Kleines raumschiff?

hallo leute,

manchmal frag ich mich warum keine kleinraumschiffe gebaut werden, vielleicht einen halben kilo schwer, und von der raumstation aus in richtung mars geschossen werden. macht der gedanke denn überhaupt keinen sinn? das muß doch genügen um fotos zu machen, proben zu holen etc. momentan werden tausende liter treibstoff pro sonde verbrannt - wozu?

danke,
herbert

manchmal frag ich mich warum keine kleinraumschiffe gebaut
werden, vielleicht einen halben kilo schwer, und von der
raumstation aus in richtung mars geschossen werden.

Weil das technisch (noch) nicht machbar ist. Es genügt ja nicht eine Kamera zum Mars zu schießen, sondern sie muß von der Erde aus gesteuert werden können und braucht deshalb eine Sende- und Empfangseinrichtung. Außerdem braucht sie Triebwerke um in die Marsumlaufbahn einzuschwenken. Dieses Triebwerk benötigt natürlich Treibstoff und der muß auch abgebremst werden, was noch mehr Treibstoff erfordert usw. Damit wird die Sonde deutliche schwerer als ein halbes Kilo.

proben zu holen

Wenn die Sonde nicht nur Bilder machen, sondern auch noch Proben holen soll, dann wächst der treibstoffbedarf durch die dafür notwendige Landung und den anschließenden Rückstart noch einmal sprunghaft. Damit ist man bereits bei einigen hundert Kilo.

momentan werden tausende
liter treibstoff pro sonde verbrannt - wozu?

Der meiste Treibstoff wird für den Transport der Sonde in die Erdumlaufbahn benötigt. Darum kommt man auch nicht herum wenn man sie von der ISS abschießt, weil man sie ja nicht einfach hochbeamen kann.

Interessant ist allerdings die Möglichkeit, beim Abschuß (z.B. mit einem magnetischen Katapult) nicht nur die Sonde auf die reise zu schicken, sondern auch die ISS auf eine höhere Umlaufbahn zu heben. Damit würde man in der Tat eine Menge Treibstoff sparen. Allerdings müßte man aufpassen, daß man der ISS bei der Gelegenheit keinen Drehimpuls verleiht.

was wäre mit nanotechnologie wenn sie einmal etwas weiter fortgeschritten ist?

mir hat mal jemand erklärt dass problem liegt auch am weltraum an und für sich, die nasa, welche ja bekanntlich bei e-bay alte prozessoren ersteigert (fakt!), kann angeblich nicht einmal neu prozessoren einsetzen, weil diese zu filigrane leiterbahnen haben. wegen sonnenwinden oder so - ist dies möglich?

mfg herbert

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

was wäre mit nanotechnologie wenn sie einmal etwas weiter
fortgeschritten ist?

Das wäre mit sicherheit möglich. Im allgemeinen gilt: 10% leichteres Meßgerät --> 10% weniger Gesamtmasse (stimmt aber nicht ganz, man hat ja auch noch Steuergeräte u.ä.).

Allerdings hat auch das seine Grenzen. Nanoskalige Stoffe verhalten sich ab einer gewissen Größe (

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Hallo , da sind ja ein paar interessante Fragen :

mir hat mal jemand erklärt dass problem liegt auch am weltraum
an und für sich, die nasa, welche ja bekanntlich bei e-bay
alte prozessoren ersteigert (fakt!), kann angeblich nicht
einmal neu prozessoren einsetzen, weil diese zu filigrane
leiterbahnen haben. wegen sonnenwinden oder so - ist dies
möglich?

Erstmal wäre es mir egal , welche CPU´s die Nasa einsetzt , man kann die ja auch für alles mögliche nehmen . Ein Grund für gebrauchte CPU´s wäre die Tatsache , das es eine sogenannte „Ausfallkurve“ gibt , welche auch „Badewannenkurve“ genannt wird . Hierbei gibt es zunächst viele Ausfälle bei Halbleitern , welche dann über einen längeren Zeitraum weniger werden , um erst nach längerer Gebrauchszeit wieder mehr zu werden . Ein Grund gegen gebrauchte CPU´s wäre das häufig angewendete Übertakten , weil davon können die auch Schrott werden .
Ein weiterer Grund für gebrauchte CPU´s ist die geringere Anzahl Pin´s bei den älteren Prozessortypen .
In realen Assemblerprogrammierten Anwendungen sind bereits Pentium CPU´s mit 100 MgHz für die allermeisten Zwecke völlig ausreichend .
Für eine größere Datensicherheit kann man auch die Taktfrequenz reduzieren , um die Störsicherheit des CPU-Busses zu erhöhen und die Wärmeentwicklung zu vermindern .
Bei TTL-Bauteilen gibt es spezielle militärische oder auch physikalisch störsichere Bauteile , welche robustere Eigenschaften haben .

mfg herbert

manchmal frag ich mich warum keine kleinraumschiffe gebaut
werden, vielleicht einen halben kilo schwer, und von der
raumstation aus in richtung mars geschossen werden.

Naja , da wo es geht , wird sicher miniaturisiert , die Weltraumfahrt war eine wesentliche Triebkraft dazu .
Ich bin der Meinung , vieles in der Raumfahrt hat ein wenig Statuscharakter und muß nicht sein , also nationale Angeberei .
Auf der anderen Seite gibt es viele Interessenten , welche viel mehr Weltraumfahrt wünschen , für alle möglichen und unmöglichen Zwecke . Der Energieaufwand , die Größe der Flugkörper und der Preis sind sicher ein großes Problem .

Interessant ist allerdings die Möglichkeit, beim Abschuß (z.B.
mit einem magnetischen Katapult) nicht nur die Sonde auf die
reise zu schicken, sondern auch die ISS auf eine höhere
Umlaufbahn zu heben. Damit würde man in der Tat eine Menge
Treibstoff sparen. Allerdings müßte man aufpassen, daß man der
ISS bei der Gelegenheit keinen Drehimpuls verleiht.

Mit einem magnetische Katapult könnte man gut Rohstoffe vom Mond und ähnlichen Himmelskörpern in die Umlaufbahn schießen . Bei der ISS fehlt sicherlich eine Befestigungsmöglichkeit für ein solches Katapult . Falls genügend Energie vorhanden ist , könnte man ein Ionentriebwerk verwenden .

MfG

Bei der ISS fehlt sicherlich eine Befestigungsmöglichkeit für
ein solches Katapult.

Das wäre kein Problem gewesen. Man hätte es anstelle des Apogäumstriebwerks am Zarya-Modul anbringen können. Eine nachträgliche Umrüstung ist natürlich schwierig - aber nicht unmöglich.

Hallo Mr.Stupid .
Ich ordne mal Deinen Artikel im Bereich Humor ein …
Um jedes Misverständnis auszuschließen , ich meinte natürlich eine Befestigung für das Katapult an einer größeren Masse !
Das man an irgendeiner Stelle der ISS Kräfte anbringen kann , ist mir schon klar .
MfG

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich ordne mal Deinen Artikel im Bereich Humor ein …

Darf man fragen warum?

Um jedes Misverständnis auszuschließen , ich meinte natürlich
eine Befestigung für das Katapult an einer größeren Masse !

Ich auch und mit der großen Masse meinte ich die ISS.

Das man an irgendeiner Stelle der ISS Kräfte anbringen kann ,
ist mir schon klar .

Eben - und die Aufhängung des Apogäumsmotors ist am besten zur Aufnahme der Rückstoßkraft einer Potentialkanone geeignet, weil sie extra konstruiert wurde um Antriebskräfte auf die gesamte Station umzuleiten und weil diese Kräfte dann automatisch auf den Masseschwerpunkt der Station zielen, womit ungewollte Drehimpulsänderungen minimiert werden. Über die Frage wie man den Schock absorbiert (z.B. mit ordinären Stoßdämpfern) müßten sich die Konstrukteure der Kanone den Kopf zerbrehcen.

Ich ordne mal Deinen Artikel im Bereich Humor ein …

Darf man fragen warum?

Um jedes Misverständnis auszuschließen , ich meinte natürlich
eine Befestigung für das Katapult an einer größeren Masse !

Ich auch und mit der großen Masse meinte ich die ISS.

Also , ich habe verschiedene Bilder gesehen , auf welchen so eine Art Rampe aufgezeichnet war , eine Art magnetische Bahnschiene , auf welcher Lasten in Richtung Weltraum beschleunigt wurden .
Bei diesem Konzept ist es notwendig , das die Bahnschiene auf einem Mond oder einem ähnlichem Himmelskörper befestigt wird .
Bei der ISS hätte man ganz klar keine Möglichkeit eine ausreichend große Masse für solche Rückstoßzwecke in den Weltraum zu transportieren .
Ein kleines Katapult an die ISS montiert , würde sich selber irgendwohin beschleunigen …
Da muß ich noch mal auf den Ionenantrieb verweisen , der hat mehr Erfolgsaussichten .
Letztlich kann ich Dir noch eine Option einräumen , nämlich , das Du möglicherweise etwas ganz anderes meinst .
MfG

Der meiste Treibstoff wird für den Transport der Sonde in die
Erdumlaufbahn benötigt. Darum kommt man auch nicht herum wenn
man sie von der ISS abschießt, weil man sie ja nicht einfach
hochbeamen kann.

-> Weltraumschrott recyclen, Kameras aus alten amerikanischen / Russischen Spionagesatelliten ausbauen :smile:

-> Weltraumschrott recyclen, Kameras aus alten
amerikanischen / Russischen Spionagesatelliten ausbauen :smile:

Hallo,
prima Idee oder was ?-)
Hoffentlich machst Du es privat geneu so. Statt für’n Haufen
Geld sich 'ne tolle moderne digitale Videokamera zu leisten,
gib’s für 5€ bei E-Bay ganz prima Röhrenkameras aus den 70’ern.
Und wenn Du Glück hast, dann kannst Du dazu auch noch einen
prima rustikalen Fotoapparat aus sibirischer Produktion dazu
beschaffen. Damit bist Du dann hervorragend ausgerüstet.
Ist doch was oder?
Gruß Uwi

NASA und Ebay??
Hallo,
an der Geschichte ist in sofern etwas dran, als daß sowohl
für Rüstung als auch für Raumfahrt etwas andere Bedingungen
gelten als für normale Wirtschaft.
Ich halte die Sache mit NASA und E-Bay aus diesen Gründen
auch für Blödsinn.
Fakt ist aber, daß jedes Gramm Technik, das in’s All geschossen
wird sehr,sehr teuer kommt. Deshalb muß auf Zuverlässsigkeit
aller höchsten Wert gelegt werden. Nun ist es aber so, daß
im All schon eine erhöhte Strahlung vorkommt. Halbleiter
sind aber empfindlich gegen Strahlung und dies umso mehr, je
kleiner die Strukturen sind. Aus diesem Grund ist es tatsächlich
so, daß teilweise veraltete Technologien verwendet werden, weil
dies wegen der relativ großen Strukturen einfach robuster gegen
Strahlung sind. Während z.B. ein moderner Speicher-IC schon
durch einen kleinen Gammaquant umkippt, wird so ein uralter
IC aus den 80-igern das gar nicht merken.
Daneben beschäftigen sich aber ein haufen
Wissenschaftler mit diesem Themen wie: Strahlungsresistens und
Härtung der Technik gegen äußere Einflüsse.
Außerdem muß man bedenken, daß wegen der vielfältigen Probleme
in der Weltraumtechnik wesentlich längere Entwicklungszeiten
für Baugruppen nötig sind. Da kann also gar nicht der neueste
Prozessor ins Rennen geschickt werden, denn bevor der zu Einsatz
kommt, muß erst eine langwierige Entwicklung und sehr ausgiebige
Qualitätssicherung durchlaufen werden.

Hier will ich noch mal auf das angebliche E-Bay Geschäft der
NASA zurückkommen. Für die Raumfahrt wäre es völlig daneben,
Prozessoren zu kaufen, deren Weg von der Produktion bis zum
Einsatz nicht lückenlos dokumentiert und bekannt wäre.
Denkbar wäre so eine Verfahrensweise höchstens für irgendwelche
völlig nebensächlichen Aufgabenstellungen auf der Erde.
Vielleicht ist ja auch nur ein NASA-Ing. Hobbybastler oder
sammelt alte Technik und brauchte deshalb ein altes Ersatzteil.
Gruß Uwi

mir hat mal jemand erklärt dass problem liegt auch am weltraum
an und für sich, die nasa, welche ja bekanntlich bei e-bay
alte prozessoren ersteigert (fakt!), kann angeblich nicht
einmal neu prozessoren einsetzen, weil diese zu filigrane
leiterbahnen haben. wegen sonnenwinden oder so - ist dies
möglich?

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Hallo Uwi !

Deinen Ausführungen kann ich nur voll und ganz zustimmen.
Daher werden auch keine Prozessoren von Privatpersonen genommen sondern nur gössere Stückzahlen von Firmen.
Etwas ausführlicher dazu auf folgendem Link:
http://www.heise.de/newsticker/data/nij-12.05.02-003/

mfg
Christof

Hallo,
an der Geschichte ist in sofern etwas dran, als daß sowohl
für Rüstung als auch für Raumfahrt etwas andere Bedingungen
gelten als für normale Wirtschaft.
Ich halte die Sache mit NASA und E-Bay aus diesen Gründen
auch für Blödsinn.
Fakt ist aber, daß jedes Gramm Technik, das in’s All
geschossen
wird sehr,sehr teuer kommt. Deshalb muß auf Zuverlässsigkeit
aller höchsten Wert gelegt werden. Nun ist es aber so, daß
im All schon eine erhöhte Strahlung vorkommt. Halbleiter
sind aber empfindlich gegen Strahlung und dies umso mehr, je
kleiner die Strukturen sind. Aus diesem Grund ist es
tatsächlich
so, daß teilweise veraltete Technologien verwendet werden,
weil
dies wegen der relativ großen Strukturen einfach robuster
gegen
Strahlung sind. Während z.B. ein moderner Speicher-IC schon
durch einen kleinen Gammaquant umkippt, wird so ein uralter
IC aus den 80-igern das gar nicht merken.
Daneben beschäftigen sich aber ein haufen
Wissenschaftler mit diesem Themen wie: Strahlungsresistens und
Härtung der Technik gegen äußere Einflüsse.
Außerdem muß man bedenken, daß wegen der vielfältigen Probleme
in der Weltraumtechnik wesentlich längere Entwicklungszeiten
für Baugruppen nötig sind. Da kann also gar nicht der neueste
Prozessor ins Rennen geschickt werden, denn bevor der zu
Einsatz
kommt, muß erst eine langwierige Entwicklung und sehr
ausgiebige
Qualitätssicherung durchlaufen werden.

Hier will ich noch mal auf das angebliche E-Bay Geschäft der
NASA zurückkommen. Für die Raumfahrt wäre es völlig daneben,
Prozessoren zu kaufen, deren Weg von der Produktion bis zum
Einsatz nicht lückenlos dokumentiert und bekannt wäre.
Denkbar wäre so eine Verfahrensweise höchstens für
irgendwelche
völlig nebensächlichen Aufgabenstellungen auf der Erde.
Vielleicht ist ja auch nur ein NASA-Ing. Hobbybastler oder
sammelt alte Technik und brauchte deshalb ein altes
Ersatzteil.
Gruß Uwi

-> Weltraumschrott recyclen, Kameras aus alten
amerikanischen / Russischen Spionagesatelliten ausbauen :smile:

Aber sicher: man muss die Lufthülle nur nach den Atomen dieser inzwischen längst verglühten Kameras durchsieben und diese dann wieder zusammenbauen.
Denn Spionagesatelitten bewegten sich, um eine vernünftige Auflösung zu bekommen, immer in einer SEHR niedrigen Umlaufbahn, da hielten sie sich maximal 2-3 Monate. Erst neuerdings mit zunehmend besseren technologischer Möglichkeiten kommen sie in höhere Umlaufbahnen.
Zudem wurden früher eben wegen der viel zu geringen Auflösung und Empfindlichkeit keine Digitalkameras verwendet sondern solche mit echten Filmen, welche dann abgeworfen und mit Flugzeugen aufgefangen wurden.
Wie aber wirft man einen belichteten Film von einer Marsumlaufbahn zur Erde :frowning:

mfg
Christof

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Bei der ISS hätte man ganz klar keine Möglichkeit eine
ausreichend große Masse für solche Rückstoßzwecke in den
Weltraum zu transportieren .

Das muß man ja auch nicht. Sie befindet sich ja bereits im Weltall.

Ein kleines Katapult an die ISS montiert , würde sich selber
irgendwohin beschleunigen …

Genau darum geht es ja. Dieser Rückstoß kann für die regelmäßigen Bahnkorrekturen der ISS genutzt werden. Bislang muß man sowohl für die Beschleunigung der Sonden, als auch für die Bahnkorrektur der ISS Treibstoff verpulvern. Durch die verwendung eines Katapultes wäre nicht nur dieser treibstoff überflüssig, sondern die gesamte Oberstufe der Trägerrakete, mit der die Sonden heute auf Fluchtgeschwindigkeit beschleungt werden.