Klimaleichtblock und Winddichtigkeit

Hallo,

in einem Neubau wurden die Außenwände aus 36cm starken Klimaleichtblöcken erstellt.
Innen und außen wurden zweilagige Putze aufgebracht, deren Typ ich nicht kenne, ich weiß nur, dass die Oberschicht innen Rotkalk Filz1 ist.

Problem:
Klimaleichtblock und Außenputz sind sehr luftdurchlässig, der inzwischen vorgestrichene Innenputz hingegen nicht.
Leider befinden sich in den Wänden Steckdosen, Schalter,… - durch die pfeifft der Wind.
Der Elektriker hatte vor Ausführung den Architekten befragt, wo die Luftdichtheitsebene festgelegt ist. Die Antwort war: Eine Luftdichtheitsebene ist NICHT festgelegt.
Daher wurden im Mauerwerk normale Schalterdosen eingegipst. Ich kannte so ein Problem noch nicht. Bei einem andere Neubau (Hohlziegel) war nach Fertigstellung des Außenputzes kein Luftzug mehr feststellbar, obwohl dort sehr schlampig gemauert worden war (teilweise konnte man durch die Außenwände nach draußen sehen, bei einer Steckdose war bei Montage der selbigen ein Lichtschein durch die eingegipste Schalterdose sichtbar - aber hier verlief nach dem Außenputz der Blower-Door Test erfolgreich).

Gibt es für KLB besondere Empfehlungen für Außenputze? Müssen das besonders winddichte sein?

Ist die gute Dämmung eines 36cm KLB nicht pure Makulatur, wenn er und der Außenputz so extrem luftdurchlässig sind, dass der Wind bis zum Inneputz gelangt? Mit winddichter Elektroinstallation gelant zwar keine Außenluft in den Innenraum, aber direkt bis an den Inneputz.

Der Architekt hat nun auf Nachfrage gesagt, dass bei seinem eigenen Haus (in selber Bauweise erstellte Außenwände) auch der Wind durch Steckdosen ins Haus gelangte und er da nachträglich Dichtungen einbauen ließ. Das finde ich jetzt ziemlich blöde - hätte er doch vorher mal was gesagt!

Nun müssen wohl nachträglich DIchtungseinsätze (Kaiser 1040-01) eingebaut werden, was ein mühselige Arbeit ist…

Hallo

Der Elektriker hatte vor Ausführung den Architekten befragt,
wo die Luftdichtheitsebene festgelegt ist. Die Antwort war:
Eine Luftdichtheitsebene ist NICHT festgelegt.

Ist doch prima. Da eine luftdichte Gebäudehülle gemäß der einschlägigen Energieeinsparverordnung sowie aller darin und in den ETB genannten Bauvorschriften planerisch festzulegen ist - sonst Mangel - dürfte klar sein, wer für alle Folgekosten aufkommt…

Nun müssen wohl nachträglich DIchtungseinsätze (Kaiser
1040-01) eingebaut werden, was ein mühselige Arbeit ist…

Mühselige Arbeit ist ja nun zum gerechten Ausgleich auch entsprechend teuer im Nachtrag…

Gruß
smalbop

Hallo,

Ehrlich, ich weiss nicht, was ich dazu sagen soll.
Wie sieht denn ein Außenputz aus, der nicht winddicht ist?

Leider befinden sich in den Wänden Steckdosen, Schalter,… - durch die pfeifft der Wind.
Ist die gute Dämmung eines 36cm KLB nicht pure Makulatur, wenn er und der Außenputz so extrem luftdurchlässig sind, dass der Wind bis zum Inneputz gelangt?

Ich würd sagen, da kann man von Dämmung doch gar nicht reden. Wenn der Wind bis zum Innenputz gelangt, kommt auch die Kälte bis dahin.

Entweder hast du da irgendwas grundlegend falsch verstanden, oder das ist Pfusch der allerübelsten Sorte. Anstatt innen an der Eletroinstallation rumzubessern, kann man imho nur den Außenputz komplett runterholen und durch was Dichtes ersetzen.

Mit winddichter Elektroinstallation gelant zwar keine Außenluft in den Innenraum, aber direkt bis an den Inneputz.

Und?
Dennoch hängt dann eine solche Dose - da sie den Innenputz durchdringt - „ungeschützt im Wind“, bedeutet niedrige Temperaturen. Zusammen mit eindringender, warmer und feuchter Luft aus dem Innenraum bedeutet das Kondenswasser . . . direkt in der Steckdose. Super.

Der Architekt hat nun auf Nachfrage gesagt, dass bei seinem eigenen Haus (in selber Bauweise erstellte Außenwände) auch der Wind durch Steckdosen ins Haus gelangte und er da nachträglich Dichtungen einbauen ließ. Das finde ich jetzt
ziemlich blöde - hätte er doch vorher mal was gesagt!

Da fällt mir ungelogen der Kitt aus der Brille.

Besorg dir einen Bausachverständigen und stell dich mental schon mal auf ein Gerichtsverfahren ein. So einem „Architeken“ gehört das Handwerk gelegt.

lg, mabuse

Hallo,

Ehrlich, ich weiss nicht, was ich dazu sagen soll.
Wie sieht denn ein Außenputz aus, der nicht winddicht ist?

Grau und rauh.

Leider befinden sich in den Wänden Steckdosen, Schalter,… - durch die pfeifft der Wind.
Ist die gute Dämmung eines 36cm KLB nicht pure Makulatur, wenn er und der Außenputz so extrem luftdurchlässig sind, dass der Wind bis zum Inneputz gelangt?

Ich würd sagen, da kann man von Dämmung doch gar nicht reden.
Wenn der Wind bis zum Innenputz gelangt, kommt auch die Kälte
bis dahin.

So sehe ich das ja auch.

Mir geht es hier (noch) nicht um eine Rechtsberatung.
Ich möchte wissen, wie ich zukünftig arbeiten muss.
Ich war bislang der Meinung, dass eine Außenwand AUSSEN winddicht sein sollte, dass ich also Außensteckdosen wie bisher winddicht setze.

Im letzten Neubau war es auch so, dass ein „Blower-Door-Mensch“ kam, sah, dass noch kein Außenputz drauf war und gleich wieder ging. Dort war es so, dass eine Schalterkombination neben einer Terassentür gerade dort saß, wo der Maurer beim mauern einen Spalt gelassen hatte, wo man sogar durchgucken konnte, genau in dem Spalt saßen die Dosen. Beim Einbau sah ich Licht durchschimmern und es zog, nach dem Außenputz war es aber (geprüft durch den Blower-Door-Test) wirklich voll dicht.

Dennoch hängt dann eine solche Dose - da sie den Innenputz
durchdringt - „ungeschützt im Wind“, bedeutet niedrige
Temperaturen. Zusammen mit eindringender, warmer und feuchter
Luft aus dem Innenraum bedeutet das Kondenswasser . . . direkt
in der Steckdose. Super.

Richtig, noch gar nicht dran gedacht. Die Steckdosen säßen dann ja von der Außenwand abgekapselt im Dichttopf, der wäre aber kalt. Logisch, da würde Betauung stattfinden. Nicht so prickelnd.

Da fällt mir ungelogen der Kitt aus der Brille.

Jawoll das.
Ich war einfach nur sauer.
Wenn man mir das sagt, dann setze ich halt an den Innenseiten der Außenwände winddichte Schalterdosen. Die sind teurer - und lassen sich doof montieren (da durch eine Membran nur eine Leitung gehen darf, musst du weiträumiger stemmen und dann die z.B. drei von unten kommenden Leitungen so aufteilen, dass je eine von unten links, unten und unten rechts eingeführt werden lann).

Besorg dir einen Bausachverständigen und stell dich mental
schon mal auf ein Gerichtsverfahren ein.

ICH bin der Elektriker, nicht der Bauherr.
Muss ICH mich auf ein Verfahren einstellen?
Ich hoffe doch nicht?

Vielleicht abschließend die wichtigste Frage:

Ab wo muss eine Außenwand winddicht sein?
Ab Außenputz oder ab Innenputz?
(Logisch erscheint mir nur die Variante „ab Außenputz“. Schließlich wird der KLB als atmungsaktiv und Raumklima verbessernd angepriesen, das kann er ja nur, wenn er außen dicht und innen offen ist, oder?)

Hei

Wie sieht denn ein Außenputz aus, der nicht winddicht ist?

Grau und rauh.

Nein, ich meinte, wie der wohl aufgebaut sein mag. Ich mein, selbst effer Rotband dürfte mit 1 cm Schichtdicke ziemlich Winddicht sein.

wo der Maurer beim mauern einen Spalt gelassen hatte, wo man sogar durchgucken konnte, genau in dem Spalt saßen die Dosen. Beim Einbau sah ich Licht durchschimmern und es zog, nach dem Außenputz war es aber (geprüft durch den Blower-Door-Test) wirklich voll dicht.

Eben. Jeder Außenputz - wenn er nicht gerade nur 2mm Schichtdicke hat - sollte eigentlich Winddicht sein. Mir ist ein Rätsel, wie ein Außenputz aufgebaut sein muss, das er Poren groß genug hat, das der Wind da durchdrücken kann.

ICH bin der Elektriker, nicht der Bauherr.
Muss ICH mich auf ein Verfahren einstellen? Ich hoffe doch nicht?

Ach sorry, ich hatte das so verstanden, das es um dein Haus geht.

Ab wo muss eine Außenwand winddicht sein?
Ab Außenputz oder ab Innenputz?

Natürlich ab Außenputz. Sonst ist doch jegliche Dämmwirkung des Mauerwerkes für die Katz.

lg, mabuse

Hei

Wie sieht denn ein Außenputz aus, der nicht winddicht ist?

Grau und rauh.

Nein, ich meinte, wie der wohl aufgebaut sein mag. Ich mein,
selbst effer Rotband dürfte mit 1 cm Schichtdicke ziemlich
Winddicht sein.

Ich habe keine Ahnung, was das für ein Zeug ist.
Auf jeden Fall zweilagig, die untere Lage hat im Schnitt wohl 1,5cm und ist ein Putz, den ich als ungewöhnlich bröckelig/sandig bezeichnen würde. Die Oberschicht ist dann ein Rauhputz, kenne da auch nicht die Bezeichnung.

Dass der Putz luftdurchlässig ist, ist noch eine Vermutung, da ich das schlecht prüfen konnte. Aber die Konsistenz spricht schon dafür, dass er nicht gerade dicht ist.
Ich kann mir auch nicht anders die Luftmassen erklären.
An der Wand gibt es außen zwei Schalterdosen und zwei Leitungsauslässe, die habe ich selber _satt_ in Schnellbinderzement eingesetzt, da dringt nix durch.

Eben. Jeder Außenputz - wenn er nicht gerade nur 2mm
Schichtdicke hat - sollte eigentlich Winddicht sein. Mir ist
ein Rätsel, wie ein Außenputz aufgebaut sein muss, das er
Poren groß genug hat, das der Wind da durchdrücken kann.

Ich werde da mal nachhaken. Hast du ne Idee wie man die Dichtigkeit eines Rauhputzes feststellen könnte? Wobei ich echt nicht wüsste, wo sonst die Luftmassen eingedrungen sind.
Jetzt ist ja wieder windarm, da ist nichts zu spüren.
Am Tag, als es auffiel, stand ein kräftiger Wind direkt auf der Wand.

Ab wo muss eine Außenwand winddicht sein?
Ab Außenputz oder ab Innenputz?

Natürlich ab Außenputz. Sonst ist doch jegliche Dämmwirkung
des Mauerwerkes für die Katz.

Danke, so sehe ich das auch.
Der Architekt erzählt momentan leider nur Ausreden-Müll.
(„Die Steine gasen noch aus, das legt sich.“ - Häh?!)