Können Scheibenbremsen bei stetem Gebrauch "einrosten"?

Hallo, ich brauche Euren Rat!

Ich gab heute mein Auto (Fiat 500 Bj. 2009) in die Werkstatt zum Reifenwechsel und erhielt einen Anruf, dass einiges mehr daran zu machen sei: Kostenpunkt € 1250. Am teuersten sind die vorderen Bremsen, weil sowohl die Belege als auch die Scheiben kaputt seien. Ich fragte, warum davon nichts bei der Inspektion im Juni vor einem halben Jahr aufgefallen sei, die von der gleichen Werkstatt vorgenommen wurde. Die Antwort des Kfz-Meisters: Da war noch alles in Ordnung. Große Autohersteller würden Bremsen „trocken“, also ohne Schmiere einbauen, und da käme es vor, dass die Bremsen „einrosten“, sodass die Belege - wie in meinem Fall - ständig an der Bremsscheibe hingen und diese kaputt machten. 
Wenn das bei einem ständig bewegten Fahrzeug geschieht, halte ich das für recht gefährlich, zumal ich keine Bremsbelege mehr hatte. 
Jetzt meine Fragen an Euch: Stimmt das, was mir da erzählt wurde? Soll ich das schlucken? Hätte er nicht bei der Inspektion auf die Idee kommen sollen nachzuschauen, ob sich dieses Problem bei meinem Wagen anbahnt? 

Dankbar für Eure Antworten, 
Eure Elke

Hallo Lumaxe!

Große Autohersteller würden Bremsen „trocken“, also ohne Schmiere einbauen,
und da käme es vor, dass die Bremsen „einrosten“, sodass die Belege - wie in
meinem :Fall - ständig an der Bremsscheibe hingen und diese kaputt machten.

Meines Erachtens ist das absoluter Blödsinn, sämtliche Teile der Hydraulik werden durch die Bremsflüssigheit geschmiert. Da müssten die die Autos ohne Bremsflüssigkeit ausliefern und wie verfrachtet man Autos ohne Bremsen? Allerdings ist Bremsflüssigkeit stark hygroskopisch, das heisst, dass sie viel Wasser anzieht. Wenn das nicht überprüft wurde (Überprüfung des Siedepunkts), dann können die Radzylinder anrosten, weil zu viel Wasser in der Bremsflüssigkeit ist, aber dann würde ich die Werkstatt haftbar machen.
airblue21

Meines Erachtens ist das absoluter Blödsinn, sämtliche Teile
der Hydraulik werden durch die Bremsflüssigheit geschmiert.

Das ist insofern kein Blödsinn, als es hier nicht um die hydraulischen Bauteile geht, sondern um die Bremsklötze. Deren Führung wird in der Tat von den mir bekannten Herstellern nicht gefettet, so dass sie mit der Zeit schwergängig bis fest werden können.

Gruß
O.Varon

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Hallo,

die Aussage des Meisters ist völlig korrekt, das daraus resultierende Problem alltäglich. Insbesondere beim Fiat Panda / 500 tritt das Problem konstruktionsbedingt (große Anlagefläche, Radius statt Fläche) gerne auf.

Die Werksvorgaben für diverse Markenvertretungen sind selbst beim Belagwechsel, dass die Beläge trocken verbaut werden.
Gottseidank halten sich viele nicht daran, das erhöht die Lebensdauer und Betriebssicherheit der Bremse ganz erheblich.

Wir legen beispielsweise besonderen Wert auf die Freigängigkeit und auf gut gefettete bewegliche Komponenten. Selbst ohne Belagwechsel (also während der Nutzung eines Belagsatzes) kann es notwendig sein, die Bremsanlage zu zerlegen, Rost zu entfernen und sämtliche bewegliche Teile zu fetten.

Grüße
formica

hallo

leider muss auch ich sagen,die werkstatt hat recht.ich fahre lkw und mir passiert das regelmässig.durch hitze und zeit wird der dreck so fest das die zylinder blockieren.

mfg frank

Hallo,
hier das blau angestrichene Teil bewegt sich und kann festrosten.
Je nach Ausfuehrung der Konstruktion und Auto.
http://www.passatplus.de/sonstiges/vw_golf_4/felgen/
Gruss Helmut … mehr auf http://w-w-w.ms/a4epno

Hallo Elke,
letzte Woche habe ich die Bremsbeläge (nicht Bremsbelege) und die Bremsscheiben an unserem PKW erneuert. Kosten für Bremsbeläge und Bremsscheiben an der Vorderachse120 Euro natürlich ohne Arbeitsszeit.
Das Bremsscheiben nach Regen, Regenfahrten oder Autowaschen anrosten ist ganz normal und auch nicht weiter schlimm. Nach den nächsten 200 m Fahrt und ein wenig Bremsen sind sie wieder rotsfrei.
Die Bremsbeläge, die mittels der schwimmenden Bremssättel beim Bremsen auf die Scheibe drücken werden sehr eng in dem Bremssattel geführt, aber niemals gefettet oder geschmiert.

Nur wenige Tropfen Öl oder Fett an den Bremsbelägen oder Bremsscheiben führen zum Totalausfall der Bremse

Daher: Wer Bremsbeläge beim Einbau in den Bremssattel, mit was auch immer schmiert ist ein Verbrecher und gehört ins Gefängnis.

Ich würde dir Raten, dir noch ein weiteres Angebot für die Bremssenüberholung einzuholen und nicht den Auftrag an diese Firma zu vergeben.

MfG Wolfgang

Daher: Wer Bremsbeläge beim Einbau in den Bremssattel, mit was
auch immer schmiert ist ein Verbrecher und gehört ins
Gefängnis.

Schlimmer ist der, der ohne Kenntnisse der Materie hier einfach so rumlabert.

Daher: mache dich kundig, worum es hier geht und dann kannst du vielleicht mitreden.
Bis dahin solltest du dich eher zurückhalten.

Gruß
O.Varon

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Hallo,
Das problem ist das die Beläge der scheibenbremse meist in der Führungen fest gehen (anrosten) und somit nicht das spiel von der bremsscheibe zum bremsbelag hertellen kann bzw. Wird der bremsbelag kaum an die scheibe gedrückt und somit hat man da den rost an der scheibe …
das stimmt das die Beläge trocken eingebaut werden heißt die Führung ist nicht „geschmiert“ . Es gibt leider nur wenig Werkstätten die die bremse während der Inspektion reinigen bzw. Freigängig machen. Es ist kein fehler deiner werkstatt du musst es leider so hinnehmen und die reperatur durchführen lassen.
Und leute die keine ahnung haben sollten nicht antworten auf eine frage . Es hat nix mit der Bremsflüssigkeit zu tun auch nicht mit dem kolben vom bremssattel.
Mfg

Hi!

Daher: Wer Bremsbeläge beim Einbau in den Bremssattel, mit was
auch immer schmiert ist ein Verbrecher und gehört ins
Gefängnis.

Andere Sichtweise dazu:
http://www.ate-info.de/de/products/datasheet/ate-pla…

Hallo,

Jetzt meine Fragen an Euch:

Stimmt das, was mir da erzählt wurde?

Wenn Du an Märchen glaubst,könnte es stimmen.

Soll ich das schlucken?

Die Meinung einer zweiten oder dritten Werkstatt einholen.

Hätte er nicht bei der Inspektion auf die Idee kommen sollen nachzuschauen, ob sich dieses Problem bei meinem Wagen anbahnt?

Wir wissen nicht,welchen Umfang die Inspekion im Juli hatte.Bei einer normalen Sichtprüfung der Bremsanlage,hätte könnte oder sollte eine solide Werkstatt in der Lage
sein (in Kenntnis der Schwachpunkte einzelner Fahrzeughersteller),so etwas schon
zu erkennen.

Die Aussage des Kfz-Meister´s:

Da war noch alles in Ordnung.

Würde ich erst einmal als gegeben hinnehmen.Wer legt sich schon selbst faule „Eier“
ins Nest.Was mich stutzig macht,ist der kurze Zeitraum,in der die Bremsanlage
(sprich Bremsscheiben und Beläge) der VA zum Totalausfall geführt hat.
Die Begründung halte ich m.E. erst einmal für eine "Schutzbehauptung.

Sicherlich gibt es auch hier Experten,mit anderer Meinunung.

Hätte er nicht bei der Inspektion auf die Idee kommen sollen nachzuschauen, ob sich dieses Problem bei meinem Wagen anbahnt?

Hätte schon,aber wer ist (sagen wir mal z.B. nach einer durchgezechten Nacht)
unfehlbar.Die Kosten trägt doch eh der Kunde und erzählen kann man einem
„Fachidioten“ doch alles,die Hauptsache es wird geglaubt.

Zur Höhe des Reparaturkostenvoranschlages kann keine Aussage getroffen werden,
da nicht bekannt ist welche anderweitigen Reparaturen an dem KFZ noch vorgenommen
werden sollen.

Auch hier gilt,eine zweite Meinung einer anderen „soliden“ Werkstatt wäre wohl angebracht.

Zur Anfrage eventueller Ersatzteilpreise für dein Auto teile uns doch bitte
die Schlüsselnummern (zu2 und zu 3) aus der KFZ-Zulassung und das Baujahr mit.
Bei der „Ausnullung“ in der Schlüsselnummer „zu3“ würde es sich um ein Reimport
des KFZ handeln und die Ersatzteilsuche erschweren.

LG Bollfried

PS:Nur so als Tipp,bei der Umstellung von Winter-auf Sommerräder bzw. umgekehrt
sollte auf jeden Fall die Werkstatt deines Vertrauens die Funktionsfähigkeit der
Bremsanlage überprüft werden.

Hallo!
 

Jetzt meine Fragen an Euch: Stimmt das, was mir da erzählt
wurde? Soll ich das schlucken? Hätte er nicht bei der
Inspektion auf die Idee kommen sollen nachzuschauen, ob sich
dieses Problem bei meinem Wagen anbahnt? 

Nun also erstmal grundsätzlich,
das ist ein halbes Jahr her, da kann viel passieren.
Es können Bremsklötze, die damals noch so einigermassen gängig waren, in der Zeit fest werden.

Man sollte bedenken, je älter das Auto wird, um so schneller rosten die Klötzer ein.
Original ist da sowas wie eine Beschichtung drauf, da hält das schon 3 Jahre,
aber wenn die abgewetzt ist, und es einmal gerostet hat,
ist nach meiner Erfahrung eine jährliche Reinigung und Konservierung schon nicht schlecht.
Bei meinen eigenen Auto´s mache ich das auch.

Problem ist blos, dass man bei 4 Scheibenbremsen da schnell eine Stunde verbringen kann.

Dazu kommt, dass so üblicherweise der Kunde eine „Inspektion nach Herstellervorgaben“ wünscht, und da steht in den Arbeitsanleitungen seltenst drin, dass die Bremsbeläge auf Festsitz / Freigängigkeit geprüft werden sollen.
Man prüft halt, ob sich die Räder leicht drehen, nichts schleift, und dann ist es gut so.
Es ist in den Plänen meist auch nicht vorgesehen, überhaupt die Räder abzunehmen.

So, wenn nun der penibele Mechaniker zrotzdem ungefragt alle Räder abnimmt, und die Bremsbeläge ausbaut, und alles sauber macht, kostet das dann irgendwie mal 50€ oder so zusätzlich.
Da möchte ich nicht den Kunden am Freitag am Stammtisch hören:
Von Abzocker, Wichtigtuer bis zu Tiernamen wird da alles dabei sein.

Grüße, E !