Klimawechsel-wo denke ich falsch?

Hallo Insider-
Als Laie habe ich folgende Frage: Die Erderwärmung ist in aller Munde. Es werden große Trocken-/Dürreperioden vorausgesagt. Ich habe mal gelernt dass Wasser, je wärmer es ist, um so leichter verdunstet. Also müßte es nach meiner laienhaften Ansicht doch m e h r regnen als bisher!?
Wo liegt mein Denkfehler?
Danke vorab und Gruß
Fritz

Als Laie habe ich folgende Frage: Die Erderwärmung ist in
aller Munde. Es werden große Trocken-/Dürreperioden
vorausgesagt. Ich habe mal gelernt dass Wasser, je wärmer es
ist, um so leichter verdunstet. Also müßte es nach meiner
laienhaften Ansicht doch m e h r regnen als bisher!?
Wo liegt mein Denkfehler?

Hallo Fritz,
grundsätzlich hast du recht, dass mehr Wasser verdunstet, umso wärmer es ist. Allerdings reagiert das lokale Klima unterschiedlich. In der Region, in der ich wohne, sind z.B. der Juli und der August die niederschlagsreichsten Monate. Hier wird prognostiziert, dass in den Wintermonaten zukünftig mehr Niederschläge fallen und die Niederschläge in den Sommermonaten zurückgehen. Hinzu kommt, dass sich die Niederschläge weniger verteilen sollen, sondern oft als Starkregen kommen, der oberflächig schnell abfließt. Dass führt dann dazu, dass den Pflanzen in der Vegetationsperiode weniger Wasser zur Verfügung steht.
Grüße
Ulf

Servus!

Als Laie habe ich folgende Frage: Die Erderwärmung ist in
aller Munde. Es werden große Trocken-/Dürreperioden
vorausgesagt. Ich habe mal gelernt dass Wasser, je wärmer es
ist, um so leichter verdunstet. Also müßte es nach meiner
laienhaften Ansicht doch m e h r regnen als bisher!?
Wo liegt mein Denkfehler?

So falsch denkst du gar nicht: Die Trocken- und Dürreperioden werden ja nicht global vorausgesagt. In Europa könnte es - vorausgesetzt der Golfstrom bricht zusammen - sogar zu einer Art Eiszeit kommen. Generell kann gesagt werden: Das Wetter wird extremer werden. Aus zwei Wochen Sommerhitze wird eine zweimonatige Hitzeperiode (= Trocken- und Dürreperiode), die eine Woche Schönwetter Anfang April wird zu mehreren Wochen, Stürme werden heftiger, Gewitter mehr, wenn´s mal schneit, dann gleich tagelang usw.usf.
Andere Länder, andere Ereignisse, aber auch die extremer (siehe Hurrikans).

Darüber hinaus hast du aber einen Denkfehler drin, wenn du denkst, daß es bei mehr Wärme mehr regnen müsste. Du denkst wahrscheinlich, warme Luft steigt auf, kondensiert, regnet ab. Oder?
Nu isses aber so, daß warme Luft auch mehr Wasser speichern kann. Deswegen kondensiert sie ja in der Höhe: Weil´s dort kälter ist!
Solang sie aber nicht aufsteigt oder es in der Höhe auch wärmer ist, kondensiert sie nicht. Violá!

VG
Christian

Nu isses aber so, daß warme Luft auch mehr Wasser speichern
kann. Deswegen kondensiert sie ja in der Höhe: Weil´s dort
kälter ist!
Solang sie aber nicht aufsteigt oder es in der Höhe auch
wärmer ist, kondensiert sie nicht. Violá!

Hallo, Christian,
allerdings steigt dadurch wieder die Albedo der Erde, mehr Sonnenstrahlen werden ins All reflektiert, weniger Sonnenenergie erreicht die Erdoberfläche, was wieder in einer Abkühlung resultiert.

Fazit: Wir haben bei Weitem die chaotischen Zusammenhänge des Erdklimas noch nicht durchlauert. Überrasschungen werden weiterhin an allen Ecken lauern und es bleibt dabei „Nix gwis waas mer net!“

Gruß
Eckard

Hallo Fritz,

Als Laie habe ich folgende Frage: Die Erderwärmung ist in
aller Munde. Es werden große Trocken-/Dürreperioden
vorausgesagt. Ich habe mal gelernt dass Wasser, je wärmer es
ist, um so leichter verdunstet. Also müßte es nach meiner
laienhaften Ansicht doch m e h r regnen als bisher!?
Wo liegt mein Denkfehler?

Nach deiner Logik müsste dann aber in der Sahara schon lange die Sintflut ausgebrochen sein. :wink:)

Das meiste Wasser verdunstet ja über dem Meeren.
Als nächstes benötigt es aber entsprechende Luftströme, damit diese feuchte Luft auch irgendwie über Land geschoben wird, andernfalls regnet es ja nur wieder direkt ins Meer.

Wie schon geschrieben wurde ist die Luftfeuchtigkeit eine relative Grösse, welche von der Temperatur abhängig ist.
Wenn deine fette Regenwolke über das heisse Land geschoben wird, erwärmt sich die Luft und die Regenwolke „trocknet aus“. Es befindet sich immer noch genausoviel Wasser in der Luft, aber durch die Erwärmung nimmt die relative Luftfeuchtigkeit ab.

Wenn du dir einen Globus ansiehst, verschieben sich die Klimazonen vom Äquator Richtung Norden und Süden. Die äquatorialen Wüstenzonen verbreitern sich und an den Polen wird es zu Warm für dauerndes Eis.
Da die Flora und Fauna an ihre Klimazonen angepasst ist, wandern sie mit den Klimazonen entsprechend nach Norden und Süden weiter, sofern da überhaupt Land vorhanden ist. Auf der südlichen Halbkugeln sind da die Möglichkeiten begrenzt.

Hier in Basel sind mittlerweile die Linden schon davon betroffen. Sie kommen mit dem wärmeren Klima nicht mehr zurecht und werden durch Bäume, welche vor Jahrzehnten nur in südlicheren Gefilden heimisch waren, ersetzt.

MfG Peter(TOO)

Es darf auch nicht vergessen werden, dass durch den starken Eintrag von Aerosolpartikeln (Ruß, Schwefel, etc.) es zu verminderten Niederschlägen kommt, da diese Partikel als Kondensationskern dienen. Je mehr Kondensationskerne vorhanden, desto kleiner werden in erster Linie die Wolkentropfen. Das Gewicht der Tropfen reicht dann nicht mehr aus um auf die „Erde zu fallen“, da der Aufwind in Wolken die Regentropfen „gefangen hält“. Auch dadurch lässt sich ein geringerer Niederschlag zum Beispiel in Regionen mit hohem Industrieaufkommen begründen.

Stephan

In der Tat nimmt in der Antarktis das Inlandseis zu, während inden Küstenbereichen die Eisbedeckung schwindet. Dort wo noch genügend tiefe Temperaturen existieren, kondensiert der höhere Wasserdampfgehalt zu Eis.
Udo Becker

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Servus!

allerdings steigt dadurch wieder die Albedo der Erde, mehr
Sonnenstrahlen werden ins All reflektiert, weniger
Sonnenenergie erreicht die Erdoberfläche, was wieder in einer
Abkühlung resultiert.

Ich gehe mal davon aus, daß du die Wolken meinst, die da die Albedo steigern sollen. Wenn aber nix kondensiert, können sich auch keine Wolken bilden…
Oder denkst du noch mal einen Schritt weiter und beziehst dich auf vegetationslose Regionen, die bei zunehmender Trockenheit entstehen? Die steigern natürlich die Albedo auch!

Fazit: Wir haben bei Weitem die chaotischen Zusammenhänge des
Erdklimas noch nicht durchlauert. Überrasschungen werden
weiterhin an allen Ecken lauern und es bleibt dabei „Nix gwis
waas mer net!“

Dem allerdings kann ich uneingeschränkt zustimmen!

VG
Christian

Gruß Fritz

In der Tat nimmt in der Antarktis das Inlandseis zu, während
inden Küstenbereichen die Eisbedeckung schwindet. Dort wo noch
genügend tiefe Temperaturen existieren, kondensiert der höhere
Wasserdampfgehalt zu Eis.
Udo Becker

Gut, das stimmt, denn in Nambibia gibt es eine Wüste, trockener als die Sahara. Die kalte Meeresströmung von der Antarktis kommend ist so kühl, dass der Wasserdampf sich wieder im Meer ausregnet und die Küste trocken bleibt. Es gäbe die Chance wenigstens an der Küstenlinie: Durch aufgestellte Netze kann man
aus dem Wasserdampf Tauwasser gewinnen (wie in Chile und Äthopien) und die Gegend damit besiedelbar machen.

servus Peter S

Na…

Je mehr Kondensationskerne
vorhanden, desto kleiner werden in erster Linie die
Wolkentropfen. Das Gewicht der Tropfen reicht dann nicht mehr
aus um auf die „Erde zu fallen“, da der Aufwind in Wolken die
Regentropfen „gefangen hält“. Auch dadurch lässt sich ein
geringerer Niederschlag zum Beispiel in Regionen mit hohem
Industrieaufkommen begründen.

Für diesen Effekt brauchst du aber 'ne Menge Staub
und eine sehr geringe Luftfeuchte (Wüste).
Grundsätzlich gilt: Je mehr Kerne, umso eher Regen,
da es normalerweise viel mehr ungebundenes Wasser als Kerne gibt.