Kleidung als Spiegel des Rollenverhaltens im MA

Hallo,

Ich muss ein Referat halten über die Kleidung der Frauen als Spiegel des Rollenverhaltens im Mittelalter. Also wie spiegelte sich die Rolle der Frau in ihrer Kleidung wider? Ich finde dazu leider keine Quellen. Weder Internetseiten noch Literatur. Vielleicht könnt ihr mir irgendwas empfehlen?
Denn in einer Woche muss ich in einer Zwischenpräsentation rollenkonforme und nicht-rollenkonforme Kleidung vorstellen und habe dazu leider noch nichts gefunden.
Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Danke:smile:

Hallo,

Ich muss ein Referat halten über die Kleidung der Frauen als
Spiegel des Rollenverhaltens im Mittelalter. Also wie
spiegelte sich die Rolle der Frau in ihrer Kleidung wider? Ich
finde dazu leider keine Quellen.

das glaube ich Dir nicht.
Wie hast Du denn genau gesucht?
Tipp: „Rollenverhalten“ ist ein Wort, das Dir dabei nur wenig weiterhelfen wird.
Aber versuche es doch mal mit:
„Kleiderordnung Mittelalter“
„Kleidung Mittelalter“

Tipp Zwei: Es gibt Themen, bei denen das Internet nicht alles ist. Jede Stadtbücherei kann Dir helfen, Literatur zu finden. Hast Du eine wissenschaftliche Bib. bei Dir in der Nähe, wahrscheinlich sogar im Dutzend

viele Grüße
Geli

Ich hab ja auch nicht „Rollenverhalten“ in Google eingegeben und erwartet dass ich auf der ersten Seite genau das finden werde was ich brauche. Klar hab ich schon verschiedene Kleiderordnungen des Mittelalters angeschaut, doch auch da habe ich nicht viel hilfreiches für mein Thema gefunden. Ich hab auch schon sehr viele Bücher über die Kleidung im Mittelalter durchforstet, doch auch in denen hab ich nichts in Verbindung mit der Rolle der Frau gefunden.
Und auch in wissenschaftlichen Bibliotheken habe ich noch nichts hilfreiches gefunden.
Das ist nicht mein erstes Referat ich weiß woher ich Informationen bekomme. Nur habe ich bislang noch nichts passendes zu diesem Thema gefunden.

Hallo,

deine Fragestellung ist ein bißchen schwierig.

Die Kleidung der Frau unterschied sich zum einen in den verschiedenen Stadien der Epoche (Frühmittelalter/Spätmittelalter)
und zum anderen in den verschiedenen Ländern bzw. Regionen zum Teil erheblich voneinander.

Auch die Rolle der Frau war nicht einheitlich…

Ihre gesellschaftliche Stellung (Adel, Bürger, Leibeigene,…) war entscheidend für ihre Kleidung.

Mein Vorschlag: suche verschiedene „Beispielfrauen“ heraus. Z.B. Hochadel (Eleonore von Aquitanien, Agnes von Poitou, Theophanu oder Isabella von Kastillien ?); Landadel; Bürgertum evtl. Hansestädterin oder Venezianerin (Kaufmannsfrau); freie Bauern; Wikinger; Leibeigene; Nonne; Prostituierte; Sklaven; etc.

Setze die Kleidung dieser Damen in einen Bezug zu ihren Lebensumständen.
Versuche Parallelen zu ziehen zwischen den Angehörigen einer jeweiligen Schicht bzw. Unterschiede aufzuweisen die Regions/Religions/oder Standesbedingt waren.

Manche Kleidungsstücke sind geradezu typisch für ein bestimmte Person oder Region so z.B. die Tudorhaube für Anne Boleyn oder die Hennin für die Burgunder (Agnes von Burgund).

Ein Vergleich mit der Trachtenmode und ihre Hintergründe könnte nicht schaden.
Auch die Farbgebung der Kleider und die Frisur war von Bedeutung (z. B. Wikinger).
Schmuck und Schuhe zählten letztendlich mit zur Kleidung.
Die Beeinflussung der Mode durch „Trends“ wie z.B. Minne, Troubadure, Kreuzzüge oder Gotik/Romanik spielt eine ausgeprägte Rolle.

Viel Erfolg bei deinem (meines Erachtens) sehr aufwändigen Referat

Wünscht Yvisa

Ich hab ja auch nicht „Rollenverhalten“ in Google eingegeben
und erwartet dass ich auf der ersten Seite genau das finden
werde was ich brauche. Klar hab ich schon verschiedene
Kleiderordnungen des Mittelalters angeschaut, doch auch da
habe ich nicht viel hilfreiches für mein Thema gefunden.

wenn das so ist, solltest Du vielleicht lieber grundsätzlich Bücher zum Thema Gender und Rollenverhalten lesen … oder Bücher zum Thema Frau im Mittelalter.
—> Wirklich noch nicht gemerkt, dass sich z.B. die Bürgersfrau in mittelalterlichen Nürnberg anders verhielt (kleiden durfte), als die Prostituierte?
Ist übrigens heute noch so.

Ich
hab auch schon sehr viele Bücher über die Kleidung im
Mittelalter durchforstet, doch auch in denen hab ich :nichts in
Verbindung mit der Rolle der Frau gefunden.

seufz. Aber Du wirst doch hoffentlich gesehen haben, dass die Frauen der Manessischen Bilderhandschrift, die Frauen am Hof in den Tres Belles Heures der Brüder Limburg und die Bauersfrauen auf dem Feld anders angezogen sind?

Tipp: Google Bildersuche liefert mit „Frau Mittelalter“ jede Menge Abbildungen, auf denen Du sehen kannst, wie Heilige, Adelige, Bürgersfrauen, Bäuerinnen, Prostituierte gekleidet sind.
Allerdings musst Du erkennen lernen, wer was ist.
Dazu gibt es Attribute:
Heilige tragen oft Kronen oder Heiligenscheine und häufig Folterwerkzeuge im Arm
Königinnen/ verheiratete Frauen in der Regel Kopftuch (hach - was sagen dazu alle, die über das unselige Thema Kopftuchverbot diskutieren!?)

Und auch in wissenschaftlichen Bibliotheken habe ich noch
nichts hilfreiches gefunden.

hoppla! Ich bin Bibliothekarin. Ich finde im KVK
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
auf Anhieb mit den drei Schlagworten „Frau“ „Mittelalter“ „Rolle“ eine ganze Anzahl von Büchern, die sich genau mit Deinem Thema beschäftigen.

Geh dringend zu Kollegen von mir und lass Dich beraten.

Das ist nicht mein erstes Referat ich weiß woher ich
Informationen bekomme. Nur habe ich bislang noch nichts
passendes zu diesem Thema gefunden.

Sei mir nicht böse, dann liegt es an einem grundsätzlichen Verständnisproblem. Geh zu Deinem Fachlehrer und versuche das zu klären.

viele grüße
Geli

http://www.kleio.org/de/geschichte/alltag/index.html

gruß,
alex’

Geli,

Natürlich weiß ich dass sich nicht alle Frauen gleich gekleidet haben und mir ist auch klar dass eine Bürgersfrau sich anders kleidet als eine Prostituierte. Und auch, dass es einen Unterschied in der Kleidung zwischen den verschiedenen Ständen gibt. Das war ja auch nicht meine Frage. Die Rolle der Frau in einer bürgerlichen Familie ist natürlich anders als die einer adligen, logisch denken kann ich schon. Und ich habe auch schon viel über das Thema gelesen, ich suche nur nach einem Buch, das speziell auf mein Referatsthema eingeht!!!

Und google Bildersuche hab ich doch auch schon ausprobiert, ich suche einfach ein Buch in welchem speziell die verschiedenen Rollen der Frauen im Mittelalter mit der Kleidung in Verbindung gebracht werden, da ich dazu noch nichts gefunden habe.
Das mit der Kopfbedeckung verheirateter Frauen hab ich auch schon herausgefunden.

Dankeschön, die Internetseite war ein guter Tipp. Ich hatte noch keinen Katalog gefunden, der mir Bücher der Bibliotheken aus ganz Deutschland anzeigt. Ich finde zwar auch keinen Titel bei dem der Autor die Rolle speziell auf die Kleidung bezieht, dennoch denke ich dass etwas hilfreiches dabei sein könnte.

Ich habe mich auch schon von Bibliothekaren beraten lassen, die mir einiges herausgesucht haben. Wenn ich noch nichts hilfreiches für mein Thema gefunden habe, heißt das nicht dass ich nicht verstehe was ich für ein Thema habe.

Danke für die Internetseite.

Hallo Steffi,

nichts für ungut, aber so ein Referat erfordert auch etwas eigene Denkarbeit.
Das heißt, wenn Du schon einiges zum Thema „Kleidung der Frau“ hast, dann hast Du ja hier schon mal die rein äußerlichen Unterschiede aufgezeigt. Und wenn es tatsächlich keine Literatur gibt, in welcher die Rollenunterschiede anhand der Kleidung aufgezeigt sind, macht auf jeden Fall Gelis Tipp Sinn, Bücher zur Rolle der Frau im Mittelalter durchzusehen. Die entsprechenden Schlüsse daraus, wie sich dann die jeweilige Rolle in der Kleidung äußert, musst Du dann eben selber ziehen. Das ist abgesehen davon viel spannender, als nur reines Faktenwissen wiederzugeben.

Viele Grüße,
BumbleBee

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Hallo!
Vielleicht ganz interessant - Auszug aus Joachim Fernau (ich weiß, ich weiß :wink:Und sie schämeten sich nicht:
„… Insbesondere öffnete man den Männern die Augen über die biblische Auffassung: »Das Weib ist das Gefäß der Sünde.« Das wurde mit ungeheuer mahnendem Ernst vorgetragen. Große politische Ziele steckten dahinter. Die Frauen antworteten auf den Versuch, ihnen wieder die biblische, das heißt ganz un-ottonische Stellung zuzuweisen, mit verstärkter Emanzipation. Jetzt gerade griffen sie den Geist auf, den eine Generation vorher die Kaiserin-Witwe Theophano, eine byzantinische Prinzessin, aus der »großen Welt« mitgebracht hatte. Sie sprühten. Sie glänzten. Sobald sie merkten, daß das nichts half und daß den Männern die neue patriarchalisch-diktatorische Rolle eines Abraham, die ihnen die Kirche anbot, nicht unangenehm war, gingen sie zum kompakteren Angriff über: Um die Mitte des 11. Jahrhunderts werden die Kleider kürzer, die Röcke werden ganz eng und liegen an den Schenkeln prall an, die Brüste werden herausmodelliert und die Taille so fest gezogen, daß man sie mit zwei Händen umspannen kann, was kein Mann verachtet. Die Frauen kämpften verzweifelt um ihre Stellung. Sie erwarteten Empörung und Verbote von Seiten des Klerus und hofften, daß die lästigen Moralpredigten ihnen die Männer wieder als Bundesgenossen in die Arme treiben würden! Aber sie hofften vergebens. Die Kirche hatte (abgesehen von einigen Sektierern) absolut nichts gegen das sexuelle Angebot. Sie hatte es ja gesagt: Das Weib war ein »Gefäß der Sünde«. Na also. Die Frauen hatten vergeblich ihren Preis gesenkt!“

Gruß,
Eva