Kiste würgt es 'kalt' beim Schalten ab - warum?

Hallo,
obwohl ich die Einstellung mehrmals peinlichst genau durchgeführt habe, passiert es mir schon seit Jahren, dass es die Kiste trotz gezogener Kupplung schlagartig abwürgt, wenn der Motor noch keine Betriebstemperatur hat.
Andere Kupplungsbeläge und neue Kupplungsfedern haben das Problem sogar verschlimmert (!), so hab ich die „alte“ Kupplung wieder verbaut.
Ich helfe mir meistens mit zwei Tricks:

  • ohne laufenden Motor im ersten Gang etwas schieben (wg. evtl verklebter Kubblungsscheiben)
  • danach bei laufendem Motor dann ganz sacht den Schalthebel betätigen und nach einem leichten Rasseln schaffe ich es meistens, dass der erste drin ist ohne absterben - aber eben nicht immer

Ärgert mich und ich wüsste gerne die möglichen Gründe - leider verstehe ich die Wirkungsweise einer Kupplung im Ölbad nicht, aber irgendwie muss es mit der Temperatur zusammenhängen.

Ist ne 77er z650, bei der die Kupplung über eine Drehschnecke/Druckstange ausrückt.
Ansonsten ist die Kiste sowas von gepflegt, das es mich allein schon aus dem Grund immer wieder ärgert, wenn sie so brutal abgewürgt wird (weil ich halt manchmal den richtigen Einrastpunkt eben doch nicht finde).

Hat jemand einen konkreten, fachlichen Rat?
z.B Teil XY auf der Schaltwelle verschlissen oder Druckstange… ne, das ist Unsinn - aber an irgendetwas muss es liegen…??

Danke, Helge

Guten Abend,
wenn ich recht verstehe,sind die Kupplungslamellen und die Druckfedern erneuert worden.
Wurden die Stahlscheiben überprüft? Denn auch die verschleissen und können wellig werden.Ist der Kupplungskorb und die Nabe i.O ?Denn Gratbildung erschwert ebenfalls ein einwandfreies trennen der Kupplung.

Gruß
fofo12

Hallo,
warscheinlich trennen die Kupplungslamellen durch das kalte Öl nicht ganz. Eine Ölbadkupplung hat selbst im warmen Zustand keine völlige Trennung.
Wie ist der Kupplungszug eingestellt? ist er auf max. Öffnung eingestellt?
Würde einfach die Drehzahl beim Einlegen des Ganges ein wenig zu erhöhen (ca 2000 1/min) und den Schalthebel beherzt betätigen. Das Rasseln lassen ergibt nur erhöhten Verschleiß an den Schaltklauen.

mfG hankoc

Moin Moin,
Eigentlich ist schon alles gesagt, aber jetzt mal ganz blöd, welches Öl fährst Du??.
F.G.

Öl: Turbo 10W40 mineralisch
die Stahlscheiben und der Kupplungskorb sind astrein, die Druckstange ist an den Enden durch die Kugeln nicht eingelaufen, der Kupplungszug hat etwas Spiel (geht tadellos im warmen Zustand), auch weil ich keine 15cm-Finger hab

natürlich ziehe ich immer den Kupplungsgriff und gleichzeitig den Bremshebel beim Schalten in den Ersten

alternativ könnte ich die Maschine 20 Minuten warmlaufen lassen - mach ich aus ökologischen Gründen nicht

Grund köönte auch eine Summe von einzeln nicht erkennbaren Abnutzungs-und/oder Verschleissschäden sein - einfach altersbedingt…

vielleicht hätt hier jemand eine Idee gehabt, auf die ich noch nicht gekommen bin

Danke derweil,
Helge

Hallo,
man könnte auch 1.Gang einlegen, Kupplung und Bremse ziehen und starten. So kann man dann gleich losfahren. Wegen des Widerstandes der Kupplung packt es der Anlasser eventuell nicht, den Motor auf genügend Drehzahl zu bringen. Probieren geht über studieren.

mfG hankoc

Moin Moin,
Nehme mal an, Daß Dir die Seiten „kawa z650(Kawasaki kz650b/c/“ und „Kawasaki z650 b1 Datenblatt/kawa-z650at.“ bekannt sind.
Die Maße und Verschleissgrenzen sind unbedingt einzuhalten!!.

F.G.

na klar hab ich mit den Einstellwerten angefangen
besonders hatte mich gewundert, dass die NEUEN ! Reibscheibendicken in der Summe 1,7 mm dünner war als die verbaute (die auch wieder reinkamen, nachdem keine Besserung feststellbar war)
Frage: ist es zweckmässig / sinnvoll, eine weitere Stahlscheibe oder Reibscheibe hinzuzufügen? mit eventuell längeren Halteschrauben?

Danke

Moin Moin,

Frage: ist es zweckmässig / sinnvoll, eine weitere
Stahlscheibe oder Reibscheibe hinzuzufügen? mit eventuell
längeren Halteschrauben?

Meine nein…Das würde nur dazu führen, daß die Kupplung noch früher fasst. Du hast ja nicht das Problem, daß Du eine abgefahrene Kupplung hast, sondern eher umgekehrt. Mich stört, daß die neuen Beläge dünner sind als die eingebauten, (hört sich nach verstärkter Kupplung an)und der Rest ist alles original?. Haben die Lamellen (Stahlscheiben) eine Markierung (IN-OUT)?? und sind die richtig rum? Ist der Ausrückhebel in ordnung (Verschleiß-verbogen), könnte es sein daß Dein Kupplungszug nicht richtig sitzt oder ausgenudelt ist?. Manchmal zieht sich die Seilzughülle so zusammen, Daß an der Kupplung nichts ankommt.

F.G.