Kit Car

Hallo !
Hat jemand Erfahrungen mit sogenannten Kit Cars in Deutschland ?
Offenbar in Grossbritannien verbreitet, wo man aus einem Schlacht-
fahrzeug, oft Ford Scorpio, VW Kaefer, Citroen 2CV etc.) und
einem Bausatz eine Replika eines klassischen Fahrzeuges selber
in der Garage baut.
Bekommt man so etwas in D zugelassen (in GB offenbar ja) ?
Was kostet so etwas ?
Wieviel Aufwand ist Minimum ?

Viele Gruesse,
Thomas

Würde eher davon abraten, da der Gesamtaufwand idR. stark unterschätzt wird.

Da war doch was, stimmt
Die Engländer haben schon so einige Probleme.
Nicht nur das die das Bier warm trinken, das Wetter meist zu kalt ist und die Leute (wahrscheinlich wegen dem warmen Bier beim kalten Wetter) immer auf der falschen Seite fahren, haben die in England auch unverschämte und extreme Zölle auf Neuwagen und/oder Importe.

Die Idee die sich dann daraus entwickelte ist relativ einfach : Kit Cars.

Ursprünglich waren es nur ein paar Spinner die anfingen Badewannen und Ehebetten auf Autofahrgestelle zu montieren.
Anscheinend ergreifen die Engländer auch besonders häufig die Flucht aus den beiden genannten Dingen.

Später entwickelte sich dann daraus die realistische Idee, einfach, anstatt einer Badewanne, eine Karosserie aufzusetzen und so sich einen Wagen zu bauen, der die hohen Zölle umgeht.

Nachdem sich dann in England (wie in Amerika) ein (für britische Verhältnisse) „großer“ Markt für Kit-Cars gebildet hat, kamen auch die ersten Bausätze in den (ich glaube) 70er Jahren nach Deutschland.

Hier war damals noch vieles einfacher und man konnte diese Fahrzeuge relativ problemlos zulassen.
Heute geht das … bedingt nicht mehr :smile:

Marktlage und Probleme :

Kit-Cars Anbieter gibt es nach wie vor in England. Davon kommt aber offiziell nix mehr nach Deutschland.
In Deutschland gibt es immer noch Händler, die aber hier in Deutschland Kit-Cars produzieren, die auch hier zugelassen werden können.

Das Problem ist aber die Deutsche Zulassung.
Es gibt eine Regelung, das Fahrzeuge nach Baujahr 1969 bei einer Zulassung nach einem massiven Umbau oder Eintragung eines massiven Umbaus z.B. ein Abgasgutachten und Geräuschgutachten vorlegen müßen.
Diese Gutachten sind nach heutiger Regelung nur in Labors zu erstellen und kostet pro Fahrzeug und pro Zulassung ca. 10.000,- Euro.

Umgehen kann man diese Bestimmung mit zwei Möglichkeiten.

1.) Man nimmt als Basis ein Fahrzeug vor Baujahr 1969.
In Amerika üblich, ein bekannter machte es mit einem Starrahmenchopperumbau (in Deutschland wäre das auch verboten, aber das Fahrzeug hatte einen Fahrzeugbrief mit Baujahr vor 1969) und ich kenne das aus der Enten-Szene.
Ein Fahrzeug vor Baujahr 1969 (oder im Falle eines Kit-Cars nur der Rahmen mit Fahrzeugbrief), bekommt vom TÜV fast jeden Quatsch eingetragen.
Gerade so Fahrzeuge mit Leiterrahmen und aufgeschraubten Karossen (2CV oder Käfer) sind da sehr gute Objekte.

2.) Wenn es nur um weniger üble Umbauten geht wie bei mir (Ente mit größerem Motor), kann man das Problem mit dem TÜV ausdiskutieren.
Ich hatte die Möglichkeit, anstatt eines Abgaßgutachten einfach einen Katalysator einzubauen. Damit ist gewährleistet das auf jeden Fall hinterher die Abgaße niedriger sind.
Tüv-Prüfer haben gewisse Ermessensspielräume.
Man kann Probleme mit den Leuten ausdiskutieren (wenn die wollen und man selbst bleibt nett).

Wichtig sowieso : Bei jeder Idee zuerst auf den TÜV und fragen was geht. Sich dabei meherere TÜVs ansehen. Wer am kulantesten ist, in die engere Wahl einbeziehen.

Ein Vorgespräch beim TÜV erspart später langwierige und kostspielige Umbauten.