Danke für eure Antworten.
Die Situation ist so, dass der Garten auf einer Seite ans Haus grenzt, an einer Seite zu Nachbars Garten, und an den beiden anderen Seiten führen öffentliche Spazierwege vorbei, allerdings im Abstand von sagen wir mal 4-5 Metern. Sie sind recht gut frequentiert, wenn das Wetter schön ist. Dazwischen befindet sich ein Maschendrahtzaun. Die Hausanlage ist dreistöckig, wir haben die unterste Wohnung mit Gartenanteil, über uns wohnen noch 2 Parteien mit Balkon auf unsere Seite.
Verbellt wird - je nach Laune, jeder der auf den Spazierwegen vorbeispaziert, ob Hund oder Mensch, und auch der Nachbar und seine Besucher. Manchmal helfen seine Kinder auch nach und „starten“ den Hund, dass er von selber nicht mehr aufhört geht ihnen regelmäßig erst relativ spät auf, irgendwann trollen sie sich dann ins haus, und der Hund hört auf. Der Nachbar sieht das (noch) locker, aber da er selber keinen Hund hat wird seine Geduld nicht ewig dauern. Erste Proteste gibt es auch von den Nachbarn oberhalb. Sie werden zwar nie direkt verbellt, aber sie bekommt es natürlich mit über ihre Balkone und Fenster. Auch der Nachbar gegenüber (jenseits des Spazierweges, Distanz sagen wir mal 8 Meter), ist „not amused“ und schimpft schon mal über die Zäune rüber, was den Hund natürlich eher noch mehr provoziert.
Erstaunlich: stößt der Nachbar von gegenüber, was er öfters macht, einen scharfen Pfiff auf, hört der Hund sofort auf mit dem Gebell. Statt dessen steht er wie angewurzelt und fixiert die Richtung, aus der der Pfiff kam, minutenlang.
Wenn er mal mit dem Gebell begonnen hat, hört er von selber nicht mehr auf, bis der Auslöser, meist ein Spaziergänger, außer Sicht ist. Wenn der Auslöser in Nachbars Garten sitzt oder spielt, gibt es keine bisher bekannte Obergrenze, bisher war immer meine Geduld, rauszugehen oder zu rufen, das Aufhörkriterium.
Ich sehe das auch so, dass sich der Hund nicht daran gewöhnen darf, dass er Aufmerksamkeit bekommt, wenn er nur lang genug Radau macht.
Ich selber habe leider keine Erfahrung mit Hunden, er kam mit meiner Freundin in mein Leben. Da sie öfters Schichtdienst arbeitet beaufsichtige ich dann den Hund. Er ist dabei - da ich dann gewöhnlich im Heimbüro arbeite - nicht wirklich ausgelastet. Oft sucht er meine Nöhe und döst irgendwo, oder holt sich ein paar Streicheleinheiten und trollt sich dann wieder auf seinen Schlafplatz, oder er geht durch die stets offene Terrassentür in den Garten. Wenn wir zusammen spazieren gehen, was wir in meinen Arbeitspausen manchmal tun, gibt es kein Bellproblem. Er zerrt mich allerdings mit aller Kraft an der Leine mit sich, und das mit Ausdauer. Natürlich kann ich ihn halten, ich bin über 180 und wiege mehr als 80 Kilo, aber das Gezerre ist unangenehm, und ich habe auch Angst dass ich ihn mit dem Halsband würge. Ihn frei laufen zu lassen getraue ich mich nicht, ich weiß nicht ob er zu mir zurückkommen würde. Zu meiner Freundin kehrt er in der Regel zurück wenn sie ihn ruft, allerdings eher halbherzig, ich habe den Eindruck dass sie sich auch nicht immer sicher ist dass er ankommt wenn sie ruft, es barucht auch schon mal 2,3 versuche bis er reagiert.
Jetzt wo das Wetter schön ist, sitze ich oft auf der Terrasse, und dann will er öfters „Stöckchen holen“, Er bingt mir dann irgend etwas zum werfen, und apportiert es mit Begeisterung. Das Spiel läuft dann auch so, dass er nicht sofort loslässt, sondern erst mal „kämpft“ um das Spielzeug. Dann legt er es irgendwann ab, seltsamerweise hat er sich aber angewöhnt, das Spielzeug nach dem 2., 3. Wurf etwa 2m von mir entfernt abzulegen, und mich dann so lange zu verbellen bis ich aufstehe, es hole und wieder werfe. Ich hätte nichts dagegen, den Werfer zu spielen, aber ich möchte, dass er das Spielzeug bis zu mir bringt. Er will offensichtlich, dass ich es mir hole. Tue ich das nicht, bellt er auf mich ein, bis meine Geduld erschöpft ist und ich aufstehe. Ich habs mal bewusst etwa 10 Minuten ausgehalten, dann hatte er gewonnen, auch weil von den Nachbarn oberhalb eindeutige Kommentare kamen. Im Moment habe ich das Gefühl, er verarscht mich
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Vor dem Hund fühle ich nicht die geringste Angst, ich fühle mich von ihm nicht bedroht, ich mag ihn auch recht gerne, aber ich habe auch nicht genügend Hundeerfahrung mich so zu verhalten dass er tut was ich will, und nicht umgekehrt.
Ich suche Tipps von erfahrenen Hundebesitzern, wie ich richtig mit der Situation umgehe, damit das Gebell aufhört, bevor die Nachbarn auf die Barrikaden gehen und ein hässlicher Streit entsteht. Außerdem möchte ich, dass er lernt, ohne Gezerre bei Fuß zu gehen, und beim Wurfspiel das Spielzeug bis zu mir zu bringen.
Danke für eure Zeit …
Armin.