Hallo Jürgen,
Die Frau (ich weiß, nicht alle) ist die personifizierte
Unzufriedenheit.
Aha! Da muss ich doch glatt protestieren!
Das fängt morgens beim Blick in den Spiegel an. Sie findet
sich schrecklich, die Haare sehen Sche… aus, der Busen ist zu
klein oder zu groß, der Bauch zu dick, usw.
Männer sind da nicht viel anders (OK, bis auf den Busen, wobei bisweilen… lassen wir das… *grins*). Nur läßt sich die Minimierung des zu befürchtenden Imageschadens bei Männern leichter bewerkstelligen. Nehmen wir den ‚Bad Hair Day‘ als Beispiel: ein Mann - sofern er über nennenswertes Haupthaar verfügt - setzt ein Baseballcape auf oder wirbelt die Haare mit etwas Gel auf, fertig ist das Styling. Bei Frauen sieht es anders aus: langes Haar, feines Haar, Übergangslänge, blöde Zyklusphase (in der die Haare ums Verrecken nicht sitzen wollen), Coiffeur des Vertrauens im Urlaub - da kannst Du nicht einfach mal eben ein bißchen Gel reinklatschen; hier ist eine ausgeklügelte Strategie erforderlich. 
Ich kenne - wenn ich recht überlege sind es eigentlich nur
…- ne, keine, die mit sich so zufrieden ist, wie die Natur
sie schuf. Irgendetwas gibt es immer, was verändert werden
kann/muss.
Die Betonung liegt auf kann!
Kennst Du etwa eine Frau, die stolz auf ihre
Haarfarbe ist?
Ich kenne sogar mehrere!
Brünetten schwarz usw… Da wird gegipst und gekalkt, gefettet
und geschmiert, verputzt und gemalt - es wird nichts
ausgelassen was die Industrie so anbietet um Frau zufrieden zu
machen.
Das ist so nicht ganz richtig… Haarzaubereien (Färben, Perrücken), Gipsen & Kalken, Epilation & Co. gehören in vielen Kulturen seit Jahrtausenden zum täglichen Programm beider Geschlechter!
Wohlweislich, nachdem man ihr vorher eingeredet hat,
dass sie so und so auzusehen hat.
Neee! Diese Art der ‚Industrie-Hypnose‘ funktioniert nur bei Menschen, die sehr wenig bis nichts über sich selbst wissen, keinen eigenen Stil haben und somit jede Modetorheit (‚ist ja schließlich der letzte Schrei!‘) mitmachen. Zum Schreien sehen sie dann für auch gewöhnlich aus. So ein ‚Ich mache den Winter 2007/2008-Trend mit!‘-Exemplar durfte ich heute in freier Wildbahn bewundern: Leggings waren schon in den 80ern ein absolutes No Go. Leggings in violett (!) zu Pumps (!!!) sind indiskutabel. Aber: violette Leggings zu Pumps an einer ca. 120 Kilo-Grazie sind… Ich wünschte mir bei dem Anblick, blind zu sein… 
Den Ägyptern hat in der Antike schließlich auch nicht irgend ein böser Kosmetikkonzern eingetrichtert, wie sie auszusehen haben. Natürlich spielen heutzutage die Medien eine große Rolle, aber Schönheitsideale und modische Trends entwickelten sich früher schlicht aus religiösen, klimatischen, hygienischen und bisweilen auch pekuniären Gründen.
Klassisch-elegante Grüße 
Renee