Hallo, ich wollte mal wissen, ob ich eine psychische Krankeit haben könnte… ich schreib einfach mal ein bisschen über mich.
Also…meine Eltern haben sich getrennt, als ich noch ganz klein war, aber ich kann mich trotzdem genau daran erinnern. Ich habe aber trotzdem noch Kontakt zu meinem Vater. Meine Mutter hat geheiratet als ich sechs war und ich mag ihren Mann nicht (ich bin jetzt 16 und musste mir von dem schon eine ganze Menge bieten lassen!). Das habe ich meiner Mutter auch gesagt (meine Direktorin hat mir geholfen), aber irgendwie kapiert sie nicht, dass ich von zu Hause weg will. Es gab Familienstreit, der mich sehr belastet hat. Meine Mutter musste, als ich 12 war eine Zeit lang in die Kur, weil sie eine Sucht hatte, sie hat jeden Tag sehr viel getrunken.
Das Problem ist jetzt nur, dass ich das alles nicht verarbeiten kann. Ich habe auch ziemliche Bindungsangst…ich habe mich nämlich mal einem Lehrer anvertraut, der sich hinterher einen totalen Vertrauensbruch geleistet hat (am 20. November 2012). Das tat so weh und ich war (bzw. bin ich immernoch) so enttäuscht von ihm, dass ich eine Woche lang, nachdem ich von seinem Vertrauensbruch erfahren habe, nichts essen konnte. Ich konnte auch das nicht verarbeiten. Er hat meine Klassenlehrerin informiert, die wiederum die Direktorin informiert hat. Ich vertraue ihr jetzt auch, aber ich habe Angst, weil ich ganz genau weiß, dass sie irgendwann nicht mehr für mich da sein kann. Ich will mich von ihr lösen, aber davor habe ich auch gleichzeitig Angst, weil ich dann niemanden mehr habe, mit dem ich reden kann. Und ich will und kann mich niemand anderem anvertrauen, weil ich ja solche Bindungsangst habe. Diesen Lehrer habe ich öfters um ein Gespräch gebeten, weil ich wollte ja, dass es mir besser geht, aber er will das anscheinend nicht, denn er hat jedes Mal eiskalt Nein gesagt. Er hat nicht die geringste Spur von Mitgefühl gezeigt, was einerseits gut ist, weil ich kein Mitleid möchte, aber andererseits zeigt er mir damit, dass es ihm egal ist, wenn ich z.B von der Brücke springen würde (was ich nicht vorhabe!).
Ich kann mit Mitleid und Sorge von anderen nicht umgehen, ich werde dann immer wütend, fast schon aggressiv, weil ich das nicht will. Auch Komplimente kann ich nicht annehmen.
Ich habe, glaube ich, eine soziale Phobie, weil ich es hasse, wenn mir z.B. auf der Straße Menschen entgegen kommen. Auch im Unterricht habe ich oft richtig Panik, dran genommen zu werden, obwohl ich mich nicht melde.
Ich denke oft an Selbstmord.
Abends weine ich sehr oft, weil diese Enttäuschung von dem Lehrer (die bei mir im Moment im Vordergrund steht) wieder so weh tut, dass sie kaum auszuhalten ist. Meine Freundin meinte, ich wäre in ihn verliebt, aber das glaube ich nicht, denn immer wenn ich ihn sehe, treffen mich diese unangenehmen Erinnerungen wie ein Schlag und ich habe Mühe, mich auf alles andere um mich herum zu konzentrieren. Ich werde oft immer langsamer, bis ich stehen bleibe und gucke nur ihn an, total konzentriert auf den Schmerz und die Erinnerung, solange, bis jemand meinen Namen sagt und ich mich aus meiner Starre lösen kann. Ich habe teilweise sogar Angst bzw. Panik, an ihm vorbei zu gehen, oder in der Mensa zu sein, wenn er Pausenaufsicht hat. Das komische ist nur, ich verspüre den Drang, ihn zu sehen, aber wenn ich dann kurz davor bin, habe ich wieder Angst.
Ich würde mich am liebsten von dem Rest der Welt isolieren.
Manchmal fühle ich ganz plötzlich total schlecht, als hätte ich etwas falsch gemacht, auch, wenn ich z.B. nur einem Gespräch lausche und nichts sage. Ich will dann einfach nur noch weg und alleine sein.
Ich fühle mich richtig scheiße, aber ich kann nicht glauben, dass das nur an meiner Vergangenheit und an meinem Lehrer liegt (ich habe jetzt auch verstanden, warum der Lehrer das gemacht hat, und ihm auch, mehr oder weniger verziehen, ich mache ihm jedoch immer wieder unbewusst Vorwürfe, aber dann sage ich mir, es sei alles meine Schuld, es war eigene Dummheit, ihm zu vertrauen). Da ist irgendwas, aber ich weiß nicht was. Meine Direktorin, die mir helfen möchte, hat gesagt, wir machen alles, was ich möchte, nur das Problem ist, dass ich nicht weiß, was ich will. Seit ich 13 bin, und diese Selbstmord Gedanken habe, weiß ich, das irgendwas mit mir nicht stimmt, nur ich weiß halt nicht, was.
Meine Direktorin meinte, ich solle zum Arzt gehen, aber das ist auch wieder so eine Sache. Ich hasse Ärzte. Ich weiß nicht, wann ich diese Abneigung entwickelt habe, aber ich mag sie einfach nicht. Vielleicht liegt das ja daran, dass ich es hasse, wenn mich jemand anfasst, oder nur berührt (woher das kommt, weiß ich auch nicht, auf einmal konnte ich es nicht mehr ertragen, berührt zu werden), oder weil ich Spritzen zu tiefst verabscheue!
Wie eben schon gesagt, die Gespräche mit der Direktorin tun mir zwar sehr gut, aber ich habe Angst. Ich will, dass sie mich einfach fallen lässt (weil ich auch schreckliche Schuldgefühle habe, ich verschwende ihre Zeit, weil bei den Gesprächen kommt eh nie wirklich etwas bei raus, aber trotzdem tun sie gut, auch wenn ich ihr nicht alles erzählen kann, weil ich nicht will, dass sie meine Eltern informiert), aber davor habe ich auch Angst. Ich habe einfach Angst, an wen ich mich wenden soll wenn sie nicht mehr für mich da sein kann. Und ich will mich jetzt schon von ihr lösen, denn je mehr ich mich an sie binde, desto schmerzhafter ist es später für mich, loszulassen. Und ich habe mich schon sehr an sie gebunden. Der Vertrauensbruch meines Lehrers hat mich schon fast umgebracht, weil ich es fast nicht mehr aushalten konnte, wie wird das dann erst sein, wenn die Direktorin sich auch noch einen leistet? Den werde ich garantiert nicht überstehen. Deshalb will ich von ihr weg, aber sie lässt es nicht zu, denn wenn ich gar nicht mehr zu ihr komme, wird sie meine Eltern erst recht informieren, sagt sie. Mir sind also die Hände gebunden.
Ich weiß nicht, was mein Problem ist, aber ich weiß, dass ich eins habe. Aber ich verstehe mich selbst nicht. Ich bin paradox. Ich will z.B. auch ein Gespräch mit meinem Lehrer, aber ich ertrage seine Nähe nicht. Ich will Dinge, die ich nicht will.
Verdammt, kann mir vielleicht jemand helfen? Könnte das eine psychische Krankheit sein? Wenn ja, welche? Ich würde dann vielleicht meine Direktorin bitten mit mir zum Psychologen zu gehen, um mir das bestätigen zu lassen. Aber ich will erst mal Theorien haben und das mit dem Psychologen müsste ich mir ganz genau überlegen. Ich habe einige Tests gemacht, im Internet, und da kam sowas wie Depression und Borderline raus. Meine Direktorin und der Sozialarbeiter, bei dem sie mit mir war, glauben aber nicht, dass ich depressiv bin. Könnte es Borderline sein? Ich bitte um Hilfe!