Seltsam ist, das traditionell das Gefühl, die Sensationen des
Körpers, die singulären Erlebnise des Erschreckens oder der
Lust als das Negative und Verachtete gelten, weil sie weder
Argument sein konnten noch der Wahrheit fähig sein, sodaß sie
buchstäblich ans unterste Ende de Philosophie verbannt wurden.
Aber: ist unsere Leiblichkeit nicht der Ausgangspunkt und der
Beginn allen philosophierens?
Seltsam ist, das traditionell das Gefühl, die Sensationen des
Körpers, die singulären Erlebnise des Erschreckens oder der
Lust als das Negative und Verachtete gelten,
das ist mir neu, daß die philosophie, so beurteilt
weil sie weder
Argument sein konnten noch der Wahrheit fähig sein, sodaß sie
buchstäblich ans unterste Ende de Philosophie verbannt wurden.
Kannst du da mal erläutern wo in der philosophie, das so gehandhabt wird?
Aber: ist unsere Leiblichkeit nicht der Ausgangspunkt und der
Beginn allen philosophierens?
ich denke, daß unsere fähigkeit zu abstrahieren, erst dem menschen ermöglichte metaphysisches zu erkennen, und damit ihm ermöglichte zu philosophieren.
winkel
Hallo Günther,
dass philosophisches Reflektieren oft die sinnlichen Primärerfahrungen (auch die angenehmen) abgewertet hat, geschah m.E. darum, weil diese Erfahrungen unwillkürlich zustoßen und vom Bewusstsein nicht oder wenig kontrolliert werden können. Das aber war ja ein Hauptziel des klassischen Philosophierens: die Herrschaft des Menschen durch sein Bewusstsein über alles Schicksalhafte, alles Vor- und Unbewusste.
Zweifellos war diese Zielvorstellung eine der Ursachen der Natur-und Leibvergewaltigung modernen Stils. Andererseits ist „trotzige Sinnlichkeit“ noch keineswegs die wiedergewonnene Unschuld und Unmittelbarkeit!
Gruß,
Pietro
guten abend pietro, ich danke dir für deinen Beitrag, der den kritischen punkt trifft, zu meinen, man sei, nur indem man denkt. : :dass philosophisches Reflektieren oft die sinnlichen rimärerfahrungen (auch die angenehmen) abgewertet hat, :geschah m.E. darum, weil diese Erfahrungen :unwillkürlich zustoßen und vom Bewusstsein nicht oder :wenig kontrolliert werden können. Das aber war ja ein :Hauptziel des klassischen Philosophierens: die Herrschaft des :Menschen durch sein Bewusstsein über alles :Schicksalhafte, alles Vor- und Unbewusste. :Zweifellos war diese Zielvorstellung eine der Ursachen der :Natur-und Leibvergewaltigung modernen Stils. ::sicher denkst du, genau wie ich hier an Ludwig Klages, der ::ein Phänomenologe war. (worauf ich aber gar nicht weiter ::eingehen will, denn mein anliegen ist nicht, hier die :
hilosophie als wissenschaft zu vertreten, da sei thomas vor!, ::sondern von zeit zu zeit ein wenig zu provozieren:wink: Andererseits ist :„trotzige Sinnlichkeit“ noch keineswegs die wiedergewonnene :Unschuld und Unmittelbarkeit! ::hallo! nun aber nicht zu schnell… das hast du in den text ::hineingelegt, aus der trotzphase bin ich längst heraus. es ::geht auch nicht um „unschuld“, diesen begriff überlassen ::wir doch gerne den theologen (obwohl, die plagen sich, ::selbstquälerisch, lieber mit ihrer schuld herum). ::unmittelbarkeit gefällt mir ganz gut, falls du an das ::erleben im hier und jetzt dachtest und vielleicht an ::situationen; möglicherweise auch an affektives betroffensein. : :Gruß,
ietro ::gruß, günther
Lieber Winkel!
Tut mir leid, Du findest es auch unangenehm, Kröten
verschlucken zu müssen?
Ich wollte Dich wirklich nicht mit Neuem erschrecken;
allerdings möchte ich auch nicht gerne Prüfungsfragen
beantworten.
Gerne, sehr gerne würde ich aber Argumente hören.
Daß unsere Fähigkeit zu abstrahieren es uns ermöglichen soll,
„Metaphysisches“ zu erkennen, würde ich bezweifeln, denn
dazu ist die Kraft der Phantasie viel besser geeignet.
Vieles in Deinem Statement verstehe ich aber auch einfach
nicht: Ist Philosophie nicht allererst, das Sichbesinnen
des Menschen auf sein Sichfinden in seiner Umgebung?
So:
"Ich komme, und weiß nicht, woher?
Ich bin, und weiß nicht, wer?
Ich fahre, und weiß nicht, wohin?
Mich wundert, daß ich so fröhlich bin."
(weiß grad nicht, aus "des knaben wunderhorn vielleicht)
Herzlich, Günther
geht auch nicht um „unschuld“, diesen
begriff überlassen wir doch gerne den theologen (obwohl, die
plagen sich, selbstquälerisch, lieber mit ihrer schuld
herum).
Hallo Günther,
entlarvt: ich bin Theologe… aber die Gleichung Unschuld = Unmittelbarkeit gibt es auch in philosophischen Sprachspielen, jedenfalls im Dunstkreis von Hegel.
Übrigens wollte ich dir keineswegs „trotzige Sinnlichkeit“ unterstellen! Ich wollte nur an das bekannte Problem erinnern, dass es ein Zurück-ins-Paradies nicht gibt; dass der trotzige Wille zur undialektischen Sinnlichkeit noch nicht undialektische Sinnlichkeit ist. Das scheint mir auch die Quintessenz der sexuellen Revolution zu sein (deren geschichtliche Notwendigkeit ich damit nicht bestreite!).
Gute Nacht,
Pietro
Lieber Winkel!
Tut mir leid, Du findest es auch unangenehm, Kröten
verschlucken zu müssen?
Ich wollte Dich wirklich nicht mit Neuem erschrecken;
allerdings möchte ich auch nicht gerne Prüfungsfragen
beantworten.
entschuldigen sie bitte, daß ich den gelehrten geist gestört habe.
Gerne, sehr gerne würde ich aber Argumente hören.
das argument, war in der frage, so sie gelesen hätten: Schau wer wann und wo das tat, so siehst du aus welchem beweggrund es kam.
nur als ein beispiel: die hinduistische/buddhistische lehre kehrt sich ganz vom körperlichen; ABER sie verteufelt es doch nicht.
Daß unsere Fähigkeit zu abstrahieren es uns ermöglichen soll,
„Metaphysisches“ zu erkennen, würde ich bezweifeln, denn
dazu ist die Kraft der Phantasie viel besser geeignet.
liegt die kraft der phantasie denn nicht in der abstraktion?
Vieles in Deinem Statement verstehe ich aber auch einfach
nicht: Ist Philosophie nicht allererst, das Sichbesinnen
des Menschen auf sein Sichfinden in seiner Umgebung?
ja und zwar mit allem was dazugehört. Les doch mal den text (entschuldigen sie wenn ich wieder unter ihre würde gehe), den mal allgemeinen die geburtsstunde der „Platonischen Liebe“ nennt!!
da wird auf der einen seite von der wertschätzung des anderen (methaphysisch?) und auf der anderen von den freuden des beiwohnens gesprochen!!!
„Ich komme, und weiß nicht, woher?
Ich bin, und weiß nicht, wer?
Ich fahre, und weiß nicht, wohin?
Mich wundert, daß ich so fröhlich bin.“
dann mal fröhliches philosophieren!!!
winkel