Klein-oder Großschreibung /ein Puzzle

Hallo!
Manchmal gibt es Adjektive, die mit Artikeln vorkommen und auf ein Nomen im vorherigen Satz verweisen. Sie sind dann manchmal klein und manchmal groß geschrieben. Wann schreibt man sie klein und wann groß? Gibt es eine feste Regel?

Danke sehr

Es sind zwei Programme, die ähnlich aussehen, aber die englische Version hat mehr darauf als die Deusche / die deutsche. Die deutschen Versionen sind die kostenlosen/ die Kostenlosen und die englischen/ die Englischen sind kostenpflichtige/ Kostenpflichtige/ die kostenpflichtigen/die Kostenpflichtigen. Die Deutsche /die deutsche ist die Abgespeckte/die abgespeckte

Hallo Nadja,

wenn es ein Nomen gibt, auf das sich die Adjektive beziehen, schreibt man sie immer klein. Nur, wenn weit und breit kein Nomen dazu in Sicht ist und die Adjektive für sich stehen, schreibt man sie groß.

Die Kleinen und die Großen spielen heute mal zusammen.
Die kleinen Kinder spielen heute mal mit den großen zusammen.

In Deinem Beispiel alle klein.

Viele Grüße,

Jule

Hallo Jule,

ich habe im Internet etwas gefunden. Es sind zwei Regeln, die sich überkreuzen und das ist genau mein Problem:

  • Werden Adjektive wie Substantive verwendet („substantivischer Gebrauch“), dann werden großgeschrieben: die Roten, der Lustige, etwas Schönes . Großgeschriebene Adjektive werden oft durch vorangehende „Begleiter“ (Begleitwörter) wie Artikel, Pronomen, Präpositionen usw. gekennzeichnet. Oft geht substantivierten Adjektiven eine unbestimmte Mengenangabe voraus, z.B. „viel“, „etwas“, „alles“, „nichts“, „wenig“, „lauter“, „manches“, „allerlei“: viel Schönes sehen, etwas Neues erzählen, wenig Aufregendes erleben, alles Gute wünschen .
  • Adjektive werden kleingeschrieben, wenn sie sich auf ein vorher oder nachher genanntes Nomen beziehen (auch wenn ein Begleitwort vor dem Adjektiv steht!). Dieses Nomen lässt sich immer ergänzen, ohne dass der Satz seinen Sinn verliert: Der große Clown war lustiger als der kleine.

A) Großgeschriebene Adjektive werden oft durch vorangehende „Begleiter“ (Begleitwörter) wie Artikel, Pronomen, Präpositionen usw. gekennzeichnet.
B) Adjektive werden kleingeschrieben, wenn sie sich auf ein vorher oder nachher genanntes Nomen beziehen

Das bedeutet, wenn man Artikel hat, schreibt man das Adjektiv groß. Wenn man kein Begleiter hat - Der Artikel ist ein Begleiter - dann schreibt man es klein. Ist das richtig?

Schöne Grüße

Hallo,

nein, nicht unbedingt, leider.

Ich wünsche Dir nur Gutes!

Entscheidend ist:

(Freu Dich - wann hast Du schon mal ein „immer“ in einer Regel?)

Der große Clown war lustiger als der kleine (Clown).
Im Zirkus sind zwei Clowns aufgetreten. Der große war lustiger als der kleine. (Der große Clown war lustiger als der kleine Clown.)

Was ist das Gelbe da vorne?
Welches Osterei möchtest Du? - Ach, ich nehme das gelbe.
Ich sehe zwei Schilder, ein rotes und ein gelbes. Was bedeutet das gelbe?

Viele Grüße,

Jule

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Mit einer kleinen Ergänzung für @Nadja

Alle farbigen Ostereier waren mit Punkten bemalt. Die roten mit gelben, die gelben mit roten. Aber das Rot der roten war anders rot als das Rot der roten auf den gelben. Das Gelb der gelben dagegen war dasselbe Gelb wie das Gelb der gelben auf den roten.

Die ganze Familie war im Hof und baute Schneemänner. Die Großen große und die Kleinen kleine.

Gruß
Metapher

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Sicher, dass nicht die Kleinen die großen gebaut haben?
(Und woher hatten sie den Schnee in diesem Winter?)

Die Großen standen noch da und schauten:
Die großen standen noch da. Die kleinen waren geschmolzen.
Die Kleinen waren hineingegangen, um ihre durchnässten Socken auszuziehen und warmen Kakao zu trinken.

Große und kleine Grüße,

Jule

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Guten Tag Nadja,
da hast Du wohl eine sehr komplizierte Sache angesprochen.

Ich meinte immer, mich in meiner Muttersprache relativ gut auszukennen,
aber in hohem Alter kann ich mich nur noch an eine feste Regel erinnern,
die ich vor bald 70 Jahren lernte:

Nach alles, viel, etwas, wenig, nichts wird immer groß geschrieben.
Ich hoffe, das ist auch heute noch so:

alles Gute, viel Neues, etwas Geringeres, nichts Schönes.

Gruß Walter VB

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Hieß das nicht so:
„Es war einmal vor uralten Zeiten. Da gab es Schnee. Für den hatte der liebe Gott extra den Winter erfunden …“

Heutzutage ist Schnee halt nicht mehr das Gelbe vom Ei :wink:

Die Großen standen noch da und schauten:
Die großen standen noch da.

:+1:

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Das war noch nie „immer“ so :slight_smile: Nämlich nur, wenn das folgende Adjektiv nicht attributiv, sondern substantivisch gebraucht ist.

Alles neu macht der Mai
Etwas gesalzene Butter
Wenig brauchbare Informationen
Viel schönes Wetter

Gruß
Metapher

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Das Gelbe im Schnee ist aber auch nicht das Gelbe vom Ei! Es sei denn, es ist das gelbe im Schnee. Also, das gelbe Ei im Osterschnee. Damals, vor uralten Zeiten, als der liebe Gott noch Winter werden ließ…

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Guten Tag Metapher,

da hast Du natürlich recht.

Gruß Walter VB