Klempner = Spengler

Die alte Berufsbezeichnung „Klempner“ ist bei Berufsleuten nicht mehr so beliebt.

In der Schweiz kennen wir die Bezeichnung „Spengler“

Bauspengler:
Dachrinnen,Blechbedachungen, Wandverkleidungen, Blitzableiter

Industriespengler:
Lüftungskanäle,Maschienenverschalungenen etc.

Karosseriespengler:
Autoverschalung (anfänglich wurden diese Arbeiten vom Schreiner in Holz ausgeführt)

Der Bau-Spenglereiberuf wird vielmals kombiniert erlernt:
Sanitär-Heizung-Lüftung
oder
Dachdecker- Spengler

Nun meine Frage:
Wie kam es zu der Bezeichnung „Klempner“ ?

meine Vermutung:
Blechverbindungen erfolgen nebst „Löten“ und Schweissen,
durch Fälzungen,
üblich sind „Einfach- und Doppelfalz“
die werden mit verschiedenen Klemmzangen erstellt.

Heute ist die Bezeichnung „Klemtner“ nicht mehr beliebt und wird oft auch ohne grosse Wertschätzung verwendet.

Klemtner ist ein sehr anspruchsvoller Beruf ,…
schaut mal auf die Dächer, versucht mal in Gedanken ein kugeliges Dach zuverschalen. (Meisterarbeit)

Gruss
Fritz
a.d.Uw.

Hallo, Fritz, alter Baumlehrer :smile:
freut mich wenn ich Dir mal was erzählen kann:

Klempner Sm „Installateur“ erw. (18.Jh.) Umgestaltet aus älterem klemperer, klamperer, oberdeutsch klampfer(er). Zu klempern „Blech hämmern“, das zu Klampe, Klampfe „Klammer“ (vgl oberdeutsch „Spengler“ zu „Spange“)
So jedenfalls sagt der „Kluge“
Grüße in den Uw :smile:
Eckard.

Servus, Eckard:smile:
und der Kluge erwähnt auch, dass *die Klampfn*, ohne die ein schnadahipfl oder g’stanzl kaum möglich wäre, auf österreichisch und bayrisch *Gitarre* bedeutet…was sich wohl aus der ursprünglichen bedeutung von (blech)schlagen ableitet.
lieben gruss aus wien
jenny

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Flaschner
Hi Fritz,

bei uns (Alb) sagt man zum Klempner --> Installateur --> Heizung/Sanitär:
Flaschner. Ich denke, das kommt daher, weil früher aus Blech außer Rinnen und
Rohre auch Flaschen gefertigt wurden, wohl in der gleichen Technik mit dem Falz.
Gruß
Bolo

D’ Hand, liebe Jenny,
klar, der Klang der Klampfe klingt blechern. Und der „Pfeiffer“ (ich habe hier die 5. Auflage) geht auch auf das Ohrfällige ein:
Klempner m. „Handwerker, der Metallgegenstände herstellt, repariert und installiert“, seit dem 18. Jh. bezeugte nordd. und nd. Bezeichnung für den „Blechschmied“, älter Klemperer (17.Jh.) nach dem Vorbild von Blechner, Flaschner wohl zu mnd. klampe „Klammer, Haken, Verbindungsstück“. Obd. entsprechen Klamperer (16.Jh. , unter Einfluss wandernder Handwerksburschen?), Klampferer „Blechschmied“ (17.Jh.) vgl. mhd klampern „Fest zusammenfügen, verklammern“, frühnhd. klampfer „Klammer“ (15.Jh). […] Obd. Klamperer wird offenbar unter dem Einfluss von lautmalendem klemperen, klempern „hämmern, klopfen, klingen“ (s. auch klimern, Klampfe zu Klempner weitergebildet.

Wenn man dann unter „klingen“, „Klinge“, „klingeln“, „Klinke“ usw. weiterliest, wird einem das ganze Wortfeld ausgebreitet.

Interessant dabei ist, dass eine ganze Reihe von lautmalenden Nomen und Verben den Anlaut kl~ oder kn~ verwenden.

Diener
Eckard

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D’Ehre, Herr Eckard:smile:
is scho spannend…gell…
interessant dazu ist auch, dass DER Klampfn (zum unterschied von der obenerwähnten) bei uns im waldviertel auch noch immer die klammereisen, die im baubereich verwendet werden, bezeichnet.

Interessant dabei ist, dass eine ganze Reihe von lautmalenden
Nomen und Verben den Anlaut kl~ oder kn~
verwenden.

oder *gl*…stimmt…ist mir so noch gar nicht aufgefallen…aber wieder was zum stöbern…habe dank:smile:
wie immer, liebe grüsse aus wien, jenny

Hallo Fritz
Es mag in Deinen Ohren vulgär klingen, aber in Berlin sagt man (leider) „Gas, Wasser,Scheiße“.
Selbst Klempner stellen sich -im privaten Kreis, auf einer Party o.ä.- so vor, wenn nach Berufen der Einzelnen gefragt wird.
Gruss, Branden

Selbst Klempner stellen sich -im privaten Kreis, auf einer
Party o.ä.- so vor, wenn nach Berufen der Einzelnen gefragt
wird.

Richtig, Branden, habe ich auch schon erlebt, dass sich jemand als „Hei, ich bin der GaWaSchei-Mann!“ vorstellte, als wir zur Behebung sanitärer Probleme einen Klempner bestellt hatten.
Gruß Eckard.

hallo fritz!
also, ich kenne das wort klempner nur aus dem lied von Reinhard May für den menschen, der das gas, das wasser und den abfluß repariert oder montiert. dafür heißt dieser beruf bei uns in österreich auch ganz nobel „installateur“ :smile:.der spengler ist hierzulande nur der von dir erwähnte „blechbearbeiter“ für dächer und dachrinnen usw…,von dem würden wir uns keine dusche oder badewanne installieren lassen.
klempner ist (zumindest in ö) NICHT spengler!
gruß aus wien
richard

Hierzulande gibt es auch noch den „Blechner“, der in einer „Blechnerei“ arbeitet und wohl weniger mit dem Sanitären, sondern hauptsächlich mit Dächern, Vordächern, Rinnen, Blechverkleidungen und anderen Blechen am Bau zu tun hat.

Gruß an den Fritz im Urwald vom Fritz in KA.

Ich hab immer noch ein Buch von dir.

Lieber Eckard
Das tröstet mich! Nicht dass ich hier als „Berliner“ exotisch rüberkomme…
Gruss, Branden

Hallo Richard,

der
spengler ist hierzulande nur der von dir erwähnte
„blechbearbeiter“ für dächer und dachrinnen usw…,von dem
würden wir uns keine dusche oder badewanne installieren
lassen.
klempner ist (zumindest in ö) NICHT spengler!

Is auch bei uns so (Kurpfalz). Mein Opa und mein Onkel und mein Kusin waren (bzw. mein Kusin ist’s immer noch) Spengler. Der Arbeitsbereich ueberlappt zwar manchmal mit dem des Installateurs und die beiden gehoeren auch der gleichen Innung an, aber trotzdem wuerd ich nie einen Installateur Spengler oder einen Spengler Installateur nennen.

Gruesse, Elke

Hallo,

Hierzulande gibt es auch noch den "Blechner

Daraus ist inzwischen der „Konstruktionsmechaniker, Fachrichtung Feinblechbautechnik“ geworden.

Gruß
Peter

Ohja!

Daraus ist inzwischen der „Konstruktionsmechaniker,
Fachrichtung Feinblechbautechnik“ geworden.

Das habe ich in einem Informationsblatt vom Arbeitsamt gelesen! :smile:
Aber auf den BetriebskleinLKWs steht immer noch „Blechnerei“.

Gruß
Fritz

1 Like

Hallo,

Das habe ich in einem Informationsblatt vom Arbeitsamt
gelesen! :smile:

Ich weiß das zufällig, weil ich selber einer bin. :smile:
Gebräuchlicher ist immer noch die Bezeichnung „Feinblechner“. „Blechner“ allein habe ich noch nie gehört.

Gruß
Peter

Klöppler und Blechler …
… lieber Fritz,

heißt auch die Gruppe der Industriellenfamilien, gehobenen Mittelständler u. ä.
in „Neu-Spuhl“, der fiktiven Stadt (soll Reutlingen sein) in Gerd Gaiers
„Schlussball“.
Gruß
Bolo2l