Hallo Berlind,
Nämlich : Wie reagiert ihr, wenn euer Partner anfängt zu
klammern, aus welchem Grund auch immer??
von meinem Partner kenne ich das nicht, aber im Bekanntenkreis ist es mir mal so ergangen - in sofern wird also meine Antwort ein wenig hinken, da mir die Person nicht so wichtig war, wie es mein Partner ist.
Versucht ihr zu ergründen, warum er/sie klammert, oder
distanziert ihr euch von ihm/ihr?
Das kam auf den eigenen Gemütszustand an. Wenn ich von der Situation überfordert war, dann habe ich Abstand genommen. Wenn ich mich stabil fühlte, dann haben mir die Klammeranwandlungen nichts ausgemacht, und ich habe entsprechend auf die Person mit Nachdenklichkeit und Nachgiebigkeit reagiert.
versucht ihr zu helfen oder steht ihr hilflos daneben??
Zu Helfen ist schwer. Wenn jemand klammert, dann erinnert mich das immer an einen Ertrinkenden, der sich so verzweifelt an seinen Retter festhält, dass beide untergehen könnten.
Ich denke, dass es schwer ist, als Partner richtig zu reagieren, weil man selbst in einem Beziehungsspiel steckt, tiefer, als man ahnt. Oft wird man unbewußt den Erwartungen das anderen gerecht, in dem man sich stark und tatkräftig gibt. Das beruhigt den Klammerer, solange man in seiner Nähe oder überprüfbar ist. Ein beruhigter Partner garantiert Harmonie.
Von Kindern kenne ich es, dass sie mit gelegentlichen Trennungen immer besser zurecht kommen, wenn man die Geduld dafür aufbringt, und es ihnen beibringt. Das gelingt deshalb, weil man z.B. noch nachhaltigen Einfluß auf ihr Selbstbewußtsein hat. Das ist eine ganz andere Beziehung.
Ob das mit dem Partner auch geht? Er ist kein Kind.
Reagiert man mit Geduld und Gesprächen, dann ist man ihm überlegen, wie die Mutter einem Kind. Und man würde bei jeder Aktion versuchen seine Reaktionen vorauszuahnen, was man nicht gerade als eine Befreiung aus der Klammerei sehen kann.
Reagiert man entschieden ohne viele Worte, dann muß man mit Gegenwehr rechnen, und das bedeutet Streit und Stress.
Ich würde eventuell versuchen konsequent all das zu tun, was mir wichtig ist. Aber ich würde sein Leiden nicht ignorieren, vielleicht mit ihm über bevorstehende Vorhaben sprechen, ihm zeigen, dass er auf der einen Seite wichtig ist (Rituale einhalten), auf der anderen Seite das Privatleben trotz seiner Gegenwehrmaßnahmen so gut es geht pflegen.
Aber, was tun, wenn seine Ängste und damit seine Gegenwehr immer massiver werden?
Alles in allem denke ich, dass eine Klammerbeziehung ohne Partnerschaftsberatung nicht in eine Partnerschaft mit gleich selbstbewußten Partnern verwandelt werden kann. Da steckt man selbst zu tief drin.
herzliche Grüße
Claudia