Kochbuch herausbringen

Hallo,
ich weiß nicht in welchem Teil des Forums ich die Frage posten soll, also probier ichs einfach mal hier.

Meine Freundin will ein Kochbuch herausbringen. Da sie vom Fach ist, mache ich mir über die Qualität keine Sorgen. Meine Frage allerdings ist, wenn das Manuskript fertig ist, an wen kann sie das schicken. Also an welchen Bereich eines Verlages. Und gibt es bei dem Manuskript Besonderheiten zu beachten. Schickt man das in Print oder digital? Ist etwas beim Seitenaufbau zu beachten (bestimmte Schriftart und -größe etc.)

Bin dankbar für jeden Tipp

Stefan

Kochbücher gibst wie Sand am…OTw

Ja, danke für den Hinweis.
Hättest dir aber sparen können.

2 Like

Hallo,

an wen kann sie das schicken. Also an welchen Bereich eines Verlages.

ich würde mir an ihrer Stelle eine Reihe Verlage mit dem Schwerpunkt Kochbücher (verschiedener Größen) aus den gängigen Verlagsverzeichnissen heraussuchen. Möglich ist auch die Begrenzung auf einige wenige Kochbuchreihen, die passend erscheinen, aber die Chance ist dann eher kleiner.

Als zweiten Schritt würde ich versuchen, telefonisch (!) die Lektoren für Kochbücher der einzelnen Verlage zu erreichen, und fragen, ob evt. Bedarf besteht für das, was sie geschrieben hat. Wird das Manuskript dann angefordert, wird das Manuskript zumindest geprüft. Ohne Anforderung landen die meisten Versuche ohnehin auf dem Absagenstapel. Der Sendung sollte dann natürlich ein kurzer Brief mit dem Hinweis auf das Telefonat beigelegt werden-

Die Regel ist allerdings, nicht das gesamte Manuskript, sondern nur eine Zusammenfassung von ein bis zwei Seiten (Überblick) zur schnellen Orientierung zu schicken - vielleicht mit der Beilegung eines (!) Kapitels als Test. Das Ganze kann dann immer noch angefordert werden.

Von einer digitalen Sendung würde ich Abstand nehmen, es sei denn, es wird ausdrücklich verlangt. Wer liest schon gern am Bildschirm oder ist gerne gezwungen, das alles erst auszudrucken?

Ist etwas beim Seitenaufbau zu beachten (bestimmte Schriftart und -:größe etc.)

Üblich sind 12pt, Times kann man verwenden, besser aber scheint mir Courier, weil das Ganze dann noch nicht so vollständig, sondern als bearbeitbar erscheint. Allerdings weiß ich nicht, wie das bei Kochbüchern ist, am besten kann man das während des Telefonats erfragen. Wichtig ist aber immer, einen großen Zeilenabstand (mindestens 1,5 - eher 2) zu wählen, um Korrekturen zu ermöglichen.
Ferner sollte man sachlich (!) schreiben, also alle Schnörkel weglassen, das Manuskript nicht (!) binden, sondern lose einschicken, jede Seite mit Namen, Arbeitstitel und Manuskriptseite bezeichnen, damit es schnell auffindbar ist.

In Betracht ziehen könntest sie auch eine Anfrage bei anderen Kochbuchautoren, aber ob solche Anfragen beantwortet werden, kann ich nicht sagen, es hängt von der Person und der Situation ab.

Entscheidend ist bei solchen Projekten das Durchhaltevermögen und die Kompromißbereitschaft.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo,

super danke für die ganzen Tipps.
Da bin ich aber froh, dass ich gefragt hab, wäre doch etwas blauäugig an die Sache herangegangen.

Wie gut sind denn generell die Chancen ein Buch (auch Roman) herauszubringen? Es werden zwar jeden Tag weiß-ich-nicht-wieviele hundert Bücher herausgebracht und die meisten davon sind auch nicht wirklich gut, aber selber ein Buch zu veröffentlichen scheint wohl sehr schwer zu sein!?

Danke und Gruß
Stefan

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Stefan,

Wie gut sind denn generell die Chancen ein Buch (auch Roman)
herauszubringen?

schlecht insgesamt, aber auf dem Sachbuchmarkt noch erheblich höher als im Belletristikbereich. Sachbücher decken - leg mich jetzt nicht genau fest - ca. 70 Prozent des Marktes ab, Belletristik nur 30 Prozent oder sogar noch weniger. Wenn die Autorin eine Fachfrau ist, erhöht sich die Chance noch. Nur darf man sich keine Illusionen machen: Der Markt ist gesättigt - und man muss schon gute Gründe haben, um Verleger zu überzeugen. Daher ist auch die Kompromißbereitschaft wichtig, denn wenn das Buch als Projekt überhaupt in die engere Wahl kommt, darf man diese Chance nicht verpassen.

Von Zuschussverlagen, also solchen, wo man einen Teil der Druckkosten selbst übernimmt, würde ich aus verschiedenen Gründen abraten, obwohl es manchmal auch Gründe geben kann, diesen Weg zu wählen.

Leider gibt es für Sachbücher wenig Literatur, aber in „Über das Schreiben“ von Sol Stein (im Verlag „Zweitausendeins“) gibt es ein Kapitel über Sachbücher - die Lektüre lohnt sich vielleicht, man muss das Buch ja nicht kaufen, sondern kann es vielleicht fernleihen.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Buchveröffentlichung

Hallo,

Hi Stefan,

Wie gut sind denn generell die Chancen ein Buch (auch Roman)
herauszubringen?

Auf dieser Seite findest Du einige Infos, die Dir vielleicht ein paar grundsätzliche Fragen beantworten:
http://www.ferber-verlag.de
Dort unter „Infos für Autoren“ gucken…
Gruß,
Anja

Hi,

für mich kann’s nie Kochbücher genug geben. Ich sammele besonders schöne. Dieses nur zur Ermutigung. Oh, und natürlich koche ich auch leidenschaftlich gern. Also viel Erfolg!

Grüßle,

Susanne

Wenn man nicht Alfred Biolek heißt oder Naddel, sollte man sich keine allzu großen Hoffnungen machen, dass das Werk jemals gedruckt wird. Meist stehen hinter (guten) Kochbüchern Redaktionen, die die einzelnen Rezepte auswählen (also nachkochen etc.). KB sind daher meistens Auftragsprojekte. In Ramschläden sind übrigens die Tische mit Kochbüchern meistens die größten… Aber wenns denn sein muss: am besten keine Mühe wegen des Layouts machen, da die Verlage das selbst nach eigenen Richtlinien besorgen. Bei der Verlagssuche darauf achten, ob das Buch in deren Linie passen könnte.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Stefan,

ich würde so vorgehen:

  1. Verlage anhand Ihrer Prosdpekte sichten: Wer bringt Bücher in dieser Richtung
    heraus? Passt das Buch also bei denen ins Programm? Nichts ähnliches da?

  2. Bei diesen Verlagen anfragen, was Du schicken sollst: Vita, Exposé,
    Inhaltsverzeichnis, Probekapitel usw. und in welcher Form: Datei, Papier
    (Spaltenbreite, Anschlagzahl, Zeilenzahl, Schrift, Größe usw.). Und unbedingt:
    Wer ist zuständig?

Gruß
Bolo2l

Die Chancen
Hallo Stefan,

die Chancen bei der Belletristik liegen bei höchstens 1:1000, d.h. eines von 1000 eingesandten Manuskripten wird als gut erachtet und dann in die engere Wahl gezogen. Wie das Verhältnis bei Sachbüchern aussieht, weiß ich nicht.

Der Bemerkung von Thomas

„Ferner sollte man sachlich (!) schreiben, also alle Schnörkel
weglassen“

möchte ich widersprechen. Gerade bei Kochbüchern ist nicht erst mit Jamie Oliver ein Stil eingezogen, der weit weg ist von der rein sachlichen Schreibe. Insgesamt kommt es wohl darauf an, um welche Sorte Kochbuch es sich handeln soll: Eine reine Rezeptsammlung ohne großen Schnick-Schnack oder eines, das mehr an einen Bildband erinnert, den man auf dem Sofa liegend schmöckern möchte.

Gruß
Isabelle

Hallo Stefan,

solche Bücher werden meist im Auftrag erstellt.
Daher ist die Chance, mit was selbstgestricktem unterzukommen sehr gering bis nahe Null - leider.
Wenn Du nicht das Glück hast, gerade einen Lektor zu finden, der genau das was Du anbietest ins Programm nehmen zu wollen, wirst Du mit ziemlicher Sicherheit kein Glück haben.

Ansonsten sind die Ratschläge von Thomas Miller sehr gut.

Gandalf