Kohlenydrat-muss-weg-hype

Hallo,

irgendwie machen in meinem Umfeld ganz viele Menschen diverse Ich-esse-keine-fruchtbaren-Kohlenhydrate-mehr-Diäten. In verschiedenen Ausführungen. Manche essen nur noch zu bestimmten Zeiten keine KH mehr, andere generell nicht. Nie.

Ich denke immer, klar, das man da abnimmt - man verzichtet ja auf ganze Menübestandteile.

Aber, kann man das wirklich halten, bzw wirklich auf Dauer machen ? Keine KH, aber eine immens gestiegene Eiweißzufuhr ? Ich denke, das wir Menschen schon immer KH gegessen haben, und die ja sicher einen Sinn haben ? (Rede jetzt nicht von Raffinadezucker, aber Vollkornprodukten, Obst etc ).

Lg

Brenna

Hallo Brenna,

also, ich esse seit gut 6 Jahren nach LOGI und im Schnitt max. 70-80 g KH am Tag, manchmal weniger. Aber das ist für mich kein Verzicht. Ich esse ausreichend, bin immer satt und esse lecker.

Wenn ich mal Brot essen will, dann tue ich das auch - aber das ist selten. Es geht mir schlicht besser ohne.

Früher hat man sich übriges überwiegend von Eiweiß und Fett ernährt - und die KH die man aß, kamen aus Wurzeln, Beeren, Gemüse, Kräutern. Also kein Getreide, Kartoffeln und Co. - von Zucker und Industriefraß mal ganz zu schweigen.

Per Definition ist es so, dass KH nun mal keine „essentiellen“ Nährstoffe sind - Eiweiß und Fett hingegen schon.

Wer wie viele KH braucht, um damit gut klarzukommen, ist bei jedem anders. Und je mehr man sich bewegt, desto mehr verträgt man ohne Probleme. Aber die meisten bewegen sich eben viel zu wenig - auch ein Problem.

Ich habe heute übrigens einen tollen Artikel gelesen, da ging es um Zucker, KH, Ketone und Alzheimer. Ich verlinke ihn mal.

Mir jedenfalls geht es gut damit und ich werde weiter so essen. Nicht extrem sondern ganz entspannt - und mit Genuss. :wink:

http://www.ernaehrgesund.de/html/artikel_alzheimer.html

Gruß Maren

Hallo,

es kommt darauf an, was man unter Kohlenhydratarme Kost versteht. Einen Totalverzicht und dafür nur Eiweiss zu sich nehmen ist sicher weder gesund, umweltfreundlich noch lange durchhaltbar.

Es ist aber durchaus sinnvoll, die „weissen, langkettigen“ Kohlenhydrate, wie Weißbrot, Zucker und Nudeln zu Gunsten von viel Gemüse und etwas Geflügel/Fisch zu reduzieren, wenn man abnehmen möchte.

Viele Grüße

Hallo,

noch dazu- meine erfahrung stimmt mit allem, was du schreibst überein -
vermute ich, dass kohlehdrate auch ein gewisses suchtpotential, allemal ein gewöhnungspotential besitzen.

natürlich soll die ernährung an den lebensstil angepasst sein.
und jeder muss seinen guten weg finden.
ich habe festgestellt, dass nach einer entwöhnungszeit die kohehydrate nicht fehelen, sondern belasten.
mich machen sie träge, fett und faul, im geiste, wie im körper.

allerdings gehört für mich zu einer ernährung mit wenig kh auch viel bewegung, die haben unsere biologisch relevanten vorfahren auch gehabt.
im zweifel ist die bewegung m. e. der noch wichtigere faktor.

grüße, zahira

In meinem Bekanntenkreis
sind alle ganz närrisch danach. Tauschen schlaue Bücher zum Thema usw. Abgenommen hat noch keine :wink: Dafür schon diverse Ober in den Wahnsinn getrieben, weil es doch schon nach 18 Uhr ist und sie 1000 Sonderwünsche haben, wenn wir mal essen gehen.

Zucker zu reduzieren halte ich für sehr sinnvoll, man bekommt ein völlig neues Geschmacksgefühl, wenn man die extreme Süße überall reduziert.

Und sonst: Kalorien sparen - egal wie und wo. Was einem am leichtesten fällt. Ob das nun Fett oder Kohlehydrate sind - ich persönlich würde verhungern ohne Kohlehydrate, Brot oder Nudeln könnte ich niemals von meinem Speiseplan streichen. Aber wie unten schonmal erwähnt: Das hat was mit Bewegung zu tun. Muskeln brauchen nunmal hauptsächlich Kohlehydrate zum Verbrennen.

Und Extreme Ernährungsweisen sind immer schwer durchzuhalten oder in den täglichen Ablauf zu integrieren. finde ich.

Ansonsten kann ich dazu nur sagen: Schon nächstes Jahr wird eine neue Diät-Sau durchs Dorf getrieben. Bin schon gespannt, was dann für Regeln aufgestellt werden :smile:

Grüße
kernig

Hallo,

im verlinketen Beitrag steht aber auch das Alzheimer durch Eiweißablagerungen im Gehirn, so genannten Amyloid-Ablagerungen (gefältete Eiweißstrukturen, welche sich nicht mehr auflösen lassen)
entsteht. Dies ist wissenschaftlich nachgewiesen.

Insofern finde ich diese Eiweiß-Hype-Diäten wenig sinnvoll.
Außerdem entstehen bei der Verstoffwechslung von Eiweißen toxische Abbauprodukte, die der Körper ausscheiden muß, was eine starke Beanspruchung für Leber und Nieren darstellt.

Gruß

Kerstin

ich habe festgestellt, dass nach einer entwöhnungszeit die
kohehydrate nicht fehelen, sondern belasten.
mich machen sie träge, fett und faul, im geiste, wie im
körper.

Wahrscheinlicher ist, dass weniger Sport dir dieses Gefühl gegeben hat. Kohlenhydrate sind der schnellste Energielieferant, den unser Körper hat. Bei Höchstleistungen wird viel mehr auf Kohlenhydrate zurückgegriffen als auf Fett. Eiweiße werden primär nur bei glykämischen Engpässen verbrannt, wie beispielsweise wenn unser Hirn am Morgen auf nüchternen Magen Leistung bringen muss, dann werden Muskeln abgebaut, wenn keine KH zur Verfügung stehen.

Ganz allgemein bringen die LowCarb-Diäten kurzfristig natürlich schnelle Erfolge, sie haben ihre Daseinsberechtigung. Allerdings sind sie keine Dauerlösung. Ständiger Eiweißüberschuss, den wir bei landestypischer Ernährung sowieso schon haben, macht auf lange Sicht krank.

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Ganz allgemein bringen die LowCarb-Diäten kurzfristig
natürlich schnelle Erfolge, sie haben ihre
Daseinsberechtigung. Allerdings sind sie keine Dauerlösung.
Ständiger Eiweißüberschuss, den wir bei landestypischer
Ernährung sowieso schon haben, macht auf lange Sicht krank.

Nun, es kommt dann darauf an, welche Form LC man macht. Ob z.B. Atkins oder LOGI. Bei LOGI z.B. ist die Basis nicht Eiweiß sondern Gemüse, Salat und Obst - also viele basische Lebensmittel.

Ich mache das seit über 6 Jahren und bin topfit und habe super Blutwerte.

Nun, es kommt dann darauf an, welche Form LC man macht. Ob
z.B. Atkins oder LOGI. Bei LOGI z.B. ist die Basis nicht
Eiweiß sondern Gemüse, Salat und Obst - also viele basische
Lebensmittel.

Ich mache das seit über 6 Jahren und bin topfit und habe super
Blutwerte.

LOGI hab ich mir eben angeschaut, macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Die besondere Wertschätzung von Omega 3 gefällt mir gut, auch der Schwerpunkt auf frische und basische Lebensmittel ist vorbildlich.

Allerdings seh ich die Empfehlung der Nährwertzusammensetzung kritisch:
„20–30 % Kohlenhydrate, 20–30 % Eiweiß, 40–50 % Fett“ (nach Wikipedia).
Dazu im Vergleich die übliche Empfehlung:
55–60 % Kohlenhydrate, 10–15 % Eiweiß, 30 % Fett
(in Energie-% des individuellen kcal-RDA)

Einzig mir logische Erklärung wie das gesund sein könnte ist, dass die niedrige glykämische Last den Hunger senkt und viele ballaststoffreiche Lebensmittel soweit sättigen, dass die Gesamtkalorienzufuhr sinkt und somit der Eiweiß- und Fettanteil in absoluten Zahlen wieder zur Norm geht. Aber sonst kann das nicht ohne Spuren an einem vorbei gehen.

Ohne welche „Spuren“? Die Sache ist doch, dass es für die seit Jahrzehnten wiederholte aussage der DGE „55% KH etc.“ überhaupt keinen Grund gibt, keine wissenschaftliche Basis und auch sonst nichts.

Früher ja, als die Menschen körperlich hart gearbeitet haben und die vielen KH verbrannt wurden. Aber wer tut das heute noch? Die Wenigsten.

Und egal, wie oft ich die DGE angemailt habe und um wissenschaftliche Gründe für ihre Empfehlungen gebeten habe, es kam nichts.

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Hallo,

hier eine klitzekleine Korrektur:

Es ist aber durchaus sinnvoll, die „weissen, langkettigen“
Kohlenhydrate, wie Weißbrot, Zucker und Nudeln zu Gunsten von
viel Gemüse und etwas Geflügel/Fisch zu reduzieren, wenn man
abnehmen möchte.

Diese genannten KH sind kurzkettig, die hochwertigen KH sind die langkettigen. Diese müssen noch vom Körper in kurzkettige aufgespalten werden und das verbraucht Energie.

Gruß

Maria

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Kohlenhydrate sind ja nicht essentiell, entsprechend kann es auch keine wissenschaftliche Grundlage geben, warum man nun genau 55 % der Energie mit KH decken sollte. Sie ergeben sich einfach.
Empfehlungen für Fette und Eiweiße werden jedoch am Bedarf gemessen, weil zu hoher Konsum gesundheitliche Nachteile birgt.

Eiweiße werden beispielsweise zu Harnsäure abgebaut. Zu hohe Konzentrationen belasten den Körper. Spaltprodukte aus Casein können teilweise garnicht abgebaut werden. - Werden eingelagert und können Krankheiten durch Verkalkung verursachen. Hohe Aufnahme tierischer Eiweiße erhöht außerdem den Calciumbedarf erheblich, das kann zu Mangelerscheinungen führen, Schlimmstenfalls zu Osteoporose.
Generell ist die Aufnahme von zu viel pflanzlichem Eiweiß unkritischer als tierisches, deshalb sollte man vielleicht, wenn es schon eine derartige Diät sein soll, die tierischen Eiweißlieferanten auf dem Speiseplan gering halten.

Ja, auch das wird immer erzählt - scheint aber wissenschaftlich auch nicht nachhaltig belegt zu sein.

Genauso heißt es, dass ein zu hoher Harnsäurespiegel durch einen hohen Insulinspiegel beg+nstigt wird. Der entsteht durch zu viele und zu häufige KH.

Ich kann „nur“ von mir und meinen Kunden berichten: Alle TOP-Blutwerte, Harnsäure, Nierenwerte - alles prima. Gewicht geht runter, Bauchfett wird abgebaut.

Ich esse so seit über 6 Jahren - sa sollten sich Nebenwirkungen doch inzwischen gezeigt haben, oder?

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Tach Chili,

also dann eher Vollkornbrote essen wie die Deutschen, damit alle schlank werden? Z.B. im Gegensatz zu den Franzosen, die eher Weißbrot essen und davon viel dicker sind als die Deutschen? Im Durchschnitt natürlich.

Strubbel
=;O)

Tach,

ohne Maren mit ihrem Esoterikkram in Sachen Basen zu unterstützen, muss ich ihr jedoch beispringen: Die Festlegung von 30% Fettanteil in der Nahrung und daraus ableitend den Anteil der anderen Bestandteile erfolgte in einer Konsensuskonferenz ohne wissenschaftlicher Grundlage.
Ernährungskunde als Wissenschaft zu bezeichnen, hieße Physiker, Chemiker usw. zu diskreditieren.

Strubbel
B:open_mouth:)

Ich mache nichts mit Esoterik und Basen - und reagiere auch eher „allergisch“, wenn HP von „Entsäuern und Entschlacken“ sprechen.

Ich erwähnte das mit den Basen nur, weil weiter oben ein entsprechender Hinweis auf Übersäuerung bei viel Eiweiß kam. :wink: