Klammern!

Hallo!

ich habe nur eine ganz einfache Frage an Euch!

Nämlich : Wie reagiert ihr, wenn euer Partner anfängt zu klammern, aus welchem Grund auch immer??

Versucht ihr zu ergründen, warum er/sie klammert, oder distanziert ihr euch von ihm/ihr?

versucht ihr zu helfen oder steht ihr hilflos daneben??

Danke im Voraus für Anregungen, Erfahrungen, und Hilfestellungen!

Grüßle

berlind

Hallo Berlind,

für mich stellt sich die Frage WARUM empfindest es DU als „Klammern“.

Ich mag grundsätzlich diesen Ausdruck über-haupt-nicht, er klingt wie ein billiger vom Bravo-Heft erfundener Ausdruck!!!

Wenn man jemanden liebt u. man geliebt wird, dann braucht dieser jemand vielleicht einmal mehr Nähe als sonst, ändert sich dann vermutlich ja wieder.

Wenn sich das Verhalten aber so zu früher verändert hat, würde ich meinen Partner darauf ansprechen und ihn fragen!!!

Liebe Grüße u. alles Gute
Michaela

Hallo Berlind,

Nämlich : Wie reagiert ihr, wenn euer Partner anfängt zu
klammern, aus welchem Grund auch immer??

von meinem Partner kenne ich das nicht, aber im Bekanntenkreis ist es mir mal so ergangen - in sofern wird also meine Antwort ein wenig hinken, da mir die Person nicht so wichtig war, wie es mein Partner ist.

Versucht ihr zu ergründen, warum er/sie klammert, oder
distanziert ihr euch von ihm/ihr?

Das kam auf den eigenen Gemütszustand an. Wenn ich von der Situation überfordert war, dann habe ich Abstand genommen. Wenn ich mich stabil fühlte, dann haben mir die Klammeranwandlungen nichts ausgemacht, und ich habe entsprechend auf die Person mit Nachdenklichkeit und Nachgiebigkeit reagiert.

versucht ihr zu helfen oder steht ihr hilflos daneben??

Zu Helfen ist schwer. Wenn jemand klammert, dann erinnert mich das immer an einen Ertrinkenden, der sich so verzweifelt an seinen Retter festhält, dass beide untergehen könnten.

Ich denke, dass es schwer ist, als Partner richtig zu reagieren, weil man selbst in einem Beziehungsspiel steckt, tiefer, als man ahnt. Oft wird man unbewußt den Erwartungen das anderen gerecht, in dem man sich stark und tatkräftig gibt. Das beruhigt den Klammerer, solange man in seiner Nähe oder überprüfbar ist. Ein beruhigter Partner garantiert Harmonie.

Von Kindern kenne ich es, dass sie mit gelegentlichen Trennungen immer besser zurecht kommen, wenn man die Geduld dafür aufbringt, und es ihnen beibringt. Das gelingt deshalb, weil man z.B. noch nachhaltigen Einfluß auf ihr Selbstbewußtsein hat. Das ist eine ganz andere Beziehung.
Ob das mit dem Partner auch geht? Er ist kein Kind.
Reagiert man mit Geduld und Gesprächen, dann ist man ihm überlegen, wie die Mutter einem Kind. Und man würde bei jeder Aktion versuchen seine Reaktionen vorauszuahnen, was man nicht gerade als eine Befreiung aus der Klammerei sehen kann.
Reagiert man entschieden ohne viele Worte, dann muß man mit Gegenwehr rechnen, und das bedeutet Streit und Stress.

Ich würde eventuell versuchen konsequent all das zu tun, was mir wichtig ist. Aber ich würde sein Leiden nicht ignorieren, vielleicht mit ihm über bevorstehende Vorhaben sprechen, ihm zeigen, dass er auf der einen Seite wichtig ist (Rituale einhalten), auf der anderen Seite das Privatleben trotz seiner Gegenwehrmaßnahmen so gut es geht pflegen.
Aber, was tun, wenn seine Ängste und damit seine Gegenwehr immer massiver werden?

Alles in allem denke ich, dass eine Klammerbeziehung ohne Partnerschaftsberatung nicht in eine Partnerschaft mit gleich selbstbewußten Partnern verwandelt werden kann. Da steckt man selbst zu tief drin.

herzliche Grüße
Claudia

Hallo Michaela!

Es geht dabei nicht um meinen Partner, sondern um mich selber!
Und ich finde, dass sich das eiegtnlich recht gut anhört, was du schreibst, nur leider versteht das mein Partner nicht so!

Das, was ich „klammern“ nenne, dass zeigt sich immer nur dann, wenn ich Verlustängste bekomme, und mein Partner distanziert sich dann von mir, weil er nicht weiß, wie er reagieren soll.

Dieses Distanzieren ist, nach meinen Erfahrungen nicht der richtige Weg, denn dadurch werden die Ängste bei mir nur noch größer.
Und das Vetrauen in solchen Situationen, sich auf den Partner verlassen zu können, schwindet, von Situation zu Situation!

Vielen Dank für deine Antwort!

Berlind

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Hallo Claudia!

Ich denke, dass es schwer ist, als Partner richtig zu
reagieren, weil man selbst in einem Beziehungsspiel steckt,
tiefer, als man ahnt. Oft wird man unbewußt den Erwartungen
das anderen gerecht, in dem man sich stark und tatkräftig
gibt. Das beruhigt den Klammerer, solange man in seiner Nähe
oder überprüfbar ist. Ein beruhigter Partner garantiert
Harmonie.

Genau das ist es: Beruhigung vom Partner—>berhuigt einen selbst----> Ängsteabbau!!

Von Kindern kenne ich es, dass sie mit gelegentlichen
Trennungen immer besser zurecht kommen, wenn man die Geduld
dafür aufbringt, und es ihnen beibringt. Das gelingt deshalb,
weil man z.B. noch nachhaltigen Einfluß auf ihr
Selbstbewußtsein hat. Das ist eine ganz andere Beziehung.

Ja…genau das ist es…und deshalb kan das…

Ob das mit dem Partner auch geht? Er ist kein Kind.

…nicht stimmen!
Denn wenn es in einer Beziehung so aussieht…man so ein verhältnis hat, dann läuft was schief!

Reagiert man mit Geduld und Gesprächen, dann ist man ihm
überlegen, wie die Mutter einem Kind. Und man würde bei jeder
Aktion versuchen seine Reaktionen vorauszuahnen, was man nicht
gerade als eine Befreiung aus der Klammerei sehen kann.
Reagiert man entschieden ohne viele Worte, dann muß man mit
Gegenwehr rechnen, und das bedeutet Streit und Stress.

Da stimme ich dir teilweise zu!
Diese Situation, dass man dem Partner überlegen ist, wie die Mutter dem Kinde, wenn sie mit Gedult reagiert…die sollte in einer Beziehung anders sein!

Ich würde eventuell versuchen konsequent all das zu tun, was
mir wichtig ist. Aber ich würde sein Leiden nicht ignorieren,
vielleicht mit ihm über bevorstehende Vorhaben sprechen, ihm
zeigen, dass er auf der einen Seite wichtig ist (Rituale
einhalten), auf der anderen Seite das Privatleben trotz seiner
Gegenwehrmaßnahmen so gut es geht pflegen.

`Das ist ein sehr guter Vorschlag!!

Aber, was tun, wenn seine Ängste und damit seine Gegenwehr
immer massiver werden?

Das kann passieren, denke ich, muß aber nicht!
Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass ich stärker mit Ängsten und gegenwehr reagiert habe, wenn mein Partner sich distanziert hat, in solchen Situationen nicht für mich da war.
Anders, war es anders!

Alles in allem denke ich, dass eine Klammerbeziehung ohne
Partnerschaftsberatung nicht in eine Partnerschaft mit gleich
selbstbewußten Partnern verwandelt werden kann. Da steckt man
selbst zu tief drin.

In dem Falle ist es nicht so, dass ich jeden Tag am klammern bin, es kommt nicht oft vor.
Das gute ist, ich kann mit meinem Partner sehr gut über solche Dinge reden und es ist auch nicht so, dass ich mich als minderwertig gegenüber meinem Partner sehe.
Wir sind zwei gleichwertige Personen in dieser Beziehung!

Vielen Dank für deine Antwort!!

Grüßle
berlind

herzliche Grüße
Claudia

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wann kann man schon von Klammern sprechen!?
Hallo Pia,

In dem Falle ist es nicht so, dass ich jeden Tag am klammern
bin, es kommt nicht oft vor.
Das gute ist, ich kann mit meinem Partner sehr gut über solche
Dinge reden und es ist auch nicht so, dass ich mich als
minderwertig gegenüber meinem Partner sehe.
Wir sind zwei gleichwertige Personen in dieser Beziehung!

Mein Mann ist die Sorte „einsamer Wolf“, der gerne für sich ist. Es gibt Phasen, da ist mein Wolf für eine unerträglich lange Zeit lieber alleine. In der Anfangzeit unserer Beziehung nannte er es klammern, wenn ich ihn um mehr Gemeinsamkeit bat. Aber wir werden immer besser, denn mittlerweile können wir so darüber reden, wie Du von Deiner Partnerschaft erzählt hast.
Damit will ich sagen, dass jede Beziehung es in sich hat: wann ist Klammern Klammern? Wann kann von gesunder Distanz und gesunder Nähe gesprochen werden?
Das können nur Paare für sich klären, weil die Toleranzgrenzen und Bedürfnisse von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Darum kann von außen sowieso niemand sagen „Mensch, Die oder Der klammert aber.“
Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass dieses Nähe/Distanz-Spiel erst im Laufe der Zeit einer Beziehung sich einspielen kann. Das funktioniert und harmoniert doch selten von Anfang an. Darum kann man wirklich nur eins machen: darüber reden. Und gleichzeitig sollte man sein Unbehagen so wie es ist ernst nehmen. So versuche ich mir selbst keine Vorwürfe mehr zu machen, wenn ich Nähe brauche, und ich jemand darum bitten muß. Ich gestehe es mir sozusagen zu, wenn ich das „Klammern“ anfange. Ob ich dann denn Zustand (z.B. ungern alleine sein) durch die Bitte und ein Gespräch ändern kann, steht auf dem anderen Blatt. Sprich, Erwartung und Erfüllung sind zwei verschiedene Stiefel. (man hat´s net leicht auf der Welt, gell?:wink:))))

Mit herzlichen Grüßen
Claudia

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Hallo Berlind,

Das, was ich „klammern“ nenne, dass zeigt sich immer nur dann,
wenn ich Verlustängste bekomme, und mein Partner distanziert
sich dann von mir, weil er nicht weiß, wie er reagieren soll.

Die Frage ist halt, wovor er „Angst“ hat. Sag ihm einfach, solltest du es ihm noch nicht so offen gesagt haben, daß es da bei dir um einen „Anfall von Verlustangst“ geht, daß du einfach manchmal gerne mehr kuschelst oder einfach seine Nähe genießt.
Ich weiß, ich vielleicht auch nicht der absolute Supertip …

Dieses Distanzieren ist, nach meinen Erfahrungen nicht der
richtige Weg, denn dadurch werden die Ängste bei mir nur noch
größer.

Das ist klar!

Mir sagte mal jemand, „ob du den Angstweg gehst, oder den anderen hängt alleine von dir selbst ab“. Dh. stelle dir vor, wenn es dir wieder mal so geht, du stehst vor einer Weggabelung, überlege aktiv für dich selbst, welchen Weg du gehen möchtest … vielleicht reagiert er dann auch anders?!

Und das Vetrauen in solchen Situationen, sich auf den Partner
verlassen zu können, schwindet, von Situation zu Situation!

Tja, ich würde ehrlich gesagt alles offen bereden, obgleich ich nicht weiß, ob das eben immer der richtige/beste Weg ist.

Alles Gute! Und liebe Grüße von
Michaela

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Hallo,

Versucht ihr zu ergründen, warum er/sie klammert, oder
distanziert ihr euch von ihm/ihr?

Meine (erste) instinktive Reaktion ist glaube ich das distanzieren.
Man wird in seiner Freiheit aus zunächst unverständlichen Gründen
eingeschränkt und versucht so dieser Entwicklung entgegen-
zuwirken.
Sobald ich das reflektiere, frage ich nach den Ursachen,
da „Klammern“ letzlich eine Form der Sympathiebekundung ist.

Gruss
Enno

huhu!!

Das ist eine sehr tolle Antwort( ERNSTHAFT!!!)
Besonders das mit dem Weg!!!
Das werde ich mal genauer in mich reinsaugen!!

Grüßle

Berlind

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Hallo Claudia!!

Damit will ich sagen, dass jede Beziehung es in sich hat: wann
ist Klammern Klammern? Wann kann von gesunder Distanz und
gesunder Nähe gesprochen werden?
Das können nur Paare für sich klären, weil die Toleranzgrenzen
und Bedürfnisse von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind.
Darum kann von außen sowieso niemand sagen „Mensch, Die oder
Der klammert aber.“

genau das sehe ich auch so!! Hast du wunderbar formuliert;O)!!!

So versuche ich mir selbst keine Vorwürfe mehr zu
machen, wenn ich Nähe brauche, und ich jemand darum bitten
muß. Ich gestehe es mir sozusagen zu, wenn ich das „Klammern“
anfange.

Das ist toll!!!
Das werde ich mir auch mal durch den Kopf gehen lassen!
Vor allem ist es auch nichts schlimmes in dem Sinne!!

(man hat´s net leicht auf der Welt,
gell?:wink:))))

hihi;O)…Vor allem nicht mit einsamen Wölfen;O))))))

Herzlichste Grüße zurück
Pia

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huhu zurück :wink: !

Das freut mich!

viele Grüße
Michaela

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