein oder -Stamm zusammen?
Weißt Du noch, wie der Einsatz dann weiterging? Die Beschreibung lässt an Ostseeküste denken, eventuell Nordseeküste - weder Russen noch Engländer haben 1945 irgendjemanden, gleich welchen Alters, den sie in Uniform vorfanden, mal eben so nach Hause gehen lassen. Seid Ihr im April 1945 schlicht getürmt und habt Euch irgendwie Zivilkleidung besorgt? Wie seid Ihr nach Salzburg zurückgekommen?
Schöne Grüße
MM
wie bereits geschrieben war ich 13 Jahre jung. Ich habe das Wort Flakfrauen nie zu lesen bekommen nur gehört. Wir waren ca 400 Mädchen, alle jung und verängstigt, keine wusste ob sie noch mal heimkommt. Da wurde nicht viel geredet die einen haben sich in den Schlaf geweint und die anderen waren zu müde von der vielen Arbeit.
Was es für eine „Einberufung“ war KHD oder RAD weis ich nicht. Ich bin im Dezember 44 nach Österreich zurück gebracht worden in den Hilfsdiesnt in eine Brauerei und erst 45 das erstemal wieder nach Hause gekommen. Meine Familie und ich wir waren froh noch zu leben. Wir haben nie mehr darüber gesprochen, Erst jetzt im Alter kommen all die Bilder und meine Kinder wüssten gerne wo und wie das war…
Mag sein dass einigen nicht den Berichten entspricht, aber so war es nun mal. Ich und viele andere Mädchen wurden am 08.Dez 1942 von Salzburg aus in Gütenwagons verschickt.
Ich weis nicht ob es ein Schreibverbot gab, nur wir alle hatten nichts zu schreiben in dem Lager und es hat auch keines der anderen Mädchen jemals Post bekommen.
Wir bekamen keine Uniform, einfache Arbeitskleidung. Neben diesem Lager waren auch ein Trupp deutscher Soldaten und eben Flakfrauen die aber nach ca 1,5 Jahren abzogen. Dann hat sich unsere Arbeit und der Tagesablauf geändert wir wurden nach Dresden gebracht das beriets bombardiert war und auch noch bombadiert wurde, da mussten wir aufräumen. Ziegelsteine schlichten und aus dem Schutt holen, Zement oder ähnliches runterputzen Balken die noch brauchbar waren sortieren usw. Es gab auch essen, nur geschlafen haben wir irgendwo auf der Straße, in Hauseingängen oder was davon noch stehen blieb. Oft waren wir da einige Tage bevor man uns wieder abgholt hat.
Ich und wenige Mädchen wurden im Dez. 44 abgholt und in den Zug nach Österreich gesteckt. Mich hat in Salzburg vom Bahnhof ein Brauereiangestellter abgeholt. die Trumer Privat Brauerei hatte um Hilfskräfte angsucht weil zu wenig Männer zur Verfügung standen. Da habe ich gearbeitet bis der Krieg aus war bzw. dann sogar noch einige Jahre länger. aber nach Kriegsende konnte ich dann auch mal heimgehen.
Mein Vater hat nie darüber gesprochen, ausser dass er und andere Familien per Einberufungsbefehl eben gerade die Kinder mit Jahrgang 1929 zu diesem Datum abzuliefert hat. Niemand wusste ob ich jemals wieder zurückkomme…
Vor vielen Jahren hat mir ein Geschichtsprofessor aus Deutschland erzählt dass aus diesen abgelegenen Gebirgsdörfern die willkürlichen Einberufungen auch daran lagen weil es hier die meisten Hitlergegner gab. Aber das die Dokumentationen das komplett auslassen wundert mich. Und je älter ich werde umsomahr beschäftigt mich diese Zeit.
und ? mehr kommt nicht?
Servus,
der erste Bombenangriff auf die Dresdener Innenstadt war am 07.10.1944 - kein besonders umfangreicher, 29 B 17-Bomber warfen 290 10-Zentner-Sprengbomben ab.
Der Vergleich mit Deiner Erinnerung zeigt, dass da - was völlig normal ist - zumindest im Zeitablauf in der Erinnerung ein paar Dinge durcheinandergekommen sind.
Wie kommt es, dass Du Dich an das Datum 08.12.1942 für die mutmaßliche Einberufung als Flakhelferin so präzise erinnerst? Ist der Gestellungsbefehl erhalten? Wenn ja, was genau steht da drauf?
Und nochmal die Frage: Wie wart Ihr bei dem Einsatz organisiert? BDM-Fähnlein?
Schöne Grüße
MM
Erratum
10 Zentner 5 Zentner
- MM -
Im besser geeigneteren Brett Militär geschichte eventuell schon.
vdmaster
Hallo
Wo war ich. In Kriegsberichten wird nie erwähnt das diese Jahrgänge bereits 1942 einberufen wurden - warum?
Da das nie erwähnt wird, weiß das natürlich auch kaum jemand.
Wenn du dir über die Daten sicher bist und etwas darüber erfahren willst, warum wendest du dich nicht an die Geschichtsinstitute der Hochschulen?
Diesen Historiker kann ich dir empfehlen: http://www.ifz-muenchen.de/das-institut/mitarbeiteri…
Ich weiß natürlich nicht, ob er genau deine Frage beantworten kann, aber sein Forschungsgebiet ist das Dritte Reich, und zumindestens wird er dir wohl sagen können, wer da genaueres wissen könnte.
Viele Grüße