Kirchensteuer in Aut (Ausländer)

hi!

das thema kirchenbeitrag wurde zwar schon des öfteren behandelt, aber hier geht es um einen speziellen (um den forumsregeln zu genügen natürlich hypothetischen fall):

angenommen jemand wird aus dem ausland nach österreich angeworben um hier zu arbeiten.

und derjenige (schlechte deutschkenntnisse, keine disbezüglichen erfahrungen usw) wirft seine kirchenpost immer einfach weg ohne sie zu öffnen, da es schwer nach werbung aussieht.

irgendwann sagt ihm jemand, er solle mal aufmachen, und siehe da: die wollen über 300€ an kirchenbeitrag.

der „nette mann am telefon“ meint als begründung: „in brasilien (herkunftsland) sind 90% katholisch, also auch Sie!“ - interssante aussage eigentlich.

die taufe wurde zwar in brasilien vollzogen, aber kann sich die österr. kirche darauf stützen? oder wird das geld im vatikan gesammelt?
es wird gerade geprüft ob vom arbeitgeber irgendwann mal ein formular auf dem irrtümlich röm. kath. steht irgendwohin weitergeleitet haben könnte, aber vermutlich nicht.

sitzt die kirche auch bei so einem fall am längeren ast?

mfg,
taifun

Hallo,
kirchenbeitragspflichtig ist unabhängig von der Staatsangehörigkeit jeder Angehörige der katholischen Kirche in ihren verschiedenen Riten, der im Bereich der jeweiligen Diözese einen Wohnsitz hat (siehe dazu z.B. § 7 der Kirchenbeitragsordnung der Erzdiözese Wien – http://www.kirchenbeitrag.at/rechtgeschichte/0/artic…). Bei Problemen oder bei Einwendungen gegen die Höhe kann man sich an die jeweilige Kirchenbeitragsstelle wenden, die können auch Auskunft darüber geben, wie die Einschätzung erfolgte und wie sie an die Daten gelangt sind.
Hier kannst du die Sicht der katholischen Kirche dazu nachlesen:
http://www.katholisch.at/site/article_blank.siteswif…
und hier ein bißchen kritischer: http://www.kirchenaustritt.at/FAQ/faq.html#Beitragna…
Ich habe zum Kirchenbeitrag schon mal etwas geschrieben, vielleicht auch hier ganz interessant: /t/kirchensteuer–16/3676067/25
Grüße, Peter

hallo!

danke für die ausführliche antwort… liest sich ja alles recht hieb und stichfest… was die ganzen diskussionen rund um diese thema einem ja eigentlich nicht glauben machen…

aber wie kommt die diozöse wien z.b. an einen ev. vorhandenen brasilianischen taufschein? ist das möglich oder muss da irgendwo die religionszugehörigkeit in wien angegeben worden sein?

lg

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,
wie die Diözese bzw. die Kirchenbeitragsstelle in einem konkreten Fall zu ihren Daten kommt, müsste man dort erfragen. Denkbar ist etwa, dass nach § 20 Abs. 7 Meldegesetz vorgegangen wurde: wenn man einen Wohnsitz nimmt, hat man sich bei der Meldebehörde anzumelden (ich vereinfache ein wenig, aber für unsere Zwecke reicht das). Der auszufüllende Meldezettel enthält auch eine Rubrik „Religionsbekenntnis“. Gemäß § 20 Abs. 7 MeldeG sind die Bürgermeister verpflichtet, den gesetzlich anerkannten Religionsgesellschaften (also beispielsweise der katholischen Kirche) auf Verlangen die Meldedaten all jener in der Gemeinde angemeldeten Menschen zu übermitteln, die sich zu diesen Religionsgesellschaften bekannt haben.
Grüße, Peter

Hallo!

und derjenige (schlechte deutschkenntnisse, keine
disbezüglichen erfahrungen usw) wirft seine kirchenpost immer
einfach weg ohne sie zu öffnen,

…sowas ist immer ziemlich dumm, wenn ich das mal so anmerken darf.

Peter hat sonst eh schon alles geschrieben. Meiner Erfahrung nach kann man mit der Kirche die Sache relativ angenehm besprechen. Die sind in der Regel nicht besonders bösartig zu ihren Mitgliedern.

Abgesehen davon kann jeder austreten wenn er will, da verstehe ich das Trara um den Kirchenbeitrag ehrlich gesagt nicht wirklich.

Gruß
Tom

@Tom: da muss ich dir vollkommen recht geben… und auch diesmal wäre der brief unbeachtet im müll gelandet wenn das von mir nicht in böser vorahnung verhindert worden wäre :wink:
und auch mit dem trara hast du recht finde ich… eltern sind nunmal der gestzliche vormund und die taufe ist nunmal ein religiöser akt.

in diesem fall kann ichs aber doch verstehn, da hier von ihr immer angegeben wurde dass sie o.B. sei und wohl daher post der katholischen kirche nur für werbung gehalten hat (wie ja leider zuhauf ins unseren postkästen landet).

und wenn der herr am telefon meint: „90% der brasilianischen bevölkerung ist katholisch, also zahlen sie gefälligst“ dann würde ich das nicht als entgegenkommend bezeichnen.

@Peter:
Danke für deine Hilfe, also ab zur Botschaft und Meldeamt ob da eine Religion einetragen ist, dann kann man vielleicht noch besser argumentieren…

lg und vielen Dank nochmal,
t.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

o.T.
Hallo,

von mir nicht in böser vorahnung verhindert worden wäre :wink:

Wenn Du wirklich an böse Vorahnungen glaubst, solltest Du evt. in der Kirche bleiben. :wink:
Gruß
loderunner

hehe… vorahnung != vorsehung :wink:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

hehe… vorahnung != vorsehung :wink:

Eben. Vorahnung -> Schutz engel -> Kirche. :wink:
Vorsehung -> Kismet, Karma != Kirche.
Gruß
loderunner