Kirchensteuer

Zu diesem Thema verweise ich auf

http://www.spart-euch-die-Kirche.de

Dort ist nachzulesen wie weit es mit der Moral bei unseren
christlichen Kirchen bestellt ist.
Die Kirchen wollen doch nur unser Bestes: Unser Geld!

Ich glaube ich muss dich da aufklären. Kirchen tun auch Dinge umsonst. Z.B. habe ich ein Kruzifix segnen lassen und dafür nichts bezahlt. Für eine Taufe soweit ich informiert bin zahlt man auch nichts. Und für eine Beichte oder Aussprache füllt der Herr Pfarrer auch keinen Zahlschein aus. Bei jedem Therapeuten würde man schon dafür bezahlen.

Auch wir nicht-konfessionellen (oder Atheisten oder
aus-der-Kirche-augetretenen, oder nicht getauften, oder
„andersgläubigen“ zahlen durch unsere Steuern so viel an die
beiden christlichen Kirchen das es eine wahre Wonne ist.

Wie das in Deutschland ist weiß ich nicht. Bei uns in Österreich zahlen ausgetretene Christen nichts. Das weiß ich aus Gesprächen und die sind sicherlich richtig. Auch wenn man arbeitslos ist zahlt man keinen Kirchenbeitrag. Und Kinder oder Kredite werden berücksichtigt. Weiß ich auch von der Kirchenbeitragsstelle selbst.

Aber: Kirche und schlechtes gewissen in Sachen Geld?
Das Witzeboard ist weiter unten :wink:

_______________
MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels
entfernt

Hi,

Im Prinzip gebe ich dir betreff des Widerspruches schon recht.
Nur ist die Kirche eine Institution mit Priester, Ordensleute,
etc. und diese müssen ja auch bezahlt werden.

Wie funktioniert das z.B. in Frankreich?

Viele Grüße
WoDi

Hi,

Ich glaube ich muss dich da aufklären. Kirchen tun auch Dinge
umsonst. Z.B. habe ich ein Kruzifix segnen lassen und dafür
nichts bezahlt.

Hm, der (auch zeitliche) Aufwand ist sicher nicht sehr groß.

Für eine Taufe soweit ich informiert bin zahlt
man auch nichts.

Das tut das neue Zwangsmitglied dann hinterher. („Treten Sie jetzt ein, bezahlen Sie später“).

Und für eine Beichte oder Aussprache füllt
der Herr Pfarrer auch keinen Zahlschein aus. Bei jedem
Therapeuten würde man schon dafür bezahlen.

Pfarrer und Therapeut sind nicht unbedingt vergleichbar, wenn es auch Schnittmengen geben mag.

Viele Grüße
WoDi

Sache des Staates - und der Macht
Hallo WoDi

sehr richtig, ob Kirche und Staat getrennt werden oder inwiefern sie einander unterstützen, entscheidet nicht nur die Kirche, sondern auch der Staat. Wenn also, um es auszusprechen, der Staat entscheiden würde, sich gesetzlich von der Kirche zu trennen, wäre das seine Sache. Allerdings könnte es auch mal Leute geben, die die Kaugummisteuer in mittlerer Heftigkeit anzweifeln oder die mit dem System der Solidaritätssteuer irgendwie Mühe bekunden. Die Kirchensteuer müsste ja nicht unbedingt zuoberst auf der Streichliste stehen.

Gruss aus der fernen Schweiz
Mike

Hi,

sehr richtig, ob Kirche und Staat getrennt werden oder
inwiefern sie einander unterstützen, entscheidet nicht nur die
Kirche, sondern auch der Staat.

Ich würde mal sagen, dass das nur der Staat entscheidet, wenn auch die Kirche sicherlich heftigste Lobbyarbeit betreiben würde.

Wenn also, um es
auszusprechen, der Staat entscheiden würde, sich gesetzlich
von der Kirche zu trennen, wäre das seine Sache.

In der Tat. Wobei der Staat aus seinen Bürgern besteht, die das unterstützen müssten.

Allerdings
könnte es auch mal Leute geben, die die Kaugummisteuer in
mittlerer Heftigkeit anzweifeln oder die mit dem System der
Solidaritätssteuer irgendwie Mühe bekunden. Die Kirchensteuer
müsste ja nicht unbedingt zuoberst auf der Streichliste
stehen.

Mir ging es in meinem Posting nicht um die Streichung der Kirchensteuer, obwohl ich diese für nicht in Ordnung halte, sondern darum, dass die Kirche sich, wie etwa in Frankreich oder anderen Ländern, durchaus auch ohne eine solche Steuer finanzieren könnte. Andernfalls gäbe es sie dort nicht mehr.
Es gibt also aus finanzieller Sicht kein Argument für eine wie immer geartete Kirchensteuer.

Viele Grüße
WoDi

Für eine Taufe soweit ich informiert bin zahlt
man auch nichts.

Das tut das neue Zwangsmitglied dann hinterher. („Treten Sie
jetzt ein, bezahlen Sie später“).

Da fällt mir ein, das ist auch eine Sache, die ich wissen wollte. Warum tauft man eigentlich Kleinkinder. Sie können sich ja nicht bewußt dazu entscheiden katholisch bzw, evangelisch oder orthodox oder was auch immer zu werden, sind aber nominel Christen, obwohl sie niemand gefragt hat.
Gibt es eigentlich eine biblische Stütze für diese Praxis, oder ist sie auch eher traditionel historisch begründet?

Hmm… Vielleicht sollte ich einen neuen Thread aufmachen.

Der einzig brauchbare Post bisher… Dafür ein Sternchen…

MfG

Chris

Hi,

Es gibt also aus finanzieller Sicht kein Argument für eine wie
immer geartete Kirchensteuer.

es könnte sich aber auch um eine alte Tradition handeln.

Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Pflegt euer Meister nicht den Tempelgroschen zu geben? Er sprach: Ja. Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und fragte: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? Als er antwortete: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: So sind die Kinder frei. Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an den See und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib’s ihnen für mich und dich.“ (Matth.17,24-27)

Gruss Harald

in anderen Ländern
Hi WoDi,

Wie funktioniert das z.B. in Frankreich?

Aus http://www.ibka.org/artikel/miz92/finanz.html: (sind auch noch andere Länder aufgeführt):

_In Frankreich finanziert sich die Kirche seit 1905 weitgehend selbst. Der Staat leistet für die vor diesem Zeitpunkt errichteten Kirchengebäude einen erheblichen Zuschuß, ansonsten finanziert sich die Kirche durch eine freiwillige „Kult-Abgabe“, die etwa ein Prozent des Einkommens betragen soll. Wegen der stark geschrumpften Zahl der Gläubigen sind die Kircheneinkünfte rückläufig, was sich auf die Pfarrergehälter auswirkt; diese werden in den Diözesen je nach Spendeneingang jährlich neu festgesetzt.

Eine Sonderregelung besteht in den drei Departements Oberrhein, Niederrhein und Mosel (Elsaß und Lothringen), die 1905 zum Deutschen Reich gehörten. Dort finanziert der Staat die Gehälter des Klerus, dessen Wohlstand dem in Deutschland nicht nachsteht._

Hoffe, die Seite ist seriös…

Kati

Bibelstellen
Hallo,

ich habe mal ein paar Bibelstellen zu dem Thema gesucht (lang und vielleicht langweilig, aber du wolltest ja auch etwas zur biblischen Seite wissen). Es sind sicherlich nicht alle, vielleicht hat ja jemand noch ein paar. (Ich lasse auch mal das AT außer acht, da es für viele Christen ja eher zweitrangig ist, wenn sie mit Bibelstellen argumentieren wollen):

Hier etwas zum Thema Steuern allgemein (allerdings nicht aus den Evangelien, sondern „nur“ aus dem Römerbrief):

13,1-7:
1Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn bes ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. […] 7So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.
komplette nachzulesen auf http://www.bibel-online.net/buch/45.roemer/13.html#13,6

Allerdings ist das wohl nicht das, was du wissen willst (es geht ja nicht um Kirchensteuer), ich wollte damit nur verdeutlichen, dass zumindest die frühe Kirche keine Probleme mit Zahlungen an die Obrigkeit hatte.

Also zum Thema Geld in den Evangelien (ich poste gleich nochmal ohne Text, nur die Links):

Mt 17,24-27:
24Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Pflegt euer Meister nicht den aTempelgroschen zu geben? 25Er sprach: Ja. Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und fragte: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? 26Als er antwortete: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: So sind die Kinder frei. 27Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an den See und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib’s ihnen für mich und dich.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/17.htm…

Mt 22,15- 22
15Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in seinen Worten fangen könnten; 16und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes. Die sprachen: aMeister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. 17Darum sage uns, was meinst du: Ist’s recht, daß man dem Kaiser Steuern zahlt oder nicht? 18Als nun Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? 19Zeigt mir die Steuermünze! Und sie reichten ihm einen Silbergroschen. 20Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das? 21Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! b 22Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/22.htm…

Mt 27,5
5Und er (Judas) warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und berhängte sich. 6Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: cEs ist nicht recht, daß wir sie in den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/27.htm…

Joh 12,5 ff
Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gegeben? 6Das sagte er aber nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb, denn cer hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben war. 7Da sprach Jesus: Laß sie in Frieden! Es soll gelten für den Tag meines Begräbnisses. 8Denn dArme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit
http://www.bibel-online.net/buch/43.johannes/12.html…

Lk 12,1 ff
1Er blickte aber auf und sah, wie die Reichen ihre Opfer in den Gotteskasten einlegten. 2Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein. 3Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr als sie alle eingelegt. 4Denn diese alle haben etwas von ihrem Überfluß zu den Opfern eingelegt; sie aber hat von ihrer Armut alles eingelegt, was sie zum Leben hatte.
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/21.html#21,1

Mt 21,12 ff
12Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler 13und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): «Mein Haus soll ein Bethaus heißen»; ihr aber macht eine aRäuberhöhle daraus.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/21.html

Mt 23,23
23Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den jZehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und laßt das kWichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen.
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/23.htm…

Lk 16,13
13Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/16.html#16,14

Paulusbrief 3,1:
aDas ist gewißlich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. 2Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, 3kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig,
http://www.bibel-online.net/buch/54.1-timotheus/3.ht…

Mein Fazit:
Ich sehe in diesen Stellen nichts, was prinzipiell gegen eine Kirchensteuer spricht, die dazu dient, die kirchlichen Einrichtungen zu unterhalten.
Allerdings:

  • eben nur um den Ablauf der Institution Kirche zu gewährleisten, nicht um sich zu bereichern, zu prunken oder um des Geldes wegen. Geld als Mittel zum Zweck ist OK, ansonsten ist die Geldanhäufung zuverachten. (Inwieweit die Kirche gerade im Mittelalter dagegen verstoßen hat, brauchen wir wohl nicht zu diskutieren)
  • Allerdings sehe ich es auch so, dass der deutsche Staat eigentlich keinen Grund hat, die Kirche zu subventionieren. Den Kirchen kanns nur Recht sein, wenn die ansonsten einige Einrichtungen schließen müsste.

Das Thema Kirche und Geld sehe ich schon als Dilemma: Einerseits sollen Kirchen ja gerade nicht dem schnöden Mammon nachjagen, andererseits geht’s ohne Geld praktisch nicht und es entsteht (für die Kirche) ein Teufelskreis: Ich sehe es in meiner Heimatgemeinde (kath. Diaspora): Was früher 5 unabhängige Gemeinden mit eigenem Pfarrer waren, sind jetzt eine große, die sich einen Priester und einen Pastoralreferenten teilen. Er ist jetzt mit dem Auto alleine 45 min unterwegs um von dem einen Ende der Gemeinde zum anderen zu kommen. Dass da nicht viel Zeit für Seelsorge, der eigentlichen Aufgabe der Kirche, bleibt, ist klar.

Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht gut, dass auch Nicht- Christen praktisch gezwungen sind, durch ihre Steuern uns zu subventionieren…

Kati

Bibelstellen, nur Links, schlankere Version
Hallo,

hier nur mal die Links zu den Bibelstellen:
Röm 13,1-7:
http://www.bibel-online.net/buch/45.roemer/13.html#13,6

Allerdings ist das wohl nicht das, was du wissen willst (es
geht ja nicht um Kirchensteuer), ich wollte damit nur
verdeutlichen, dass zumindest die frühe Kirche keine Probleme
mit Zahlungen an die Obrigkeit hatte.

Also zum Thema Geld in den Evangelien

Mt 17,24-27:
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/17.htm…

Mt 22,15- 22
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/22.htm…

Mt 27,5
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/27.htm…

Joh 12,5 ff
http://www.bibel-online.net/buch/43.johannes/12.html…

Lk 12,1 ff
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/21.html#21,1

Mt 21,12 ff
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/21.html

Mt 23,23
http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/23.htm…

Lk 16,13
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/16.html#16,14

Paulusbrief 3,1:
http://www.bibel-online.net/buch/54.1-timotheus/3.ht…

Mein Fazit:
Ich sehe in diesen Stellen nichts, was prinzipiell gegen eine
Kirchensteuer spricht, die dazu dient, die kirchlichen
Einrichtungen zu unterhalten.
Allerdings:

  • eben nur um den Ablauf der Institution Kirche zu
    gewährleisten, nicht um sich zu bereichern, zu prunken
    oder um des Geldes wegen. Geld als Mittel zum Zweck ist OK,
    ansonsten ist die Geldanhäufung zuverachten. (Inwieweit die
    Kirche gerade im Mittelalter dagegen verstoßen hat, brauchen
    wir wohl nicht zu diskutieren)
  • Allerdings sehe ich es auch so, dass der deutsche Staat
    eigentlich keinen Grund hat, die Kirche zu subventionieren.
    Den Kirchen kanns nur Recht sein, wenn die ansonsten einige
    Einrichtungen schließen müsste.

Das Thema Kirche und Geld sehe ich schon als Dilemma:
Einerseits sollen Kirchen ja gerade nicht dem schnöden Mammon
nachjagen, andererseits geht’s ohne Geld praktisch nicht und
es entsteht (für die Kirche) ein Teufelskreis: Ich sehe es in
meiner Heimatgemeinde (kath. Diaspora): Was früher 5
unabhängige Gemeinden mit eigenem Pfarrer waren, sind jetzt
eine große, die sich einen Priester und einen
Pastoralreferenten teilen. Er ist jetzt mit dem Auto alleine
45 min unterwegs um von dem einen Ende der Gemeinde zum
anderen zu kommen. Dass da nicht viel Zeit für Seelsorge, der
eigentlichen Aufgabe der Kirche, bleibt, ist klar.

Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht gut, dass auch
Nicht- Christen praktisch gezwungen sind, durch ihre Steuern
uns zu subventionieren…

Kati

Hi,

Es gibt also aus finanzieller Sicht kein Argument für eine wie
immer geartete Kirchensteuer.

es könnte sich aber auch um eine alte Tradition handeln.

Nochmal: ich weiß natürlich, dass die Kirche als „Verein“ finanziert werden muss. Das sollten dann aber die Mitglieder tun. Ich sehe keinen Grund dafür, dass der Staat hier seine Infrastruktur zum Einsammeln der Beiträge zur Verfügung stellt.

Viele Grüße
WoDi

1 Like

Die Kirchensteuer ist ja eine deutsche Eigenheit, andere
Staaten haben so etwas nicht. Der Grund liegt in der
Geschichte, nämlich der Säkularisation im Jahr 1803.

Stimmt nicht. Österreich ist auch ein Staat und wir zahlen sehr wohl Kirchensteuer und das seit 1939 also zur Zeit Hitlers. Fraglich ist wie es beim Vatikan abläuft. Denn soviel ich weiß ist ja auch der Vatikan ein eigener Staat.

Hier wurden die Kirchen schlicht vom Staat enteignet, der sich
im Gegenzug aber verpflichtete, die Gemeinden zu unterhalten.
Dies hat er dann später wieder an die Gemeindemitglieder
weitergegeben.

Einen kurzen Abriss gibts hier:
http://www.bistum-augsburg.de/ba/opencms/sites/bistu…

Schöne Grüße!

Gruss

Petra H.

Hallo,
da fühle ich mich doch mal angesprochen.
Zumindest zur Herkunft der Kirchenstuer wurde hier ja schon einiges Richtiges geschrieben, dem ist nichts hinzuzufügen.

Die Kirchen in Deutschland verlangen Kirchensteuer, obwohl es
gegen biblische Gebote ist.

Das ist zwar auch mein Eindruck aus dieser Diskussion, dennoch ist die Aussage an sich so falsch.
Jeder kennt ja den berühmten Ausspruch Loisys (frei wiedergegeben): „Jesus predigte das Reich Gottes und es kam die Kirche.“ Die Verwendung von Kirchengegnern dürfte jedem klar sein, Loisys beschrieb damit aber einen für diese Diskussion wichtigen Umstand:
In der Bibel werden wir schlichtweg nichts (brauchbares) finden, wie sich die (sehr wohl biblische) Gemeinschaft der Gläubigen nun organsisieren soll. Allerdings haben wir (bei Paulus vor allem) einen klaren Blick dafür, dass sich eine Gemeinschaft immer auch finanzieren muss. Wenn ich will, dass sich ein Bischof/Priester ganz auf seine Aufgabe konzentriert, dann muss ich ihm ja auch irgendwie einen Lebensunterhalt gewähren.
SChon das Urchristentum organisierte sich parallel zum antiken Vereinswesen. Relativ schnell kam ein Bildungsbedürfnis dazu, weil man eben nicht wollte, dass jeder Idtiot (antik gemeint) herumpredigt, was ihm so in den Sinn kommt.

Springe wir in die Gegenwart, so ist das einer der Gründe, warum ich z.B. überzeugte Kirchensteuerzahlerin bin: Nicht nur, weil ich die diakonischen Aufgaben meiner Kirche für wichtig und unterstützenswert halte, auch z.B., weil ich (als Protestantin) vom Pfarrer als primus inter pares ein gewisses Niveau erwarte, d.h. letztlich: Seelsorge braucht Zeit, aber ich will auch keinen egomanisch-dummen-ich-leg-die-Bibel-aus-wie-ich-will hören, sondern jemand, der in der Lage ist, gesellschaftlich, theologisch, philosophisch zu reflektieren.
Der Mann / die Frau soll für seine Aufgaben die Zeit haben, das kostet nun mal.
Nach meiner Auffassung kann man den Glauben nur in der Gemeinscahft leben. Die Gemeinschaft ist eine ständige Herausforderung und ihre Aufgaben vielfältig (und nicht alles interessiert mich / geht mich etwas an). Da ich meinen Glauben aber nicht egozentrisch leben will, sondern in dieser HErausforderung, muss ich den Bestand der Gemeinschaft auch finanzieren. Ich finde z.B. Altenarbeit sehr wichtig, ebenso wie die Jugendarbeit. Ich finde es sehr wichtig, dass die Kirche nicht immer darauf gucken muss: „Was bringt mir dieser Dienst?“.
Ein Beispiel: Ich habe mal in einer kirchlichen Entwicklungshilfeorganisation gearbeitet. Meine Aufgabe u.a. war es, ältere (meist) Damen zu besuchen, über die Arbeit zu berichten und vor allem einfach mit Ihnen einen Kaffee zu trinken und da zu sein.
Diese Damen haben i.d.R. 5 Euro im halben Jahr gespendet. Aus meiner Arbeit bei einer nicht-kirchlichen Organisation weiß ich, dass diese 5 Euro der Organisation mehr KOsten verursachen als Spenden für die Bedrüftigen einbringen. Ich halte die Arbeit einer nicht-kirchl. Organisation für genauso wichtig, nur diese Organisation könnte es sich (aufgrund entsprechender Verpflichtungen des Umgangs mit Spendengeldern, die ja für die Kirche genauso gelten) nicht leisten, einen Mitarbeiter zu diesen Menschen zu schicken. Bei der kirchlichen Organisation aber war meine Stelle kirchensteuerfinanziert, d.h. Spendengelder waren nicht betroffen. Das war einer der Momente, in denen ich eben gerne meine Kirchensteuer bezahlt habe, auch weil ich gemerkt habe, mit welch persönlichen Engagement diese Damen ihre 5 Euro bezahlt haben - manchmal auch, weil die Organsisation, für die ich arbeitet, ihr einziger Kontakt zur Außenwelt war.

Durch diese Art der Finanzierung kann sich die Kirche also Dinge leisten, die wichtig sind, aber anders nicht finanzierbar sind.
Dass (meine) Kirche mittlerweile allerdings Diakoniestationen in manchen Teilen D’s organisatorisch auslagert und genauso führt wie einen privaten Dienstleister, halte ich für einen Skandal (der wiederum seinen Ausgangspunkt im Rückgang der Kirchensteuereinnahmen hat).

Grundsätzlich bin ich übrigens in meinem Umfeld einsame Streiterin gegen die Kirchensteuer, weil ich sie organisatorisch, theologisch und vor allem seelsorgerlich ablehne.
Sie schafft ein fatales Dienstleistungsdenken bei den Stuerzahlern („Ich will aber ein Ave Maria“, auch wenn’s eine ev.Kirche ist), sie schafft problematische Missverständnisse (wie auch hier das Misstrauen gegen die Kindertaufe), sie schafft zudem eine theologische Absurdität, indem es einen Kirchenaustritt oder -wiedereintritt gibt, als ob nicht die Gemeisnchaft für den Einzelnen zuständig wäre.
Ich wäre für ein italienisches Modell, bei dem das Zahlen der Kirchensteuer (wenn man will) anonym wäre, denn auch der Pfarrer bedarf seiner UNabhängigkeit.
Die Diskussion hier zeigt das Hauptargument gegen Kirchensteuer: Sie schwächt die Glaubwürdigkeit der Kirche.

Fazit: Gerade wer Kirchenfreund ist, sollte zwar für eine Finanzierung seiner Kirche sein, aber die derzeitig Kirchensteuerpraxis schadet der Kirche.

Und zum Abschluss: http://www.steuer-forum-kirche.de/faq-arblos.htm
Einige sollten also ihren Kenntnisstand Arbeitslosigkeit und Kirchensteuer aktualisieren.

Grüße,
Taju

Hallo,
danke für deine Antwort.

Fazit: Gerade wer Kirchenfreund ist, sollte zwar für eine
Finanzierung seiner Kirche sein, aber die derzeitig
Kirchensteuerpraxis schadet der Kirche.

So sehe ich das auch. Lasst doch denjenigen zahlen, der will und der das gerne tut. Kirchensteuer ist aber eine Zahlung aus Zwang, per Definition. Diese Praxis läßt die Kirche bei Außenstehenden recht düster und geldgierig aussehen.

Hallo,

du hast dir ja ganz schön viel Mühe gemacht. Also erstmal vielen Dank für die Antwort. Einiges ist mir aber nicht so klar:

Mt 17,24-27:
24Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die
den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Pflegt euer
Meister nicht den aTempelgroschen zu geben? 25Er sprach: Ja.
Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und fragte: Was meinst
du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder
Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? 26Als er
antwortete: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: So sind die
Kinder frei. 27Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh
hin an den See und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch,
der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst,
wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib’s
ihnen für mich und dich.

http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/17.htm…

Hier hat Jesus doch klar gemacht, dass er gar nicht zahlen müsste. Er tat es jedoch auf freiwilliger Basis, also war es eine Spende und keine Steuer.

Mt 22,15- 22
15Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn
in seinen Worten fangen könnten; 16und sandten zu ihm ihre
Jünger samt den Anhängern des Herodes. Die sprachen: aMeister,
wir wissen, daß du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes
recht und fragst nach niemand; denn du achtest nicht das
Ansehen der Menschen. 17Darum sage uns, was meinst du: Ist’s
recht, daß man dem Kaiser Steuern zahlt oder nicht? 18Als nun
Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was
versucht ihr mich? 19Zeigt mir die Steuermünze! Und sie
reichten ihm einen Silbergroschen. 20Und er sprach zu ihnen:
Wessen Bild und Aufschrift ist das? 21Sie sprachen zu ihm: Des
Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des
Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! b 22Als sie das hörten,
wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.

http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/22.htm…

Eine Münze, oder Geld, ist Cäsars Ding, also eine Angelegenheit des Staates. Dass der Staat das Recht hat Steuern einzusammeln ist unzweifelhaft und wird von Jesus nicht verurteilt. Religiöse Steuern, d.h. Zwangsabgaben, jedoch schon.

Mt 27,5
5Und er (Judas) warf die Silberlinge in den Tempel, ging
fort und berhängte sich. 6Aber die Hohenpriester nahmen die
Silberlinge und sprachen: cEs ist nicht recht, daß wir sie in
den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld

http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/27.htm…

Judas hat das Geld ohne äußeren Zwang weggeworfen und ist weggegangen.

Joh 12,5 ff
Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen
verkauft worden und den Armen gegeben? 6Das sagte er aber
nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb,
denn cer hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben
war. 7Da sprach Jesus: Laß sie in Frieden! Es soll gelten für
den Tag meines Begräbnisses. 8Denn dArme habt ihr allezeit bei
euch; mich aber habt ihr nicht allezeit

http://www.bibel-online.net/buch/43.johannes/12.html…

Jesus hat deutlich gezeigt, dass er in dieser Situation es absolut in Ordnung findet das gesammte Geld, bzw. das Öl, für sich selbst zu nutzen.

Lk 12,1 ff
1Er blickte aber auf und sah, wie die Reichen ihre Opfer in
den Gotteskasten einlegten. 2Er sah aber auch eine arme Witwe,
die legte dort zwei Scherflein ein. 3Und er sprach: Wahrlich,
ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr als sie alle
eingelegt. 4Denn diese alle haben etwas von ihrem Überfluß zu
den Opfern eingelegt; sie aber hat von ihrer Armut alles
eingelegt, was sie zum Leben hatte.

http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/21.html#21,1

ok, die Leute haben Geld in den Kasten hineingeworfen. Das hört sich jedoch nach einer freiwilligen Geste an und nicht nach einer Zwangsabgabe.

Mt 21,12 ff
12Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle
Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der
Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler 13und sprach
zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): «Mein Haus soll
ein Bethaus heißen»; ihr aber macht eine aRäuberhöhle
daraus.

http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/21.html

Das ist genau der Punkt. Religiösität sollte nicht dafür genutzt werden Kapital rauszuschlagen. Die Leute mussten eine Menge Geld bezahlen um ihre Anbetung auszuüben. Das hat Jesus verurteilt.
Heute muss man bezahlen, um katholisch oder evangelisch zu bleiben.
Gegen Spenden ist doch nichts einzuwenden, gegen Steuern schon.

Mt 23,23
23Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler,
die ihr den jZehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und laßt
das kWichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die
Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und
jenes nicht lassen.

http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/23.htm…

Ja genau. Die Pharisäer bezahlten einen genau festgelegten Prozentsatz ihres Einkommens an den Tempel, trotzdem hat Jesus sie als Heuchler bezeichnet. Auch wenn dies nicht wegen dieser Praxis an sich geschah, dafür gelobt oder sie bestätigt hat er jedoch nicht.

Lk 16,13
13Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den
einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen
hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen
und dem Mammon.

http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/16.html#16,14

Einige Außenstehende haben das Gefühl, dass die Kirchen versuchen diesen besagten zwei Herren zu dienen.

Paulusbrief 3,1:
aDas ist gewißlich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt
begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. 2Ein Bischof aber soll
untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll,
würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, 3kein Säufer, nicht
gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht
geldgierig,

http://www.bibel-online.net/buch/54.1-timotheus/3.ht…

hmmm… Eine begründung für die Kirchensteuer sehe ich in diesem Text nicht.

Mein Fazit:
Ich sehe in diesen Stellen nichts, was prinzipiell gegen eine
Kirchensteuer spricht, die dazu dient, die kirchlichen
Einrichtungen zu unterhalten.

Es spricht aber auch nichts dafür. Dagegen sprechen die Texte, die ich eingangs angeführt habe.

Das Thema Kirche und Geld sehe ich schon als Dilemma:
Einerseits sollen Kirchen ja gerade nicht dem schnöden Mammon
nachjagen, andererseits geht’s ohne Geld praktisch nicht und
es entsteht (für die Kirche) ein Teufelskreis:

Naja, soweit ich weiß, hat Paulus seinen Lebensunterhalt selbst verdient, er war Zeltmacher, und seinen Aufgaben als Apostel unentgeldlich nachgegangen. Oder besser gesagt, er wurde nicht dafür bezahlt, zumindest nicht hauptberuflich. Dass freiwillige Spenden ok sind, habe ich schon angesprochen.

Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht gut, dass auch
Nicht- Christen praktisch gezwungen sind, durch ihre Steuern
uns zu subventionieren…

Ja richtig. Ich habe bisher den Eindruck gewonnen, dass es einige Menschen gibt, die auf die Kirchen richtig schlecht zu sprechen sind.
Einige Kommentare waren ja fast schon üble Polemik. Auf jeden Fall werden sie trotzdem dazu gezwungen die Kirchen mitzufinanzieren. Das passiert dadurch, dass sie Staatssteuern zahlen, der Staat aber die Kirchen subventioniert. Ich glaube diese Praxis macht sie richtig sauer.
Übrigens: Soweit ich weiß trägt den Hauptanteil an kirchlichen wohltätigen Einrichtungen der Staat. In Baden-Württemberg, da komme ich her, kann ich es sogar ganz genau sagen. Der kirchliche Anteil an den Finanzen beträgt nicht einmal 10%.
Dass es ohne Kirchensteuern geht, zeigt doch das Beispiel Frankreich.
Letztendlich bräuchte dann kein Christ ein schlechtes Gewissen zu haben, weil er, entweder in der Kirche bleibt und damit durch die Kirchensteuerpraxis gegen biblische Grundsätze verstößt, oder aus der Kirche austritt.

Stimmt nicht. Österreich ist auch ein Staat und wir zahlen
sehr wohl Kirchensteuer und das seit 1939 also zur Zeit
Hitlers.

Hallo,
auch wenn man in Österreich oft den Ausdruck „Kirchensteuer“ verwendet, stimmt das so nicht. Die Einhebung des Kirchenbeitrages geht zurück auf das Staatsgrundgesetz vom 21.12.1867, RGBl. Nr. 142. Das in diesem Thread angesprochene und legendenumwobene Konkordat von 1933 (nicht 1938) sagt dazu eigentlich nur, dass die Kirche die Verwaltungsangelegenheiten selbständig regelt, wobei ihr das Recht auf die Einhebung von Umlagen grundsätzlich zukommt (vgl. Art. XIV des Konkordates zwischen dem Heiligen Stuhle und der Republik Österreich vom 5.6.1933, BGBl. II Nr. 2/1934). Die Einhebung von Kirchenbeiträgen ist durch das Gesetz vom Nr. 543 vom 28.4.1939 geregelt (http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&ai…). Dieses Gesetz wurde durch das Rechtsüberleitungsgesetz vom 1. Mai 1945, StGBl. Nr. 6, in die österreichische Rechtsordnung übernommen. 1960 gab es ein weiteres (ergänzendes) Konkordat.
Die Rechtslage in Österreich ist die: man zahlt keine KirchenSTEUER, sondern einen KirchenBEITRAG. Eine Steuer wird aufgrund der (Steuer-)Gesetze, jedenfalls auf öffentlich-rechtlicher Grundlage von staatlichen Stellen - meist durch das Finanzamt - festgesetzt und wenn nötig zwangsweise eingehoben. Der Kirchenbeitrag hingegen ist KEINE Steuer, er wird durch die Kirchenbeitragsstellen festgesetzt und eingehoben und gegebenenfalls zivilrechtlich eingeklagt, er ist aber nicht - wie eine Steuer - öffentlich-rechtlicher Natur. Die Finanzbehörden haben damit nichts zu tun (wenn man mal vom Freibetrag nach § 18 Abs. 1 Z. 5 EStG 1988 absieht).
Der Vollständigkeit halber: kirchenrechtlich gründet der Kirchenbeitrag im Wesentlichen auf Can 222 §1 des Codex iuris canonici - http://www.vatican.va/archive/DEU0036/__PU.HTM)
Grüße, Peter

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Hallo lignuslibri,

Einiges ist mir aber nicht so
klar

Sorry, mein Fehler. Ich hätte vielleicht etwas ausführlicher kommentieren sollen, was ich mit den einzelnen Stellen belegen will. Wollte den TExt nicht zu lang machen.

Das generelle Problem ist, dass wir keine Aussagen von Jesus haben, wie er zu einer Kirchensteuer steht, da es diese so damals ja gar nicht gab. D.h. man ist darauf angewiesen aus den Texten die man hat, Rückschlüsse auf moderne Angelegenheiten zu ziehen. Was natürlich Auslegungssache ist…

Und als er heimkam, kam ihm Jesus zuvor und fragte: Was meinst
du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder
Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? 26Als er
antwortete: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: So sind die
Kinder frei.

Hier hat Jesus doch klar gemacht, dass er gar nicht zahlen
müsste. Er tat es jedoch auf freiwilliger Basis, also war es
eine Spende und keine Steuer.

Sehe ich auch so. Ist für mich sogar die Stelle, die mit am stärksten gegen eine generelle Abgabe spricht.
Rein biblisch begründet sollten es meiner Meinung nach auch freiwillige Spenden an die Kirche sein (werde ich jetzt mal mit * im folgenden kennzeichnen). Das wäre die „geistliche“ Seite der Kirche. Nun ist sie aber auch ein Unternehmen, das Einnnahmen hat und Ausgaben und ich vermute, es ist einfacher, feste Einnahmen zu haben, als zu hoffen, dass die Schäfchen schon genug spenden…

Also ist für mich eher die Frage: Gibt es in der Bibel etwas, dass gegen eine „von der Kirche erhobene“ (ob jetzt vom Staat eingesammelt oder nicht) Steuer spricht? Würde das gegen ein Gebot verstoßen? Was überwiegt: die Möglichkeit, eines reibungsfreieren Ablaufes des „Unternehmen Kirche“, um seelsorgerische Dienste anzubieten oder eine Bibelstelle, die man als klar gegen eine solche Steuer auslegen kann?

17Darum sage uns, was meinst du: Ist’s
recht, daß man dem Kaiser Steuern zahlt oder nicht? 18Als nun
Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was
versucht ihr mich? 19Zeigt mir die Steuermünze! Und sie
reichten ihm einen Silbergroschen. 20Und er sprach zu ihnen:
Wessen Bild und Aufschrift ist das? 21Sie sprachen zu ihm: Des
Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des
Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! b 22Als sie das hörten,
wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.

Eine Münze, oder Geld, ist Cäsars Ding, also eine
Angelegenheit des Staates. Dass der Staat das Recht hat
Steuern einzusammeln ist unzweifelhaft und wird von Jesus
nicht verurteilt. Religiöse Steuern, d.h. Zwangsabgaben,
jedoch schon.

Hiermit wollte ich verdeutlichen, dass prinzipiell nichts generell gegen Steuern spricht. Wäre ja möglich, dass es da etwas gäbe, so wie es in anderen Religionen verboten ist, Geld zu verleihen und Zinsen dafür zu nehmen.
Ich vermute mit dem Zusatz „und Gott, was Gottes ist“ lässt sich sowohl gegen wie auch für eine Kirchensteuer argumentieren- letztere dann aber wahrscheinlich nicht vom Staat eingesammelt.

5Und er (Judas) warf die Silberlinge in den Tempel, ging
fort und berhängte sich. 6Aber die Hohenpriester nahmen die
Silberlinge und sprachen: cEs ist nicht recht, daß wir sie in
den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld

Judas hat das Geld ohne äußeren Zwang weggeworfen und ist
weggegangen.

Darum gings mir gar nicht. Ich wollte verdeutlichen, dass es der Kirche wohl nicht egal sein sollte, woher das Geld kommt. Das würde dann wieder eher für eine Spende sprechen, die freiwillig und guten Gewissens abgegeben wird.

Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen
verkauft worden und den Armen gegeben? 6Das sagte er aber
nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb,
denn cer hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben
war. 7Da sprach Jesus: Laß sie in Frieden! Es soll gelten für
den Tag meines Begräbnisses. 8Denn dArme habt ihr allezeit bei
euch; mich aber habt ihr nicht allezeit

Jesus hat deutlich gezeigt, dass er in dieser Situation es
absolut in Ordnung findet das gesammte Geld, bzw. das Öl, für
sich selbst zu nutzen.

Zwei mögliche Interpretationen meinerseits: Entweder sagt man, dass die Kirche also ein Anrecht auf eigenes Vermögen hat oder aber , dass wir jetzt in der Zeit sind, in der es Arme „allezeit“ gibt und eigentlich alles an die gehen sollte.

1Er blickte aber auf und sah, wie die Reichen ihre Opfer in
den Gotteskasten einlegten. 2Er sah aber auch eine arme Witwe,
die legte dort zwei Scherflein ein. 3Und er sprach: Wahrlich,
ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr als sie alle
eingelegt. 4Denn diese alle haben etwas von ihrem Überfluß zu
den Opfern eingelegt; sie aber hat von ihrer Armut alles
eingelegt, was sie zum Leben hatte.

ok, die Leute haben Geld in den Kasten hineingeworfen. Das
hört sich jedoch nach einer freiwilligen Geste an und nicht
nach einer Zwangsabgabe.

* s.o.

12Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle
Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der
Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler 13und sprach
zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): «Mein Haus soll
ein Bethaus heißen»; ihr aber macht eine aRäuberhöhle
daraus.

Das ist genau der Punkt. Religiösität sollte nicht dafür
genutzt werden Kapital rauszuschlagen. Die Leute mussten eine
Menge Geld bezahlen um ihre Anbetung auszuüben. Das hat Jesus
verurteilt.
Heute muss man bezahlen, um katholisch oder evangelisch zu
bleiben.
Gegen Spenden ist doch nichts einzuwenden, gegen Steuern
schon.

* s.o.

23Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler,
die ihr den jZehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und laßt
das kWichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die
Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und
jenes nicht lassen.

Ja genau. Die Pharisäer bezahlten einen genau festgelegten
Prozentsatz ihres Einkommens an den Tempel, trotzdem hat Jesus
sie als Heuchler bezeichnet. Auch wenn dies nicht wegen dieser
Praxis an sich geschah, dafür gelobt oder sie bestätigt hat er
jedoch nicht.

Oder anders gesagt: Eine Abgabe macht noch keinen Gläubigen.

13Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den
einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen
hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen
und dem Mammon.

Einige Außenstehende haben das Gefühl, dass die Kirchen
versuchen diesen besagten zwei Herren zu dienen.

Deswegen habe ich diese Stelle mitaufgnommen. Ich denke, da muss man wieder unterscheiden: Die Kirche hat meiner Meinung nach sehr wohl das Recht, Besitztümer zu haben, allerdings eben nur das, was sie braucht, um den „Betrieb“ aufrechtzuerhalten.

Im Mittelalter (aus denen der meiste Prunk stammt) hat man da keinen Widerspruch gesehen. Der Reichtum stellte nicht nur eine Möglichkeit dar, die weltliche Macht zur Schau zu stellen, sondern es wurde oft diskutiert, dass nur die besten und tollsten Kirchen Gott gerecht werden. Dass man da der Bibel zuwiderhandelt braucht schon niemandem aufgefallen sein: Wer konnte schon lesen und dann auch noch genügend Fremdsprachen, um die Bibel zu lesen?

Wäre natüerlich eine interessante Frage: Was soll die Kirche mit dem Zeug machen, dass es noch von damals gibt? Ich glaube, da werde ich mal einen eigenen Thread dazu eröffnen…

aDas ist gewißlich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt
begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. 2Ein Bischof aber soll
untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll,
würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, 3kein Säufer, nicht
gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht
geldgierig,

hmmm… Eine begründung für die Kirchensteuer sehe ich in
diesem Text nicht.

Ich will dir auch keine Begründungen liefern, wie genau die Kirche argumentiert (auf Bibeltexte bezogen) kann auch nur vermutet werden. Ich will nur aufzeigen, dass man viel so oder so sehen kann. Und dir helfen aufgrund (meiner natürlich subjektiv) ausgewählten Texte, dir eine Meinung zu bilden- oder auch zu zeigen, wie man argumentieren kann.

Mein Fazit:
Ich sehe in diesen Stellen nichts, was prinzipiell gegen eine
Kirchensteuer spricht, die dazu dient, die kirchlichen
Einrichtungen zu unterhalten.

Es spricht aber auch nichts dafür. Dagegen sprechen die Texte,
die ich eingangs angeführt habe.

siehe meine * Argumentation.

Das Thema Kirche und Geld sehe ich schon als Dilemma:
Einerseits sollen Kirchen ja gerade nicht dem schnöden Mammon
nachjagen, andererseits geht’s ohne Geld praktisch nicht und
es entsteht (für die Kirche) ein Teufelskreis:

Naja, soweit ich weiß, hat Paulus seinen Lebensunterhalt
selbst verdient, er war Zeltmacher, und seinen Aufgaben als
Apostel unentgeldlich nachgegangen. Oder besser gesagt, er
wurde nicht dafür bezahlt, zumindest nicht hauptberuflich.
Dass freiwillige Spenden ok sind, habe ich schon angesprochen.

Schon klar, allerdings müsste dann das Aufgabenfeld eines Priesters wohl auch angepasst werden. Ginge es nur um reine Beratung der Gläubigen, dann kann man sich vorstellen, dass das nach der Arbeit gemacht wird.
Allerdings haben die meisten Menschen überhaupt keine Vorstellung davon, das das Amt eines Priester ein Fulltimejob ist.
Mal ganz abgesehen vom Verwaltungskram (selber machen?, Sekretärin einstellen?, von welchem Geld?) kommen ja noch Beerdigungen dazu, Taufen, Hochzeiten, Krankenkommunion, Sterbesakramente spenden (mal schnell dem Chef Bescheid sagen, dass man ins Krankenhaus muss?), natürlich Andachten und Gottesdienste (heutzutage in mehr als einer Gemeinde oder einem Ort) und je nachdem, was man an Unterstützung durch einen Pastoralreferenten etc. hat: Jugendarbeit, Kommunion- und Firmungsvorbereitung, Gespräche mit den Hochzeitspaaren, Eltern, Ministrantenstunden, Seniorenbetreuung…

Ganz zu schweigen von den ganzen Sachen, die mir jetzt sicher nicht einfallen :wink: Und es ist zu bedenken, dass ja heute schon viele Laien ehrenamtlich in der Kirche mitarebeiten. Und dass natürlich der Priester als spiritueller Leiter einer Gemeinde auch öfter für sich betet. Und natürlich ist dann acuh wieder die Predigt vorzubereiten- und die Fürbitten- und da man ja keine Haushältein haben sollte, muss ja auch noch der Haushalt gemacht werden.

Und natürlich der Religionsunterricht in den Schulen ,der gehalten und vorbereitet werden muss.

Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht gut, dass auch
Nicht- Christen praktisch gezwungen sind, durch ihre Steuern
uns zu subventionieren…

Ja richtig. Ich habe bisher den Eindruck gewonnen, dass es
einige Menschen gibt, die auf die Kirchen richtig schlecht zu
sprechen sind.
Einige Kommentare waren ja fast schon üble Polemik.

Ich habe nichts gegen Kritik an der Kirche, ich übe ja selbst ab und an welche :wink: Allerdings macht wohl der Ton die Musik.

Auf jeden
Fall werden sie trotzdem dazu gezwungen die Kirchen
mitzufinanzieren. Das passiert dadurch, dass sie Staatssteuern
zahlen, der Staat aber die Kirchen subventioniert. Ich glaube
diese Praxis macht sie richtig sauer.

Würde es mich auch.

Übrigens: Soweit ich weiß trägt den Hauptanteil an kirchlichen
wohltätigen Einrichtungen der Staat. In Baden-Württemberg, da
komme ich her, kann ich es sogar ganz genau sagen. Der
kirchliche Anteil an den Finanzen beträgt nicht einmal 10%.
Dass es ohne Kirchensteuern geht, zeigt doch das Beispiel
Frankreich.
Letztendlich bräuchte dann kein Christ ein schlechtes Gewissen
zu haben, weil er, entweder in der Kirche bleibt und damit
durch die Kirchensteuerpraxis gegen biblische Grundsätze
verstößt,

ich weiß nicht, wie viele sich wirklich darüber Gedanken machen…

oder aus der Kirche austritt.

dafür hättest du dann ein schlechtes Gewissen, weil du nicht genug spendest :wink:
Also ich denke, rein fürs Organisatorische der Kirchen ist eine Abgabe für die Gemeindemitglieder in Ordnung, allerdings nicht vom Staat eingesammelt und nicht durch andere mitfinanziert.

Kati

Hallo Kati,

Der Reichtum stellte nicht nur
eine Möglichkeit dar, die weltliche Macht zur Schau zu
stellen, sondern es wurde oft diskutiert, dass nur die besten
und tollsten Kirchen Gott gerecht werden. Dass man da der
Bibel zuwiderhandelt braucht schon niemandem aufgefallen sein:
Wer konnte schon lesen und dann auch noch genügend
Fremdsprachen, um die Bibel zu lesen?

ist es wirklich ein Widerspruch?

Denn ihr erwartet wohl viel, aber siehe, es wird wenig; und wenn ihr’s schon heimbringt, so blase ich’s weg. Warum das? spricht der HERR Zebaoth. Weil mein Haus so wüst dasteht und ein jeder nur eilt, für sein Haus zu sorgen.“ (Hag.1,9)

Ist’s recht, daß ein Mensch Gott betrügt, wie ihr mich betrügt? Ihr aber sprecht: «Womit betrügen wir dich?» Mit dem Zehnten und der Opfergabe! Darum seid ihr auch verflucht; denn ihr betrügt mich allesamt. Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf daß in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“ (Mal.3,8-19)

Im AT war der zehnte Teil des Einkommens als Abgabe vorgeschrieben. Wie gering ist im Vergleich die Kirchensteuer!

Und aus der Apostelgeschichte wissen wir, dass die ersten Christen weit mehr gespendet haben.

Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte.“ (Apg.4,34-35)

Gruss Harald

Hallo Harald,

ich spreche auch nicht von Abgaben allgemein. Prinzipiell bin ich auch dafür, dass die Gemeindemitglieder zahlen (dachte eigentlich, ich hätte das irgendwo geschrieben), allerdings dann aber wirklich die Gläubigen, die sich zur Kirche zugehörig fühlen.

Was ich allerdings sagen wollte: wenn Abgaben auch nicht gegen die Bibel sprechen, so denke ich aber, dass es auf die Motivation ankommt. Wenn es nur um die Mehrung der Besitztümer der Kirche geht, wohlgemerkt ohne sie dafür verwenden zu wollen, den Menschen oder Gott zu dienen, dann sehe ich das als einen Widerspruch zu Jesus Lehre.

Kati