so ein Kettenbagger ist schon ein faszinierendes Gerät.
Kann der Aufbau (Kabine mit Baggerarm etc.) eigentlich beliebig um die vertikale Achse gegenüber der Kettenfahrwerksbasis im Kreis gedreht werden oder gehen da z. B. nur 540° bis zu einem Anschlag?
Irgendwie muss doch schließlich Hydraulikdruck zu den Fahrmotoren kommen und ich kann mir schwer vorstellen, wie das über den Drehkranz funktionieren sollte, ohne dass sich irgendwann die Schläuche verdrillen/abreißen. In der Elektrotechnik gäbe es ja noch Schleifringe, aber in der Hydraulik…?
Doch doch, es gibt sowas wie Schleifringe auch für Hydraulik.
Das Fahrgestell hat einen zylinderförmigen Zapfen mit umlaufenden Nuten, der drehbar in einer Buchse steckt. Die Buchse hat Bohrungen in Höhe der Nuten, über die Hydraulikflüssigkeit hinein und hinaus fließen kann. Genauso hat der Zapfen Bohrungen, über die die Flüssigkeiten nach unten ins Fahrgestell fließen kann.
beiläufig handelt es sich bei diesem technischen Kniff um ein Nebenprodukt der Dampflokomotivtechnik. Lokomotiven der Bauart Garratt wären ohne drehbare Rohrgelenke überhaupt nicht und solche der Bauart Mallet kaum möglich gewesen.
Ein ungefähr siebzig Jahre lang im täglichen Planeinsatz befindliches Exemplar der württembergischen Tssd kannst Du hier bewundern: Die zwei vorderen Treibachsen mit den beiden Niederdruck-Zylindern sind in einem Drehgestell gelagert, sie werden von den hinten liegenden Hochdruck-Zylindern über ein Rohrgelenk gespeist.
Und jetzt Vorhang auf für die 99 633, der ich als Bub, als sie Schussenried - Buchau fuhr, hinter unserem Garten zugewunken habe: