Seit etwa einem Jahr habe ich Schmerzen in meinem linken Knie. Sie kommen und gehen, sind nicht übermäßig stark, aber in ihren Hochphasen schon behindernd. Innerhalb des einen Jahres hat sich am Krankheitsbild eigentlich nichts geändert. Drückt man sein Knie nach hinten durch, entsteht an der Innenseite des Knies, neben dem oberen Teil der Kniescheibe, eine kleine Senke/Kuhle. Hier würde ich den Schmerz meistens lokalisieren. Manchmal tut aber auch der Bereich über der Kniescheibe, ich würde sagen die dortigen Bänder weh – das aber hauptsächlich dann, wenn ich mich hinsetze und mit den Ellbogen auf diesen Bereich aufstütze.
Der Hauptschmerz (der zuerst beschriebene) hat dagegen nichts mit äußerer Einwirkung zu tun. Er tritt vor allem bei folgenden Tätigkeiten auf:
- Langes Sitzen, wo das Knie in einem 90-Grad-Winkel gehalten wird
- Durchdrücken des Knies nach hinten
- Übereinanderlegen beider Knie beim Schlafen auf der Seite
- Schlagen des rechten Beins über das linke Knie beim Sitzen
Gegenüber Belastung ist das Knie relativ unempfindlich. Ich fahre viel Rad, mache viele Wege zu Fuß und spiele Fußball. Bei all dem schmerzt das Knie meist nicht mehr als es ohnehin schon tut.
Grundsätzlich hilft, das Knie in Bewegung zu halten, oft die Stellung zu wechseln und die oben beschriebenen Positionen zu meiden. Manchmal hilft aber nur längeres Ruhigstellen, am besten unter Kühlung. Kurzfristig gute Ergebnisse lassen sich auch durch das Einreiben mit Voltaren Emugel erzielen. Allerdings hat eine Stromtherapie mit dieser Salbe keine langfristige Wirkung erbracht.
Ich war mit dem Fall auch schon ein paar Mal beim Orthopäden. Der hat mir erst die Stromtherapie verschrieben und mich dann in den MRT geschickt. Bei letzterem wurde wohl nur ein kleiner Erguss festgestellt, der seiner Meinung nach nicht die Ursache, sondern die Folge der Schmerzen ist. Ansonsten scheint alles in Ordnung zu sein. Er will jetzt noch einen Versuch mit einer Manuellen Physiotherapie zur Besserung der Beweglichkeit starten. Sollte das nicht helfen, tippt er auf eine Fehlbildung irgendeines Lappens oder so im Knie, die er per Arthroskopie beheben will.
Für mich hört sich die Diagnose ja etwas aus der Luft gegriffen an. Und dafür gleich „ins Knie bohren“?