Kniearthrose und Hyaluronsäure

Hallo Gemeinde,

nachdem die Ruheschmerzen im Knie immer heftiger wurden, hat mich der Orthopäde zur MRT geschickt.
Dabei wurde festgestellt, daß der Knorpel der Patella einen Riss und mehrere Furchen aufweist. Der Rest ist gut.
Der Orthopäde hat mir nun zu 5 Injektionen mit Ostenil 20mg geraten.

Nun habe ich schon einiges über Hyaluronsäure gelesen und auch das die KK deswegen nicht zahlen, weil der eindeutige Beweis einer erfolgreichen Therapie nicht gegeben ist.

Was denkt Ihr darüber?

Gruß
Trianon

Moin,

bei meinem Mann hat es in Verbindung mit Akkupunktur, einer Woche Urlaub und einem „Stützstrumpf“ (mir fällt gerade der Fachbegriff nicht ein :wink:) sehr gut geholfen. Welches jetzt davon letztendlich effektiv war oder alles zusammen, lässt sich natürlich nicht sagen.
Das Knie ist lt. Arzt halt schon ein bisschen älter und war durch die schwere körperliche Arbeit, die mein Mann verrichtet, überlastet, also keine Schäden.

Soon

Hallo,

wie fast allen anderen IGeL-Leistungen auch entsteht der einzige bzw. größte Nutzen auf dem Bankkonto des Arztes:
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/hyaluronsaeure-injektion-bei-kniearthrose.html?no_cache=1

&Tschüß
Wolfgang

Servus Wolfgang,

danke für Deine Antwort mit dem Link.
Ich habe schon einige kontroverse Artikel gelesen. Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, daß dieser Orthopäde, welcher auch Betreuer der Eishockeyolympiamannschaft 2014 war und auch die Handballnationalmannschaft betreut, nun ein besonderes Interesse hat sich mit so etwas noch zu bereichern.
Fakt ist nun mal, daß ich mich bewegen kann, ca. 4 to Kies aus einem Container in die Schubkarre schaufeln und ums Haus verteilen kann, auf Leitern steigen usw.
Nur wenn ich dann davon so kaputt bin und mir einen halben Tag auf dem Sofa mit Buch gönne, habe ich eine Höllennacht.

Jetzt bist Du dran.

Gruß
Thomas

Hallo,

Ärzte sind auch nicht per se bessere Menschen - auch nicht Betreuer von Spitzensportlern und/oder Mannschaften:

Es kann sehr wohl sein, daß der Medizinier an die Wirkung glaubt, aber trotzdem ist der einzig absolut sichere Effekt derjenige auf seinem Konto, solange er die Leistung nicht wirklich zum Selbstkostenpreis erbringt.

&Tschüß
Wolfgang

Hast du den Orthopäden mal kritisch hinterfragt, ob diese Maßnahme wirklich etwas bringt? Wie viele Patienten damit zufrieden sind? Welche Nachteile sie hat? Wie lange er sie schon einsetzt?

Hat er dir das wie Butterbier verkauft: Alles super und der Gipfel der Glückseligkeit? Oder hat er eine reflektierte Bilanz gegeben? Hat er die KKen, die das nicht bezahlen, als unmedizinische Knauserer dargestellt, die den Patienten nur vorenthalten, was ihnen gut tut? Oder ist er auch mit der Frage reflektiert umgegangen?

Wenn du dir den IGeL-Kommentar durchliest, ist bei dieser Maßnahme ein (geringer!) Nutzen gar nicht in Frage. Allerdings sind die Risiken relativ hoch, die schon zwangsläufig durch die Injektion an sich entstehen. Andere zur Verfügung stehende Maßnahmen bieten den gleichen Nutzen.

Wenn nun der Arzt das als Butterbier und risikolos oder Risiko bagatellisierend anbietet, weisst du, dass er Prioritäten setzt, die primär für ihn gut sind, aber nicht für dich. Ein realisiertes Risiko tut ihm nicht weh, schadet ihm nicht, weil es keine Fehlerfolge sondern Risiko ist. Für dein Knie sieht das anders aus.

Noch eine Frage:
Hast du schon Krankengymnastik gemacht? Eine gut trainierte Muskulatur und der Abbau von Fehlhaltungen wirken Wunder. Hat dir der Orthopäde so etwas verschrieben oder ist er gleich zu den Spritzen gekommen? Auch das ist übrigens ein Indikator dafür, welche Prioritäten der Arzt setzt.

Hi,

ich fahre ausgiebig Rad und rudere sehr intensiv.
Somit sollte die stützende Muskulatur ausreichend sein.

Gruß
Trianon

Die Stärke der Muskeln ist nicht entscheidend, sondern etwaige Verkürzungen der Muskeln, besonders der Wadenmuskeln und der Oberschenkelmuskeln. Kommst du z. B. mit dem Fuß an den (eigenen) Hintern? Mir selbst helfen die hier vorgestellten Übungen sehr weiter.
In den meisten Studien werden Hyaluronsäure und auch der Kniearthroskopie, wenn überhaupt, nur eine geringe Wirksamkeit nachgewiesen. Physiotherapie hingegen bringt eine deutliche und nachhaltige Besserung, wird aber (wohl aus Budget-Gründen) nur selten verschrieben. Auch wenn du kein Rezept bekommst, ist bei einer Arthrose 2. Grades die Investition in die Krankengymnastik (zumindest eine Sitzung, um einen Befund und Ratschläge zu bekommen), m. E. also sinnvoller als die in die Spritzen.

Das ist gut, ersetzt aber nicht den gezielten Aufbau von Muskulatur für dein Problem und nachzusehen, wo du Fehlhaltungen hast.

Ich find ein wenig merkwürdig, dass du von dir weisst, zu jemandem zu gehen, der Ahnung von Bewegungsabläufen hast. Dafür findest du Spritzen, die immer auch mit Verletzungs- und Infektionsrisiko verbunden sind, besser.

Hallo,

danke für die Antwort.

Natürlich hinterlassen 35 Jahre Sport und davon fast 25 Jahre leistungsmäßiger Kampfsport einige Spuren.
Die angeborene, beidseitige Hüftgelenksfehlstellung wurde bei dem Einbau einer Hüftendoprothese links 2007 korrigiert.
Ich mache daher die vielen, kleinen Verletzungen während des Trainings und im Wettkampf dafür verantwortlich. Links war überwiegend die Deckungsseite und dementsprechend mehr malträtiert.
Klar bin ich nicht mehr so beweglich wie damals aber ich bekomme die Ferse an den Butt und kann mir noch mit dem großen Zeh in der Nase bohren.

Jetzt bist Du dran.

Gruß
Trianon

Hallo,

da verdient nur der Orthopäde. Bei Arthrose hilft das wirklich nur im Anfangsstadium. Google mal nach der Sendung NDR VISITE. Arthrose…Es gibt eine Gewürzmischung, die quasi Wunder bewirkt. Mir hat sie vor über zwei Jahren mein Leben wieder geschenkt. Und in der Sendung werden echt krasse Fälle vorgestellt, wo dies geholfen hat. Für wenig Geld!