Kläffender Hund, was tun ...?

Meine Frundin hat einen Hund. 3 Jahre alt, Rasse (mir) unbekannt, Größe mittelgroß, ich meine es dürfte sich um einen Terrier handeln. Schaut aus wie ein etwas groß geratener Pudel mit Terrierkopf dran. Dumm ist er nicht, und eigentlich ein ganz Lieber, aber er hat ein Problem, er nimmt das mit dem Herden- oder Gebietsschutz sehr ernst. Wann immer er im Garten laufen darf, dauert es nicht lange, bis er in irgendeiner Ecke am Zaun steht und irgend jemanden gnadenlos verbellt.

Er hört sofort damit auf, wenn meine Freundin oder ich in den Garten rausgehen, meistens reicht auch ein Zuruf von drinnen.

Dass er es dabei ja eigentlich nur gut meint ändert nichts an der Belästigung der Nachbarn. Es ist nur eine Frage der Zeit bis es deswegen Zoff geben wird, zumal jetzt dir Grillsaison losgeht und in unserer Reihenhaussiedlung dann immer irgendwer in irgend einem Garten zu Gange ist.

Ständig hinter dem Hund herlaufen oder ihn nur noch in der Wohnung einsperren fidne ich auch nicht gut.

Kann man einem Hund das Gekläff irgendwie abgewöhnen?

AL.

Hallo AL.,

zu allererst frage doch die Nachbarn, ob sie sich wirklich belästigt fühlen. Hier in meiner Nachbarschaft bellt immer mal wieder ein Hund - da fühlt sich keiner so schnell belästigt. Manchmal unterschätzt man eben auch das Verständnis.

Aber zu dem grundsätzlichen „Problem“ einige Fragen: Der Hund reagiert sofort, wenn Ihr ihn abruft - das ist doch schon einmal hervorragend. Aber: Wie ausgelastet ist der Hund sonst? Was macht Ihr mit ihm - außer ihn in den Garten zu lassen? Hat er im Garten auch eine „Aufgabe“ - außer zu bewachen?

Viele Grüße

Kathleen

Wann immer er im Garten
laufen darf, dauert es nicht lange, bis er in irgendeiner Ecke
am Zaun steht und irgend jemanden gnadenlos verbellt.

Er hört sofort damit auf, wenn meine Freundin oder ich in den
Garten rausgehen, meistens reicht auch ein Zuruf von drinnen.

Hier eine Pauschalantwort zu geben ist ziemlich schwierig. Das Kläffen kann viele Ursachen haben. Vorher müssten verschiedene Fragen geklärt werden:
Ist er viel allein?
Beschäftigt sich Deine Freundin viel mit dem Hund?
Wie?
Wer lebt auf der anderen Seite des Zauns? Ist dort viel Publikumsverkehr?
Welche Geschichte hat der Hund? Wo/Wie hat er früher gelebt?
Wie ist das Verhältnis zu Deiner Freundin?

Eigtenlich kann man eine eine nützliche Antwort nur geben, wenn man den Hund, das Haus und die Interaktion zwischen Deiner Freundin und dem Tier kennt.

Hallo,

Manchmal unterschätzt man eben auch das Verständnis.

Das stimmt. Mein Mann dachte früher auch, daß die sich die Nachbarn gestört fühlen. Das Gegenteil war der Fall.
Besonders die alleinstehende ältere Dame nebenan, fürchtet sich jedes Jahr schon vor den 2 Wochen in denen wir im Urlaub sind.
Unser Hund (durch sein Gebell) gibt auch Ihr ein gewisses Maß an Sicherheit (so sagt Sie) :smile:
Natürlich sollte man auch wissen in welchem Rahmen das „gekläffe“ liegt.
Stundenlanges bellen ist natürlich nicht so schön.

Gruß Motorradmieze

Verständnis der Nachbarn
Hallo,

zu allererst frage doch die Nachbarn, ob sie sich wirklich
belästigt fühlen. Hier in meiner Nachbarschaft bellt immer mal
wieder ein Hund - da fühlt sich keiner so schnell belästigt.
Manchmal unterschätzt man eben auch das Verständnis.

in jedem Fall sollte man das Verständnis nicht überstrapazieren. Zumal ja nicht nur die direkt angrenzenden Nachbarn vom Hundekonzert etwas haben, man kann sich auch an einem Hund stören, wenn der 50 oder 80 Meter entfernt die ganze Zeit kläfft.

Vor zwei oder drei Jahren hat mich das stundenlange Gekläffe in Nachbars Garten (der direkt an einen stark frequentierten Fuß- und Radweg grenzt - dementsprechend gibts immer was zu bellen) auch noch nicht so sehr gestört, mittlerweile geht das aber nicht nur mir massiv auf den Keks. Dabei bellt der Hund nicht mehr oder weniger als letztes oder vorletztes Jahr, nur der Geduldsfaden ist inzwischen dünner.

Also selbst wenn sich jetzt niemand gestört fühlen sollte kann das in einiger Zeit ganz anders sein, deswegen sollte man mE schon etwas dagegen tun.

Gruß
Sue

Guten Morgen Sue,

Also selbst wenn sich jetzt niemand gestört fühlen sollte kann
das in einiger Zeit ganz anders sein, deswegen sollte man mE
schon etwas dagegen tun.

daher schrieb ich ja auch, „zu allererst“, sprich, dass auch noch etwas erfolgen sollte, um das Gebell zu reduzieren.

Die Arbeit daran ist aber zumeist erfolgreicher, wenn man sich auf die Kernprobleme (die wir ja nicht kennen) konzentriert und nicht primär die Reaktionen der Nachbarn im Fokus hat.

Ein „ständiges“ Bellen (was ich allerdings bei Nimral nicht so rauslesen konnte) hat nun einmal auch seine Ursache: Bei uns im Ort gab es auch mal einen Hund, der wirklich fast durchgehend gebellt hat. Mich hat aber nur die Tatsache gestört, dass der Hund im Garten angeleint war (während sein Kumpel dort frei rumlaufen durfte) und sich sonst kaum wer gekümmert hat. Oder der Fall einer Nachbars-Hündin, die als Welpe total betüdelt wurde, bis die Familie meinte, der Hund löse Allergien bei den Kindern aus und fortan nur noch rausgesperrt wurde.

Liebe Grüße

Kathleen

Hallo,

ich finde den Tipp mit der Nachbar Befragung auch ganz gut. Ich selbst habe auch einen Hund der beim spiel oder je nachdem was sich im garten am Zaun tun schon mal Bellt. Ich fand das immer schrecklich und hatte Angst ärger mit den Nachbarn zu bekommen. Mein Hund hört auch auf wenn ich ihn rufe aber es war ein langer Trainings weg (mein Hund lernt ein wenig langsam, ist ein wenig dumm :wink:.

Aber als ich dann die Nachbarn kennengelernt hatte und sie wegen dem Bellen befragt hatte, haben sie mich verständnislos angeschaut und gesagt „Hunde müssen nun mal hin und wieder Bellen, das ist doch normal“. Das würden doch alle Hunde in der Gegend machen und da ist es mir wirklich aufgefallen, es gibt tatsächlich jede menge Gebell in der Nachbarschaft und tatsächlich Hunde die sich dann auch mal dranhalten und nicht aufhören. Das war mir, da ich so auf das Gebell meines Hundes konzentriert war gar nicht mehr aufgefallen.
Außerdem sagten sie mir noch, das sie meinen Hund gar nicht hören würden, wann der den bellen würde, der währe doch immer so lieb und süß!

Seit dem, bin ich viel lockerer. Er darf Bellen wenn ein anderer Hund am garten vorbei geht und auch wenn wir spielen. Aber ich achte darauf das er aufhört wenn ich es sage und das es nicht gerade zu den Ruhezeiten ist. Seit dem ich es nicht mehr so erst nehme ist mir auch aufgefallen, das er eigentlich gar nicht viel Bellt, so zwei dreimal am Tag für je max. mal zwei drei Minuten (halt so lange bis der Hund am garten vorbei ist). Aber vorher habe ich quasi auf jeden laut gewartet den ich dann schimpfen musste. Nun ist er viel lockerer und ich entspanter vieleicht Bellt er deshalb auch nicht mehr soviel?!

Ich kann wirklich nur sagen, Nachbarn befragen und lockerer werden. wenn man jedesmal aufspringt wenn der Hund Bellt dann bestätigt man sein Bellen. Denn wenn Frauchen „mitbellt“ (schimpft) denkt der Hund gibt es auch einen Grund zum bellen.

magret

Danke für eure Antworten.

Die Situation ist so, dass der Garten auf einer Seite ans Haus grenzt, an einer Seite zu Nachbars Garten, und an den beiden anderen Seiten führen öffentliche Spazierwege vorbei, allerdings im Abstand von sagen wir mal 4-5 Metern. Sie sind recht gut frequentiert, wenn das Wetter schön ist. Dazwischen befindet sich ein Maschendrahtzaun. Die Hausanlage ist dreistöckig, wir haben die unterste Wohnung mit Gartenanteil, über uns wohnen noch 2 Parteien mit Balkon auf unsere Seite.

Verbellt wird - je nach Laune, jeder der auf den Spazierwegen vorbeispaziert, ob Hund oder Mensch, und auch der Nachbar und seine Besucher. Manchmal helfen seine Kinder auch nach und „starten“ den Hund, dass er von selber nicht mehr aufhört geht ihnen regelmäßig erst relativ spät auf, irgendwann trollen sie sich dann ins haus, und der Hund hört auf. Der Nachbar sieht das (noch) locker, aber da er selber keinen Hund hat wird seine Geduld nicht ewig dauern. Erste Proteste gibt es auch von den Nachbarn oberhalb. Sie werden zwar nie direkt verbellt, aber sie bekommt es natürlich mit über ihre Balkone und Fenster. Auch der Nachbar gegenüber (jenseits des Spazierweges, Distanz sagen wir mal 8 Meter), ist „not amused“ und schimpft schon mal über die Zäune rüber, was den Hund natürlich eher noch mehr provoziert.

Erstaunlich: stößt der Nachbar von gegenüber, was er öfters macht, einen scharfen Pfiff auf, hört der Hund sofort auf mit dem Gebell. Statt dessen steht er wie angewurzelt und fixiert die Richtung, aus der der Pfiff kam, minutenlang.

Wenn er mal mit dem Gebell begonnen hat, hört er von selber nicht mehr auf, bis der Auslöser, meist ein Spaziergänger, außer Sicht ist. Wenn der Auslöser in Nachbars Garten sitzt oder spielt, gibt es keine bisher bekannte Obergrenze, bisher war immer meine Geduld, rauszugehen oder zu rufen, das Aufhörkriterium.

Ich sehe das auch so, dass sich der Hund nicht daran gewöhnen darf, dass er Aufmerksamkeit bekommt, wenn er nur lang genug Radau macht.

Ich selber habe leider keine Erfahrung mit Hunden, er kam mit meiner Freundin in mein Leben. Da sie öfters Schichtdienst arbeitet beaufsichtige ich dann den Hund. Er ist dabei - da ich dann gewöhnlich im Heimbüro arbeite - nicht wirklich ausgelastet. Oft sucht er meine Nöhe und döst irgendwo, oder holt sich ein paar Streicheleinheiten und trollt sich dann wieder auf seinen Schlafplatz, oder er geht durch die stets offene Terrassentür in den Garten. Wenn wir zusammen spazieren gehen, was wir in meinen Arbeitspausen manchmal tun, gibt es kein Bellproblem. Er zerrt mich allerdings mit aller Kraft an der Leine mit sich, und das mit Ausdauer. Natürlich kann ich ihn halten, ich bin über 180 und wiege mehr als 80 Kilo, aber das Gezerre ist unangenehm, und ich habe auch Angst dass ich ihn mit dem Halsband würge. Ihn frei laufen zu lassen getraue ich mich nicht, ich weiß nicht ob er zu mir zurückkommen würde. Zu meiner Freundin kehrt er in der Regel zurück wenn sie ihn ruft, allerdings eher halbherzig, ich habe den Eindruck dass sie sich auch nicht immer sicher ist dass er ankommt wenn sie ruft, es barucht auch schon mal 2,3 versuche bis er reagiert.

Jetzt wo das Wetter schön ist, sitze ich oft auf der Terrasse, und dann will er öfters „Stöckchen holen“, Er bingt mir dann irgend etwas zum werfen, und apportiert es mit Begeisterung. Das Spiel läuft dann auch so, dass er nicht sofort loslässt, sondern erst mal „kämpft“ um das Spielzeug. Dann legt er es irgendwann ab, seltsamerweise hat er sich aber angewöhnt, das Spielzeug nach dem 2., 3. Wurf etwa 2m von mir entfernt abzulegen, und mich dann so lange zu verbellen bis ich aufstehe, es hole und wieder werfe. Ich hätte nichts dagegen, den Werfer zu spielen, aber ich möchte, dass er das Spielzeug bis zu mir bringt. Er will offensichtlich, dass ich es mir hole. Tue ich das nicht, bellt er auf mich ein, bis meine Geduld erschöpft ist und ich aufstehe. Ich habs mal bewusst etwa 10 Minuten ausgehalten, dann hatte er gewonnen, auch weil von den Nachbarn oberhalb eindeutige Kommentare kamen. Im Moment habe ich das Gefühl, er verarscht mich :smile:.

Vor dem Hund fühle ich nicht die geringste Angst, ich fühle mich von ihm nicht bedroht, ich mag ihn auch recht gerne, aber ich habe auch nicht genügend Hundeerfahrung mich so zu verhalten dass er tut was ich will, und nicht umgekehrt.

Ich suche Tipps von erfahrenen Hundebesitzern, wie ich richtig mit der Situation umgehe, damit das Gebell aufhört, bevor die Nachbarn auf die Barrikaden gehen und ein hässlicher Streit entsteht. Außerdem möchte ich, dass er lernt, ohne Gezerre bei Fuß zu gehen, und beim Wurfspiel das Spielzeug bis zu mir zu bringen.

Danke für eure Zeit …

Armin.