Kleinkindgottesdienst

Mich würde Interessieren, wie man einen Gottesdienst für Kinder von 1-6Jahren gestaltet. Wie ist der Ablauf? Was genau macht man mit den Kindern? Wie lange dauert der Gottesdienst? Gibt es noch Angebote hinterher, oder gehen alle sofort Heim? Danke schonmal.

Hallo FYK,

Mich würde Interessieren, wie man einen Gottesdienst für
Kinder von 1-6Jahren gestaltet. Wie ist der Ablauf? Was genau
macht man mit den Kindern? Wie lange dauert der Gottesdienst?

mich würde interessieren, warum man so etwas überhaupt mit Kleinkindern veranstalten wollte. Ich möchte bezweifeln, dass ein solches Angebot überhaupt auf ursprüngliche Bedürfnisse von Kleinkindern eingeht.

„Kleinkindgottesdienste” scheinen mir eher das Bedürfnis von religiösen Eltern zu sein, die so etwas putzig finden.

Gruß Gernot

Das sind ja mindestens drei Fragen in einer.

mich würde interessieren, warum man so etwas überhaupt mit
Kleinkindern veranstalten wollte. Ich möchte bezweifeln, dass
ein solches Angebot überhaupt auf ursprüngliche Bedürfnisse
von Kleinkindern eingeht.

  1. Eltern geben ihre (Glaubens-) Überzeugungen immer an ihre Kinder weiter. Die, die an Gott glauben ebenso wie die, die davon überzeugt sind, es gebe keinen Gott. Da es im Christentum üblich ist, seinem Glauben mit Gottesdiensten Ausdruck zu verleihen, ist es auch naheliegend, eine Gottesdienstform zu suchen, die für Kinder geeignet ist.

  2. Daß Kinder Rituale brauchen, ist allgemein anerkannt. Gottesdienste sind eine Form von Ritual, und wenn sie entsprechend gestaltet sind, dann entsprechen sie auch grundsätzlich schon den kindlichen Bedürfnissen. Ob sie es in der konkret gewählten Form auch noch tun, ist dann eine andere Frage.

„Kleinkindgottesdienste” scheinen mir eher das Bedürfnis von
religiösen Eltern zu sein

  1. Gottesdienste (in welcher Form auch immer) sind in der Regel das Bedürfnis eines Menschen, der davon ausgeht, daß Gott etwas mit seinem Leben zu tun hat. Von daher sind Kleinkinder- oder Krabbelgottesdienste natürlich auch für die Bedürfnisse der Eltern da.
    Was die Bedürfnisse der Kinder angeht, mag man natürlich fragen: Brauchen die soetwas, wenn sie gar nicht wissen, daß es das gibt? Es gibt vieles, was Eltern mit Kindern unternehmen, um sie ihre Welt erfahren zu lassen. Und zur Welt einer christlichen Familie gehört nun einmal auch die Spiritualität, die sich in solchen Gottesdiensten zeigt.

Gruß, Martinus…

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Hallo Martinus!

Was die Bedürfnisse der Kinder angeht, mag man natürlich
fragen: Brauchen die soetwas, wenn sie gar nicht wissen, daß
es das gibt? Es gibt vieles, was Eltern mit Kindern
unternehmen, um sie ihre Welt erfahren zu lassen. Und zur Welt
einer christlichen Familie gehört nun einmal auch die
Spiritualität, die sich in solchen Gottesdiensten zeigt.

Diesem Bild
http://www.sueddeutsche.de/kultur/bildstrecke/878/15…
ist aus meiner Sicht eigentlich nichts hinzuzufügen, auch nicht die Kommentare der Süddeutschen Zeitung.

Jegliche Indizierungsversuche sind glücklicherweise auch gescheitert.

http://www.ferkelbuch.de/

Mal sehen, wie weit die Meinungsfreiheit in diesem Forum geht!

Gruß Gernot

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Hallo,

Mal sehen, wie weit die Meinungsfreiheit in diesem Forum geht!

Was willst du?
Darauf warten, dass jemand das Buch zerreißt (im übertragenen Sinn), damit du deine Vorurteile bestätigt bekommst?

Ich lehne das Buch ab. Nicht, weil es zeigt, dass es auch ohne Gott geht (das lebe ich selbst jeden Tag), sondern weil es mit Klischees um sich wirft, die an der Grenze des guten Geschmacks sind (z.B. der Rabbi; der Vgl. mit Nazifiguren, den die Süddeutsche zieht, liegt auf der Hand); vielleicht sogar volksverhetzend.
Man kann Kindern auch ohne Schreckbilder und überzeichnete Figuren nicht-religiös erziehen. Und nur weil es fiese Vertreter von Religionen gibt, heißt das nicht, dass es auch wunderbare Menschen gibt, die gläubig sind und für eine religiöse Organisation arbeiten und dabei unendlich viel für ihre Mitmenschen tun (desgleichen gibt es auch unter nicht-religiösen Menschen). Aber ein Übel anprangern, in dem man ein anderes Übel aufbaut, ist einfach nur primitiv.

Gruß
Elke

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Diesem Bild
http://www.sueddeutsche.de/kultur/bildstrecke/878/15…
ist aus meiner Sicht eigentlich nichts hinzuzufügen,

Stimmt. Wenn man sich in der heutigen Zeit derart platt und plakativ mit anderen Glaubenswelten als der eigenen auseinandersetzt, wie es in diesem Buch geschieht, sollte man in der Tat keine ernsten Antworten erwarten! Wenn christlicher Religionsunterricht derart einseitig und verunglimpfend mit anderen Weltanschauungen umginge, wäre der Aufschrei (zu Recht!) groß.

Gruß, Martinus…

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Hi Gernot,

Diesem Bild
http://www.sueddeutsche.de/kultur/bildstrecke/878/15…
ist aus meiner Sicht eigentlich nichts hinzuzufügen, auch
nicht die Kommentare der Süddeutschen Zeitung.

Dann schauen wir doch mal in die Kommentare der Süddeutschen Zeitung:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/834/155429/

„Ein Kinderbuch will Atheismus lehren, diffamiert dabei aber die Weltreligionen“
„Es gibt viele schlechte Kinderbücher; am schlechtesten aber sind die indoktrinierenden.“
„Die Illustratoren malen dazu keine eigenständigen Bilder, sondern pinseln farbige Thesen.“

„Die Lektüre solcher Bücher ist trostloser als ein Spaziergang über zubetonierte nordkoreanische Freiflächen, alles plan und platt, nirgends auch nur das kleinste Pflänzchen, das zweckfrei vor sich hinsprießen dürfte.“

„Der Rabbi erinnert an Karikaturen aus den dreißiger Jahren: Schläfchenlocken, ein fanatisches Leuchten in den Augen, ein blitzendes Raubtiergebiss und Hände wie Pranken. …“

Der Mufti aber kommt kaum besser weg. … , verwandelt er sich im Betraum zu einem wütenden Sektierer. Die Betenden um ihn herum, …, werden auf dem nächsten Bild, auf dem der Imam den beiden Tieren mit gefletschten Zähnen, wutgezacktem Bart und geballter Faust ewige Verdammnis ankündigt, zum islamistischen Fanatikermob."

„Der Bischof, ein aufgedunsener bleicher Sack, bei dessen Anblick man an Kinderpornos aus dem Kloster von Sankt Pölten denkt, ist da fast zu vernachlässigen.“

„So ähnelt er (Schmidt-Salomon) dem religionskritischen Neoprimitivismus eines Richard Dawkins, der alle Religionen als ideologiegeschichtliche Hasskonstrukte karikiert.“

„Keine Frage, stählern primitiver Fundamentalismus feiert heute weltweit größere Erfolge als Glaubensformen, die auf den Grundton von Demut, Besonnenheit und Respekt vor anderen gestimmt sind. Aber muss man auf Fundamentalismus fundamentalistisch reagieren?“

„Die Schlussseite, …, könnte eine evangelikale Paradieserzählung oder eine Wachtturmausgabe illustrieren.“

Gruß
Patsche

Hallo Gernot,

was bringt einen eigentlich dazu, als überzeugter Religionsgegner das Religionswissenschafts-Brett aufzusuchen? Gut, Meinungsfreiheit ist schon toll, aber jemand, der hier eine Frage stellt, kann doch bitte eine religionswissenschaftliche Antwort erwarten und keine populistische. Nur weil ich nicht an Horoskope glaube, suche ich doch noch lange nicht das Astrologiebrett auf, um in jeder dritten Diskussion zu behaupten, alles sei Humbug. Oder, um mit einem noch drastischeren Vergleich zu argumentieren: Wenn jemand im Biologiebrett fragt, welches der letzte gemeinsame Vorfahr von Mensch und Seemöwe sei, ist die Antwort, die Evolution sei eine ketzerische Theorie, die sich gegenüber der Schöpfungslehre nicht halten kann, einfach nur unangebracht.

Jegliche Indizierungsversuche sind glücklicherweise auch
gescheitert.

Ja, glücklicherweise insofern, als alle Welt nun sehen möge, dass es auch unter den Atheisten Hassprediger gibt.

Gruß,
Immo

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Mich würde Interessieren, wie man einen Gottesdienst für
Kinder von 1-6Jahren gestaltet. Wie ist der Ablauf? Was genau
macht man mit den Kindern? Wie lange dauert der Gottesdienst?
Gibt es noch Angebote hinterher, oder gehen alle sofort Heim?
Danke schonmal.

Hallo Yvonne,

Die übliche Liturgie eines Kleinkindergottesdienstes ähnelt dem, was wahrscheinlich auch die Eltern zu Hause tun:
Zuerst wird ein Lied gesungen. Dieses Lied ist immer dasselbe, es ist das Eingangsritual.
Dann kommt ein Gebet (es gibt Bücher „Meine ersten Gebete“ oder "Alle meine Kindergebete!, von denen man sich inspirieren lassen kann).
Nun wird eine Geschichte aus der Bibel erzählt. Diese kann unterschiedlich ausgeschmückt werden, um der Entwicklungsstufe der Kinder gerecht zu werden. Wenn man z.B. von Jona erzählt, dann kann man bei den kleineren Kindern ja aufhören, wenn Jona in Ninive ankommt; bei den älteren (ab 4) sollte Jonas Zorn auf Gott dann schon eine Rolle spielen, weil hierin ja die Hauptaussage dieses prophetischen Buches zu finden ist.
Nun gibt es (wieder je nach Erkenntnisstand und Entwicklungsstufe) zwei grundsätzliche Möglichkeiten: Entweder man zeigt zu der Geschichte Bilder aus einer Kinderbibel oder einem Bibelbilderbuch, oder die Kinder malen selbst ein Bild zu der Geschichte. Beides zu kombinieren ist etwas kritisch, weil die Kinder dann meistens versuchen, die gesehenen Bilder nachzumalen.
Zur Auswahl der Geschichte: Wenn dies möglich ist, empfiehlt es sich, dieselbe Bibelstelle zu erzählen, über die auch gepredigt wird - so können sich Kinder und Eltern dann noch eingehend darüber unterhalten. Da diese Möglichkeit aber nur selten gegeben ist, sind die Geschichten meist aus dem alten Testament, denn dort gibt es ja viele, die sich nicht sehr von Märchen unterscheiden. (Ich habe auch erst im Konfirmandenunterricht gelernt, dass die Geschichte von Jona biblisch ist; ich hätt sie auch den Brüdern Grimm zugetraut.) Bei ganz kleinen Kindern kann man auch erst malen lassen und sich von dem Bild zu einer Geschichte inspirieren lassen.
Am Ende wird eventuell noch ein (variables) Lied gesungen, je nachdem, ob die Kinder dies wollen. Dann wird ein Segen gesprochen (zu finden z.B. im Kindergesangbuch).
Das Ganze sollte etwa eine halbe Stunde dauern.

Liebe Grüße,
Immo

[MOD] abgeschlossen, da ot
Hallo,

der Nebenstrang wurde abgeschlossen, da er nichts mit der Beantwortung des Ursprungsartikels zu tun hat.

Viele Grüße

Thomas

Wie lange dauert der Gottesdienst?

Um den Eltern den eigenen Gottesdienstbesuch zu ermöglichen, sollte der Kindergottesdienst kurze Zeit vor dem Hauptgottesdienst beginnen.

Danach können die Kinder dann wieder abgeholt werden.
Der „Kindergottesdienst“ sollte mit Singen und Spielen locker gehalten werden.
Die Themenbereiche müssen kindgerecht sein.

mfG Hermes

Hallo Hermes,

Um den Eltern den eigenen Gottesdienstbesuch zu ermöglichen,
sollte der Kindergottesdienst kurze Zeit vor dem
Hauptgottesdienst beginnen.

Bei uns gehen die Kinder immer nach dem Glaubensbekenntnis raus. So feiern sie den Gottesdienst mit der Gemeinde zusammen, bekommen aber eine kindgerechte „Predigt“. So ist der Kindergottesdienst etwa zeitgleich mit dem Hauptgottesdienst zu Ende.

Gruß,
Immo

Hallo

Immo

Ja -je nach den Möglichkeiten.
Bei uns sind die Räumlichkeiten nicht nahe beieinander.
Ich bin allerdings auch der Ansicht, dass kleinere Kinder im normalen Gottesdienst überfordert sind (auch mit dem Glaubensbekenntnis).
Ab dem 5.Lebensjahr geht das schon eher…

mfG Hermes

Hallo,

wenn du nach dem Begriff „Krabbelgottesdienst“ suchst, findest Du z.B. diese Seite: http://www.krabbelgottesdienst.de

Da steht ein wenig zur Struktur eines Gottesdienstes für die ganz Kleinen. Ich vermute, dass sich Material ebenfalls über das Stichwort finden lässt.

Viel Spaß, ist eine feine Sache!

Jule

Hallo Immo, dank dir für die schöne Beschreibung. LG Yvonne

Hallo Jule, danke für den link, wer dich gleich mal nachschauen. Lg Yvonne