Knochenerhaltende Behandlung nach Extraktion

Guten Tag,

nachdem mir ein lockerer überkronter Backenzahn im 1.Quadranten teilweise entfernt wurde, soll nun die Wurzel gezogen werden und anschließend eine knochenerhaltende Behandlung mit einem Granulat aus Rinderknochen erfolgen.
Ist diese Vorgehensweise inzwischen Standard und aus medizinischen Gründen uneingeschränkt zu empfehlen oder sollte sie nur in Ausnahmefällen angewandt werden?
Welche besseren Alternativen gäbe es ggf.?

Gruß
Pontius

Ist diese Vorgehensweise inzwischen Standard und aus
medizinischen Gründen uneingeschränkt zu empfehlen oder sollte :sie nur in Ausnahmefällen angewandt werden?
Welche besseren Alternativen gäbe es ggf.?

Servus Pontius,

es kommt vor allem darauf an, was danach mit der Lücke geschen soll.

Wenn vor und hinter der Lücke feste und brauchbare Zähne stehen, ist die Versorgung mit einer Brücke möglich. Dann ist eine Auffüllung mit Bio Oss unnötig.

Wenn noch mehr Lücken bestehen, und deswegen an einen herausnehmbaren Zahnersatz gedacht ist, kann die Wunde auch unversorgt bleiben.

Wenn nach Extraktion und Abheilung damit zu rechnen ist, dass die verbleibende Knochendicke unter 14 mm sein wird und wenn implantiert werden soll, ist die vorgeschlagene Lösung IMO eine gute Idee.

Gruß

Kai Müller

Vielen Dank für deine Antwort.

Wenn vor und hinter der Lücke feste und brauchbare Zähne
stehen, ist die Versorgung mit einer Brücke möglich. Dann ist
eine Auffüllung mit Bio Oss unnötig.

Ja, eine Brücke wäre auch realisierbar.

Wenn nach Extraktion und Abheilung damit zu rechnen ist, dass
die verbleibende Knochendicke unter 14 mm sein wird und wenn
implantiert werden soll, ist die vorgeschlagene Lösung IMO
eine gute Idee.

Knochenmaterial ist angeblich z.Z. noch reichlich vorhanden.
Könnte denn in diesem Fall auch ohne Bio-Oss implantiert werden.

Hätte es gravierende Folgen, wenn ich weder eine Brücke noch ein Implantat bekäme?

Hallo Pontius,

Ja, eine Brücke wäre auch realisierbar.

dann ist Knochenersatzmaterial unnötig

Knochenmaterial ist angeblich z.Z. noch reichlich vorhanden.
Könnte denn in diesem Fall auch ohne Bio-Oss implantiert
werden.

Ja, Knochenersatzmaterial ist nur indiziert, wenn nicht genügend eigener Knochen vorhanden ist.

Hätte es gravierende Folgen, wenn ich weder eine Brücke noch
ein Implantat bekäme?

Kurz und mittelfristig sicher nicht. Langfristig kann es zu einer Kippung des hinteren verbleibenden Zahnes in die Lücke kommen oder zu einem Herauswachsen des Gegenzahnes. Beide Bewegungen finden aber nur extrem langsam statt, sodaß bei regelmäßiger jährlicher Kontrolle der Zeitpunkt an dem gehandelt werden muß, nicht verpasst wird.

Wenn Dich die Lücke also nicht stört, weder optisch noch beim Kauen, kannst Du sie problemlos erst einmal belassen.

Gruß
Gero

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Auch dir vielen Dank für deine Hinweise.
Ihr habt mir mit euren Antworten sehr geholfen.

Schädigung der Standesinteressen :wink:
Servus Gero,

irgendwann bekommen wir beide mal ein Berufsordnungsverfahren an den Hals :wink:)

Gruß

Kai Müller

Hallo Kai,

irgendwann bekommen wir beide mal ein Berufsordnungsverfahren
an den Hals :wink:)

da müsste sich unsere Standesvertretung aber warm anziehen!!

Gruß
Gero

P.S. weiterhin fröhliches gegen den Strom schwimmen!