Kleisthenes Verfassungsreform,Attische Demokratie

Hallo,

ich schreibe bald eine Klausur in Geschichte über die Attische Demokratie. Ich habe mir gerade meine Unterlagen durchgelesen und bin dann auf folgende Frage gestoßen, die ich zwar im Unterricht beantwortet hatte, die mir aber jetzt nicht mehr als Antwort genügt:

In wie fern ist die Verfassungsreform nach Kleisthenes demokratisch und warum werden die zehn Strategen nicht gelost, sondern gewählt?

Vielleicht wisst ihr ja auch wie eine Klausur aussehen könnte in der es hauptsächlich um Kleisthenes geht. Wenn dazu noch ein paar Gedankenanstöße kommen könnten, wäre das perfekt, muss aber nicht sein.

Liebste Grüße
von Mehri

Hallo Mehri,

leider ist der Kleisthenes nicht mein Spezialgebiet. Gründer der attischen Demokratie. polit. Reformen: Auflösung der polit. Ordnung --> Phylen und Familliwengruppen ersetzt durch auf Topografie basierendes System, Einteilung in Demen etc., alle Bürger einer Deme registriert. Bürgerrrechte für Metöken und Freiwillige. alle Demen zu zehn neuen Phylen zusammengestellt. Organisatoon des HHeeres von neuem Phylen abhängig. Jede Phyle stellt 50 Mann für Buler, die durch Los von Demen der Phyle proportional zur Einwohnerzahl bestimmt wurden. Diese Gruppe der 50 handelte abwechselnd (1/10 des Jahres) als Exekutive. Ekklesia (Versammlung aller Bürger) wurde der Bule und dem Areopag übergeordnet. Das klingt doch sehr demokratisch?! K. aber auch konservativ, da höchste Ämter aus beiden reichsten Schichten besetzt wurden. Ich hoffe, ich konnte etwas helfen. Befürchte aber, dass du das auch schon wusstest. Es tut mir leid, wie gesagt, bin in dem Sinne kein Geschichtsexperte. Schade! Ich wünsche dir dennoch viel Erfolg bei der Klausur.

So ganz habe ich nicht verstanden, was Du wissen willst.
Die Reform ist demokratisch, weil sie den Bürger in die Politik einbezieht und ihm
neue Rechte gibt - aus dem gleichen Grund wurden die Strategen nicht gelost,
sondern gewählt.
Es ging doch darum, den Einfluss des Adels zu beschneiden. Der nichtadelige
Einzelne konnte sich plötzlich nicht nur in erster Linie als Vertreter seiner Zunft
sehen, oder als Mitglied einer kleinen Gemeinde. Er war jetzt, sofern er frei,
männlich und kein Zugereister war, ein Bürger mit politischen Rechten und
politischem Einfluss.
Er konnte Politik im eigenen Namen machen, nicht nur als Gefolgsmann eines
Adeligen. Und er konnte sozusagen Weltpolitik machen, er war nicht mehr nur auf
die eigene Kommune konzemtriert, sondern im Wesentlichen auf das Zentrum der
Polis.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Einfluss dieser Reform auf die Aussenpolitik
gefragt sein könnte.
Unter dem Stichwort Kleisthenes findest Du mit Google übrigens jede Menge
(zitierbarer!!) Informationen über Kleisthenes, sowie Hinweise auf spezielle
Literatur.

Die Strategen waren zu wichtig, als das man dieses Amt Laien durch Los überlassen hätte. Es hing ja immerhin viel vom Gelingen eines Feldzuges ab.
Im übrigen sind die Verhältnisse in der athenischen Demokratie nicht immer deckeungsgleich mit unseren Vorstellungen.