Klaviatur mit 85 zu 88 Tasten bzw. 73 zu 76 Tasten

Hallo zusammen,

mich würde da mal interessieren, weshalb es Instrumente gibt
(Klavier, Flügel, Digital Piano, etc.) die anstatt der rein
rechnerischen 85 Tasten die vollen 88 Tasten haben?

Also bei 7 Oktaven x 12 Halbtöne = 84 (plus die Erste vom Mit-
zählen) ergeben sich rein rechnerisch 85 Tasten.

Was bewirken die 3 zusätzlichen Tasten? Ich habe übrigens 1
Klavier bei mir zu Hause stehen, das tatsächlich nur 85 Tasten
hat (Tonumfang A2-a4). Es gibt ja auch Instrumente mit 76 Tas-
ten (E-Pianos, Digital Pianos). Hingegen habe ich die rein rech-
nerischen 73 Tasten noch nie bei einem Instrument gesehen. Oder
gibt es das auch?

Die Standard Keyboards und Synthesizer haben dann wiederum als
Standard die rein rechnerischen 61 Tasten. Warum ergänzt man
hier die Klaviatur/Tastatur nicht um 3 Töne (wofür die auch im-
mer gut sein mögen)?

Danke und Gruß,
Yedi386

Hallo Yedi,

Hingegen habe ich die rein
rech-
nerischen 73 Tasten noch nie bei einem Instrument gesehen.
Oder
gibt es das auch?

das Rhodes Klavier hat 73 und 88 Tasten
http://de.wikipedia.org/wiki/Rhodes_Piano

Gandalf

@Gandalf:

Wow! Was für ein schönes Gerät! Aber auch sehr selten…
Daraus ergibt sich aber noch eine weitere Frage (zu den
anderen obigen): Warum beginnen einige Hersteller ihre
Klaviatur bei A, andere bei E oder (die meisten) bei C?
Ist das alles nach Lust und Laune oder hat man sich et-
was dabei gedacht?

Gruß,
Yedi386

Hi Yedi,

Wow! Was für ein schönes Gerät!

stimmt!

Aber auch sehr selten…

Nö, das nicht. In den 70ern und 80ern spielte fast jeder Tastenquäler so ein Ding.

Ich hab auch eins besessen, mußt es aber wegen Platzmangels einlagern und aus diesem Lager wurde es geklaut. Pech.

Gandalf

Hallo zusammen,

mich würde da mal interessieren, weshalb es Instrumente gibt
(Klavier, Flügel, Digital Piano, etc.) die anstatt der rein
rechnerischen 85 Tasten die vollen 88 Tasten haben?

Ist eigentlich eine intressante Frage.

Der Bösendorfer Imperial hat sogar 97 Tasten:

http://www.weinberger.net/klaviere1.php?act=det&id=87

Grüße

Laralinda

Hi

Der Bösendorfer Imperial hat sogar 97 Tasten:

http://www.weinberger.net/klaviere1.php?act=det&id=87

Ich hab mal ein Beethoven Klavierkonzert gespielt, das mit einem Oktavlauf beidhändig in die Bassregionen aufhörte. Allerdings musste sich Beethoven ab einer gewissen Tiefe mit links nur noch einer Bassstimme begnügen, weil die damaligen Klavier da aufgehört haben. Heute kann man’s ganz in Oktaven ausspielen.
Dann hab ich mal nen Debussy gespielt, bei dem ich, wenn ich auf dem Flügel meiner Eltern geübrt habe, immer den letzten Ton weglassen musste - der war da nämlich nicht mehr drauf. Diesmal war’s aber oben.
Für ebensolche Ansprüche von Komponisten hat dieser Bösendorfer unten noch ein paar Tasten, die allerdings schwarz eingefärbt sind, damit der Pianist optisch nicht verwirrt wird.

Gruß
Judith

@ Laralinda88:

Also das haut mich jetzt wirklich vom Hocker!
Mal wieder typisch für die Ösis… Habe kurz
den Tonumfang des Bösendorfer Imperial recher-
chiert: C2-c5 (also ein fünfgestrichenes c). Ich
verneige mich ehrfürchtig. Dass die Tasten C2
bis Gis2 bei dem Instrument schwarz gehalten
sind, liegt wohl daran, dass sie nicht zum
darstellbaren Bereich unserer üblichen Noten-
schrift gehören.

Siehe hier: http://www.mu-sig.de/Theorie/ambitus.gif

Schöne Grüße,
Yedi386

Hallo, Judith!

Darf ich raten - der Debussy waren die „Hügel von Anacapri“!?

Gruß, Wolfgang

Hallo,

das c5 findet sich auf jedem moderneren Klavier, aber die Verlängerung im Bassbereich lässt mich schon staunen!

Gruß, Wolfgang

Dass die Tasten C2
bis Gis2 bei dem Instrument schwarz gehalten
sind, liegt wohl daran, dass sie nicht zum
darstellbaren Bereich unserer üblichen Noten-
schrift gehören.

Nein. Du kannst jede noch so tiefe Note in der Notenschrift darstellen. Du hast noch x Hilfslinien zur Verfügung und kannst statt 8va bassa - Zeichen auch ein 16va bassa - Zeichen setzen.

wie gesagt, die Einfärbung hat damit zu tun, dass der Pianist, der vor dem Konzert ja nicht immer nur auf nem Bösendorfer übt, ein gewisses Tastenblickfeld gewohnt ist. Und er muss ja blitzschnell seine Töne finden, und das tut er u.a. mit der schnellen Augenabmessung des Abstandes zum „unteren Rand“.
Die tiefsten Tasten wird er sowieso meistens nicht brauchen, evtl. bei manchen neuen Kompositionen schon, aber dann muss er eben für diese nur am Bösendorfer üben.

Judy

stimmt!!

Sie haben 2,30€ in Briefmarken gewonnen.
:wink:

Jetzt mal im Selbstversuch geantwortet:

Ich glaube die 88 Tasten machen gegenüber 85
Tasten schon Sinn. Zwar hat man bei 85 Tasten
genau 7 volle Oktaven abgedeckt, aber bei 88
Tasten hat man den vollen, üblich darstellba-
ren Notenbereich abgedeckt. Und das ist doch
sehr viel wert! Lassen wir den den Bösendor-
fer und noch tiefere Basstiefen mal beiseite.
Für jede üblich verwendete Note ist eine Tas-
te vorhanden! Toll.

Meine offenen Fragen sind jetzt nur noch:

Warum gibt es 76 anstatt 73 (=r) Tasten?

Warum gibt es 61 (=r) anstatt 64 Tasten?

Warum beginnen einige Klaviaturen auf E und
A anstatt auf C ?

r = rechnerischer Wert (volle Oktaven)

Yedi386

Hi,

ich hab keine kompetente Antwort auf deine klavierbautechnischen Fragen, weil ich mir zugegebenermaßen noch nie Gedanken darüber gemacht habe, warum Tastaturen unterschiedlich groß sind, ich ging wohl immer davon aus, dass die Instrumente mit weniger Tasten für kleinere Wohnungen geeignet sind…
Irgendwer macht sich wohl Gedanken darüber, welche Töne am meisten gebraucht werden, und geht man davon aus, dass die Tastaturen bei den allerersten Tasteninstrumenten nur wenige Oktaven umfassten (frag mich jetzt bitte nicht, wieviel genau und welche…), hat man sie mit der Zeit einfach immer weiter erweitert.
Aber eins muss ich doch noch kommentieren:

aber bei 88
Tasten hat man den vollen, üblich darstellba-
ren Notenbereich abgedeckt.

Andersrum wird ein Schuh draus. Es gibt keinen „üblich darstellbaren Notenbereich“. Du kannst so gut wie alle Töne irgendwie darstellen. Die Darstellungen, die du z.B. herangezogen hast, waren begrenzt, weil sie mit der (begrenzten) Klaviertastatur zusammen dargestellt wurden.

Gruß
Judy

@Judy:

okay, ich bin einverstanden. Dann wiederum würden die gewählten
88 Tasten aber in einem beliebig großen Tonbereich nicht so viel
Sinn machen (da hätte man ja auch z.B. 90 Tasten wählen können,
ist doch 'ne runde Zahl). :wink:

Mit dem üblich darstellbaren Notenbereich meinte ich auch nur,
dass das der übliche Tonbereich unserer Musik ist. Nicht, dass
man nicht wesentlich mehr Töne in unserem Notensystem darstellen
könnte.

Yedi386