Hi!
Im Anhang zur Diskussion um Knoten und maximale Geschwindigkeiten diverser Schiffe (siehe Thread weiter unten) bin ich am Wochenende in eine ähnliche Diskussion geraten.
Da behauptete jemand, vor Einführung der britischen Seemeile bzw. den entsprechenden Messmethoden hätten die Spanier und Portugiesen ein eigenes „Seemeilen-System“ gehabt. Die „spanische Seemeile“ hätte eine Länge von ungefähr 5 km gehabt, die „portugiesische Seemeile“ sogar mehr als 5 km.
Aufgrund einer „fehlerhaften“ Interpretation des Begriffes „Seemeile“ bzw. der Gleichsetzung von „spanischer Seemeile“ mit „britischer Seemeile“ wäre die Legende entstanden, Kolumbus habe in seinen Logbüchern kürzere Strecken eingetragen als 1492 wirklich gesegelt.
Die Teilung der Welt zwischen den Spaniern und Portugiesen im Vertrag von Tordesillas (1494 wurde alles Gebiet westlich einer Linie, die 370 Seemeilen westlich der Kapverden gezogen wurde, Spanien zugeschlagen, alles Gebiet östlich dieser Linie Portugal) beruhe ebenfalls auf dieser „fehlerhaften Interpretation“. 370 „spanische Seemeilen“ wären 1850 km und nicht 685 km.
Stimmt das mit der „spanischen Seemeile“ oder hat mir da jemand etwas vom Acker erzählt (ich kenne die Unterschiede bei der Landmeile: britische, römische, preußische Landmeile - aber gab es so etwas auch auf See?)
Grüße
Heinrich