Klingen diatonische Halbtonschritte romantisch?

Ich beschäftige mich z.Z. mit romantischer (Pop-) Musik.
Hier wird sehr häufig Chromatik verwendet, also Töne benutzt, die nicht in der diatonischen Moll- bzw. Durtonleiter enthalten sind.

Bei einigen Popsongs, die traurig oder wehmütig klingen sollen (den Songtexten nach zu schliessen) fällt auf, dass in deren Melodie häufig diatonische Halbtonschritte vorkommen. In C-Dur wären das also C-H und E-F.

Demnach wird also das Intervall der kleinen Sekunde gezielt angewendet, um oben genannte „Emotionen“ auszulösen?

Kann mir jemand evtl. Lektüre zu dem Thema empfehlen?

Danke!

www.myspace.com/klausvilgertshofer

Du hast durchaus Recht. Auch in moderner Musik findet man immer wieder (zumeist unbewusst eingesetzte) Überbleibsel der barocken Figurenlehre, eines „Katalogs“ von musikalisch-rhetorischen Figuren, welche den Sinngehalt eines vertonten Textes unterstützen sollen.
Siehe auch Affektenlehre.

Hallo,

das Kleine Sekunden „romantisch“ klingen mögen, hat wohl was damit zu tun, dass es einfach ein Tonschritt ist, die von sich heraus schon ruhig und gelassen klingen. So aber auch Ganztonschritte, also Große Sekunden, die ebenfalls ruhige Melodiebewegungen bilden.

Doch auch Tonsprünge, wie z.B. eine Große None sind „emotionsgeladen“. Das Lied „My Heart Will Be Go On“ von Celiné Dion benutzt z.B. an manchen Stellen die Große None und die klingt sehr emotional.

Man darf das allerdings auch nicht allzu theoretisch sehen. Mit Melodien einfach herumexperimentieren und nicht nur mit Tonschritten arbeiten, denn auch Sprünge rufen an manchen Stellen den gewünschten Effekt hervor.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.

Grüße,
Steven S.

Danke! Hat mir sehr weitergeholfen! :smile:

Werd mich in der Materie mal schlau machen.

Gruss

Trigger