Können Demenzkranke unfallversichert sein?

Mal angenommen, eine Person hat in früheren Jahren eine Unfallversicherung für sich abgeschlossen. Mitllerweile ist diese Person an Demenz erkrankt. Sie läuft noch regelmäßig alleine ihren täglichen Weg zum Kaufmann, überquert hierbei drei Ampel-Straßenkreuzungen und findet auch noch den Weg zurück. Dunkelheit meidet sie bereits seit Längerem.

Sollte nun mal ein Unfall mit Fahrzeugbeteiligung passieren, oder die alte Dame hinfallen, wäre ja klassischerweise die UV im Spiel. Leider ist sie nicht mehr in der Lage konkrete Aussagen über ihren Tagesablauf zu machen, so dass sie auch in solch fiktiven Fällen nicht sagen könnte, was passiert sei. Wenn nun auch keine Zeugen sich meldeten, wäre zwar ein Schaden da, aber die Berechtigte käme doch nicht in den ‚Genuss‘ einer UV-Leistung.
Wäre da nicht eine Kündigung der nutzlos gewordenen Unfallversicherung ratsam?
Wie handhaben es die Versicherungen mit dem Versicherungsrisiko bei Demenzerkrankten?

Mit gutem Gruß
ThelmaLouise

Hallo ThelmaLouise, (ein Gruß und eine Anrede werden hier wie in anderen Foren gerne gesehen :wink:)

zunächst einmal ist ein an Demenz erkrankter Patient in der privaten Unfallversicherung lt. den allermeisten Versicherungsbedingungen nicht mehr versicherungsfähig.
Sollte dies auch im vorliegenden Fall zutreffen, sollte man die Versicherung hiervon unterrichten, die Aufhebung des Vertrages rückwirkend ab Diagnosestellung beantragen und um Erstattung der überzahlten Beiträge bitten.

Es gibt jedoch Versicherer, die durchaus eine Fortführung des Vertrages unter Ausschluss von durch die Demenz verursachten Unfallschäden anbieten. Hier lohnt es sich beim Versicherer nachzufragen und ein eventuelles Angebot genau zu prüfen.

Last but not least sind auch Unfallversicherer in der Gestaltung ihrer Bedingungen weitgehend frei. Von daher sollte man ruhig mal den Versicherungsmarkt sondieren (lassen), um eventuell einen geeigneten Versicherer zu finden, der im besten Fall die Demenz sogar mitversichert. (Hinweis: Leider muss man festhalten, dass das Alter der versicherten Person eine nicht unerhebliche Rolle für die Bereitschaft zur Aufnahme seitens der Versicherung spielt…).

Viele Grüße
Loroth