Bibelstellen
Hallo,
ich habe mal ein paar Bibelstellen zu dem Thema gesucht (lang und vielleicht langweilig, aber du wolltest ja auch etwas zur biblischen Seite wissen). Es sind sicherlich nicht alle, vielleicht hat ja jemand noch ein paar. (Ich lasse auch mal das AT außer acht, da es für viele Christen ja eher zweitrangig ist, wenn sie mit Bibelstellen argumentieren wollen):
Hier etwas zum Thema Steuern allgemein (allerdings nicht aus den Evangelien, sondern „nur“ aus dem Römerbrief):
13,1-7:
1Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn bes ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. […] 7So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.
komplette nachzulesen auf http://www.bibel-online.net/buch/45.roemer/13.html#13,6
Allerdings ist das wohl nicht das, was du wissen willst (es geht ja nicht um Kirchensteuer), ich wollte damit nur verdeutlichen, dass zumindest die frühe Kirche keine Probleme mit Zahlungen an die Obrigkeit hatte.
Also zum Thema Geld in den Evangelien (ich poste gleich nochmal ohne Text, nur die Links):
Mt 17,24-27:
24Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Pflegt euer Meister nicht den aTempelgroschen zu geben? 25Er sprach: Ja. Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und fragte: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? 26Als er antwortete: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: So sind die Kinder frei. 27Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an den See und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib’s ihnen für mich und dich.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/17.htm…
Mt 22,15- 22
15Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in seinen Worten fangen könnten; 16und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes. Die sprachen: aMeister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. 17Darum sage uns, was meinst du: Ist’s recht, daß man dem Kaiser Steuern zahlt oder nicht? 18Als nun Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? 19Zeigt mir die Steuermünze! Und sie reichten ihm einen Silbergroschen. 20Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das? 21Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! b 22Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/22.htm…
Mt 27,5
5Und er (Judas) warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und berhängte sich. 6Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: cEs ist nicht recht, daß wir sie in den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/27.htm…
Joh 12,5 ff
Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gegeben? 6Das sagte er aber nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb, denn cer hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben war. 7Da sprach Jesus: Laß sie in Frieden! Es soll gelten für den Tag meines Begräbnisses. 8Denn dArme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit
http://www.bibel-online.net/buch/43.johannes/12.html…
Lk 12,1 ff
1Er blickte aber auf und sah, wie die Reichen ihre Opfer in den Gotteskasten einlegten. 2Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein. 3Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr als sie alle eingelegt. 4Denn diese alle haben etwas von ihrem Überfluß zu den Opfern eingelegt; sie aber hat von ihrer Armut alles eingelegt, was sie zum Leben hatte.
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/21.html#21,1
Mt 21,12 ff
12Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler 13und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): «Mein Haus soll ein Bethaus heißen»; ihr aber macht eine aRäuberhöhle daraus.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/21.html
Mt 23,23
23Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den jZehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und laßt das kWichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/23.htm…
Lk 16,13
13Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/16.html#16,14
Paulusbrief 3,1:
aDas ist gewißlich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. 2Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, 3kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig,
http://www.bibel-online.net/buch/54.1-timotheus/3.ht…
Mein Fazit:
Ich sehe in diesen Stellen nichts, was prinzipiell gegen eine Kirchensteuer spricht, die dazu dient, die kirchlichen Einrichtungen zu unterhalten.
Allerdings:
- eben nur um den Ablauf der Institution Kirche zu gewährleisten, nicht um sich zu bereichern, zu prunken oder um des Geldes wegen. Geld als Mittel zum Zweck ist OK, ansonsten ist die Geldanhäufung zuverachten. (Inwieweit die Kirche gerade im Mittelalter dagegen verstoßen hat, brauchen wir wohl nicht zu diskutieren)
- Allerdings sehe ich es auch so, dass der deutsche Staat eigentlich keinen Grund hat, die Kirche zu subventionieren. Den Kirchen kanns nur Recht sein, wenn die ansonsten einige Einrichtungen schließen müsste.
Das Thema Kirche und Geld sehe ich schon als Dilemma: Einerseits sollen Kirchen ja gerade nicht dem schnöden Mammon nachjagen, andererseits geht’s ohne Geld praktisch nicht und es entsteht (für die Kirche) ein Teufelskreis: Ich sehe es in meiner Heimatgemeinde (kath. Diaspora): Was früher 5 unabhängige Gemeinden mit eigenem Pfarrer waren, sind jetzt eine große, die sich einen Priester und einen Pastoralreferenten teilen. Er ist jetzt mit dem Auto alleine 45 min unterwegs um von dem einen Ende der Gemeinde zum anderen zu kommen. Dass da nicht viel Zeit für Seelsorge, der eigentlichen Aufgabe der Kirche, bleibt, ist klar.
Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht gut, dass auch Nicht- Christen praktisch gezwungen sind, durch ihre Steuern uns zu subventionieren…
Kati