Kindsvater erpressen. Jugendamt

Liebe Experten!

Ein Freund von mir hat ein 3 Monate altes Kind, er ist mit der Mutter nicht mehr zusammen.

Wie er sagt ist das mit dem Sorgerecht noch nicht geregelt.

Nun erzählt er, dass sie ihn immer wieder damit erpresst, dass sie ihm das Kind vorenthält, wenn er nicht dies oder jenes tut.

ich hab ihm empfohlen, dass mit dem Sorgerecht regeln zu lassen und sich beim Jugendamt beraten zu lassen. Er meinte, das brächte nichts, das hätte er schon versucht. Genau genommen hat er wohl nur beim Jugendamt angerufen und die wären ganz klar auf der Seite der Mutter gewesen.

ich bin aber der Ansicht, dass das Jugendamt doch eher die Ansicht vertritt, dass beide Eltern wichtig sind für ein Kind, genauso wie der regelmäßige Kontakt mit dem Vater.

Empfohlen hab ich ihm also, zum Jugendamt persönlich hinzugehen, um eine Begleitung bei Gesprächen mit der Kindsmutter anzustreben. Und dass er das mit dem Sorgerecht regeln lassen soll.

Ist das falsch?
Ist das aussichtslos?

Er gibt sich so in die Opferrolle, und ich glaube, dass es dadurch schlimmer statt besser wird.

Was kann man ihm raten?

Danke und Gruß, Noi

Hallo,

auf jeden Fall sollte er sich mal von einem Anwalt mit Spezialisierung Familienrecht beraten lassen. Mir geht es bei dem Vorschlag nicht um Aufhetzen, sondern einfach darum, dass er sich SACHKUNDIG macht, welche Rechte er als Vater hat und wie er sie bekommt. Und welche Pflcihten die Mutter hat und wie er mit einer Nichterfüllung umgehen kann/muss. Danach weiß er, was wie möglich ist und kann vor der Mutter und dem Jugendamt ganz anders auftreten. Weil er nicht mehr erpressbar ist.

Anwalt einschalten, um Schritte in die Wege zu leiten, weil alles nichts hilft, kann er dann immer noch. Aber das ist dann vielleicht gar nicht mehr nötig.

Viel Glück dem Papa.

LG Barbara

Guten Tag,

hm schlimme Situation. Dennoch ist es aus Justiz-Seite immer häufiger, dass Väter mehr Rechte zugesprochen bekommen. Da sich das Paar getrennt hat und das Sorgerecht für das Kind aussteht, würde ich mir als Vater sowieso einen Anwalt suchen und ihn fragen, wie man sich in so einer Situation am besten Verhält.

Servus
gem Rechtsprechung des EGMR hat ein lediger Vater ein RECHT auf ein gemeinsames Sorgerecht. (sofern dem das Kindswohl nicht entgegensteht)

ich würde mal einen Gang zum Anwalt empfehlen…

LG
Mike

Hallo,

der Rat war perfekt.

nichts hinzuzufügen.

Andererseits, wenn die Mutter ihn erpresst,warum dreht er den Spieß nicht um?

Er unterschreibt z. B. eine Unterhaltsurkunde nur, wenn es das gemeinsame Sorgerecht gibt.

Grpße
miamei

Gleiches…
… mit Gleichem vergelten? :frowning: Das kann schnell nach hinten losgehen. Anwaltliche Beratung ist vorzuziehen, denn wenn Mama vor Gericht erwähnt, dass Papa versucht hat zu erpressen, spricht das in keinem Fall für ihn – egal, was die Mutter getan hat.

Hai!

Wenn ich das so lese, denke ich, ist das Engagement des Vaters auch
nicht besonders groß. In Selbstmitleid zerfließen und lediglich mal
beim Jugendamt anrufen ist da sicher nicht zielführend.

Ich fürchte der Vater sollte sich erstmal klar werden was er genau
möchte und dann muß er dieses tun und nach außen zeigen!
Und wenn dies bedeutet jeden Morgen bei dem Sachbearbeiter des
Jugendamtes auf der Matte zu stehen, dann ist das so!

Der Plem

Hallo

Nun erzählt er, dass sie ihn immer wieder damit erpresst, dass sie ihm das Kind vorenthält, wenn er nicht dies oder jenes tut.

Ich würde auch differenzieren, was genau der tun soll, damit sie ihm das Kind nicht vorenthält. Eher sowas wie: Ihr Blumensträuße mitbringen, irgendwas für sie tun? Oder eher sowas wie: Mit ihr über die Erziehung reden, pünktlich sein, nicht ab und zu plötzlich bei einem Besuchstermin absagen?

Viele Grüße

Lieber Noi, wie zerüttet ist denn die Beziehung zwischen den Eltern? Falls die Frau bereit zu einem klärenden Gespräch ist, wäre vielleicht eine Mediation oder eine Paar-Beratung zu empfehlen. So wie Du es beschreibst klingt es danach, dass die Beziehungskonflikte auf Kosten des Kindes ausgetragen werden. Es wäre also gut, wenn die Beziehungskonflikte anderweitig geklärt, also wenn sie vom Umgang mit dem Kind getrennt werden könnten. Ich könnte mir vorstellen, dass juristische Schritte die Situation eher verhärten als dass sie sie entspannen.
Falls sie nicht zu einem gemeinsamen Gespräch bereit ist, könnte ihm eine Familienaufstellung helfen. Er könnte sehen, mit welcher Haltung er seiner Ex gegenübertritt, was sie wirklich braucht und was ER tun kann, um die Situation zu verbessern.
Herzlicher Gruß an den betroffenen Vater, Toewanda