Können Hauptfächer sich vorstellen?

Servus, nochmal,

was z.B.gegen einen m.E. hier möglichen und
richtigen Passivsatz einzuwenden ist.
„Die Hauptfächer werden vorgestellt“

Möglich: selbstverständlich.
Richtig: ebenso.
So gesehen: kein Einwand.

Aber erstens schließen zwei richtige Möglichkeiten eine dritte nicht aus und zweitens impliziert (ich gebe zu, möglicherweise nur in meinen Ohren) der Passivsatz, dass da eine reale Person beteiligt ist - und zwar im Moment der Vorstellung. Das muss aber bei einer Präsentation (und das ist ja in dem Fall die „Vorstellung“) durchaus nicht der Fall sein.

Es ginge auch im Aktiv: „Wir stellen die Hauptfächer vor“

Da gilt , meiner Meinung nach, ebenso oben Gesagtes.

Danke für den Austausch -

ditto und herzlichen Gruß, Maresa

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Hi auch,

Ich habe am Anfang des Schuljahres mein Wahlpflichtfach vorgestellt. Auf der Ankündigung stand „Die Wahlpflichtfächer stellen sich vor.“

Du bist ein Wahlpflichtfach?

SCNR

Franz

Hallo,

tatsächlich, da habe ich noch dazu etwas neues gelernt,
nämlich den Begriff „Synekdoche“.[…]
Dazu denke ich, dass ich die Schelte, nicht zu diesen

jedem halbwegs qualifizierten Leser

mich zählen zu dürfen, nicht verdient habe, und beachte doch
bitte die Richtlinie Nr. 1!

Mir ging es dabei nicht um den tatsächlichen Begriff - wie die Diskussion zeigt scheiden sich daran sowieso die Geister. Sondern vielmehr um die sprachliche Wendung an sich, die dir sicherlich, wie meine Beispiele zeigen sollten, durchaus bekannt sein dürfte.

Also: Kein Grund eingeschnappt zu sein, sondern froh, ob der Erweiterung deiner sprachlichen Kenntnisse. Denn den Begriff Synekdoche wirst du nach dieser Diskussion wohl so schnell nicht vergessen! :smile:

Gruß

Anwar

Gruß

Anwar

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Dann können Kühe sich also auch melken, Autos sich tanken und Hunde sich streicheln und Kaffe sich kochen…alles eine Frage der Metonymie und Synekdoche( oder wie das heißt…) . Passivsätze können wir dann demzufolge auch vergessen…

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Hi,

Personifizieren lassen sich nur Gegenstände. Insofern kann ein besonders geschickt designtes Auto derart benutzerfreundlich konstruiert sein, dass es sich wie von alleine tankt.
Mein neuer Staubsauger hat sich übrigens nicht leicht zusmmengebaut. Auch meine Kaffeemaschine hat sich heute morgen seltsam benommen. Der Filtereinsatz wollte sich nciht draufsetzen lassen. Dafür öffnete sich der Kühlschrank leicht. Wenn meine Tastatur nicht so widerspenstig wäre, könnte ich leichter tippen.
Präsident Obama meinte übrigens auf die Frage, was denn nun aus den Wahlen wird, so mit Sandy und so, dass die Wahlen sich am Dienstag schon um sich selbst kümmern werden. Stellst dfu Dir da die Frage nach wahlmanipulation, wenn die Wahl doch alleine läuft (sic), ohne dass jemand hingeht?
Ich könnte ewig so weitermachen, die Sprache liefert (ja auch das ist Personifikation) unendlich viele Beispiele. Aber mein Fernseher dudelt nebenan langweiliges Gedöns vor sich hin, ich geh mal den Sender wechseln.

die Franzi

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Dann können Kühe sich also auch melken, Autos sich tanken und
Hunde sich streicheln und Kaffe sich kochen…alles eine
Frage der Metonymie und Synekdoche( oder wie das heißt…) .
Passivsätze können wir dann demzufolge auch vergessen…

Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Deine Schlussfolgerung ist nicht logisch, weil natürliche Sprache so nicht ableitbar ist.
In einigen Konstruktionen ist das aber möglich:
Die Kuh melkt sich sehr schwer. (weil sie kaum noch Milch gibt)
Das Auto tankt sich leicht. (was an der einfachen Handhabung liegt)
Der Hund streichelt sich irgendwie komisch. (weil sein Fell verklebt ist)
Der Kaffee kocht sich schnell. (das liegt dann vllt. an der besseren Kaffeemaschine)

Sprache erfordert logisches Denken, aber nicht alle Schlussfolgerungen sind dann auch gleich logisch. Deine ist es nicht unbedingt (außer man lässt meine Beispiele gelten, die aber eher andere Konstruktionen sind).

Grüße,

  • André
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lieber André,

Auch
dein sprachliches Bild mit dem Gesicht hat eine Bezeichnung,
die ich nicht kenne (Personifikation? keine Ahnung), und doch
heißt das nicht, dass diese Phrase dadurch wertvoll wird. Ich
selbst mag solche Floskeln z.B. nicht sehr.

Ein Gesicht muss doch nicht zwangsläufig aus Augen, Nase, Mund
bestehen, es bedeutet (lt. Kluge) nur „das, was man sieht“,
oder das Sehvermögen wird so bezeichnet.

Richtig. Trotzdem ist es eine Art sprachliches Bild. Und ebenso ist auch „stellt sich vor“ ein sprachliches Bild, denn diese Phrase impliziert nicht zwangsläufig, dass nur eine Person (oder eine Gruppe von Personen) das Subjekt ausmachen kann. Das ist völlig normal im Deutschen (und auch in praktisch allen anderen natürlichen Sprachen, würde ich behaupten). Wenn du die Konstruktion unschön findest, okay, Geschmackssache. Falsch oder unbeholfen ist sie nicht.

Tja, und an dieser Stelle

sondern dass man sie so
verwenden kann, weil sie eben so verwendet werden.

kapituliere ich dann einfach. Wenn alles in Ordnung ist, weil
es geht, wozu dann jede derartige Frage?

Du hast ja die Frage gestellt. Ich habe sie dir beantwortet. Konnte jetzt nicht rauslesen, ob und wenn nein, warum nicht, du damit zufrieden bist.

Bitte informiere dich vielleicht, wie der Duden wirklich
funktioniert, bzw. was dessen Aufgabe ist. Beziehungsweise,
wie die deutsche Sprache aufgebaut ist, oder wie Sprache
allgemein funktioniert. Ich sehe, dass es für dich da noch
sehr viel zu lernen gibt.

Wie es für jeden von uns noch viel zu lernen gibt - eine
Binsenweisheit. Deinen sicher gut gemeinten Rat empfinde ich
als verletzend, weil nicht erbeten und inhaltlich überflüssig.

Tja. Kann man wohl nix machen. Ich nahm an, dass du bereit wärst, etwas dazuzulernen.
Verletzend war es aber nicht gemeint. Jeder kann noch was dazu lernen und ich hab sicher damals aus dem Buch auch einiges neues dazugelernt (ist länger her). Aber da ich sehe, dass dir wichtiges Wissen in Bezug auf die deutsche Sprache („wie kann ‚scheiße‘ eine Adjektiv sein?“) bzw. auf die Aufgabe des Dudens (s. oben) fehlte, und ich dich als an der Sprache interessiert einschätze, hielt ich’s für einen guten Tipp, dir das Buch zu empfehlen. Das war weder gehässig noch verletzend gemeint, sondern sollte lediglich der Wissenserweiterung dienen.

Ich finde, auch unerbetene Ratschläge können durchaus positiv sein. Ich weiß nicht, ob du von dir aus nachgefragt hättest, wie das denn ist mit dem Sprachwandel, den Wortarten oder was die Aufgabe ist, die der Duden an sich selbst stellt. Vielleicht, weil du einfach nicht angezweifelt hast, dass du das alles schon wüsstest.

Ich lerne natürlich auch gerne dazu. Falls du mir ein Buch empfehlen kannst, zu dem Thema, oder mir sagen möchtest, woher du deine Annahmen (in Bezug auf Duden, Adjektive oder sprachliche Bilder zum Beispiel) hast, bin ich für alles offen.
Bitte empfiehl mir aber nichts von Bastian Sick. Auf den reagier ich allergisch. :wink:

Also bitte nimm es nicht als persönlichen Angriff. Wenn ich gute Bücher kenne (da kenn ich viele) und denke, die könnten jemandem nutzen, der sich dafür interessiert und der Wissenslücken hat (und Wissenslücken sind nichts schlimmes!), dann empfehl ich die natürlich gerne. Auch ohne Bitte um Rat. Grad, wenn es um mein eigenes Studienfach, die Sprachwissenschaften, geht.

Liebe Grüße,

  • André
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Wenn eine Schule ein Gesicht hat, dann können sich auf
Hauptfächer selbst vorstellen.

Ganz zu schweigen davon, daß eine Schule nicht sprechen kann - wie soll ihr da eine SPRACHE zu Gesicht stehen?

Gruß,
Max

Spätestens seit der Duden
selbst das Wort „Scheiße“ auch als Adjektiv anbietet, indes
die Steigerung schuldig bleibt, ist für mich auch dieses Organ
nicht mehr als echte Instanz zu brauchen.

Nicht steigerbare Adjektive sind ein alter Hut. Gubt es schon immer. Genazso wie Synekdochen oder Metonymie.

Es geht also nicht um irgendetwas neues, was plötzlich für richtig erklärt wird. Sondern um etwas altes, was du plötzlich für falsch erklärst.

Sprache hat NOCH NIE so funktioniert, wie es in deinem Posting anklingt. Das ist eher eine neue Vorstellung, auch durch den unsäglichen Bastian Sick ausgelöst.

Wie Dir andre ja schon geueigt hast, bist Du zudem nicht konsequent. „Einer Schule steht eine Sprache zu Gesicht?“ Eine Schule kann weder sprechen, noch hat sie ein Gesicht. :smile:

Gruß,
Max

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ich dachte schon,
…ich wäre ganz allein mit meiner Ansicht, für die ich gerade reichlich einstecken muss, ;-((
Danke Dir, Ralf!
annelie

Ganz zu schweigen davon, daß eine Schule nicht sprechen kann -
wie soll ihr da eine SPRACHE zu Gesicht stehen?

Und was hat eine Sprache überhaupt in irgendjemandes Gesicht verloren? Sie sollte doch aus dessen Munde strömen oder im Hirne verankert sein. :wink:

Gruß,

  • André
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…ich wäre ganz allein mit meiner Ansicht,

Hier geht es aber nicht um Ansichten, sondern um Sprachwissenschaft.

MfG
GWS

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Servus, Annelie,

dass eine sorgfältige und
gepflegte Sprache einer Schule gut zu Gesicht stünde,

das hat Max ja schon weiter unten kommentiert.
Erlaube mir bitte zu diesem Satz

schließlich will sie ja ihre Alumnen in jener auch
ausbilden.

noch zu sagen, dass du die von dir monierten Konstruktionen ganz automatisch selbst benützt.

Denn selbstverständlich wurden/werden Alumni in ihr (der Schule) ausgebildet - und zwar von Lehrer/innen.

Die Schule selbst will und kann natürlich nicht ausbilden, sie ist ein Gebäude oder im erweiterten Sinne eine bestimmte Richtung in einem Fach (eine philosophische Schule z.B.), aber niemals die Ausbildende/Unterrichtende…dennoch ist der Satz von dir verständlich und korrekt, obwohl, deiner Meinung nach, ein Konstrukt, das es so nicht geben sollte:smile:

Herzlichen Gruß, Maresa.
(übrigens empfinde ich diese Diskussion als durchaus sachbezogen, ziemlich eng am Thema - und ich denke, du must nicht das Gefühl haben, „einzustecken“:smile:)

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Falsch gedacht?
Moin,:…ich wäre ganz allein mit meiner Ansicht, für die ich gerade

reichlich einstecken muss, ;-((
Danke Dir, Ralf!

wofür? Der Schreiber hat hier ein Stilmittel verwendet, das nirgends verboten ist; ob es mir oder Dir gefällt, steht auf einem anderen Blatt. Die Einzigen, die derartige Umschreibungen nicht verstehen müssten, wären Autisten.

Gruß Ralf