Problem ist: Unterhaltspflichtige Vater hat genug Geld, hat
eigene gut gehende Firma, hat neue Familie mit neuem Kind und
denen läßt er es an Nichts fehlen ! Ist reine
Schikane
Ich stelle mir das so vor: Der ehemaligen Ehefrau geht jeden Monat die Hutschnur hoch, wenn sie die Einzahlung des ehemaligen Ehemannes auf dem Konto zu stets wechselnden Terminen in bar vorfindet. Und der ehemalige Ehemann sitzt an jedem dieser Abende zu Hause und reibt sich die Hände, wie er seine Ex mal wieder ein bisschen geärgert hat. Das ist die Fortführung des Scheidungskriegs auf einer anderen Ebene.
Es liegt in diesem Fall allein an der ehem. Ehefrau, ob sie sich weiterhin ärgern (lassen) will oder nicht. Ein Krieg benötigt mindestens zwei Parteien und wenn eine davon aussteigt, wird der Krieg schwierig. Ich empfehle in diesen Fällen, wie ich das zuvor bereits erwähnte, den Unterhalt einfach gedanklich am Monatsletzten zu erwarten. Wer es schafft, kann sich ja auch einbilden, es wäre bereits die verfrühte Zahlung für den nächsten Monat. Es gibt auch Fälle, wo der Unterhaltsberechtigte ein separates Konto (oder Unterkonto) nur für den Unterhalt eingerichtet hat und alle paar Monate mal reingeschaut hat, ob denn auch alles drauf ist. Kurz gesagt: sich emotional davon zu lösen und dieses Problem nicht zum Lebensmittelpunkt machen. Dabei hilft eventuell eine Trennungsberatungsstelle, die man natürlich auch alleine aufsuchen kann und wo man die Bitte in etwa so formulieren könnte: „Ich möchte es schaffen, dass die Spitzen meines Ex-Mannes mir egal sind und ich wieder in Ruhe leben kann“. Dann wendet sich nämlich das Blatt und auch die Frau kann locker darüber lachen, wie der arme Ex-Mann monatlich bei Wind und Wetter an wechselnden Tagen zur Bank läuft und Geld in bar einzahlt und sie kann sich fragen, wieviele Jahre er das noch durchhalten will. Die Provokationen ins Leere laufen lassen ist es, was ich der Frau empfehlen würde.
—Ex-Frau und minderjährige Kinder sind auf
Unterhalt dringend angewiesen, da sie selbst auch
Verpflichtungen haben wie Miete, Darlehen etc, die eben am
Anfang eines Monats abgebucht werden und die 535 Euro da
einfach fehlen.
Da die Höhe des Unterhalts stimmt und der Unterhalt monatlich gezahlt wird, wenn auch an wechselnden Termine, kann hier nichts getan werden. Der Kindesunterhalt ist im übrigen dafür da, wonach auch der Namen vermuten lässt: für den Lebensunterhalt der Kinder. Ein Darlehen soll damit sicher nicht getilgt werden.
Wäre eine Beistandschaft vom Jugendamt sinnvoll ?
Ich halte eine Beistandschaft des Jugendamts in diesem Beispiel nicht für sinnvoll. Das Jugendamt als Beistand kann das Kind gegenüber dem unterhaltspflichtigen Elternteil und vor Gericht vertreten. Das macht Sinn, wenn keine Vereinbarung besteht und auch nicht einvernehmlich zu erwarten ist. Da Du aber von einem Titel sprichst, dürfte das Thema Unterhaltsfestsetzung und -titulierung schon durch sein. In der Unterhaltsvereinbarung oder im Urteil wurde geregelt, an welchem Tag gezahlt wird. Wenn nicht, hat der Rechtsanwalt geschlafen. Es bringt aber sowieso nichts, sich darüber aufzuregen. Der Zahltermin ist nämlich nur unrealistische Theorie! Es gibt praktisch keinen Weg, das einzuklagen, einzutreiben oder sonstwie zu beschleunigen. Es ist allerdings eine Tatsache, dass man in hochstrittigen Situationen froh sein muss, wenn der Unterhaltspflichtige überhaupt zahlt. Nur wenn der Unterhaltspflichtige gar nicht zahlt, kümmert sich der Beistand auch um die Durchsetzung der Unterhaltsansprüche (z.B. durch Lohnpfändung). Aber auch dann wird es garantiert nichts mit der Pünktlichkeit, denn auch Unterhaltsvorschuß wird immer erst am 26. des Monats durch das Jugendamt ausgezahlt.
Gibt es einen bestimmten Grund, warum der ehem. Ehemann diese Schikane so macht? Hat es eventuell eine gerichtliche Regelung des Umgangsrechts gegeben?
Gruß
Jens