OT: Mein lieber Mann, Fräulein!
oder besser:
„Mir lieber, teurer Fritz“!
Meinst du nicht, mein lieber Gernot, dass du zu sehr mit der
Goldwaage umgehst, wenn du hier „alltägliche gedankenlose
Formulierungen“ aufpieksest?
Ich mag diese Possesivpronomen in diesem Zusammenhang ja auch
nicht so sehr, aber wenn ich zu ihr sage: Du bist meine Beste!
Du bist mir meine Liebste! dann instrumentalisiere ich sie
sicher nicht. Mache sie mir nicht abhängig. Betrachte sie
nicht als Sklavin. Betrachte sie nicht als Möbelstück.
In den von dir genannten Beispielen passen die Possesivartikel auch, da habe ich nichts gegen einzuwenden, aber im Zusammenhang mit „Mann“ oder „Frau“?
„Du bist mein Mann!“ wird ja auch gerne in der Bedeutung von „Du erfüllst mit deinen Fähigkeiten genau meine Bedürfnisse“ gebraucht.
Das kann ich also zu jemandem sagen, dem gegenüber ich in der Kneipe beiläufig erwähnt habe, dass ich zuhause gerade mit einem verstopften Abfluss kämpfe und der sich dann zufällig als Klempner entpuppt!
Aber im Zusammenhang mit Liebesbeziehungen halte ich eine derartige Instrumentalisierung für unangebracht.
Wer sagt überhaupt, dass Menschen nur paarweise vorkommen dürfen, dass es zu jedem „Topf“ nur einen oder überhaupt einen „Deckel“ geben muss?
Viele Menschen sind meines Erachtens über ihre Ungebundenheit gar nicht so unglücklich wie über die Tatsache, dass dies gesellschaftlich als Manko angesehen wird. Eine ganze Branche (Begleitagenturen, Escort-Services) lebt davon.
Eckard hat ja Recht, eigentlich ist diese Diskussion in diesem Faden off-topic. Ob ich sie allerdings im Gender-Studies-Brett, bei „Sozialwissenschaften allgemein“, im Philosophie-, oder doch wieder hier im Deutsch-Brett neu aufmachen soll? Irgendwie passt das Thema in keine Schublade!
Gruß Gernot
PS: Als Volker Beck das erste Mal zum Bundestagsabgeordneten gewählt worden war, ließ er sich in irgendeiner Zeitschrift mal belustigt darüber aus, dass er von der Bundestagsverwaltung eine Einladung zu einem Empfang erhalten hatte, die an „Herrn Beck und Gattin“ adressiert war.
Damit könne ja nur seine Kollegin „Marieluise Beck“ gemeint sein, meinte er damals: Komisch war nur, dass die ihrerseits auch eine entsprechende eigene Einladung zu demselben Empfang erhalten hatte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Volker_Beck_%28Politike…
http://de.wikipedia.org/wiki/Marieluise_Beck