Kirchensteuer

Hallo,

ich habe vor nicht so langer Zeit ein Jesus-Film gesehen. Beim Schauen ist mir aufgefallen, dass er irgendwann mal gesagt hat (möglicherweise war das die Bergpredigt, bin mir aber nicht so sicher), dass man seine guten Werke nicht herausposaunen soll. Beim googlen bin ich auf Bibelstellen gestoßen wie:

“Gott liebt einen freiwilligen Geber“

oder

“Was deine rechte Hand gibt, soll die linke nicht wissen“

Wo genau diese Stellen in der Bibel zu finden sind weiß ich auch nicht mehr, ganz sicher bin ich mir aber, dass es sie gibt.
Vielleicht kann mir ja einer sagen, wo sie stehen.
Ich bin nicht in irgendeiner Kirche, interessiere mich aber für das Thema. Deshalb die Frage:

Widerspricht das Konzept der Kirchensteuer nicht diesen Bibelstellen?
Muss ein Kirchenangehöriger schlechtes Gewissen haben, weil er zum Zahlen ja quasi gezwungen wird, zumindest solange er der Kirche angehören will?
Kann jemand, der sich auf diese Bibelstellen beruft nicht von der Kirchensteuer befreit werden, aber dennoch katholisch bzw. evangelisch bleiben?
Oder wie sieht die Kirche das Ganze?

Hallo L.

Widerspricht das Konzept der Kirchensteuer nicht diesen
Bibelstellen?

In gewisser Weise schon.
Du berührst mit diesem Fragenkomplex ein heißes Eisen (die Funktionäre würden es natürlich nicht so sehen), ein immer noch hochaktuelles Thema, was ja auch die Trennung von Kirche und taat betrifft.

Muss ein Kirchenangehöriger schlechtes Gewissen haben, weil er
zum Zahlen ja quasi gezwungen wird, zumindest solange er der
Kirche angehören will?

Die Kirche hat ja schon immer gern mit dem schlechten Gewissen der Leute gearbeitet. Das ist gleichsam eine Art Faustpfand.

Kann jemand, der sich auf diese Bibelstellen beruft nicht von
der Kirchensteuer befreit werden, aber dennoch katholisch bzw.
evangelisch bleiben?

Natürlich. Ich würde das für mich z.B. durchaus so in Anspruch nehmen. Ich würd da aber garnicht mit den Kirchenleuten drübervreden, weil die genug Gründe haben (müssen), dir Gegenargumente anzubieten, seien diese auch noch so absurd .

Oder wie sieht die Kirche das Ganze?

Wiegesagt: Die Kirche sieht sowieso alles durch ihre spezielle Milchglasscheibe. Da darfst du keine intelletuell befriedigenden Antworten erwarten.
Gruß,
Branden

Besitz gänzlich weggeben
Hallo lignuslibri

wenn jemand seinen gesamten Besitz aufgibt und für die Gemeinschaft opfert und überhaupt nur noch für diese arbeitet und nichts in den eigenen Sack steckt (Bsp.: Mk 12,42), wie die Vögel am Himmel - sie säen nicht, sie ernten nicht - oder wie die Lilien auf dem Felde - sie spinnen nicht, sie weben nicht - (Mt 6,26), oder wenn jemand alles zurücklässt, Vater, Mutter, Acker, Brüder, Schwestern (Mk 10, 29,30), oder wenn jemand seinen ganzen Besitz verkauft, den Erlös den Armen gibt und Christus nachfolgt (Lk 18,22) - dann dürfte er wohl fraglos von der Kirchensteuer befreit sein.

Gruss
Mike

Zu diesem Thema verweise ich auf

http://www.spart-euch-die-Kirche.de

Dort ist nachzulesen wie weit es mit der Moral bei unseren christlichen Kirchen bestellt ist.
Die Kirchen wollen doch nur unser Bestes: Unser Geld!

Auch wir nicht-konfessionellen (oder Atheisten oder aus-der-Kirche-augetretenen, oder nicht getauften, oder „andersgläubigen“ zahlen durch unsere Steuern so viel an die beiden christlichen Kirchen das es eine wahre Wonne ist.

Aber: Kirche und schlechtes gewissen in Sachen Geld?
Das Witzeboard ist weiter unten :wink:

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

Die Kirchensteuer ist ja eine deutsche Eigenheit, andere Staaten haben so etwas nicht. Der Grund liegt in der Geschichte, nämlich der Säkularisation im Jahr 1803.

Hier wurden die Kirchen schlicht vom Staat enteignet, der sich im Gegenzug aber verpflichtete, die Gemeinden zu unterhalten. Dies hat er dann später wieder an die Gemeindemitglieder weitergegeben.

Einen kurzen Abriss gibts hier: http://www.bistum-augsburg.de/ba/opencms/sites/bistu…

Schöne Grüße!

Hallo und vielen Dank für die gegebenen Antworten,

Aufgrund der vor allem von Kirchengegnern gegebenen Antworten ist
mein subjektiver Eindruck, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, bisher der folgende:
Die Kirchen in Deutschland verlangen Kirchensteuer, obwohl es gegen biblische Gebote ist. Aber, da es um Geld geht, nimmt man das mal hin.

Wie schon gesagt ist dieser Eindruck bisher sehr einseitig geprägt. Mir ist jede Meinung willkommen, aber ich würde gerne auch die der Kirche kennen.

Was sagen denn die Kirchenfreunde dazu, Katholiken, Protestanten, Theologen? Wie begründen sie denn diese Praxis?
Eine geschichtlicher Aspekt erklärt zwar, wie diese Praxis zustande kommt, aber es begründet sie nicht.

Ich würde wirklich gerne Meinungen beider Seiten dazu kennen, bevor ich mir eine Meinung bilde.

Hi!

Im Prinzip gebe ich dir betreff des Widerspruches schon recht. Nur ist die Kirche eine Institution mit Priester, Ordensleute, etc. und diese müssen ja auch bezahlt werden.

Zum anderen muss die Kirche ja erhalten werden. Auch hierfür braucht man Geld. Soweit ich von der Kirchenbeitragsstelle informiert wurde, wird die Kirchensteuer einerseits für das Gehalt für Priester, Diakone und Kirchenbedienstete verwendet, andererseits wird der Kirchenbeitrag auch für soziale und caritative Einrichtungen wie Kindergarten, Schulen, Horde und Altenheime verwendet. Diese Einrichtungen sind schließlich ja auch wichtig und nicht alles wird vom Staat finanziert. Leider muss man dazu sagen. Dennoch wird hier das Geld für einen guten Zweck verwendet.

Sicherlich ist es richtig, wenn man gute Werke nicht hinauspossiert. Das würde ja auch nach Wichtigtuerei aussehen und nicht nach einem Menschen der gerne ein gutes Werk tut ohne sich dabei hervorzuheben. Und ich glaube gerade das hat Jesus damit gemeint. Gute Werke zu tun ohne sich dabei etwas zu erhoffen oder zu erwarten.

Gruss

Petra H.

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

Zu diesem Thema verweise ich auf

http://www.spart-euch-die-Kirche.de

Dort ist nachzulesen wie weit es mit der Moral bei unseren
christlichen Kirchen bestellt ist.
Die Kirchen wollen doch nur unser Bestes: Unser Geld!

Ich glaube ich muss dich da aufklären. Kirchen tun auch Dinge umsonst. Z.B. habe ich ein Kruzifix segnen lassen und dafür nichts bezahlt. Für eine Taufe soweit ich informiert bin zahlt man auch nichts. Und für eine Beichte oder Aussprache füllt der Herr Pfarrer auch keinen Zahlschein aus. Bei jedem Therapeuten würde man schon dafür bezahlen.

Auch wir nicht-konfessionellen (oder Atheisten oder
aus-der-Kirche-augetretenen, oder nicht getauften, oder
„andersgläubigen“ zahlen durch unsere Steuern so viel an die
beiden christlichen Kirchen das es eine wahre Wonne ist.

Wie das in Deutschland ist weiß ich nicht. Bei uns in Österreich zahlen ausgetretene Christen nichts. Das weiß ich aus Gesprächen und die sind sicherlich richtig. Auch wenn man arbeitslos ist zahlt man keinen Kirchenbeitrag. Und Kinder oder Kredite werden berücksichtigt. Weiß auch von der Kirchenbeitragsstelle selbst.

Aber: Kirche und schlechtes gewissen in Sachen Geld?
Das Witzeboard ist weiter unten :wink:

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels
entfernt

Zu diesem Thema verweise ich auf

http://www.spart-euch-die-Kirche.de

Dort ist nachzulesen wie weit es mit der Moral bei unseren
christlichen Kirchen bestellt ist.
Die Kirchen wollen doch nur unser Bestes: Unser Geld!

Ich glaube ich muss dich da aufklären. Kirchen tun auch Dinge umsonst. Z.B. habe ich ein Kruzifix segnen lassen und dafür nichts bezahlt. Für eine Taufe soweit ich informiert bin zahlt man auch nichts. Und für eine Beichte oder Aussprache füllt der Herr Pfarrer auch keinen Zahlschein aus. Bei jedem Therapeuten würde man schon dafür bezahlen.

Auch wir nicht-konfessionellen (oder Atheisten oder
aus-der-Kirche-augetretenen, oder nicht getauften, oder
„andersgläubigen“ zahlen durch unsere Steuern so viel an die
beiden christlichen Kirchen das es eine wahre Wonne ist.

Wie das in Deutschland ist weiß ich nicht. Bei uns in Österreich zahlen ausgetretene Christen nichts. Das weiß ich aus Gesprächen und die sind sicherlich richtig. Auch wenn man arbeitslos ist zahlt man keinen Kirchenbeitrag. Und Kinder oder Kredite werden berücksichtigt. Weiß ich auch von der Kirchenbeitragsstelle selbst.

Aber: Kirche und schlechtes gewissen in Sachen Geld?
Das Witzeboard ist weiter unten :wink:

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels
entfernt

Hi,

Im Prinzip gebe ich dir betreff des Widerspruches schon recht.
Nur ist die Kirche eine Institution mit Priester, Ordensleute,
etc. und diese müssen ja auch bezahlt werden.

Wie funktioniert das z.B. in Frankreich?

Viele Grüße
WoDi

Hi,

Ich glaube ich muss dich da aufklären. Kirchen tun auch Dinge
umsonst. Z.B. habe ich ein Kruzifix segnen lassen und dafür
nichts bezahlt.

Hm, der (auch zeitliche) Aufwand ist sicher nicht sehr groß.

Für eine Taufe soweit ich informiert bin zahlt
man auch nichts.

Das tut das neue Zwangsmitglied dann hinterher. („Treten Sie jetzt ein, bezahlen Sie später“).

Und für eine Beichte oder Aussprache füllt
der Herr Pfarrer auch keinen Zahlschein aus. Bei jedem
Therapeuten würde man schon dafür bezahlen.

Pfarrer und Therapeut sind nicht unbedingt vergleichbar, wenn es auch Schnittmengen geben mag.

Viele Grüße
WoDi

Sache des Staates - und der Macht
Hallo WoDi

sehr richtig, ob Kirche und Staat getrennt werden oder inwiefern sie einander unterstützen, entscheidet nicht nur die Kirche, sondern auch der Staat. Wenn also, um es auszusprechen, der Staat entscheiden würde, sich gesetzlich von der Kirche zu trennen, wäre das seine Sache. Allerdings könnte es auch mal Leute geben, die die Kaugummisteuer in mittlerer Heftigkeit anzweifeln oder die mit dem System der Solidaritätssteuer irgendwie Mühe bekunden. Die Kirchensteuer müsste ja nicht unbedingt zuoberst auf der Streichliste stehen.

Gruss aus der fernen Schweiz
Mike

Hi,

sehr richtig, ob Kirche und Staat getrennt werden oder
inwiefern sie einander unterstützen, entscheidet nicht nur die
Kirche, sondern auch der Staat.

Ich würde mal sagen, dass das nur der Staat entscheidet, wenn auch die Kirche sicherlich heftigste Lobbyarbeit betreiben würde.

Wenn also, um es
auszusprechen, der Staat entscheiden würde, sich gesetzlich
von der Kirche zu trennen, wäre das seine Sache.

In der Tat. Wobei der Staat aus seinen Bürgern besteht, die das unterstützen müssten.

Allerdings
könnte es auch mal Leute geben, die die Kaugummisteuer in
mittlerer Heftigkeit anzweifeln oder die mit dem System der
Solidaritätssteuer irgendwie Mühe bekunden. Die Kirchensteuer
müsste ja nicht unbedingt zuoberst auf der Streichliste
stehen.

Mir ging es in meinem Posting nicht um die Streichung der Kirchensteuer, obwohl ich diese für nicht in Ordnung halte, sondern darum, dass die Kirche sich, wie etwa in Frankreich oder anderen Ländern, durchaus auch ohne eine solche Steuer finanzieren könnte. Andernfalls gäbe es sie dort nicht mehr.
Es gibt also aus finanzieller Sicht kein Argument für eine wie immer geartete Kirchensteuer.

Viele Grüße
WoDi

Für eine Taufe soweit ich informiert bin zahlt
man auch nichts.

Das tut das neue Zwangsmitglied dann hinterher. („Treten Sie
jetzt ein, bezahlen Sie später“).

Da fällt mir ein, das ist auch eine Sache, die ich wissen wollte. Warum tauft man eigentlich Kleinkinder. Sie können sich ja nicht bewußt dazu entscheiden katholisch bzw, evangelisch oder orthodox oder was auch immer zu werden, sind aber nominel Christen, obwohl sie niemand gefragt hat.
Gibt es eigentlich eine biblische Stütze für diese Praxis, oder ist sie auch eher traditionel historisch begründet?

Hmm… Vielleicht sollte ich einen neuen Thread aufmachen.

Der einzig brauchbare Post bisher… Dafür ein Sternchen…

MfG

Chris

Hi,

Es gibt also aus finanzieller Sicht kein Argument für eine wie
immer geartete Kirchensteuer.

es könnte sich aber auch um eine alte Tradition handeln.

Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Pflegt euer Meister nicht den Tempelgroschen zu geben? Er sprach: Ja. Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und fragte: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? Als er antwortete: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: So sind die Kinder frei. Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an den See und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib’s ihnen für mich und dich.“ (Matth.17,24-27)

Gruss Harald

in anderen Ländern
Hi WoDi,

Wie funktioniert das z.B. in Frankreich?

Aus http://www.ibka.org/artikel/miz92/finanz.html: (sind auch noch andere Länder aufgeführt):

_In Frankreich finanziert sich die Kirche seit 1905 weitgehend selbst. Der Staat leistet für die vor diesem Zeitpunkt errichteten Kirchengebäude einen erheblichen Zuschuß, ansonsten finanziert sich die Kirche durch eine freiwillige „Kult-Abgabe“, die etwa ein Prozent des Einkommens betragen soll. Wegen der stark geschrumpften Zahl der Gläubigen sind die Kircheneinkünfte rückläufig, was sich auf die Pfarrergehälter auswirkt; diese werden in den Diözesen je nach Spendeneingang jährlich neu festgesetzt.

Eine Sonderregelung besteht in den drei Departements Oberrhein, Niederrhein und Mosel (Elsaß und Lothringen), die 1905 zum Deutschen Reich gehörten. Dort finanziert der Staat die Gehälter des Klerus, dessen Wohlstand dem in Deutschland nicht nachsteht._

Hoffe, die Seite ist seriös…

Kati

Bibelstellen
Hallo,

ich habe mal ein paar Bibelstellen zu dem Thema gesucht (lang und vielleicht langweilig, aber du wolltest ja auch etwas zur biblischen Seite wissen). Es sind sicherlich nicht alle, vielleicht hat ja jemand noch ein paar. (Ich lasse auch mal das AT außer acht, da es für viele Christen ja eher zweitrangig ist, wenn sie mit Bibelstellen argumentieren wollen):

Hier etwas zum Thema Steuern allgemein (allerdings nicht aus den Evangelien, sondern „nur“ aus dem Römerbrief):

13,1-7:
1Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn bes ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. […] 7So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.
komplette nachzulesen auf http://www.bibel-online.net/buch/45.roemer/13.html#13,6

Allerdings ist das wohl nicht das, was du wissen willst (es geht ja nicht um Kirchensteuer), ich wollte damit nur verdeutlichen, dass zumindest die frühe Kirche keine Probleme mit Zahlungen an die Obrigkeit hatte.

Also zum Thema Geld in den Evangelien (ich poste gleich nochmal ohne Text, nur die Links):

Mt 17,24-27:
24Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Pflegt euer Meister nicht den aTempelgroschen zu geben? 25Er sprach: Ja. Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und fragte: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? 26Als er antwortete: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: So sind die Kinder frei. 27Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an den See und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib’s ihnen für mich und dich.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/17.htm…

Mt 22,15- 22
15Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in seinen Worten fangen könnten; 16und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes. Die sprachen: aMeister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. 17Darum sage uns, was meinst du: Ist’s recht, daß man dem Kaiser Steuern zahlt oder nicht? 18Als nun Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? 19Zeigt mir die Steuermünze! Und sie reichten ihm einen Silbergroschen. 20Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das? 21Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! b 22Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/22.htm…

Mt 27,5
5Und er (Judas) warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und berhängte sich. 6Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: cEs ist nicht recht, daß wir sie in den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/27.htm…

Joh 12,5 ff
Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gegeben? 6Das sagte er aber nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb, denn cer hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben war. 7Da sprach Jesus: Laß sie in Frieden! Es soll gelten für den Tag meines Begräbnisses. 8Denn dArme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit
http://www.bibel-online.net/buch/43.johannes/12.html…

Lk 12,1 ff
1Er blickte aber auf und sah, wie die Reichen ihre Opfer in den Gotteskasten einlegten. 2Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein. 3Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr als sie alle eingelegt. 4Denn diese alle haben etwas von ihrem Überfluß zu den Opfern eingelegt; sie aber hat von ihrer Armut alles eingelegt, was sie zum Leben hatte.
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/21.html#21,1

Mt 21,12 ff
12Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler 13und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): «Mein Haus soll ein Bethaus heißen»; ihr aber macht eine aRäuberhöhle daraus.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/21.html

Mt 23,23
23Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den jZehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und laßt das kWichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/23.htm…

Lk 16,13
13Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/16.html#16,14

Paulusbrief 3,1:
aDas ist gewißlich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. 2Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, 3kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig,
http://www.bibel-online.net/buch/54.1-timotheus/3.ht…

Mein Fazit:
Ich sehe in diesen Stellen nichts, was prinzipiell gegen eine Kirchensteuer spricht, die dazu dient, die kirchlichen Einrichtungen zu unterhalten.
Allerdings:

  • eben nur um den Ablauf der Institution Kirche zu gewährleisten, nicht um sich zu bereichern, zu prunken oder um des Geldes wegen. Geld als Mittel zum Zweck ist OK, ansonsten ist die Geldanhäufung zuverachten. (Inwieweit die Kirche gerade im Mittelalter dagegen verstoßen hat, brauchen wir wohl nicht zu diskutieren)
  • Allerdings sehe ich es auch so, dass der deutsche Staat eigentlich keinen Grund hat, die Kirche zu subventionieren. Den Kirchen kanns nur Recht sein, wenn die ansonsten einige Einrichtungen schließen müsste.

Das Thema Kirche und Geld sehe ich schon als Dilemma: Einerseits sollen Kirchen ja gerade nicht dem schnöden Mammon nachjagen, andererseits geht’s ohne Geld praktisch nicht und es entsteht (für die Kirche) ein Teufelskreis: Ich sehe es in meiner Heimatgemeinde (kath. Diaspora): Was früher 5 unabhängige Gemeinden mit eigenem Pfarrer waren, sind jetzt eine große, die sich einen Priester und einen Pastoralreferenten teilen. Er ist jetzt mit dem Auto alleine 45 min unterwegs um von dem einen Ende der Gemeinde zum anderen zu kommen. Dass da nicht viel Zeit für Seelsorge, der eigentlichen Aufgabe der Kirche, bleibt, ist klar.

Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht gut, dass auch Nicht- Christen praktisch gezwungen sind, durch ihre Steuern uns zu subventionieren…

Kati

Bibelstellen, nur Links, schlankere Version
Hallo,

hier nur mal die Links zu den Bibelstellen:
Röm 13,1-7:
http://www.bibel-online.net/buch/45.roemer/13.html#13,6

Allerdings ist das wohl nicht das, was du wissen willst (es
geht ja nicht um Kirchensteuer), ich wollte damit nur
verdeutlichen, dass zumindest die frühe Kirche keine Probleme
mit Zahlungen an die Obrigkeit hatte.

Also zum Thema Geld in den Evangelien

Mt 17,24-27:
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/17.htm…

Mt 22,15- 22
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/22.htm…

Mt 27,5
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/27.htm…

Joh 12,5 ff
http://www.bibel-online.net/buch/43.johannes/12.html…

Lk 12,1 ff
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/21.html#21,1

Mt 21,12 ff
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/21.html

Mt 23,23
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/23.htm…

Lk 16,13
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/16.html#16,14

Paulusbrief 3,1:
http://www.bibel-online.net/buch/54.1-timotheus/3.ht…

Mein Fazit:
Ich sehe in diesen Stellen nichts, was prinzipiell gegen eine
Kirchensteuer spricht, die dazu dient, die kirchlichen
Einrichtungen zu unterhalten.
Allerdings:

  • eben nur um den Ablauf der Institution Kirche zu
    gewährleisten, nicht um sich zu bereichern, zu prunken
    oder um des Geldes wegen. Geld als Mittel zum Zweck ist OK,
    ansonsten ist die Geldanhäufung zuverachten. (Inwieweit die
    Kirche gerade im Mittelalter dagegen verstoßen hat, brauchen
    wir wohl nicht zu diskutieren)
  • Allerdings sehe ich es auch so, dass der deutsche Staat
    eigentlich keinen Grund hat, die Kirche zu subventionieren.
    Den Kirchen kanns nur Recht sein, wenn die ansonsten einige
    Einrichtungen schließen müsste.

Das Thema Kirche und Geld sehe ich schon als Dilemma:
Einerseits sollen Kirchen ja gerade nicht dem schnöden Mammon
nachjagen, andererseits geht’s ohne Geld praktisch nicht und
es entsteht (für die Kirche) ein Teufelskreis: Ich sehe es in
meiner Heimatgemeinde (kath. Diaspora): Was früher 5
unabhängige Gemeinden mit eigenem Pfarrer waren, sind jetzt
eine große, die sich einen Priester und einen
Pastoralreferenten teilen. Er ist jetzt mit dem Auto alleine
45 min unterwegs um von dem einen Ende der Gemeinde zum
anderen zu kommen. Dass da nicht viel Zeit für Seelsorge, der
eigentlichen Aufgabe der Kirche, bleibt, ist klar.

Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht gut, dass auch
Nicht- Christen praktisch gezwungen sind, durch ihre Steuern
uns zu subventionieren…

Kati

Hi,

Es gibt also aus finanzieller Sicht kein Argument für eine wie
immer geartete Kirchensteuer.

es könnte sich aber auch um eine alte Tradition handeln.

Nochmal: ich weiß natürlich, dass die Kirche als „Verein“ finanziert werden muss. Das sollten dann aber die Mitglieder tun. Ich sehe keinen Grund dafür, dass der Staat hier seine Infrastruktur zum Einsammeln der Beiträge zur Verfügung stellt.

Viele Grüße
WoDi

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