Klare Flüssigkeit läuft aus den Ohren

Hallo,

seit mehreren Monaten läuft klare Flüssigkeit aus beiden Ohren, links stärker als rechts. Rücksprachen mit verschiedenen HNO-Ärzten brachten kein Ergebnis. Es liegt keine Verletzung, Rötung oder Schwellung im Gehörgang etc. vor.

Vom ersten Arzt wurde eine Fettsalbe verschrieben, die aber keine Veränderung brachte. Die Flüssigkeit läuft ausdrücklich nicht nach dem Baden oder Duschen aus den Ohren. Besonders ist es nach dem Wachwerden zu merken. Liegt der Kopf beispielsweise auf dem Oberarm befinden sich mehrere klare Tropfen auf diesem und das Ohr ist natürlich entsprechend feucht. Ohrenstäbchen werden nicht genutzt. Ohrenschmalz ist wenig vorhanden, wenn, dann recht dunkel.

Vor 4 Wochen ca. lag man wegen Verdacht auf Meningitis im Krankenhaus. Man erzählte der in der Notaufnahme tätigen Neurologin von der Flüssigkeit, die aus den Ohren läuft. Sie erwähnte, dass es sich dabei um Nervenwasser handeln könnte, dies aber eher wahrscheinlich wäre, wenn ich einen Unfall mit Kopfverletzung gehabt hätte. Eine HNO-Ärztin der Klinik sagte, dass Trommelfell ist unbeschädigt, keine Perforation welche notwendig wäre, wenn es sich um Nervenwasser handeln sollte, das herausläuft. Die hinter den Ohren befindlichen Lymphknoten sind dauerhaft geschwollen und linksseitig ist nun ein leichter Druck wahrzunehmen ohne, dass der Lymphknoten getastet wird. Kopfschmerzen sind seit dem Auslaufen der Flüssigkeit ebenfalls dauerhaft vorhanden.

Gibt es eine andere Option als Wund - oder Nervenwasser? Es läuft nach wie vor und Fettsalben haben keine Wirkung.

Vielen Dank und einen schönen Sonntag.

Hat man denn die Flüssigkeit mal analysiert? Ich bin kein Mediziner, aber vielleicht könnte die Zusammensetzung etwas über die Herkunft verraten.

Hallo,

daß es sich um „Nervenwasser“ handeln könnte - so unklar zunächst auch bleibt, wie es durch unbeschädigte Trommelfelle käme … aber ob kleinste Schäden immer (und jedem Untersucher …) auffallen müßten? Und/ oder ob andere Defekte, z. B. im äußeren Hörgang, bestünden, bislang nicht bemerkt? - dann könnten Deine Kopfschmerzen darauf hinweisen (= könnten durch einen Liquor-Unterdruck verursacht sein).

Falls aber diese Flüssigkeit einer Entzündung im Schädelbasisbereich entstammte, könnten die geschwollenen Lymphknoten ein Resultat davon sein. Aber auch Kopfscherzen könnte solch ein Prozeß zur Folge haben.
Wie und wodurch entstand der Meningitis-Verdacht?

Du solltest in eine Klinik mit einer renommierten größeren neurologischen Abteilung gehen, erstmal vielleicht Ambulanz; dort müßte entschieden werden, ob bildgebende Verfahren (MRT, CCT) oder Liquordruckmessungen /Liquor- Szintigraphien usw. angezeigt wären, aber so etwas würde ich von neurologischen Fachärzten entscheiden und durchführen lassen.

Mir scheint das dringend klärungsbedürftig, weil - WENN es Nervenwasser wäre, dies auf eine direkte Verbindung Gehirn-Außenwelt hinwiese, und wenn etwas hinzu einen Weg findet …
Und wenn es im dortigen Umfeld eine Entzündung gäbe, wäre sie unerfreulich nahe dem Gehirn.

S.I.

Hallo,

nein, die wurde nicht untersucht. Der Gehörgang wurde nach Wunden und anderen Auffälligkeiten abgesucht.

MfG

Hallo und vielen Dank für die Rückmeldung,

Falls aber diese Flüssigkeit einer Entzündung im
Schädelbasisbereich entstammte, könnten die geschwollenen
Lymphknoten ein Resultat davon sein. Aber auch Kopfscherzen
könnte solch ein Prozeß zur Folge haben.

Wie bekommt man eine Entzündung in diesem Bereich? Muss ein Unfall (mit Kopfverletzung) vorausgegangen sein? Den gab es nicht.

Wie und wodurch entstand der Meningitis-Verdacht?

September 2010 hatte ich katastrophale Kopfschmerzen und starke Fieberschübe um 41 Grad, die sich nach 2,5 Tagen in der MHH bändigen ließen. Man fand die Ursache nicht heraus, das Ergebnis der Lumbalpunktion war unauffällig, wie auch das letzte Mal. Alle Werte sind im Normbereich, abgesehen von einem stark erhöhten Entzündungswert war nichts abweichendes zu finden. Man ging unter anderem von Migräne (hatte am ersten Tag mit Lichtempfindlichkeit zu kämpfen) aus.

Seit September 2010 habe ich durchgehend Kopfschmerzen. Die Lymphknoten sind immer noch geschwollen hinter den Ohren, aber nicht mehr so extrem wie sie es mal waren. Die Lymphknoten im Halsbereich waren ebenfalls stark geschwollen, mittlerweile sind diese aber fast wieder auf normaler Größe.

Du solltest in eine Klinik mit einer renommierten größeren
neurologischen Abteilung gehen, erstmal vielleicht Ambulanz;
dort müßte entschieden werden, ob bildgebende Verfahren (MRT,
CCT) oder Liquordruckmessungen /Liquor- Szintigraphien usw.
angezeigt wären, aber so etwas würde ich von neurologischen
Fachärzten entscheiden und durchführen lassen.

Mir scheint das dringend klärungsbedürftig, weil - WENN es
Nervenwasser wäre, dies auf eine direkte Verbindung
Gehirn-Außenwelt hinwiese, und wenn etwas hinzu einen Weg
findet …
Und wenn es im dortigen Umfeld eine Entzündung gäbe, wäre sie
unerfreulich nahe dem Gehirn.

Ich habe einige „Ausfälle“, ich weiß allerdings nicht, ob die in das Bild passen. Das reicht von unregelmäßigen (starken) Schlafstörungen, Wortfindungsstörungen, ich weiß mitten im Satz nicht mehr weiter, nicht was ich sagen will geschweige denn bei welchem Thema ich war. Leichte Orientierungsstörung. Meine Rechtschreibung war immer sehr gut, mittlerweile muss ich ständig kontrollieren was ich schreibe, weil die unmöglichsten Fehler passieren. Ich schreibe Wörter, die in dem Satz gar nicht vorkommen sollen oder schreibe sie doppelt und dreifach. Eine Art Schwindel und Schwarzwerden was aber eher selten geworden ist. Abklärung erfolgte hier durch einen HNO (Gleichgewichtsorgang), der mich widerum an einen Orthopäden verwies, da er die Ursache in der Halswirbelsäule sah. CT waren hier ebenfalls unauffällig.

Ich habe ein wenig darauf gehofft, dass es daran liegen könnte da ich Probleme mit (überwiegend) meinem linken Arm habe. Schläft schnell ein und der kleine Finger und der Ringfinger klappen verzögert um, wenn ich meine Hand langsam balle. Wenn ich auf dem Bauch liege und mein Kopf leicht in den Nacken gebeugt ist schlafen die Arme ein, mir wird komisch im Kopf. Ich dachte erst an Morbus Bechterew, was mein Vater hat. Meine Mutter wurde erst wegen - ich hoffe ich schreibe es richtig - verknöcherter Spinalkanalstenose oder so ähnlich - operiert (Nackenbereich). Ich weiß nicht, ob so etwas erblich.

Aber denen läuft auch nichts aus den Ohren… Ich versuche so realistisch wie möglich zu sein, da vieles ja auch ein Kreislauf ist und manche Beschwerden vllt. durch den Stress entstehen, den man sich (un-)freiwillig macht. Man weiß nicht was man hat, niemand findet was, man wird nervös, bekommt noch mehr Kopfschmerzen, zweifelt irgendwann an allem und will zum Psychotherapeuten.

Das Problem ist wohl, dass dieses Nichts-finden einen wahnsinnig werden lässt. Man bekommt das Gefühl als würde man nicht ernst genommen werden. Ich bin 26 Jahre jung und fühle mich stellenweise als wäre ich 90, egal ob auf der Arbeit oder zuhause auf der Couch. Ich wurde bei meinem letzten Krankenhausbesuch mit den Worten „In ihren jungen Jahren kann man ein wenig Spannungskopfschmerzen schon ab, das nächste Mal nehmen Sie einfach eine Aspirin.“ entlassen.

Bei meinen Einlieferungen konnte ich nicht sprechen, weil es für mich einfach zu anstrengend war. Jeder Wimpernschlag tat weh. Da sind solche Aussagen wie ein Schlag ins Gesicht.

Aber ich weiche ab. Vielen Dank wie gesagt für die Antwort!

Achja, wie komme ich an ein CCT und Liquordruckmessungen / Liquor- Szintigraphien? Mein letzter Hausarzt hielt ein MRT nicht für notwendig als ich ihn drauf ansprach. Es wurden bisher nur CT vom Schädel, der HWS und der LWS gemacht.

MfG

Hi,

die angesprochenen Untersuchungen macht ein Neurologe, zu dem du dich pronto begeben solltest. Die Wortfindungsstörungen, Rechtsschreibschwierigkeiten, die Schmerzen, der Schwindel, alles das sind neurologische Probleme. Die Halsirbelsäule kann zwar was mit deinem Arm zu tun haben, aber nicht mit dem Rest. Das Gehirn dagegen ist sowohl für Sprechen als auch für Wörter finden und richtig schreiben und für Balance (= Schwindel) zuständig.
Es ist nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich, dass es sich umn Stress handelt. Aber das kann der Neurologe feststellen. Und wie gesagt schnell hingehen, morgen früh gleich.

die Franzi

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Hallo,

wenn Du die beschriebenen Schreib- u.a. Hirnleistungsstörungen hast, handelt es sich m.E. ohne Zweifel um eine direkt vom Gehirn ausgehende Erkrankung. Magst Du an der Halswirbelsäule haben was auch immer - die Schreibstörung einschließlich der „Verschreiber“ und die Art Deiner allermeisten sonstigen beschriebenen Störungen - u.U.sogar der des Arms - gehen vom Gehirn aus.
In der MHH warst Du eigentlich in guten Händen, aber warum die dort kein MRT gemacht haben, ist mir unklar. Ggfls. gehst Du zu verschiedenen Neurologen, bis mal jemand eins macht (ginge auch ambulant). MRT - besser als CT des Gehirns, weil das MRT bei entzündlichen Prozessen des Gehirns aussagekräftiger ist.

Schädelbasisentzündungen eitriger Art können von Ohr- oder Nasenneben-Stirnhöhlenprozessen fortgeleitete Infekte sein, die Lymphgefäßverbindungen sind da sehr eng.
Liquor in Ordnung? Auch die ZellZAHL? Laß Dir alle Befunde geben und mach Dir Kopien für Dich selbst; rechne damit, daß die, die Du aus der Hand gibst, dorthin nicht zurückkehren. Der Liquorbefund wäre von besonderem Interesse (u.U. auch noch nach Jahren, halte ihn also - wie alle anderen Befunde - immer in Deinen Unterlagen fest). Beim Liquorbefund sind auch wichtig: die Befunde, nach denen gar nicht erst gefragt wurde. Wo gibt es Untersuchungslücken, ist da die Frage.
Erhöhte Zellzahl oder Eiweiß wäre ein erster Hinweis auf (irgendeine) Entzündung. Welche - da kommt es auf jeweils spezielle Untersuchungen an.

Ärzte wissen alles. Das, was sie nicht wissen, muß psychisch sein - keine andere Erklärung kann es da jemals gegeben haben, geben oder könnte es in Zukunft einmal geben. Suche einen, der um die Fehlerhaftigkeit menschlichen Bemühens ebenso bei sich wie jedem anderen Menschen weiß. Sind selten wie in jedem Beruf.

Zugleich - angesichts der Vielzahl von Krankheiten - könnte der Arzt verzweifeln angesichts der eigenen Fehlerhaftigkeit. Nur, verzweifelnd wäre er noch stärker behindert im Erkennen.

Viel Glück, S.I.

2 Like

Hallo, eine sehr späte antwort.

Haben Sie eine Diagnose erhalten?

Ich habe genau die gleichen Symptome und keiner weiß was es sein kann.

Viele Grüße

M.

Hallo, eine sehr späte antwort.

Haben Sie eine Diagnose erhalten?

Ich habe genau die gleichen Symptome und keiner weiß was es sein kann.

Viele Grüße

M.