Kirchensteuer - noch nie bezahlt, trotz Taufe und Konfirmation

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#1

Hallo liebe Community,

Ich schleppe diese Sache schon lang mit mir herum und hoffe auf hilfreiche Antworten.

Ich habe seit meiner Ausbildung in jedem Mitarbeiterfragebogen angegeben, dass ich konfessionslos sei.
Da ich nach meiner Taufe und Konfirmation mit 14 Jahren umgehend zu Ethik Unttericht gewechselt habe und dafür auch eine Erklärung abgeben musste, habe ich das als offiziellen Austritt aus der Kirche verstanden.

Dass diese Frage nach der Konfession einen Steuerlichen Hintergrund hatte wusste ich sowieso nicht und ich war fest davon überzeugt eh kein Mitglied zu sein.

Als ich dann Jahre später erfahren habe, dass das kein Austritt war und ich quasi weiterhin der Kirche angehöre, hab ich mich sehr für meine Dummheit geschämt und einfach versucht die Thematik zu verdrängen.

Demnach wurde bei mir noch nie Kirchensteuer abgezogen. Ich habe auch diesbezüglich nie Post von der Kirche, oder dem Finanzamt erhalten.

Ich habe noch nie eine Steuererklärung abgegeben, würde dies aber jetzt gern mal angehen, da ich jedes Jahr Unmengen an Geld verpuffen lasse und es momentan auch nötig brauche.

Bislang bin ich nicht aus der Kirche ausgetreten, da ich damit definitiv schlafende Hunde wecken würde. Nach dem Austritt wird das Finanzamt vom Pfarramt informiert, soweit bin ich mittlerweile informiert.

Inwiefern wäre es denn in meinem Fall warscheinlich, dass das bei meiner Steuererklärung rauskommt?

Wird man da gefragt ob man getauft oder Konformiert wurde?

Ich hab nicht vor bei solchen Fragen zu lügen, würde allerdings weiterhin darauf beharren konfessionslos zu sein.

#2

Moin,

bitte schaue mal in deine letzte Gehaltsabrechnung. Dort müsste ein Feld „Konfession“ stehen. Was ist dort eingetragen?

Früher gab es eine Lohnsteuerkarte, die man beim AG abgeben musste. Dort stand ua die Konfession drauf. Heute wird das dem AG elektronisch übermittelt.

Heißt: Auch wenn du es vielleicht im MA-Fragebogen falsch angegeben hast, kann es sein, dass du die ganze Zeit Kirchensteuer bezahlt hast.

Gruß
Ultra

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#3

Das ist gar nicjht so einfach, weil dabei der Straftatbestand des Betruges ins Spiel zu kommen scheint. Lies da mal:


ramses90
#4

Vielen lieben Dank für deine Antwort.
Also in wirklich allen Gehaltsabrechnungen steht unter Konfession: –

#5

Okay. In dem Fall würde ich einfach auf dem regulären Weg aus der Kirche austreten. Meines Erachtens ist es nicht das Problem des AN, dass das in ELStAM falsch erfasst war.

#6

Vielen Dank für den hilfreichen Beitrag. Mir macht das auf alle Fälle Bauchschmerzen. Hab dem Beitrag allerdings entnommen, dass diese Person bereit Steuererklärungen gemacht hat, ohne dass das aufgefallen wäre. Und wenn selbst ein Anwalt dazu rät es dabei zu belassen…

#7

Wenn man auf der Kirche austritt wird das Finanzemt darüber informiert, ich denke das wäre keine gute Idee.

#8

Servus,

was sollte denn bei der Veranlagung zur ESt anderes passieren als allenfalls ein Abgleich mit den Daten, die das Einwohnermeldeamt hat?

Das sind übrigens die, aus denen die ELStAm-Daten zusammengestellt werden.

Es gibt in Deutschland übrigens haufenweise Leute, die nie aus der Kirche ausgetreten sind, als deren Untertanen sie getauft wurden und die erste Kommunion gefeiert haben und trotzdem keine KiSt zahlen: Der größte Teil der Leute, die aus Ländern, in denen es keinen Führer gab, der 1933 ein Reichskonkordat geschlossen hätte, vorübergehend oder auf Dauer nach Deutschland kommen, meldet sich hier als konfessionslos an. Und da die Santa Hermandad in allen Bundesländern nicht über exekutive Kompetenz verfügt, bleibt es dabei auch und kein Hahn kräht danach.

Schöne Grüße

MM

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