Hallo.
Es gibt sicher mehrere verschiedene Typen von Nikotinabhängigen und ich kann das Problem deshalb auch nur von meiner Warte aus ansprechen, andere mögen es eventuell ganz anders sehen.
Nikotinkaugummi, Spray, Pflaster, E-Zigarette sind Versuche nach der Methode: Wasch mich, aber mach mich nicht nass, mit anderen Worten: „Klar, ich möchte damit aufhören, aber es soll gefälligst nicht weh tun!“ (Hypnose soll auch nur manchmal wirken.)
Diese Mittel bewirken vor allem deshalb kaum etwas, weil es beim Rauchen eigentlich nur wenig um das Gift selbst geht, als vielmehr um ein Jahre, bzw. Jahrzehnte lang antrainiertes Belohnungsverhalten.
Die Zigarette zum Frühstück, die Z. nach dem Essen, die Z, wenn man nervös ist, die Z. wenn man mal längere Zeit abstinent war (besonders perfide) usw. usf.
Es ist vergleichbar mit Liebeskummer, wenn man die alten Wege plötzlich wieder allein gehen muss und sich bei jeder Gelegenheit daran erinnert, wie es war, als man noch mit der heiß Geliebten zusammen war.
Und ähnlich wie bei Liebeskummer hilft nur weg-denken, auch wenn das nicht so schnell geht.
Woran habe ich gedacht, bevor mich das Verlangen plötzlich überfiel? Ach ja, an dieses oder jenes und diesen Gedankengang wollen wir nun auch gleich weiter verfolgen. Ablenkung ist wichtig.
Was auch hilft, ist manchmal ein neues Hobby, ein neues Interesse, aber es muss eben, das ist das Dumme, etwas sein, was einen wirklich interessiert.
Ein anderes, neues Belohnungsverhalten kann auch sehr helfen, (weswegen so viele Bonbons oder sonst was gelutscht werden), etwa sich in Ruhe eine gute Tasse Kräutertee zu gönnen oder eine Episode aus einem guten Buch zu lesen, ein Movie im Internet ansehen, an einem Bild weiter zu malen, ein Kreuzworträtsel ausfüllen, was weiß ich, was es alles gibt.
Nur konzentrieren muss man sich eben, der Gedanke an eine gute Zigarette zum Tee ist falsch. 
Ganz los wird man das Verlangen wohl nie mehr, aber es tritt mit der Zeit in den Hintergrund und wird schwächer, was es komischerweise auch mit einem vergangenen Liebeskummer gemeinsam hat.
Gruß, Nemo.