Können wir zur Bildungsfahrt gezwungen werden?

Hallo, unser Ausbilder (Sparkasse) veranstaltet eine Bildungsfahrt die wir selbst organisieren müssen (ungefähr 150 Azubis; es geht mit hoher Wahrscheinlichkeit aus unseren Geschäftsgebiet raus).

Man sagte uns es sei eine Pflichtveranstaltung. Der Knüller jedoch: Wir selbst müssen die Fahrt auch noch bezahlen! Die Fahrt muss 4 Tage dauern und über ein Wochenende gehen.

Ich finde es eine Unverschämtheit dass wir die Fahrt bezahlen müssen, obwohl es sich um eine Pflichtveranstaltung handelt. Viele können sich soetwas nicht leisten, da das Kindergeld aufgrund einer minimalen Gehaltserhöhung weggefallen ist.

Außerdem soll doch das Wochenende als Erholung dienen, der Arbeitgeber schreibt uns jedoch nur 2 Tage Arbeitszeit auf dem Zeitkonto gut, das Wochenende müssten wir selber investieren (und es ist immer noch eine Pflichtveranstaltung).

In den vergangenen Azubi-Klassen war es immer freiwillig gewesen und sie fand nur einmal statt (Sparkasse in Prag besucht - super Bildungsfahrt), da die meisten kein Interesse hatten. Uns jedoch will man nun zwingen.

Dürfen die denn soetwas überhaupt? Im Arbeitsvertrag steht doch, das die Ausbildung nur im Geschäftsgebiet stattfindet und über andere Ausbildungsorte ist nichts erwähnt.

Vielen, vielen Dank für eure Hilfe!!!

Kindergeld
Hallo Michael,

Viele können sich soetwas nicht leisten, da das Kindergeld
aufgrund einer minimalen Gehaltserhöhung weggefallen ist.

Stichwort Lohnverzicht.
Damit kann in vielen Fällen das Kindergeld gerettet werden.
Dein Lohnbüro sollte näheres wissen und auch umsetzen können.

Gandalf

Stichwort Lohnverzicht.
Damit kann in vielen Fällen das Kindergeld gerettet werden.
Dein Lohnbüro sollte näheres wissen und auch umsetzen können.

Das könnte sich als äußerst problematisch erweisen, da wir nach Tarifvertrag bezahlt werden.

Trotzdem Danke!

Hallo Michael!

Vielleicht solltest du nicht automatisch davon ausgehen, dass Bildung nichts kosten darf. Dein Ausbilder darf ja auch erwarten, dass du Bücher und Schreibmaterial kaufst.

Eine Bildungsfahrt ist durchaus sinnvoll. Dass ihr die Fahrt selbst organisiert bedeutet, dass ihr lernt, euch selbständig um organisatorische Dinge zu kümmern. Außerdem steigert dies doch die Wahrscheinlichkeit, dass ihr dann auch davon profitiert.

Dass ihr eigene Freizeit investieren sollt halte ich für eine zweischneidige Sache, würde aber auch das nicht grundsätzlich zurückweisen, wenn in der 4-tägigen Fahrt auch wirklich etwas Sinnvolles passiert.

Wenn die Kosten für euch unerschwinglich sind, dann tut euch zusammen und redet mit eurem Ausbilder!

Viel Erfolg!

LiebeGrüßeChrisTine

Hallo Stefan,

Stichwort Lohnverzicht.

Das könnte sich als äußerst problematisch erweisen, da wir
nach Tarifvertrag bezahlt werden.

unsere Azubis werden auch nach Tarif bezahlt und es geht problemlos.
Eine Dame im Lohnbüro ist höchst kompetent und rechnet jedem Azubi aus, was günstiger ist.

Gandalf

Hallo!

Vielleicht solltest du nicht automatisch davon ausgehen, dass
Bildung nichts kosten darf. Dein Ausbilder darf ja auch
erwarten, dass du Bücher und Schreibmaterial kaufst.

Darf er das? Unser Ausbilder hat für uns alles bezahlt und ich kenne auch die unterschiedliche Behandlung bei FOS-Praktikanten und Azubis: Für Azubis wurden alle Kosten übernommen, für die Praktikanten gar keine.

Ich denke, der richtige Ansprechpartner wären Betriebsrat, IHK oder Gewerkschaft. Es gibt ganz sicher genaue Vorschriften und mich würde es nicht wundern, wenn alle Kosten vom Arbeitgeber übernommen werden müssten. Jedenfalls war das früher mal so üblich…

Eine Bildungsfahrt ist durchaus sinnvoll. Dass ihr die Fahrt
selbst organisiert bedeutet, dass ihr lernt, euch selbständig
um organisatorische Dinge zu kümmern. Außerdem steigert dies
doch die Wahrscheinlichkeit, dass ihr dann auch davon
profitiert.

Das streitet ja auch keiner ab. Aber wieso muss eine Bildungsfahrt am WE stattfinden, wenn die Woche doch genug Tage hat? Wenn der AG möchte, dass die Azubis an so etwas teilnehmen, sollte er dafür die Tage Montag-Freitag zur Verfügung stellen, oder alles auf eine freiwillige Basis stellen.

Wenn die Kosten für euch unerschwinglich sind, dann tut euch
zusammen und redet mit eurem Ausbilder!

Wenn die Azubis das selbst organisieren, haben sie eigentlich auch Einfluss auf die Kosten. Sollte es tatsächlich möglich sein, dass ein Arbeitgeber die Azubis auf eigene Kosten losschicken könnte (was ich mir schlecht vorstellen kann) und den Azubis das ziemlich teuer vorkommt, würde ich vorschlagen ein günstiges Schullandheim oder eine Jugendherberge auszuwählen. :wink:

Ich würde mich erst bei IHK oder Gewerkschaft erkundigen, wie die Rechtslage aussieht und dann mit dem AG reden. Diplomatisch!

Viele Grüße

Anne