Gekonnt überlesen hast du Folgendes:
Mit einem Team von Kriminologen hat er festgestellt, dass es große Unterschiede zwischen den Flüchtlingsgruppen gibt. Er teilt sie in zwei Gruppen auf. „Zu den Ersten sagen wir: Ja, euch haben wir gemeint, ihr dürft hier bleiben, Sprachkurse machen und erfahren, dass bei uns Männer und Frauen gleichrangig sind.“ Die halten sich meist an die Regeln, denn sie wissen, dass jede polizeiliche Auffälligkeit ihre Chancen senkt, mit dem Asylantrag durchzukommen. Die andere Gruppe hingegen erfährt bald nach ihrer Ankunft, dass sie hier keine Chance hat. Das erzeugt Frust und Aggression.
Es liegt also nicht an ihrer Eigenschaft als Flüchtling (und Muslim), dass manche eher straffällig werden als andere, sondern - neben der Tatsache, dass sie junge Männer sind - an ihrer Lebenssituation, die von Hoffnungs- und Aussichtslosigkeit geprägt ist.
Nun magst du einwenden, dass es an ihrer Religion läge, wenn sie „durchdrehen“, sobald sie alleine und die Aufsicht ihrer Familie unterwegs sind. Allerdings beschränkt sich dieses Phänomen weder auf Muslime noch auf Flüchtlinge, wie sich immer wieder in den USA beobachten lässt, wenn College-Studenten erstmals von zu Hause weg sind - insbesondere, aber nicht nur während der Spring Break. Dabei kommt es auch immer wieder zu etlichen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
Meine Schlussfolgerung daraus ist, dass es sinnvoll wäre, Flüchtlinge auch psychologisch intensiver zu betreuen, statt sie sich selbst zu überlassen und denjenigen, die zwar kein Asyl erhalten, aber nicht in ihr Herkunftsland zurückgeführt werden können, eine Lebensperspektive zu geben.
