Hallo,
grade stieß ich in der Wikipedia im Artikel Impfung auf folgende Zeile:
„Die gesetzliche Pockenschutzimpfung, die gegen den Widerstand der Kirche durchgesetzt werden musste (1823 wurde die Impfung von Papst Leo XII sogar verboten), wurde am 26. August 1807 von Bayern als weltweit erstem Land eingeführt. […]“
Meine Frage:
warum hat die Kirche die Impfungen verboten?
Danke für jegliche Erklärungen!
Gruß
Jonny
Hallo Jonny,
dazu folgender Fund:
Re: Worum es beim Fall Wolf-Ekkehard Lönnig auch noch geht
03. Mai 2003 17:44:42 - Drahbeck
Die Kirche widersetzte sich dem für die Erforschung des menschlichen Körpers notwendigen Sezieren der Leichen. Papst Bonifatius VIII. (gest. 1303) verbot das Sezieren, um die Auferstehung nicht zu gefährden.
Noch im 19. Jahrhundert gab die katholische Kirche Beispiele für glaubensfanatische Borniertheit und Feindseligkeit gegenüber der Medizin. Sie trat zum Beispiel sehr heftig gegen Pockenschutzimpfungen auf, obwohl diese Krankheit, die in großen Epedimien auftrat, Hundertausende von Menschen das Leben raubte. Papst Leo XII. verkündete 1829: „Jeder, der eine solche Impfung vornimmt, ist kein Sohn Gottes mehr … Die Pocken sind ein Gericht Gottes … die Impfung ist eine Herausforderung des Himmels…“ Groß ist die Anzahl der Fälle, in denen sich Menschen auf Grund einer solchen Haltung der Kirche weigerten, die ärztliche Hilfe anzunehmen, und sterben mußten.
http://f25.parsimony.net/cgi-bin/topic-indent.cgi?Nu…
Gruß
J.
Hallo,
grade stieß ich in der Wikipedia im Artikel Impfung auf
folgende Zeile:„Die gesetzliche Pockenschutzimpfung, die gegen den Widerstand
der Kirche durchgesetzt werden musste (1823 wurde die Impfung
von Papst Leo XII sogar verboten), wurde am 26. August 1807
von Bayern als weltweit erstem Land eingeführt. […]“Meine Frage:
warum hat die Kirche die Impfungen verboten?
Danke für jegliche Erklärungen!
Hallo, Jonny
Es ist nicht leicht zu verstehen, dass die Kirche völlig anders dachte, und teilweise noch immer denkt, als der normale Mensch. Am ehesten kann man diese ihre Einstellung vergleichen mit der Grundüberzeugung von Esoterikern. Beide streben ein Menschsein an, wie es u.a. Jesus propagiert hat (für die Christen) oder die Meister der esoterischen Geheimbünde für die Esos: Der Mensch sei danach für alles, was ihm widerfährt voll selbst verantwortlich. Führe er ein bewusstes Leben in der Selbstverantwortung für sein Denken, Fühlen und Tun, könnten weder Pest noch Cholera ihm etwas anhaben. (Auch nicht ungewollte Schwangerschaft, AIDS, Hochwasser oder Fettleibigkeit ihn ereilen…)
Diese Lehren sind älter als das Christentum, und auch Jesus drückte es ähnlich aus, wenn er sagte, ihr werdet noch mehr als ich tun, alles ist euch möglich, auch über Wasser gehen oder Essen vermehren; euer Glaube kann Berge versetzen – und er machte es sogar vor. Damit verbunden war sein Hinweis, dass es ohne Liebe aber nichts würde. Anders als bei den Esos, die darauf bau(t)en, dass der eigene Wille genüge, die Welt zu erschaffen, wie der Magier/Meister sie sich wünscht.
So wird es verständlich, wenn die Kirche früher (als sie noch genügend Hardliner hatte), darauf hinwies, dass kein Gottessohn sich einer menschlichen Medizin anvertrauen würde, sondern nur der Tatsache seiner Einigkeit mit Gott. Auch ein Magier verliert seine Kraft, wenn er nicht mehr an daran glaubt, und auch heute bleiben Esos und Spiris dabei, dass jeder selbst Schöpfer bzw. Meister seines Lebens sei.
Es ist also nur oberflächlich betrachtet
glaubensfanatische Borniertheit und Feindseligkeit gegenüber
der Medizin
wie sich Jakob ausdrückt. Im Kern geht es um die Konsequenz einer Lehre, die von der Offenbarung Gottes durch sein Wort ausgeht, genau so wie andere spirituelle Richtungen ihre teilweise ähnlichen Offenbarungen und auch gelebten Erfahrungen ihren internen Bestimmungen zugrunde legen. Für Externe gelten die nicht, die durften sich ja impfen lassen, und auch Interne tun nicht immer, was ihnen vorgeschrieben wird. (Vielleicht ist das ja der Grund, dass keine Wunder mehr passieren?)
Gruß von Geris : )